Ein 22-jähriger Motorradfahrer ist am Samstag mit seiner Maschine auf der Rossfeldpanoramastraße bei Berchtesgaden ins Schleudern geraten. Dabei hat er einen Bekannten, der ihn filmte, sowie zwei Mädchen erfasst. Der Unfallverursacher starb noch an der Unfallstelle. Der 19-jährige Kameramann und die beiden vier und sieben Jahre alten Geschwister kamen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.
Zwei Mädchen bei Motorradunfall schwer verletzt
Die beiden Mädchen waren nach Angaben der Polizeiinspektion Berchtesgaden mit ihren Eltern aus Berchtesgaden am Abend auf den höchsten Punkt der Panoramastraße gefahren, um von dort aus den Sonnenuntergang zu genießen. Eine Gruppe von österreichischen Motorradfahrern hielt sich ebenfalls an dem Scheitelpunkt auf und nutzte die Abendstimmung für Filmaufnahmen. Ein 19-Jähriger drehte mit einer Kamera seine Kollegen wiederholt bei diversen Fahrmanövern auf der Strecke. Solche gefährlichen Manöver will die Bayerische Bereitschaftspolizei mit einem neuen Kamerasystem stärker ins Visier nehmen.
22-Jähriger prallt mit Motorrad in Kameramann
Bei einem dieser Shootings kam ein 22-Jähriger mit hoher Geschwindigkeit ins Schleudern und prallte in voller Fahrt mit seinem Motorrad in den Kameramann. Danach schlitterte er weiter über den Asphalt gegen die zwei Mädchen, bis er mit seiner Maschine schließlich gegen den abgestellten Pkw der Berchtesgadener Familie krachte. Der 22-Jährige aus Vöcklabruck in Oberösterreich überlebte den Unfall nicht, er starb noch vor Ort.
Eltern der verletzten Kinder erlitten Schock
Die vier- und siebenjährigen Mädchen mussten mit Unterschenkelbrüchen ins Landeskrankenhaus Salzburg geflogen werden. Die Eltern erlitten einen Schock. Der 19-jährige Kameramann aus Hallein im Bundesland Salzburg kam ebenfalls mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik. Sein gesundheitlicher Zustand ist laut Polizei sehr kritisch. Die Schäden an dem Unfallmotorrad und dem Pkw der Familie betragen 15.000 Euro.
Innenminister Herrmann: "Gezielte Kontrollen"
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) verurteilte das Verhalten des 22-Jährigen: "Ich bin selbst begeisterter Motorradfahrer. Aber solche verrückten Fahrmanöver, die von einem anderen auch noch gefilmt werden, auf einer öffentlichen Straße durchzuführen und dabei nicht nur das eigene, sondern auch das Leben anderer zu riskieren, ist unverantwortlich", sagte Herrmann im BR24-Interview.
Herrmann verwies auf extra eingerichtete Kontrollgruppen "gerade auch für Motorradfahrer, die auch an Wochenenden gezielt unterwegs sind, um die Einhaltung von Geschwindigkeitsvorschriften und Überholverboten zu kontrollieren, aber auch auf den Lärm von Motorradfahrern zu achten".
- Zum Artikel Bayern mit bundesweit höchster Motorraddichte
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