Im Untreue-Prozess vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth hat der Angeklagte am Donnerstag (06.02.2025) unter Tränen ein Geständnis abgelegt. Es tue ihm "unendlich leid". Er habe eine gerechte Strafe verdient, sagt der 56-jährige ehemalige Vermögensberater. Laut Staatsanwaltschaft soll er die ehemaligen Fussballprofis Sergio Zarate, seinen Bruder Mauro Zarate und den Ex-Trainer Franz Smuda um rund 440.000 Euro betrogen haben.
Sergio Zarate spielte beim 1. FC Nürnberg
Der Argentinier Sergio Zarate hat in den 90er Jahren beim 1. FC Nürnberg gespielt, so entstand eine Freundschaft zwischen ihm und dem Angeklagten. Von 2007 an sollen er und sein Bruder Mauro, der ebenfalls Fußballprofi ist, dem Angeklagten in finanziellen Angelegenheiten vertraut haben. Weil aber die Investitionen nicht die gewünschte Rendite abwarfen, sondern sich als Verlustgeschäft entpuppt hätten, sei der Vermögensberater selbst in finanzielle Schieflage geraten. Daraufhin habe er angefangen, Gelder der Fußballer umzuleiten.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, mehr als eine Million Euro veruntreut zu haben, auch indem er Gelder von einem seiner Klienten auf das Konto eines anderen verschob. So habe er versucht, sein "Gesicht zu wahren".
Versuchte, das "Kartenhaus" aufrechtzuerhalten
Der Angeklagte sagt in seinem Geständnis, er habe sich nicht selbst bereichern wollen, sondern die Familie Zarate vor dem Ruin schützen und seine eigenen Kosten decken wollen. Dabei habe er versucht, ein "Kartenhaus" aufrechtzuerhalten und hat dafür Umbuchungen vorgenommen. Tatsächlich sei er überfordert gewesen und habe in der Zeit deshalb auch begonnen, Alkohol zu trinken und Marihuana zu rauchen. Außerdem leidet er bis heute an Depressionen.
Die Zarate-Brüder hatten 2020 Verdacht geschöpft und Anzeige erstattet. Die ehemaligen Fussballprofis waren bei dem Prozess nicht anwesend.
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