Es hätte schlimmer kommen können. Der Tourismus im Fränkischen Seenland ist einigermaßen glimpflich durch das zweite Corona-Jahr gekommen, sagt der Geschäftsführer des Tourismusverbands Hans-Dieter Niederprüm. Wirklich zufrieden ist er aber nicht. Auch wenn noch nicht alle Zahlen des Tourismus-Jahres 2021 vorliegen: Schon jetzt ist klar, dass viele Betriebe Einbußen hatten.
Hohe Einbußen im Januar und Februar
Grundsätzlich sei 2021 nicht einfach gewesen, auch weil erneut viele Veranstaltungen und darüber hinaus auch Weihnachtsmärkte ausgefallen seien, erklärt Niederprüm. Darunter hätten vor allem die Übernachtungszahlen gelitten. Im Januar und Februar gab es wegen des Lockdowns Einbußen von 50 bis 60 Prozent. Erst im April sei es wieder aufwärtsgegangen, so der Geschäftsführer des Tourismusverbands.
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So viele Übernachtungen wie nie im Sommer
Allerdings konnte das Fränkische Seenland zwei Rekorde im Sommer 2021 verbuchen: Sowohl im August als auch im September gab es so viele Übernachtungen wie noch nie in der Tourismusregion. So wurden im August 232.048 Übernachtungen gezählt. Das entspricht einem Zuwachs von 13,3 Prozent im Vergleich zu 2020. Im September waren es 152.359 Übernachtungen, ein Anstieg von knapp 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr – auch dank des Campingbooms. Ein Großteil der Unterkünfte im Fränkischen Seenland war ausgebucht.
Weniger Tagesbesucher als im Corona-Jahr 2020
Da der Sommer 2021 wettertechnisch eher durchwachsen war, nahm die Anzahl der Tagesbesucherinnen und -besucher im Vergleich zum Vorjahr ab. Im Sommer 2020 musste sich die Region häufig dem Vorwurf des "Over-Tourism" stellen, da es an einigen heißen Sommertagen sehr voll an den fränkischen Seen war. Im Jahr 2021 sei man hingegen "besucht, aber nicht überfüllt" gewesen, meint Hans-Dieter Niederprüm. Wegen des schönen Herbstwetters dauerte die Saison zudem länger als in anderen Jahren.
Zwei Rekordmonate im Fränkischen Seenland reichen nicht
Im Vergleich zu anderen Ferienregionen in Bayern habe man zwar weniger gelitten, so der Geschäftsführer des Tourismusverbands Fränkisches Seenland. Das Fränkische Seenland werde aber dennoch einige Zeit brauchen, um sich von den Verlusten durch Corona zu erholen. Zwei Rekordmonate im Sommer könnten nicht alles wettmachen.
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