Ein neues Zentrallager und ein Logistikzentrum in Nürnberg erleichtern seit Kurzem die Arbeit der bayerischen Tafel. Der neue Standort ist ideal für die Bedürfnisse der Tafeln: Auf einer Fläche von 630 Quadratmetern im Norden Nürnbergs ist es nun möglich, große Mengen an Trocken-, aber auch an Kühl- und Tiefkühlware zu lagern. Das sei ein wichtiger Meilenstein, so Susanne Monz, Sprecherin des Landesverbands der Tafeln Bayern zum BR. Der Grund: Den insgesamt mehr als 170 Tafeln in Bayern sei es bislang nicht möglich gewesen, Waren über einen längeren Zeitraum zu kühlen oder einzufrieren. Auch eine Bevorratung scheitert überall an Platzmangel.
Um Großspenden bemüht
Mit dem neuen Logistikzentrum in Nordosten von Nürnberg sind die Voraussetzungen geschaffen worden, auch Großspenden anzunehmen, fachgerecht zu lagern und anschließend bayernweit weiter verteilen zu können. "Das ist ein wirklicher Glücksfall, weil wir hier in einem Lager sind, das vorher vom Lebensmittelhandel verwendet wurde. Installiert sind eine Kühl- und eine Tiefkühlzelle und es ist bezahlbar", freut sich Peter Zilles, Vorsitzender von Bayern Tafel e.V. bei der Eröffnung.
Spenden aus Einzelhandel nehmen ab
Nach Verbandsangaben lebt die Tafelarbeit von Spenden aus dem Einzelhandel und der Industrie. Weil aber Einzelhändler zunehmend besser kalkulieren und neue Verkaufsmodelle ausprobieren, seien die Spenden rückläufig. Deshalb versuchen der Bundes- und Landesverband vermehrt Großspenden an Lebensmitteln zu akquirieren. Dafür sind Lager- und Kühlkapazitäten unverzichtbar.
Von Nürnberg aus soll die Ware dann weiter verteilt werden, vor allem an die sieben Verteilzentren in Bayern. "Wir bringen's mit unseren eigenen Lkws – ab nächstem Monat haben wir einen zweiten Lkw - da bringen wir es zu unseren Verteilstellen, zum Beispiel nach Bad Aibling oder nach Fürstenfeldbruck. Von dort holen es dann die umgebenen Tafeln ab", so Peter Zilles zum BR.
Freistaat fördert Tafeln
Auch Dank einer Förderung des Freistaates können die sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zentrallager angestellt und regulär bezahlt werden. Insgesamt fördert der Freistaat die bayerischen Tafeln zusammen mit 600.000 Euro pro Jahr.
Damit werden unter anderem auch alle notwendigen Schulungen für die vielen ehrenamtlichen Helfer bei den Tafeln finanziert, so der Vorsitzende Peter Zilles. Für die laufenden Betriebskosten des Zentrallagers sind zwischen 50.000 und 60.000 Euro einkalkuliert.
Zum Audio: Tafel Bayern hat neues Logistikzentrum in Nürnberg
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