Multitalent Willy Bogner wird 80
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Zwischen Feuer und Eis - Multitalent Willy Bogner wird 80

Zwischen Feuer und Eis - Multitalent Willy Bogner wird 80

Ob als Skirennfahrer bei Olympia, als Filmemacher und Stuntman für James Bond oder später als Designer für Skibekleidung - Willy Bogner hat als Multitalent beeindruckt. Heute lässt es der Münchner etwas ruhiger angehen, denn er wird 80 Jahre alt.

Willy Bogner zählt in den 1960er-Jahren zu den besten deutschen Skirennfahrern, fast reicht es für olympisches Gold. Aber eben nur fast. Bogner stürzt bei Beginn des zweiten Durchgangs im Spezialslalom der Herren. Damals gilt der 18-jährige Münchner Willy Bogner als der Favorit unter 70 Teilnehmern aus 20 Nationen. Im Nachhinein sagt Bogner selbst, dass es gut war, wie es eben war. Es ging ihm nicht um Gold, es ging ihm einfach immer um das nächste Rennen, ganz egal wo das stattfand. Sich also neu sortieren, Niederlagen akzeptieren und daraus lernen. So motiviert sich Bogner immer wieder zu neuen Zielen.

Vom Skirennfahrer zum Filmemacher

Seine Liebe zu Film und Fotografie entdeckt Bogner schon als Teenager, als er sich die Kamera seines Vaters ausborgt. Nach seiner Ski-Karriere macht er sein Hobby zum Beruf und filmt als skifahrender Kameramann Skiaction-Szenen für vier James Bond Streifen. Einer davon: "Im Geheimdienst ihrer Majestät". Dafür fährt Willy Bogner auf Skiern eine Bob-Bahn hinunter - rückwärts und filmend versteht sich.

Fire and Ice wird mit Bambi und Bayerischen Filmpreis geehrt

Als Skikameramann ist Willy Bogner gefragter denn je. Für viele Produzenten ist seine Art des Filmens auf Skiern vollkommen neu. Bogner erfindet sich als Filmschaffender. Insgesamt bringt er über zehn eigene (Ski-)Filme heraus. Sein erfolgreichster Sportfilm: "Feuer und Eis", ein bis heute weltbekannter Klassiker. Dafür dreht er Nachtszenen mit Explosionen im Schnee, durch die der Schauspieler John Eaves auf Skiern in atemberaubender Höhe springt.

Bogner rüstet jahrzehntelang die deutsche alpine Skinationalmannschaft aus

1977, nach dem Tod seines Vaters, übernimmt Willy Bogner das elterliche Unternehmen "Bogner", welches Sportbekleidung produziert. Laut ihm ist die Firma beim Design der Skianzüge für Olympia kontinuierlich mutiger geworden. Was seiner Meinung daran lag, dass dem Konzern bewusst wurde, dass das Publikum und die Athleten und Athletinnen mit farbiger Kleidung gut aussehen und besser drauf wären.

Wie Knallbonbons auf Schnee

In Sotschi treten die deutschen Athleten und Athletinnen bei den olympischen Winterspielen 2014 in knallbunten Anzügen an. Zum siebzehnten Mal hat Bogner die Anzüge des deutschen Teams entworfen, doch diesmal hagelt es aus deutscher Sicht Kritik wie nie zuvor. Zu bunt, zu grell, wie ein Papagei oder "Bunte Vögel für Sotschi" heißt es unter anderem in einer Schlagzeile der Süddeutschen Zeitung.

Irgendwann ist Schluss

2019, nach einem Steuerskandal, überträgt der Münchner seine Firmenanteile an den Insolvenz- und Sanierungsspezialisten Arndt Geiwitz. Seitdem hat er die Zügel aus der Hand gegeben und zieht sich zurück. Ein Grund dafür könnte der Tod seiner geliebten Frau Sônia Bogner sein, mit der er die Firma geführt hat. Die Brasilianerin verliert vor fünf Jahren den Kampf gegen Krebs, im Alter von 66 Jahren.

Ganzes Leben von Extremen geprägt

Da sind weitere Schicksalsschläge, wie der Tod seiner Freundin Barbara Henneberger bei Dreharbeiten seines Films "Ski-Faszination" oder der unerwartete Tod seines Adoptivsohns Bernhard. Trotzdem sagt Bogner selbst über sein Leben, dass er sehr dankbar und froh sei, wie es bisher verlaufen ist. Denn es hätte, so meint er, eigentlich nur schlechter statt besser laufen können.

Multitalent Bogner begeistert viele

Das Potenzial des jungen Willy Bogner erkannte auch Sportjournalist Harry Valèrien, der schon früh prophezeite, dass Bogner sich "auf vielfältige Weise" entwickeln würde. Schauspielerin Iris Berben, die selbst mit Bogner gedreht hat, schätzt an ihm, dass er sich immer wieder auf neue Abenteuer einlässt. Dazu sagte Bogner in einem Interview mit Thorsten Otto 2014: "Mit der Zeit verändert sich zwar das Thema ein bisschen und vielleicht auch die Sichtweise auf die Dinge. Aber ich bin heute noch genauso neugierig wie als 18-Jähriger."

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