Kirchen und Prunksäle, Theater, Burgen, Museen und Bauernhäuser machen auf und lassen ein am Sonntag, dem "Tag des offenen Denkmals" in Schwaben. Allein die Stadt Augsburg bietet mehr als 50 Veranstaltungen und Führungen.
Tag im Zeichen der schwäbischen Kunst
Zum 450. Geburtsjubiläum von Elias Holl stehen viele davon im Zeichen des bekannten Stadtbaumeisters. In der Elias-Holl Sonderausstellung im Maximilianmuseum in Augsburg ist am Sonntag der Eintritt frei, die Schau schließt eine Woche später. Kostenloser Eintritt gilt am Denkmaltag auch für die Sonderausstellung "David Hanvald – Discrete Dispositon" im Glaspalast sowie für das Brechthaus und das Leopold-Mozart-Haus. Neben den Augsburger Kunstsammlungen und Museen, die zum Besuch ihrer historischen Häuser einladen, stehen am Denkmaltag auch Orte im Mittelpunkt, die sonst weniger im Fokus sind, wie beispielsweise die Dominikanerkirche und der Hollstadel. Führungen und Sonderveranstaltungen gibt es auch in den einzelnen Stadtteilen, dem Kulturhaus Abraxas, der Synagoge in Kriegshaber und dem Kurhaustheater in Göggingen.
Seltene Einblicke in eigentlich ganz nahe Orte
Die Wasserstadt Augsburg lädt außerdem zur Besichtigung ihrer Monumentalbrunnen, der olympischen Kanuslalomstrecke und des Wasserwerks am Hochablass. Visuell und akustisch besonders beeindrucken will die Regierung von Schwaben in der ehemals fürstbischöflichen Residenz am Fronhof. Dort, wo bis zur Säkularisation im Jahr 1802 die Bischöfe des Bistums Augsburg residierten, ist heute die Regierung von Schwaben untergebracht. Der Rokokosaal, das ehemalige Tafelzimmer, dient heute für Veranstaltungen, Tagungen und Konzerte. Die Wände des 180 m² großen und 1752 vollendeten Saales sind mit Holzschnitzereien des Rokoko verkleidet und mit Vergoldungen versehen. Auf acht großen Wandgemälden sind Kaiser, Kurfürsten und deren Frauen dargestellt. Den Rokokosaal und Prunkaufgang können Besucher am Sonntag zwischen 10 und 16 Uhr besichtigen, für Fans klassischer Musik kommt um 14.30 Uhr Musik aus dem Rokoko zur Aufführung. Ein Programmheft mit allen Veranstaltungen und Führungen in Augsburg ist in der Bürgerinfo am Rathausplatz 1 kostenlos erhältlich.
Das Landesamt für Denkmalpflege ermöglicht Einblicke in sein Bauarchiv im ehemaligen Kloster Thierhaupten in Schwaben, das sonst nur Fachpersonal besuchen darf. Angeschaut werden kann beispielsweise die Bauteilesammlung mit etwa 6.000 historischen Exponaten. Dazu gehören Ziegel aus der Römerzeit genauso wie Holzkunst aus dem 19. Jahrhundert, wie das Landesamt mitteilte.
Allgäuer Geschichte erleben
Auch anderswo in Schwaben öffnen viele sonst verschlossene Denkmäler für Besucher. In Sonthofen öffnet das AlpenStadtMuseum mit einem der ältesten Bauernhäuser Sonthofens mit historischem Kern aus dem Jahr 1555. Das Gebäude diente bereits seit 1930 als Heimatmuseum. Kempten zeigt seine sanierte König-Ludwig-Brücke, von 11 bis 16 Uhr finden jeweils zur vollen Stunde Führungen durch das gesamte Bauwerk statt. Auch der Archäologische Park Cambodunum ist geöffnet. Besonders Kinder können hier spielerisch in die Geschichte eintauchen, Schaugrabungen bestaunen oder im römischen Backhaus probieren. Ein eigenes Kinderprogramm gibt es auch bei der Katholischen Waisenhaus-Stiftung in der Memminger Staße. Von 10 bis 15 Uhr dürfen Kinder da unter anderem selber Postkarten drucken. In der ehemaligen Synagoge in Ichenhausen im Landkreis Günzburg wird die Mikwe, das traditionelle jüdische Tauchbad im Keller des Hauses zugänglich gemacht. Die Synagoge ist von 13.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.
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