Von einer dramatischen Kostenlawine für die Bier-Brauer spricht Sebastian Priller, Geschäftsführer der Augsburger Brauerei Riegele im BR-Gespräch. Drei Viertel der kleineren und mittleren Brauereien seien zu 100 Prozent von Gas abhängig, schon jetzt sehe man eine Kostensteigerung bei Malz um 110 Prozent. Es sei außerdem extrem schwierig geworden, an Glasflaschen heranzukommen.
- Ökonomen befürchten bei Gas-Rationierung eine Rezession
Knappheit: Glasflaschen werden immer teurer
Die Glashersteller könnten gar nicht mehr sagen, wann wieder Flaschen lieferbar seien, und bei den Preisen seien inzwischen keine Verhandlungen mehr möglich: "Wenn es Flaschen gibt, dann zu dem Preis, der uns diktiert wird", so Priller. An die Politik gerichtet, wünscht er sich eine Erhöhung des Pfands. Acht Cent seien zu wenig, um die Menschen dazu zu bringen, ihre Pfandflaschen zuverlässig zurück in den Handel zu bringen. Mit Blick auf den Herbst geht der Brauer davon aus, dass der Kasten Bier um drei bis vier Euro teurer wird.
Brauer sorgen sich um den sozialen Frieden im Land
Viele Brauer hätten in den vergangenen Jahren auf Gas umgestellt – "sollen wir jetzt die Rolle rückwärts machen", fragt Priller ratlos. Da die gesamte Lebensmittelindustrie auf Gas angewiesen sei, sieht er Deutschland vor schwierigen Jahren, vor allem um den sozialen Frieden zeigt sich Priller besorgt.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!