Schlieren auf der Wäsche, viele Autos verdreckt – und gelb-grün verfärbte Gartenmöbel: Zurzeit beobachten viele Menschen in Niederbayern und der Oberpfalz außergewöhnlich viel Blütenstaub. Ganze Wolken davon wabern mancherorts durch die Luft.
Die Fichte im Mastjahr
Der Grund dafür: Die Fichte hat ein sogenanntes "Mastjahr". Dabei produzieren Bäume deutlich mehr Samen als sonst. Die Pollen der Blüten werden massenhaft aufgewirbelt – und können bei starkem Wind sogar kilometerweit getragen werden.
2020 gab es eine ähnliche Situation
Normalerweise blüht die Fichte nur alle sechs Jahre. Doch schon 2020 hatte sie eine ähnlich starke Blüte, sagt Cornelius Bugl vom Forstamt Regensburg-Schwandorf: "Letztlich deuten Wissenschaftler das als Angstreaktion der Bäume auf Klimastress, Wassermangel. Sie versuchen in ihrer Not noch massenhaft Nachwuchs zu produzieren für den Fall, dass es mit ihnen zu Ende geht."
Bäume sind anfälliger für Schädlinge
Eine starke Blüte kostet die Fichte und andere Baumarten viel Kraft. Der Baum produziert dadurch weniger Holz und hat weniger Abwehrkräfte gegenüber Schädlingen wie dem Borkenkäfer. Die Fichte ist die häufigste Baumart in Deutschland und macht in Bayern ungefähr 40 Prozent in den Wäldern aus.
Der Blütenstaub fliegt vorerst weiter
Für Allergiker sind die Fichtenpollen meist ungefährlich. Aufgrund der derzeit trockenen Wetterlage wird der Blütenstaub laut Cornelius Bugl allerdings noch zwei bis drei Wochen bleiben.
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