Nach den mutmaßlichen Verstößen bei der Schweinebetäubung am Schlachthof Kulmbach will sich die Stadtspitze morgen Vormittag äußern. Oberbürgermeister Ingo Lehmann wolle "zur aktuellen Berichterstattung bezüglich des Schlachthofes Kulmbach Stellung beziehen", heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus.
Einsatz von CO2 zur Schweinebetäubung "problematisch"
Vergangene Woche lehnte die Stadt noch ein Interview mit dem Bayerischen Rundfunk ab. In einem schriftlichen Statement betonte die Stadt, dass sie den Einsatz von CO2 zur Betäubung von Schweinen für problematisch halte. Deshalb sei der Schlachthof "seit vielen Jahren mit der Entwicklung einer alternativen Betäubungsmethode beschäftigt", hieß es. Deshalb solle das teurere Edelgas Helium in Zukunft zur Betäubung eingesetzt werden.
Aktuell werden in deutschen Schlachthöfen rund 40 Millionen Schweine mit der CO2-Methode betäubt und anschließend mit einem Stich in die Halsschlagader getötet. Das ist das sogenannte "Entbluten".
Undercoveraufnahmen aus dem Schlachthof
Recherchen des TV-Informationsmagazins "Report Mainz" und der Süddeutschen Zeitung haben mithilfe von Undercoveraufnahmen der Tierrechtsorganisation SOKO Tierschutz wohl massive Verstöße bei der Betäubung der Schweine aufgedeckt. Dabei sollen die Schweine in Panik verfallen sein und sogar Erstickungsanfälle bekommen haben, heißt es in den Berichten. Auch im städtischen Schlachthof in Kulmbach sei dies der Fall.
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