"Letztendlich kommt man abends nach dem Dienst nach Hause und man weiß: Das, was ich heute gemacht habe, hat den Bürgern geholfen oder hatte einen tieferen Sinn." So stellt sich Fabian, 28 Jahre alt, den Polizeiberuf vor.
Fabian ist seit 2018 Auszubildender bei der Bereitschaftspolizei in Eichstätt und hat für die Ausbildung sogar seinen vorherigen Job aufgegeben. Er ist gelernter Veranstaltungskaufmann und hat BWL studiert. "Ich geb's zu, auch ein bisschen wegen der Action. Dass man jeden Tag etwas anderes erlebt", sagt er.
Hohe Zahl an Bewerbern
Auch in diesem Jahr meldet die Bayerische Polizei gleichbleibend hohe Zahlen bei den Bewerbern und Einstellungen: 2019 wurden 1.700 Auszubildende eingestellt, etwa 18.000 hatten sich beworben. "Das Interesse am Polizeiberuf ist gegenüber dem vor zehn Jahren stark gestiegen", sagt Herbert Gröschel, Sprecher der bayerischen Bereitschaftspolizei, bei der die gesamte Ausbildung stattfindet.
Woher kommt das Interesse an der Polizei?
Laut einer Erhebung des Marktforschungsinstituts "Trendence" steht die Polizei in Bayern auf Platz zwei der beliebtesten Arbeitgeber, knapp hinter Adidas und BMW, die sich den ersten Platz laut Institut teilen. Deutschlandweit belegt die Behörde sogar den ersten Platz.
Laut der Studie ist das Interesse an Arbeitgebern im öffentlichen Dienst, wie etwa der Polizei oder der Bundeswehr, stärker gestiegen als in anderen Branchen. Einer der wichtigsten Faktoren für die Arbeitgeberwahl sind demzufolge nicht nur ein faires Bewerbungsverfahren und Ausbildungsgehalt, sondern auch die Suche nach einer "sinnvollen Tätigkeit".
💡 Das "Trendence-Schülerbarometer":
Das Trendence Schülerbarometer ist eine repräsentative Studie unter 20.000 Schülerinnen und Schülern in Deutschland, die in naher Zukunft ihren Abschluss machen. Diese werden dabei über ihre Wunscharbeitgeber und Karrierepläne befragt. Die Rankings sollen ein Stimmungsbild über die beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland zeigen. 2019 wurden erstmals auch die Zahlen für die einzelnen Bundesländer errechnet.
Werbung um Nachwuchs: Polizei setzt auf Social Media
Daneben versucht die Polizei auch verstärkt selbst Jugendliche zu erreichen und Werbung zu machen für den Polizeiberuf. "Wir haben mittlerweile in ganz Bayern mehrere Social Media-Teams und können dadurch einfacher mit den Bürgern kommunizieren", so Polizeisprecher Herbert Gröschel. Den Nachwuchs kann die Polizei gut gebrauchen: In den nächsten Jahren wird mit einer hohen Zahl an Rentenabgängen gerechnet - auch deshalb wurden zuletzt deutlich mehr Auszubildende eingestellt als noch vor zehn Jahren.