Boxwettkampf (Symbolbild)
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Trotz schneller Hilfe: Profiboxer stirbt nach Kampf

Ein 38-jähriger Profiboxer hat einen Kampf am Samstag in Garching nicht überlebt. Nach Zeugenaussagen ist er ohne Einwirkung durch den Gegner im Ring zusammengebrochen. Entgegen ersten Meldungen sollen Rettungsmaßnahmen geordnet verlaufen sein.

Boxer Musa Yamak war am Samstagabend der Hauptkämpfer einer Boxveranstaltung in Garching und hatte bereits zwei Runden im Ring absolviert. Beim Gong zur dritten Runde sackte der 38-jährige Profi im Halbschwergewicht unvermittelt zusammen, noch bevor er den Kampf fortsetzen konnte.

Auf einem fünfminütigen Video, das zwischenzeitlich auf den sozialen Netzwerken kursierte und BR24 vorliegt, ist zu sehen, dass der Ringarzt und drei Sanitäter sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen haben. Zudem eilte das Betreuerteam des Profiboxers in den Ring. Die rund 400 Zuschauer blieben sichtlich geschockt auf ihren Plätzen stehen.

Unterschiedliche Darstellungen über den Ablauf der medizinischen Erstversorgung

Die Polizei berichtete davon, dass Retter um polizeiliche Unterstützung gebeten hatten, weil sie sich von rund 50 Personen bedrängt oder gestört fühlten. Deswegen seien 15 Streifenwagen und das Unterstützungskommando (USK) dorthin gefahren.

Die Streaming-Plattform fight24.tv, die den Kampf live übertragen hatte, erklärte nun, dass die Retter zu keinem Zeitpunkt von Fans bedrängt worden seien. Im Gegenteil: Durch Räumung der Stühle und den Abbau der Ringseile seien die Rettungskräfte unterstützt worden.

Nach Abbruch des Events seien nur noch "medizinisches Personal, Offizielle, Freunde und Familienangehörige sowie Team-Mitglieder des Boxers, technisches Personal sowie (später) Polizeikräfte" in der Halle gewesen.

Kulturreferent: Saal wurde "binnen weniger Minuten" geräumt

Aus Sicht von Kulturreferent Thomas Gotterbarm, der ebenfalls während des Vorfalls in der Halle war, ist die Veranstaltung "professionell" abgelaufen. Der Rettungsweg sei frei gewesen. Gotterbarm berichtet, dass der Saal kurze Zeit später geräumt wurde und nur noch Betreuer und Angehörige dortgeblieben sind.

Einige haben laut Gotterbarm versucht, mit den Sanitätern zu sprechen, um sich nach dem Gesundheitszustand zu erkundigen. Freunde und Angehörige, aber auch Fans seien extrem besorgt und betroffen gewesen. Das Kulturreferat war Vermieter des Bürgerhauses, wo der Wettkampf stattfand.

Boxer starb im Krankenhaus – Obduktion soll Todesursache klären

Am Montag stellte die Polizei klar, dass es nach bisherigen Erkenntnissen keine Verzögerungen bei der medizinischen Notfallversorgung des 38-Jährigen gab.

Boxer Yamak wurde in eine Klinik gebracht, wo er am Sonntag starb. Zunächst sprach die Polizei davon, dass der Profiboxer in der Folge eines Schlages auf den Kopf starb. Inzwischen schließt die Polizei aber eine internistische Ursache nicht aus. Die Obduktion soll dies nun klären.

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