Im Prozess um einen tödlichen Raser-Unfall 2019 auf der Garmischer Autobahn 95 soll es heute die Plädoyers und womöglich auch das Urteil geben. Ein 26-jähriger Student ist wegen eines verbotenen Autorennens, von denen es immer mehr in Bayern gibt, und fahrlässiger Tötung angeklagt.
Angeklagter soll mit 300 Stundenkilometern unterwegs gewesen sein
Der junge Mann soll im September 2019 mit einem geliehenen 600-PS-Wagen von München in Richtung Starnberger Dreieck gerast sein. Der Anklage zufolge war er mit mehr als 300 Stundenkilometern unterwegs, als er in Höhe Oberdill die Kontrolle verlor. Das Auto schleuderte quer über alle Spuren und prallte gegen einen Baum.
Beifahrer mit Sitz aus Auto geschleudert
Dabei wurde laut Staatsanwaltschaft der angegurtete 23-jährige Beifahrer samt Sitz aus dem Fahrzeug geschleudert und erlitt tödliche Verletzungen. Die Ermittler gingen zunächst davon aus, dass er selbst am Steuer gesessen hatte. Erst Monate später kam unter anderem ein rechtsmedizinisches Gutachten zu dem Ergebnis, dass sein Freund gefahren war.
Angeklagter legt zu Prozessbeginn Geständnis ab
Der angeklagte Student hat beim Prozessauftakt ein Geständnis abgelegt, sich bei der Familie des Freundes entschuldigt und beteuert, dass er sich nicht an den Unfall und daran, wer da gerade gefahren sei, erinnern könne. Von einer Amnesie sprach auch der Notarzt, der am Unfallort im Einsatz gewesen war und sich nach Prozessbeginn noch als zusätzlicher Zeuge angeboten hatte. Er schilderte am Mittwoch vor Gericht auch seine Eindrücke vom Unfallort. "So ein Trümmerfeld habe ich noch nie erlebt", erinnerte er sich. "Dass da überhaupt jemand lebend rausgekommen ist, war mir nicht erklärlich."
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