Dieser Sommer bringt Einschränkungen bei der Münchner U-Bahn mit sich und zwar an zentraler Stelle: Bis zum 3. August werden die U4 und U5 nicht am Stachus halten. Fahrgäste der U4/U5 können somit am Stachus nicht aussteigen. Der Grund: Drei Rolltreppen zum Ausgang Lenbachplatz werden ausgetauscht. In einer Pressemitteilung der Stadtwerke heißt es: Die Rolltreppen hätten "nach 38 Betriebsjahren das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Fahrgäste können während der Erneuerung der Fahrtreppen am Karlsplatz (Stachus) nicht ein- und aussteigen, weil der Bahnsteig zur Lagerung der Bauteile gebraucht wird."
MVG: "Innenstadt bleibt aber gut erreichbar"
Es müssten insgesamt 18 Einzelteile der alten Fahrtreppen aus dem Bahnhof abtransportiert und 18 neue angeliefert werden. Die U4/U5 hält deswegen knapp zwei Monate nicht am Stachus. Ein Sprecher der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sagte BR24: "Die Innenstadt bleibt aber gut erreichbar."
Den Hauptbahnhof erreichen Fahrgäste vom Stachus aus mit der S-Bahn und den Tramlinien 16, 17, 18, 19, 20 und 21. Dort haben Fahrgäste auch Anschluss an U4 und U5. Für Fahrten in Richtung Arabellapark beziehungsweise Neuperlach Süd können Fahrgäste auf die Tramlinien 19 und 21 bis Max-Weber-Platz sowie auf die Tram 16 zum Lehel ausweichen.
Händler und Gastronomen genervt
Wolfgang Fischer, Geschäftsführer der Unternehmensvereinigung City-Partner, ist in engem Kontakt mit Händlern und Gastronomen in der Innenstadt. Die sehen das anders. Stammkunden würden sagen: "Ich finde ihr Geschäft klasse, komme aber wieder, wenn das rum ist."
Mit "das" meinen sie die Baustelle zwischen Implerstraße und Goetheplatz. Denn bis Sonntag, den 19. Juni fahren auf dem Abschnitt der U3 und der U6 zwischen Implerstraße und Goetheplatz keine Züge. Seit Mitte März werden dort unter anderem acht Weichen, zwei Kreuzungen sowie Schienen, Schwellen und Schotter ausgetauscht. Ersatzweise werden bis zu 42 Busse eingesetzt.
Umfassendster Schienenersatzverkehr in der Geschichte der MVG
Es ist der umfassendste Schienenersatzverkehr in der Geschichte der Münchner Verkehrsgesellschaft. Auf die Frage, ob große Baumaßnahmen nicht in die ruhigere Corona-Zeit hätten vorgezogen werden können, sagte ein Sprecher der MVG BR24: "Solche Baumaßnahmen haben eine Vorlaufzeit von anderthalb Jahren. Da lassen sich Überlappungen nicht vermeiden." Eine Baustelle kurzfristig vorzuziehen, wäre auch deswegen schwierig, weil das Material dann nicht vorhanden sei, sagte ein Sprecher der MVG.
"Hier ist Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!