Der vierjährige Josef aus Neuburg kam mit einem Gendefekt auf die Welt. Eine Herausforderung für die Familie Utschig und die beiden Geschwister. Das Leben der Familie hat sich stark verändert - auch für die beiden gesunden Kinder, erzählt Mutter Silvia Utschig: "Die gesunden Kinder müssen zurückstecken. Spontane Ausflüge sind zum Beispiel eher schwierig, weil man viel planen muss." Damit Kinder, wie die der Familie Utschig, immer wieder in den Fokus rücken, hat der Verein Elisa auch Angebote für die Geschwisterkinder im Programm.
Schöne Erlebnisse für die ganze Familie schaffen
Der Verein Elisa kümmert sich natürlich um eine gute Fürsorge für die erkrankten Kinder, aber die ganze Familie wird in den Blick genommen, berichtet Nadine Dier, Geschäftsführerin des Vereins: "Deshalb möchten wir gesunden Geschwisterkindern die Möglichkeit bieten mit ihren Stärken und Fähigkeiten, aber auch mit ihren Sorgen und Ängsten im Mittelpunkt zu stehen."
Auszeit vom Alltag - auch für Geschwisterkinder
Denn häufig müssen die betroffenen Geschwister schon früher als andere Kinder Verantwortung übernehmen und selbstständig werden. Als ein kleiner Ausgleich für die Kinder will sich Elisa verstanden fühlen: "Wir haben viele Angebote, bei denen es einfach nur darum geht, was Schönes zu erleben, was im Alltag so nicht möglich ist. "
Es gibt auch Vater- oder Mutter-Kind-Tage. Eine Entlastung für alle, um wieder mehr Zeit zu haben. Aber auch die aktuelle Situation der Kinder wird bei den regelmäßigen Treffen thematisiert.
Sorgen und Ängste der Kinder auffangen
Viele Kinder leben mit der Sorge um ihren Bruder oder ihre Schwester. Dazu kommt, dass das kranke Kind im Mittelpunkt steht. Das sorgt bei den Geschwistern teilweise für Frust - auch wenn das kranke Geschwister geliebt wird, kommt manchmal der Gedanke auf: "Wie wäre es ohne?" Beim Verein Elisa darf das ausgesprochen werden. Hier treffen die Kinder auf andere, die in einer ähnlichen Situation sind. "Und das hilft, wenn die Kinder wissen, sie sind nicht alleine und sie werden verstanden", erzählt Nadine Dier.
Verein stellt Kontakt zu anderen Betroffenen her
Glücklicherweise treten schwere Erkrankungen bei Kinder selten auf. Daher sei es auch unwahrscheinlich, durch Zufall andere Betroffene zu finden, meint Dier. Da wolle der Verein Kontakte herstellen.
Kinder knüpfen bei Elisa Freundschaften
Für Familie Utschig war es eine Hilfe, zu wissen, dass die Kinder in der Gruppe gut aufgehoben sind. Ihre zehnjährige Tochter Elisa nimmt die Angebote gerne an: "Übernachten im Pferdestall, Besuche in der Kletterhalle, Zeichnen. Ich komme gerne hierher, weil die anderen Kinder so sind wie ich und auch ein behindertes Kind in der Familie haben", erzählt sie - und eine Freundin habe sie auch schon gefunden, mit der sie sich nun häufiger trifft.
Finanzierung durch die Sternstunden gesichert
Durch die Unterstützung der Sternstunden können Nadine Dier und ihr Team sicher auf zwei Jahre planen. Denn das Angebot finanziert sich nur über Spenden. Da geben die Sternstunden Planungssicherheit. Und wenn auch aktuell wegen Corona nicht viel stattfinden kann, laufen beim Verein Elisa bereits die Planungen für die nächsten schönen Kinderabenteuer.
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