Fahrradfahrer fährt über eine grüne Fahrradfahrer-Ampel (Symbolbild).
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Der städtische Verkehrsausschuss hat beschlossen, den Ausbau der sogenannten Radvorrang-Routen im Detail zu planen.

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Stadt Nürnberg stellt Weichen für schnelle Radwege

Im Jahr 2030 sollen 20 Prozent aller Fahrten im Nürnberger Stadtverkehr mit dem Fahrrad stattfinden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Radwege besser ausgebaut werden. Es soll künftig ein Netz von sogenannten Rad-Vorrangrouten geben.

Die Stadt Nürnberg stellt die Weichen für schnelle Radwege. Der städtische Verkehrsausschuss hat beschlossen, den Ausbau der sogenannten Radvorrang-Routen im Detail zu planen. Auf diesen Strecken sollen die Radfahrer und Radfahrerinnen sicher und schnell unterwegs sein können, erläutert Verkehrs- und Baureferent Daniel Ulrich.

Breite und gut markierte Wege

Dazu sollen die Vorrangrouten nach einem hohen Standard ausgebaut werden. Die Strecken sollen in jeder Fahrtrichtung mindestens zweieinhalb Meter breit und durchgängig rot markiert sein. Nach aktuellen Stand sind es 14 Hauptverkehrsrouten mit einer Länge von gut 130 Kilometern, die ausgebaut werden sollen. Dafür veranschlagen die Planer eine Investitionssumme von 135 Millionen Euro. Die Planungen sollen im kommenden Jahr beginnen.

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Planer üben an einfachen Strecken

"Dabei wollen wir zunächst ein oder zwei Strecken ausbauen, bei denen der Aufwand vergleichsweise gering ist und die schnell realisiert werden können", sagt Ulrich. Damit könnten Erfahrungen für andere Strecken gesammelt werden, die schwieriger zu bauen sind.

In der City sind Konflikte programmiert

Wie zum Beispiel der Altstadtring. Dessen radverkehrstaugliche Umgestaltung stellt eine große Herausforderung dar. In der Machbarkeitsstudie nimmt er mehrere Seiten ein. Da die Radfahrer auf dem Ring in beiden Richtungen unterwegs sein müssten, muss die Route entsprechend breit werden. Nach den Vorgaben wären das mindestens vier Meter.

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CSU-Fraktion ist bremsbereit

Bei der CSU-Fraktion verursacht das Bauchschmerzen. Weil der Straßenraum auf der Strecke rund um die Altstadt begrenzt ist, könnte es sein, dass die Autofahrer eine Spur abgeben müssten und Parkplätze wegfallen. CSU-Stadtrat Max Müller mahnt an, dass seine Partei hier gerne andere Alternativen aufgezeigt bekommen hätte. Der Baureferent verspricht das Thema Radverkehr am Altstadtring im Rahmen der Planungen für die Landesgartenschau zu bearbeiten, für die sich Nürnberg im Jahr 2030 beworben hat.

Streckenführung noch nicht abgeschlossen

Ziel der Radweg-Offensive bleibt, das schnelle Radverkehrs-Netz in den kommenden zehn Jahren fertigzustellen. Dabei könne es sein, dass sich die Streckenführung von einigen der 14 in der Studie aufgeführten Routen noch ändern könne, sagt Ulrich. Die Stadt Nürnberg hat sich vorgenommen, dass im Jahr 2030 mindestens 20 Prozent aller Fahrten im Nürnberger Stadtverkehr mit dem Fahrrad stattfinden sollen.

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