Trauer im Tiergarten Straubing in Niederbayern: Dort ist Tiger-Kater Claudius gestorben. Das Tier litt offenbar unter akutem Nierenversagen, sagte eine Sprecherin des Tiergartens dem BR. Zuerst hatte das "Straubinger Tagblatt" über den Tod des Sibirischen Tigers im Tiergarten berichtet.
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Claudius starb in seiner Box
Demnach wurde Tiger Claudius bereits seit Wochen wegen eines Nieren- und Blasenleidens behandelt. Bei der Obduktion des Tieres wurde schließlich festgestellt, dass die Nierenform stark verändert war und der Tiger nur noch eingeschränkt Schadstoffe über die Nieren ausscheiden konnte. Weitere Organprobleme waren eine Folge davon. Claudius starb schließlich über Nacht in seiner Box, so die Sprecherin.
Der Tiger-Kater wurde 16 Jahre alt. Ein für die Tiere "normales" Lebensalter, das sie in freier Natur kaum erreichen. In Gefangenschaft können Sibirische Tiger in seltenen Fällen bis zu 20 Jahre alt werden.
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Tödlicher Unfall: Claudius verletzt Bruder
Claudius wurde am 10. August 2006 im tschechischen Ostrava geboren und kam zwei Jahre später (2008) zusammen mit seinem Zwillingsbruder Cornelius in den Tiergarten nach Straubing. Weil dort im Jahr 2012 die Tigeranlage neu gebaut wurde, wurden die beiden zwischenzeitlich in den Tiergarten nach Nürnberg verlegt. Dort ereignete sich ein tödlicher Unfall: Bei einer Rangelei der beiden Brüder im Oktober 2012 wurde Cornelius so schwer verletzt, dass er starb.
Tiger-Nachwuchs in Straubing
Nachdem Tiger Claudius wieder in Straubing untergebracht werden konnte, kam im Jahr 2013 zusätzlich das Tiger-Weibchen Suna aus Wuppertal nach Niederbayern. Ein erster Zuchtversuch mit den beiden Amur-Tigern blieb erfolglos, die beiden Jungen starben im Jahr 2015 wenige Tage nach ihrer Geburt.
Im zweiten Anlauf, ein Jahr später, klappte es dann. In Straubing wurden Aziza und Thambi geboren. Tigermännchen Thambi wurde dann in den Zoo Schmiding in Oberösterreich gebracht, Weibchen Aziza lebt seit ihrer Geburt weiter in Straubing.
Zwei Tiger-Weibchen leben noch in Straubing
Nach dem Tod von Claudius leben nun im Straubinger Tiergarten die Sibirischen Tiger Aziza und ihre Mutter Suna. Ob ein weiterer Tiger dazu kommt, ist offen, so die Zoo-Sprecherin. Die Entscheidung liege nicht in der Hand der Tierparks, sondern beim Zuchtbuchkoordinator.
Kein Handel mit Sibirischen Tigern
Die Zucht von Amurtigern wird über das Europäische Erhaltungsprogramm geregelt. Verantwortlich für diese Art ist der Zoo in London. Die Tiere seien außerdem nicht Eigentum der Zoos, so die Sprecherin. Sie gehörten quasi sich selbst und werden in den Tiergärten gepflegt. Einen Handel mit den Tieren gebe es nicht.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels wurde fälschlicherweise behauptet, Claudius wäre das Maskottchen des Eishockeyvereins Straubing Tigers gewesen. Diese Passage haben wir entfernt.
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