Sogenannte Schleierfahnder haben am Dienstag auf einem Parkplatz bei Hengersberg im Landkreis Deggendorf einen VW Golf mit rheinland-pfälzischem Kennzeichen kontrolliert. Nachdem sich die beiden Fahrer in Widersprüche verwickelt hatten, nahmen die Beamten den Pkw näher unter die Lupe. Im Kofferraum fanden sie in einem Rucksack mehrere Bündel Geldscheine.
Rund 100.000 Euro in einem Rucksack im Kofferraum
Insgesamt waren es gut 100.000 Euro, so das Polizeipräsidium Niederbayern. Eine schlüssige Erklärung, woher das Geld stammt, konnten die beiden Männer nicht abgeben. Jetzt werde wegen des Verdachts auf Geldwäsche ermittelt.
Erster größerer Bargeldfund des Jahres
Die beiden 34 und 22 Jahre alten Afghanen sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Die Geldscheine wurden für weitere Ermittlungen eingezogen. Bei der Durchsuchung der Wohnungen der beiden Tatverdächtigen stellte die Polizei weitere rund 1.000 Euro sowie ein Notebook sicher.
Es ist der erste größere Bargeldfund auf der niederbayerischen Autobahn in diesem Jahr. Die Zahl solcher Fälle hat in den vergangenen zwei Jahren stark zugenommen. 2024 wurden in Niederbayern in 17 Fällen knapp vier Millionen Euro sichergestellt.
💡 Hintergrund
Mit der Strafrechtsänderung 2017 können die Strafverfolgungsbehörden und Gerichte Vermögenswerte mit unklarer beziehungsweise krimineller Herkunft leichter einziehen. Der Nachweis einer konkreten strafbaren Handlung ist hierfür nicht notwendig. Der Betroffene muss nachweisen, dass er das gesicherte Vermögen auf legale Weise erlangt hat.
Auch die niederbayerischen Polizeidienststellen - gemeinsam mit den Justizbehörden - greifen vermehrt auf die rechtlichen Möglichkeiten zurück, um Taterträge zu sichern – denn: "Straftaten dürfen sich nicht lohnen", so das Polizeipräsidium.
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