Mehr als 80 verschiedene Baukästen sind in der Ausstellung "Vielfalt der Norm" in Iphofen im Landkreis Kitzingen erlebbar.
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Mehr als 80 verschiedene Baukästen sind in der Ausstellung "Vielfalt der Norm" in Iphofen im Landkreis Kitzingen erlebbar.

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Warum Spiel-Baukästen seit 200 Jahren faszinieren

Warum Spiel-Baukästen seit 200 Jahren faszinieren

Mit kleinen Bausteinen Häuser, Fahrzeuge oder ganze Landschaften bauen: Die Faszination der Baukästen für Kinder und Erwachsene hält seit 200 Jahren an. Eine große Auswahl ist bis Anfang November im Knauf-Museum im unterfränkischen Iphofen zu sehen.

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

Mehr als 80 verschiedene Baukästen sind in der Ausstellung "Vielfalt der Norm" in Iphofen im Landkreis Kitzingen erlebbar. Angefangen von den ersten Holzbausätzen um das Jahr 1800, über Stein und Metall bis zu Bausteinen aus Kunststoff spiegeln sie immer auch ihre Entstehungszeit wider. Friedrich Fröbel setzte Holzbausteine in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als pädagogisches Spielzeug in seinen Kindergärten ein. "Man hat festgestellt, wenn Kinder spielen, dann entwickeln die sich besser", erklärt Museumsleiter Klaus Mergenthaler. Zum ersten Weltkrieg kamen Bausätze von Flugzeugen und Schiffen in Mode.

Faszination der Baukästen

Die Sonderausstellung im Knauf-Museum zeigt viele Leihgaben aus dem mittelfränkischen Spielzeugmuseum in Sugenheim. Die Museumsleiterin Manuela Kube ist seit Jahrzehnten fasziniert von den Baukästen. Das Besondere, das sie von Bausätzen unterscheidet: Die Elemente lassen sich immer neu zusammensetzen und fördern so die Kreativität, auch weil es nicht immer gleich funktioniert. "Man lernt schon als Kind, dass die Basis fest und stabil sein muss, und dann kann man die Phantasie oben besser spielen lassen", sagt die Spieleenthusiastin.

Entwicklung in DDR und BRD

Zur Zeit der deutschen Teilung entwickelten sich die Bausätze in den beiden deutschen Staaten unterschiedlich. So wurden in der DDR in den Spielzeugmanufakturen in Thüringen und dem Erzgebirge unter dem Namen BOB (Bauen ohne Bindemittel) große Steinbaukästen in Berufsschulen für die Ausbildung von Maurern und Architekten entwickelt, sagt Mergenthaler. Ganze Wohnblocks seien von den Auszubildenden mit den kleinen Kalksteinen erstellt worden.

Viele Produzenten Pleite

Im Westen entwickelte der Erfinder des Fischer-Dübels Artur Fischer in den 60er Jahren sein Kunststoff-System mit Nut- und Zapfenverbindungen. Später wurde Fischer-Technik mit Zahnrädern, Motoren und anderen elektronischen Teilen erweitert. Deutschland, das Land der Tüftler, war lange Zeit auch das Land der Baukästen-Produzenten. Mehr als 700 gab es in der Geschichte. Fast alle sind aber heute vom Markt verschwunden, etwa das in Fürth produzierte Plastikant-Stecksystem.

Praktische Mitmach-Stationen

Die Ausstellung in einem großen Museums-Raum in Iphofen lädt große und kleine Besucherinnen und Besucher aber auch dazu ein, sich ganz praktisch als Baumeister zu versuchen, etwa mit einer großen Holz-Kugelbahn oder einem Steinbau-System. Auf einem großen Screen kann schließlich auch ein moderner Nachfolger der Baukästen ausprobiert werden: das erfolgreiche Computerspiel Minecraft.

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