Nachdem eine Schadsoftware vor gut zwei Wochen die Computer der Dingolfinger Stadtverwaltung lahmgelegt hat, hat das Rathaus seit heute wieder geöffnet. Die wichtigsten Bürgeranliegen können wieder erledigt werden, sagte Bürgermeister Armin Grassinger am Vormittag dem Bayerischen Rundfunk.
Mehrere 100.000 Euro Schaden
Bis alle Schäden durch den Hackerangriff behoben sind, dürften noch Monate vergehen. Der Sachschaden wird auf einige hunderttausend Euro beziffert. Der sogenannte Trojaner hatte am 19. März sämtliche Daten im Rathaus verschlüsselt und die Stadtverwaltung komplett lahmgelegt. Die Rathausmitarbeiter kamen nicht mehr an die eigenen Datensätze heran und konnten zwei Wochen lang nicht arbeiten. Der entstandene Sachschaden wird auf einige hunderttausend Euro geschätzt.
Seit Mittwoch wieder Publikumsverkehr
Seit heute ist das Rathaus der 20.000 Einwohner Stadt wieder geöffnet. Im Bürgerbüro können Ausweise andere wichtige Dokumente wie Geburts- und Sterbeurkunden sowie polizeiliche Führungszeugnisse ausgestellt werden.
Datenstand vom 3. März
IT-Experten in Stuttgart konnten Sicherungen der Daten der Stadt Dingolfing wiederherstellen. Allerdings, so Bürgermeister Armin Grassinger, sei man jetzt auf dem Datenstand vom 3. März 2022. Das sei die letzte Sicherung, die wiederhergestellt werden konnte. Bis alles wieder normal läuft, dürften noch einige Monate vergehen, so der Rathauschef. Unklar ist weiter, wer der oder die Täter waren und wie der Trojaner ins System gekommen ist. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an.
Analog statt digital
Weil auch wichtige Pläne in elektronischer Form nicht mehr vorlagen, musste bei der letzten Sitzung des Bauausschusses auf den Beamer verzichtet werden. Stattdessen wurden wie früher analoge Karten auf einem großen Tische ausgebreitet. "Gut, dass wir die noch in analoger Form hatten," sagte Dingolfings Bürgermeister.
Immer wieder Hackerangriffe
Dingolfing ist kein Einzelfall. Auch andere deutsche Städte wie Suhl und andere öffentliche Verwaltungen in ganz Deutschland wurden in den vergangenen Monaten Opfer von Hackerangriffen.
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