Nach dem Segen am Kirchenportal geht es beim Willibaldsritt durch die Kirche.
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Willibaldsritt: Rund 250 Pferde bekommen den Segen

Willibaldsritt: Rund 250 Pferde bekommen den Segen

Die Wallfahrt in Jesenwang am Sonntag war nicht nur für Pferdefans etwas Besonderes: Zwei Jahre war der traditionelle Ritt wegen der Corona-Pandemie nur im Kleinen möglich - und heuer hatte er erstmals Kulturerbe-Status in Deutschland.

Über dieses Thema berichtet: Rundschau Magazin am .

In einer feierlichen Prozession zogen am Sonntag rund 250 festlich, teils mit Blumen und Glöckchen geschmückte Pferde nach Jahrhunderte altem Brauch mitten durch die spätmittelalterliche Wallfahrtskirche St. Willibald in Jesenwang.

Ritt durch Kirche - für Mensch und Pferd etwas Besonderes

Monika Döringer ist Standartenreiterin, sie reitet also dem Festzug voran. Heuer macht sie bereits zum 23. Mal mit beim Willibaldsritt. "Es macht Spaß, die Tradition beizubehalten und dass man noch durch die Kirche durchreiten darf, ist immer wieder schön", sagt Döringer. Auch für die Pferde sei es ein Erlebnis, durch die "etwas engere" Türe hindurchzureiten, so Döringer.

Auch Pfarrer Wolfgang Huber aus Mammendorf ist glücklich, in diesem Jahr seien "außergewöhnlich viele Besucher" gekommen. Im Gespräch mit dem BR betonte er die "Einzigartigkeit der Wallfahrt" - nirgends sonst würden Pferde durch eine Kirche reiten.

Willibaldsritt: Immaterielles Kulturerbe in Deutschland

Der Willibaldsritt in dem oberbayerischen Ort im Landkreis Fürstenfeldbruck war in diesem Jahr in die Liste des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufgenommen worden. Bereits seit 2020 steht er im Bayerischen Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. In den vergangenen beiden Jahren gab es den Ritt wegen der Corona-Pandemie nur im kleinen Rahmen.

Pferdewallfahrt nach jahrhundertealtem Gelübde

Die Kirche war 1478 als Rossweihestätte erbaut worden. Dort erbaten die Menschen den Segen für sich und die Tiere. Von 1709 an wütete in der Gegend eine tödliche Seuche vor allem unter Pferden. 1712 kamen die Menschen mit ihren kranken Tieren von weit her nach Jesenwang, um den Heiligen Willibald um Hilfe zu bitten. Sie gelobten, jedes Jahr die Wallfahrt abzuhalten, wenn kein Tier mehr stürbe. Der Überlieferung nach starb dann kein Tier mehr an der Seuche.

Jährlich in der Zeit um den 7. Juli - dem Todestag des heiligen Willibald von Eichstätt - findet nun der nach ihm benannte Ritt statt. Wegen Pferdemangels und weil der Kirche der Einsturz drohte, war der Ritt von 1973 bis 1979 unterbrochen worden. Mittlerweile wurde die Kirche auf Initiative des Freundeskreises St. Willibald saniert.

Mit Informationen der dpa.

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