Matratzen, Kanister mit Motoröl, Hausmüll sowie Sexspielzeug und einen Tierkadaver in einer Plastiktüte. Per Seilwinde haben Freiwillige der Bergwachten Inzell und Bad Reichenhall säckeweise Unrat aus den Berghängen entlang der Alpenstraße hochgezogen.
Besonders unterhalb der Parkbuchten zwischen dem Ristfeuchthorn und dem Jochberg seien regelrechte Müllhalden entstanden.
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Naturraum für geschützte Arten
"Besonders erschreckend waren säckeweise Hausmüll, die dort offensichtlich bewusst entsorgt wurden“, berichtet der Organisator Sebastian Schmitz von der Bergwacht Inzell. Der Hausmüll sei schon teilweise zersetzt und in den Waldboden eingewachsen gewesen. "Man kann sich nur ungefähr vorstellen, wieviel schon komplett im Erdreich verschwunden ist.“
Das ansonsten sehr naturbelassene Gebiet zeichnet sich durch weitgehend intakte, aber störanfällige Nahrungsnetze aus. Im Alpental sind besonders geschützte Arten wie der Eisvogel und der Steinadler beheimatet.
Rollende Gefahr für Wanderer
Wer seinen Müll einfach über die Böschung werfe, missachte nicht nur die Natur und den Lebensraum geschützter Arten, sondern gefährde auch Wanderer, warnt die Bergwacht. Menschen, die unten durch die Schlucht wandern, können durch sperrige Gegenstände verletzt werden.
An manchen Passagen unter den gesäuberten Steilhängen brechen die steilen Felswände zur Weißbachschlucht ab, sodass entsorgter Müll wohl immer wieder direkt in den Bach gefallen oder auf den dortigen Wanderweg abgestürzt sei, so die Bergwacht Inzell.
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