Angesichts rasant steigender Corona-Zahlen sind in der Region die ersten Weihnachts- und Adventsmärkte abgesagt worden. Vor allem aber in den größeren Städten gehen die Verantwortlichen weiter davon aus, dass die Weihnachts- und Christkindlmärkte stattfinden. Dort laufen längst die Vorbereitungen.
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Abstände zwischen den Buden und umzäuntes Areal
In Regensburg wird es laut aktuellen Informationen in diesem Jahr wieder den städtischen Christkindlmarkt auf dem Neupfarrplatz geben. Auf die steigenden Inzidenzen reagiert die Stadt Regensburg mit Buden, die um die Neupfarrkirche weiter auseinander stehen werden. Außerdem werde die umzäunte Fläche größer, heißt es von der Stadt Regensburg. Bezüglich des Hygienekonzeptes warte man noch auf Vorgaben des Freistaats. Auch der kleinere Markt am St. Katharinenspital in Regensburg hält sich mit einer Absage vorerst zurück. Man wolle heute beraten.
Der Thurn-und-Taxis-Weihnachtsmarkt auf Schloss St. Emmeram wird laut dem Veranstalter "auf jeden Fall" stattfinden. Man wolle die 2G-Regel anwenden. Für Schüler von zwölf bis 17 Jahren erfolgt ebenfalls keine Prüfung des 2G-Status, heißt es vom Veranstalter.
Auch in Passau wird der Markt geplant. Sicher sei, dass die Durchführung nur mit einer Besucherobergrenze möglich sein werde, teilte eine Sprecherin der Stadt vergangenen Freitag mit.
Die Buden für den Straubinger Christkindlmarkt stehen bereits. Ob der Weihnachtsmarkt tatsächlich stattfinden kann, ist laut der Stadt noch nicht sicher. Es sei noch keine Entscheidung gefallen, so die Stadt am Freitag.
Problem: Aufwendige Einlasskontrollen
Auch die Veranstalterin des Kunst- und Handwerksmarktes Lucrezia in Regensburg am Haidplatz ist noch nicht sicher, wie der Markt stattfinden soll. Veranstalterin Dagmar Reinecke sagte auf BR-Nachfrage: "Wir sind am Ende unserer Kräfte. Die Organisation eines Weihnachtsmarktes ist per se ein Kraftakt. Und wir erfinden ihn in diesem Jahr, wie auch im letzten, täglich neu." Für Zugangsbeschränkungen müssten Eingänge, Ausgänge und Rettungswege kontrolliert werden. Sie warte noch auf konkrete Vorgaben.
In Amberg soll der Weihnachtsmarkt weiterhin stattfinden, laut Veranstalter wird man es bis zur letzten Minuten hinauszögern, außer es kommt ein "Stopp" von oben. Auf mögliche Zusatzbeschränkungen bereite man sich vor.
Landshut sagt geplante Eröffnung ab
Die Stadt Landshut hat sich am Montag dazu entschlossen, die für diesen Donnerstag geplante Eröffnung des Landshuter Christkindlmarktes abzusagen. Ob der Christkindlmarkt dennoch stattfindet, ist noch nicht klar. Man wolle die Ergebnisse der Bund-Länder-Gespräche abwarten, hieß es.
"Den Christkindlmarkt unter diesen Bedingungen am Donnerstag zu eröffnen und damit sehenden Auges das Risiko einzugehen, womöglich nur einen Tag später weitreichende Anpassungen an unseren Schutz- und Hygienekonzepten vornehmen oder den Markt gar schließen zu müssen, wäre für alle Beteiligten die schlechteste Variante", erklärte Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz (parteilos). Das Vorgehen sei mit den Schaustellern und Marktkaufleuten besprochen worden. Putz bedankte sich für deren Verständnis.
Grundsätzlich wolle die Stadt Landshut den Christkindlmarkt unter Beachtung der entsprechenden rechtlichen Vorgaben gerne durchführen. Dafür habe man schon vor Monaten zahlreiche Vorkehrungen zum Infektionsschutz getroffen. So sei der Christkindlmarkt von seinem relativ beengten Stammplatz in der Freyung auf die weitläufige Ringelstecherwiese verlegt worden, wo große Abstände zwischen den einzelnen Verkaufsständen eingehalten und die Besucherströme entzerrt werden können. Zudem habe man das Marktgelände umzäunt, um etwaige Zugangsbeschränkungen - sei es nach 2G- oder 3G-Regelungen - kontrollieren und umsetzen zu können.
Das Fazit vor OB Putz und seinem Stellvertreter Thomas Haslinger: "Wir sind davon überzeugt, dass die Rahmenbedingungen in Landshut nahezu ideal sind, um auch in Corona-Zeiten einen möglichst sicheren Christkindlmarkt zu gewährleisten".
Warten auf konkrete Vorgaben, bereits erste Absagen
Anders ist das bei der Granitweihnacht in Hauzenberg im Landkreis Passau. Wo sonst Busse aus ganz Deutschland kommen, ist der Weihnachtsmarkt aufgrund der steigenden Inzidenzen bereits komplett abgesagt worden. Wie der Veranstalter Ludwig Bauer dem BR mitteilt, ist es seiner Meinung nach unverantwortlich, den Weihnachtsmarkt stattfinden zu lassen und so einen "künstlichen Hotspot" zu errichten. Weiter verweist Bauer auf die, seiner Meinung nach, "nicht zu bewältigenden Kontrollen" am Einlass: "Sollten wir 2G oder 3G haben, benötigen wir viel zu viel Zeit bei den Prüfungen". Er befürchtet, dass Menschen mit gefälschten Tests und Impfzertifikaten versuchen, reingelassen zu werden.
In Vilshofen im Kreis Passau haben die Veranstalter am Freitagmittag noch mit dem Bürgermeister darüber beraten, ob der "schwimmende Weihnachtsmarkt" stattfindet. Aber auch der wurde jetzt "blutenden Herzens" abgesagt, heißt es.
Klare Entscheidungen in Dingolfing und Bad Füssing
Der traditionelle Dingolfinger Nikolausmarkt fällt ebenfalls aus. Angesichts der hohen Neuinfektionszahlen wäre es fahrlässig, einfach so weiterzumachen wie bisher, so die zweite Bürgermeisterin Maria Huber. Der "Wintertraumwald" mit nahezu 40 Christbäumen soll aber trotzdem aufgebaut werden.
Gestrichen ist außerdem der Bad Füssinger Christkindlmarkt im Kreis Passau. Das haben die Initiatoren des Marktes beschlossen. Im Moment sei offen, ob und wie sich bis zum Beginn der Adventszeit die Rahmenbedingungen verändern. Im Hinblick auf die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger sei man gemeinsam zur Entscheidung gekommen, das vorweihnachtliche Marktevent in diesem Jahr nicht stattfinden zu lassen.
Im Landkreis Regen wurde die bekannte "Schweinhütter Waldweihnacht" bereits wegen Corona abgesagt. In Zwiesel will man mit der Entscheidung noch warten - genauso wie in Deggendorf.
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