Erneut haben sich am Donnerstag bundesweit tausende Beschäftigte an den Warnstreiks bei der Deutschen Post beteiligt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi folgten rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihrem Streikaufruf – auch an 80 Orten in Bayern. Wahlsendungen würden in allen Regionen aber bevorzugt behandelt, erklärte die Post. Verzögerungen für Wählerinnen und Wähler sollten "so gering wie möglich" gehalten werden.
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Geringe Auswirkungen auf Paketgeschäft
Bei rund zehn Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge an Briefen kam es laut Deutscher Post zu Verzögerungen. Die Gewerkschaft Verdi hatte Beschäftigte in der Brief-, Verbund- und Paketzustellung bundesweit an "ausgewählten Standorten" zum Streik aufgerufen. Die Arbeit sollte demnach für die gesamte Schicht niedergelegt werden.
Die Auswirkungen auf das Paketgeschäft waren laut Unternehmen eher gering. Ein Prozent der Sendungen waren von Verzögerungen betroffen. Diese Rückstände wolle das Unternehmen "so zeitnah wie möglich aufarbeiten".
Verdi fordert sieben Prozent mehr Lohn
Die Gewerkschaft will mit den Streiks den Druck vor der dritten Verhandlungsrunde in der kommenden Woche erhöhen. Am Mittwoch hatte Verdi zu Streiks in der Paketzustellung aufgerufen. Auch vergangene Woche hatten Beschäftigte der Post gestreikt. Bislang beteiligten sich laut Verdi etwa 25.000 Beschäftigte. Die Folge der Ausstände waren jeweils Verzögerungen bei der Zustellung von Briefen und Paketen.
Verdi fordert für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten bei der Post sieben Prozent mehr Lohn und drei Tage mehr Urlaub bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Gewerkschaftsmitglieder sollen einen zusätzlichen Urlaubstag bekommen. Die Deutsche Post verweist auf die im Jahr 2023 vereinbarte deutliche Tariferhöhung von durchschnittlich 11,5 Prozent und die "wirtschaftliche Tragfähigkeit" des in den aktuellen Verhandlungen angestrebten Abschlusses.
Fristen für die Briefwahl
Wer per Brief wählen will, muss die Briefwahlunterlagen bei der Gemeinde anfordern. Ab 10. Februar verschicken die Gemeinden die Unterlagen. Diese müssen spätestens bis zum Wahlsonntag 18 Uhr bei der zuständigen, auf dem Wahlbrief angegebenen Stelle vorliegen.
Das Risiko, dass der Wahlbrief nicht rechtzeitig ankommt, trägt jeder selbst. Die Post rät allen Briefwählern, den Brief innerhalb Deutschlands spätestens am Donnerstag vor der Wahl (20. Februar 2025) abzuschicken. Der Zeitraum für die Briefwahl ist bei der Bundestagswahl am 23. Februar kürzer als üblich. Die Bundeswahlleiterin und Bayerns Landeswahlleiter mahnen daher die Wählenden zur Eile.
Nur so könnten die dafür benötigten Unterlagen rechtzeitig eintreffen, sagte Bundeswahlleiterin Ruth Brand. Die Dokumente sollten dann in der Regel den jeweiligen Postdienstleistern von den zuständigen Ämtern bis zum 10. Februar übergeben sein und die Stimmberechtigten innerhalb weniger Tage erreichen.
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