In der konstituierenden Sitzung des unterfränkischen Bezirkstags haben die 23 Bezirksräte und Bezirksrätinnen heute Stefan Funk (CSU) einstimmig zum neuen Bezirkstagspräsidenten gewählt. Funk tritt die Nachfolge des langjährigen Bezirkstagspräsidenten Erwin Dotzel an. Funk kandidierte ohne Gegenkandidaten und gewann die Wahl mit 22:0 Stimmen. Eine Stimme war ungültig.
Im neu gewählten Bezirkstag ist die CSU mit zehn Sitzen die dominierende Partei. Zweitstärkste Kraft ist die AfD, mit vier Sitzen. Grüne und Freie Wähler haben drei Räte im Bezirkstag. Die SPD verlor einen Sitz und ist nur noch mit zwei Räten vertreten. Der FDP bleibt ein Sitz. Die Linke flog bei der Bezirkstagswahl 2023 aus dem unterfränkischen Bezirkstag.
Oldtimerfan aus Schweinfurt seit zehn Jahren im Bezirkstag
Der 63-jährige Schweinfurter wurde 2013 erstmals in den unterfränkischen Bezirkstag gewählt. Fünf Jahre lang war Funk dort Fraktionsvorsitzender der CSU. Der Diplom Verwaltungswirt leitet zudem die Geschäfte der Gemeinde Euerbach im Landkreis Schweinfurt.
Vorher war er Geschäftsleiter der Gemeinde Nüdlingen im Landkreis Bad Kissingen und Kämmerer der Gemeinde Niederwerrn im Landkreis Schweinfurt gewesen. Privat begeistert sich der Schweinfurter für Fußball und Oldtimer. So fährt er einen fast 50 Jahre alten VW Käfer aus dem Baujahr 1974.
Funk will schnellere Entscheidungen im Bezirkstag
Im Bezirkstag will Stefan Funk vor allem die Entscheidungsstrukturen in den verschiedenen Ausschüssen straffen. Auch die jeweilige Anzahl der Mitglieder möchte er von neun auf sieben senken. Aus seiner Sicht seien die Entscheidungswege über Arbeitskreise und Kommissionen zu lang, weshalb er für deutlich schnellere Entscheidungen sorgen wolle.
Funks Vorgänger, Erwin Dotzel, war bei der Bezirkstagswahl Anfang Oktober nicht mehr angetreten. Der 74-jährige war fast 17 Jahre lang Präsident des unterfränkischen Bezirkstags. Der Bezirkstagspräsident wird von den 23 Bezirksräten gewählt. In den unterfränkischen Bezirkstag kommen jeweils so viele Bezirksräte, wie in der Wahlperiode Abgeordnete in den bayerischen Landtag gewählt wurden.
Bezirk Unterfranken: Das macht die Behörde
Der Bezirk Unterfranken unterhält unter anderem zwei psychiatrische Kliniken in Werneck (Lkr. Schweinfurt) und Lohr (Lkr. Main-Spessart), zwei orthopädische Kliniken in Werneck und Würzburg und eine Lungenfachklinik in Münnerstadt (Lkr. Bad Kissingen). Inklusive der Verwaltung im Würzburger Stadtteil Frauenland mit rund 850 Mitarbeitern beschäftigt der Bezirk Unterfranken mit allen Klinken und Einrichtungen insgesamt rund 4.000 Menschen.
Bezirke in Bayern sind die "dritte kommunale Ebene" und unterhalten Einrichtungen für Psychiatrie, Neurologie und Suchtkranke, kümmern sich als überörtlicher Träger der Sozialhilfe zum Beispiel um Menschen mit Behinderung und ältere Mitbürger. Außerdem unterhalten sie Freilichtmuseen, Schulen für Hör- und Sprachgeschädigte und haben unter anderem das Fischereiwesen unter ihrer Obhut.
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