Im Prozess um die tödliche Kohlenmonoxid-Vergiftung von sechs Teenagern in einer Gartenlaube in Arnstein (Lkr. Main-Spessart) ist heute ein entscheidender Tag. Am Vormittag sind am Würzburger Landgericht die Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung geplant. Ein Elternpaar und ein weiterer Vater treten außerdem als Nebenkläger auf. Auch das Urteil gegen den 52-jährigen Angeklagten könnte im Tagesverlauf fallen.
Jugendliche starben durch CO aus Stromgenerator
Angeklagt ist ein 52 Jahre alter Mann, der im Technikraum des Häuschens verbotenerweise einen mit Benzin betriebenen und nicht für Innenräume geeigneten Stromgenerator aufgestellt hatte. Die Abgase wollte der Mann mit Wasserleitungsrohren durch ein Loch in der Hüttenwand ins Freie leiten. Die lose Steckverbindung von Rohren war in der Unglücksnacht jedoch auseinander gefallen, so konnte sich das geruchlose und giftige Kohlenmonoxid in dem Gartenhaus verteilen.
Sechs tote Jugendliche starben
Sechs Jugendliche starben, darunter zwei Kinder des Angeklagten. Die 18 und 19 Jahre alten Jugendlichen hatten in der Laube den 18. Geburtstag seiner Tochter gefeiert. Gutachtern zufolge starben die sechs jungen Leute noch vor Mitternacht. Der Familienvater selbst fand am nächsten Tag die Leichen in der Laube.
Angeklagter räumte Schuld ein
Zu Prozessbeginn hatte der 52-Jährige seine Schuld eingeräumt und mitgeteilt, er sei nach wie vor in "fassungsloser Trauer" wegen der Tragödie. Der Mann ist wegen fahrlässiger Tötung in sechs Fällen angeklagt. Auf fahrlässige Tötung steht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren, aber auch eine Bewährungsstrafe oder eine Geldstrafe sind möglich. Als unwahrscheinlich gilt, dass das Gericht von einer Bestrafung gänzlich absieht.