Christkinder übernehmen als himmlische Botschafterinnen ein sehr verantwortungsvolles Amt, denn sie sollen den Menschen in der Weihnachtszeit Freude und Hoffnung schenken. Damit ihnen das auch gelingt, hat das Regionalmarketing Coburg sie mithilfe von Profis in einem Seminar in der Kulturwerkstadt in Neustadt bei Coburg darauf intensiv vorbereitet.
Lächeln, Hände schütteln: Ein Christkind muss Präsenz zeigen
Es sind zu Beginn vermeintlich einfache Dinge wie: freundliches Grüßen, nett lächeln, oder die richtige Pose, die die Theaterpädagogin Nicole Wehrmann den angehenden Christkindern aus Mittel- und Oberfranken beibringt.
Ihr Amt ist vielseitig und fordert stets vollen Körpereinsatz: Ein Christkind darf nicht schüchtern sein, sagt sie, es muss Präsenz zeigen, wenn es auf den Weihnachtsmarkt kommt, in Kindergärten oder in Altenheime. Es müsse auch ganz viel Sympathie und Freundlichkeit ausstrahlen. Das sei ganz schön viel auf einmal. Aber das alles bekommen die 20 jungen Teilnehmerinnen in dem Seminar Schritt für Schritt von den Profis vermittelt.
Vor dem Spiegel üben sie zum Beispiel das richtige Gehen. Ein Christkind rennt nicht, es schreitet, aufrecht und selbstbewusst in seinem Kostüm, mit der Krone auf dem Kopf. Vor dem Spiegel lernen sie auch die Arme richtig auszubreiten, damit sie einladend und gütig wirken.
Kommunikationstraining für den perfekten Auftritt
Dafür müssen die Christkinder ihre Sprache, ihre Mimik und Gestik kennen. Den bewussten Umgang damit lernen sie bei der Kommunikationstrainerin Claudia Simmerl. Ihre Botschaft ist einfach, aber anspruchsvoll: Sie sollen die Menschen, denen sie begegnen, stets begeistern. Sie lernen, mit offenen Armen auf die Menschen zuzugehen und Blickkontakt zu halten.
Und ganz wichtig: ihr Lächeln gezielt einzusetzen. Hinzu kommt ein klares und deutliches Sprechen. Und natürlich müssen die Himmelsbotinnen stets den passenden Ton sowie die richtigen Worte finden. Das alles kann manchmal schnell Lampenfieber auslösen.
Kameratraining gegen das Lampenfieber
Damit die angehenden Christkinder nicht einen Blackout erleiden, trainiert Medienprofi Dominik Novotny sie vor laufender Kamera und Mikrofon. Weil sich die Fragen an sie oft ähneln oder wiederholen, empfiehlt er ihnen, Antworten kombiniert mit kleinen Geschichten vorbereitet zu haben und diese passend einzusetzen.
Ausgestattet mit diesem Mindset, sollen sie auch knifflige Situationen meistern können. Die meisten der jungen Mädchen bringen das nötige Selbstbewusstsein für dieses Amt mit. Das liegt auch daran, dass sie sich oft sehr selbstbewusst in den sozialen Netzwerken darstellen. Doch das kann hier zur Gefahr werden.
Auch Unangenehmes muss angesprochen werden
Wer sich auf Social Media darstellt, stößt nicht immer auf ungeteilte Zustimmung. Hasskommentare oder ein Shitstorm können gerade einem jungen Menschen daher sehr zusetzen. Damit das Amt des Christkinds nicht auf diese Weise beschädigt wird, rät die Medienfachberaterin Jasmin Mou Li Körner den angehenden Christkindern, sich in dieser Zeit damit etwas zurückzuhalten.
Wer dennoch Hasskommentaren ausgesetzt ist, soll mit anderen darüber sprechen, vor allem mit Erwachsenen und Vertrauenspersonen. Wenn nötig, muss es auch sogar der Gang zur Polizei sein, denn dieses Amt soll den jungen Mädchen keinen psychischen Schaden zufügen.
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