Großalarm im Landkreis Amberg-Sulzbach wegen des Unwetters ab Dienstagnachmittag. Besonders betroffen von dem Starkregen war die Marktgemeinde Kastl. Hier setzte der Starkregen den Marktplatz unter Wasser. Noch Stunden später floss hier Wasser über den Platz in Richtung Lauterach. Drei Autos und ein Kleintransporter wurden bei dem Unwetter weggeschwemmt.
Transporter in die Lauterach geschwemmt
Der Transporter klemmt in der Lauterach unter einer Brücke, über die eine Straße zum Marktplatz führt. Das Fahrzeug wurde mit Seilen gesichert und soll laut Polizeisprecher dann geborgen werden, wenn die Situation nicht mehr so gefährlich ist. Verletzte gab es nicht, so Dominik Lehmeier, Pressesprecher der Polizei Amberg zum BR.
Führungsgruppe Katastrophenschutz übernimmt Einsatzleitung
Auskunft zu Schäden an Gebäuden konnte Lehmeier noch nicht geben, da der Einsatz noch andauere. Es sei der so genannte "Kleine Katastrophenfall" nach Artikel 15 des Bayerischen Katastrophenschutzgesetzes ausgerufen worden, um die Organisation der Rettungskräfte vor Ort unter einer gemeinsamen Einsatzleitung zu erleichtern.
Starkregen in Seitental des Lauterachtals
Das Wasser kam laut Bürgermeister Stefan Braun aus dem Haintal nördlich von Kastl. "Wir hatten ein Starkregenereignis in einem Seitental des Lauterachtals", berichtete er vor Ort. "Das hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem großen Hochwasser aufgestaut und hat über den Marktplatz in Richtung der Lauterach massive Schäden verursacht."
Laut Einsatzleiter und Kreisbrandrat Christof Strobl konnten einige Personen ihre Häuser nicht mehr verlassen, das Wasser sei schnell und stark angestiegen. "Es wurden teilweise Personen evakuiert beziehungsweise aus den Häusern rausbegleitet, teilweise blieben sie in den Häusern. Sie können in den Häusern bleiben, das haben wir auch mit dem Energieversorger abgeklärt."
Zahlreiche Einsatzkräfte
Zeitweise waren über 220 Rettungskräfte von Feuerwehr, Polizei, BRK, THW, Wasserwacht und DLRG im Einsatz. Sie pumpten Häuser aus und führten Erkundungsfahrten entlang der Lauterach durch, um mögliche Schäden festzustellen. Auch eine Drohne war im Einsatz, um ein Lagebild zu erhalten. Die Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt Amberg-Sulzbach übernahm die Einsatzleitung.
Überschwemmung mit "schneller Wucht"
Landrat Richard Reisinger (CSU) sagte dem BR vor Ort, "von der schnellen Wucht her" habe er eine solche Überschwemmung im Landkreis Amberg-Sulzbach noch nicht erlebt. Man hoffe, mit einem "blauen Auge" davon zu kommen. Überschwemmungen in kleinem Umfang habe es schon gegeben. Man werde seine Lehren daraus ziehen müssen. Man werde dafür sorgen müssen, dass Flüsse „Platz haben und ungehindert schnell abfließen können“.
Insgesamt waren von den Unwettern am Dienstagnachmittag und am Abend in der Oberpfalz neben Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach, vor allem die Regionen Amberg, Schwandorf und Cham betroffen. In der Nacht habe es demnach noch rund 20 hochwasserbedingte Einsätze gegeben , so ein Polizeisprecher am Mittwochmorgen. Meist handelte es sich um vollgelaufene Keller und überflutete Straßen. Verletzt wurde niemand.
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