Gundremmingen: Am Atomkraftwerk Gundremmingen kommt aus dem Kühlturm des Blocks C Wasserdampf.
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Das Zwischenlager für Atommüll in Gundremmingen wird noch lange in Schwaben bleiben, sagt Atomkraftexperte Michael Sailer

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Warum der Atommüll noch lange in Schwaben bleiben wird

Warum der Atommüll noch lange in Schwaben bleiben wird

Der Atommüll im Zwischenlager in Gundremmingen wird nach Ansicht des Kernenergie-Experten Michael Sailer noch bis ungefähr 2080 dort bleiben. Die Betriebsgenehmigung für das Zwischenlager läuft aber nur bis 2046: Ein Problem, sagt Sailer.

Es wird noch viele Jahrzehnte dauern, bis der hochradioaktive Atommüll aus dem Zwischenlager in Gundremmingen abtransportiert wird. Das sagt Michael Sailer, renommierter Kernenergie-Experte, der unter anderem Vorsitzender der deutschen Reaktorsicherheitskommission war und lange am Öko-Institut gearbeitet hat.

Sailer: Allein die Atommüll-Transporte dauern Jahrzehnte

Der Atommüll aus den Zwischenlagern in Deutschland, kann erst dann abgeholt werden, wenn es ein Endlager gibt. Zur Zeit suchen Experten noch nach einem Standort für das Endlager, und das kann dauern, sagt Sailer im BR-Interview: "Bis spätestens 2031 soll er gefunden sein. In einem zweiten Schritt muss das Endlager gebaut werden, wir rechnen mit einer Fertigstellung um das Jahr 2050. Und erst dann beginnt der Transport des hochradioaktiven Materials aus den Zwischenlagern. Insgesamt dürften diese Schwertransporte noch mal 30 Jahre dauern." Nach Sailers Ansicht sind die Zwischenlager deshalb frühestens im Jahr 2080 Geschichte, "wenn es gut läuft", sagt er.

Zwischenlager Gundremmingen: Genehmigung nur bis 2046

Das Zwischenlager in Gundremmingen hat aber nur bis zum Jahr 2046 eine Genehmigung für den Betrieb. Und das hat, Sailer zufolge, einen guten Grund. Die deutschen Zwischenlager sind Anfang der 2000er Jahre genehmigt worden, innerhalb der ersten 40 Jahre werden sie laut Sailer voraussichtlich gut funktionieren: "Aber wenn die Zwischenlager 60 oder 80 Jahre bleiben, was wahrscheinlich ist, dann spielt die Abnutzung eine große Rolle. Da ist die Frage, ob die Dichtungen halten oder was eigentlich mit den Brennelementen in den Behältern passiert." Deshalb sollten sich nach Ansicht Sailers Fachleute jetzt schon überlegen, wie es mit den Zwischenlagern nach 2046 weitergehen könnte.

Wie gefährlich sind Atommüll-Zwischenlager?

Bei Atommüll-Zwischenlagern besteht laut Michael Sailer immer die Gefahr, dass sie schleichend undicht werden - je älter sie sind, desto höher die Gefahr: "Es gibt auch aber auch das Problem, dass ein Zwischenlager in Zukunft vielleicht, sagen wir, in unglücklicheren Umständen betrieben wird. Man kann ja nie ganz ausschließen, dass irgendwann ein Krieg kommt oder in einer schweren Krise die Finanzierung nicht mehr gewährleistet ist und dann vielleicht Wachleute nicht mehr bezahlt werden."

Ein Endlager für eine Million Jahre

Das Atommüll-Endlager soll für eine Million Jahre ausgelegt sein. Sailer zufolge ist das im Prinzip auch realistisch, es kommt allerdings sehr auf das Gestein an, in dem der radioaktive Müll liegt. Als Wirtsgesteine gelten Salz, Ton oder Granit. "Bei Salz dauert es zum Beispiel nur ein paar hundert Jahre bis die Atommüll-Behälter eingeschlossen sind, bei Ton sind das ein paar tausend Jahre. Aber Salz ist andererseits problematisch bei Wassereintritt. Insgesamt kommt es auch sehr auf die Dicke der Gesteinsschichten an."

Keine Rückkehr der Atomkraft in Deutschland

Im Zuge der Klimakrise und dem Willen CO2 einzusparen, wird auch die Rückkehr zur Atomkraft diskutiert. In Deutschland wird es laut Sailer aber keine Renaissance der Atomenergie geben. Die jetzigen Unternehmen seien nicht mehr daran interessiert, neue Kernkraftwerke zu bauen: "Und die sechs Kernkraftwerke, die noch im Betrieb sind, da gibt es so viele technische Details, um die man sich schon vor Jahren hätte kümmern müssen. Die Atomkraftwerke fahren jetzt alle auf ihr vorgesehenes Ende hin und das ist auch nicht mehr zu ändern".

Sailer: Proteste verstärken die Zwischenlager-Problematik

Wichtig wäre aus Sicht Sailers, sich jetzt auf die Endlagersuche zu konzentrieren und sie auch nicht durch Proteste weiter hinauszuzögern: "Denn je länger die Suche dauert, umso länger bleibt der Müll in den problematischen Zwischenlagern."

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Michael Sailer geht davon aus, dass die Atommüll-Zwischenlager noch bis ca. 2080 bleiben

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