Santora, ein einjähriges Waldrapp-Männchen, das in Salzburg aufgezogen worden war, war auf dem Zug in das Winterquartier in die Toskana. Vermutlich wurde der Waldrapp in Prato nördlich von Florenz von einem Vogeljäger abgeschossen. Da alle Vögel der Population mit modernen GPS-Geräten ausgestattet sind, konnte die Reise der Vögel genau verfolgt werden.
Die Spur führt nach Prato
Am 27. September verließ Santora seinen Schlafplatz in der Nähe von Prato nördlich von Florenz. Er flog in Richtung einer zwei Kilometer entfernten Futterwiese. Danach verliert sich seine Spur. Das GPS-Gerät wurde in einem Müllcontainer im Zentrum von Prato gefunden.
Das Band, mit dem der Sender auf der Rückseite des Vogels fixiert war, wurde abgeschnitten. Für den Leiter des Waldrappteams, Johannes Fritz, ist sehr wahrscheinlich, dass der Vogel illegal gejagt wurde und dass der Jäger ausfindig gemacht werden kann. Immer wieder werden Waldrappe auf ihrem Zug in den Süden von Wilderern abgeschossen.
Nur 110 Tiere in den Alpen
Ein Jäger, der im Jahr 2012 zwei Waldrappe in der Provinz Livorno abgeschossen hatte, wurde zu einer Geldstrafe von 2.000 Euro und dem Entzug seiner Jagdlizenz verurteilt. 2017 bestätigte der Oberste Gerichtshof in Italien dieses Urteil. Auch im jüngsten Fall wird von den Vogelschützern mit einer Verurteilung gerechnet. Insgesamt gibt es im Alpenraum nur rund 110 Waldrappe. Etliche davon wurden auch in Burghausen wieder angesiedelt.