Zugegeben: Der Krieg in der Ukraine scheint ein Nachdenken über den nächsten Urlaub zum Luxusproblem zu machen. Gleichzeitig sind die meisten Bürgerinnen und Bürger wohl urlaubsreifer denn je. Zwei Jahre Pandemie zermürben, auch wenn die Corona-Regeln gelockert wurden.
Im Reisebüro: Erhöhte Preise schrecken nicht ab
"Die Leute wollen wieder verreisen, und sie buchen auch wieder mehr als im Vergleich zum Vorjahr", sagt Reisebüroinhaberin Christina Reck in Nürnberg. Reisen sei aber definitiv teurer geworden, die Preise seien angestiegen. Das halte die Leute aber nicht vom nächsten Urlaub ab. Da sei durchaus auch Interesse an der ein oder anderen Fernreise vorhanden, wie zum Beispiel auf die Malediven. Die Leute hätten während der Corona-Pandemie zum Teil auf Urlaubsreisen verzichtet, berichtet Reck. Das gesparte Geld investierten viele jetzt wieder in eine Reise, auch in ferne Länder.
Corona macht mehr Beratung nötig
Das Buchungsverhalten der Kunden hat sich durch Corona verändert, beobachtet die Reisefachfrau. Die Beratungen seien zeitintensiver. Viele wollten wissen, wie verschiedene Formulare hinsichtlich der jeweiligen Einreisebestimmungen eines Landes auszufüllen seien, welche Corona-Regeln wo gelten und ob auf dem Flug noch eine Maske getragen werden muss.
- Zum Artikel: "Osterferien: Aktuelle Corona-Regeln in Österreich"
Das sei alles nicht pauschal zu beantworten, da in den verschiedenen Ländern auch verschiedene Regelungen gelten. Zudem seien die Kunden vor allem auch auf Absicherung bedacht, buchten also Reisen, die noch kurzfristig ohne Gebühren storniert werden könnten.
- Zum Artikel: "Osterferien in Italien: Viele Corona-Regeln sind aufgehoben"
Flughafen Nürnberg rechnet mit 1200 Abflügen
Auch am Flughafen Nürnberg ist Geschäftsführer Michael Hupe derzeit zufrieden mit den Buchungen für die Osterferien. 60 Ziele bietet der kürzlich aktivierte Sommerflugplan. Im Trend zu Ostern liegen Ziele wie die Türkei, die iberische Halbinsel und die spanischen Inseln, aber auch Städtereisen zum Beispiel nach Italien.
Top-Reiseziel von Nürnberg aus ist Palma de Mallorca. Zwar hätten einige Airlines bereits Zuschläge auf ihre Flugpreise drauf gepackt, um den gestiegenen Kerosinpreis an die Kunden weiter zu geben, aber eben nicht alle. Zudem hofft Hupe, dass sich diese Preiserhöhung in den kommenden Monaten wieder legen. In den zweiwöchigen Ferien seien rund 1.200 Starts von 15 verschiedenen Airlines am Nürnberger Flughafen geplant, so viele wie vor Beginn der Corona-Pandemie. Um diese Aufgabe zu stemmen, habe man auch wieder vermehrt Personal eingestellt.
ADAC rät zu Reisen bei Nacht
Eine wieder gestiegene Reiselust der Franken beobachtet auch der ADAC Nordbayern. Trotz gestiegener Spritpreise und noch immer hoher Inzidenzen würden sich schon am ersten Wochenende Unzählige auch mit dem Auto auf den Weg machen, überwiegend Richtung Süden, so die Prognose von Jürgen Hildebrandt. Am ersten Ferienwochenende seien auch aufgrund der vielen Baustellen Staus wohl unumgänglich. An ein "Verkehrschaos", wie es immer wieder mal zum Start der Ferien auf den Autobahnen herrsche, glaube er nicht, der hohe Spritpreis halte manche Menschen von einer längeren Fahrt ab. Generell rät der ADAC-Vertreter Urlaubern, die mit dem Auto verreisen, sich antizyklisch auf den Weg zu machen, also zum Beispiel bei Nacht loszufahren oder erst am Montag. So könne man die größten Staus gut umgehen.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!