Seit gut zwei Jahren ist im Wonnemar niemand mehr geschwommen. Wann wieder geöffnet wird, ist noch unklar.
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Das Schwimmerbecken im Wonnemar ist noch nicht mit Wasser gefüllt. Ein Öffnungstermin steht noch nicht fest.

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Zoff ums Wonnemar – Wann öffnet das Bad in Marktheidenfeld?

Zoff ums Wonnemar – Wann öffnet das Bad in Marktheidenfeld?

Seit zwei Jahren hat die Stadt Marktheidenfeld im Landkreis Main-Spessart kein Schwimmbad mehr. Wann es wieder öffnet, steht immer noch nicht fest. Derweil streitet sich die Stadt mit dem jetzigen Betreiber. Der will dort ein Hotel bauen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Lange Gesichter bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz: Wer auf einen konkreten Öffnungstermin für das seit zwei Jahren geschlossene Freizeitbad Wonnemar in Marktheidenfeld gehofft hat, wurde enttäuscht. Natürlich wolle man eröffnen, versichert Robert Maier von der AIM Spa Deutschland Betreiber-GmbH mit Sitz in Passau – doch da seien noch Unwägbarkeiten: Es würden noch Fliesen fehlen, die nach dem langen Leerstand ausgewechselt werden müssen. Doch sowohl Baufirmen als auch die speziellen Fliesen seien derzeit schwierig zu kriegen. Hinzu kämen die gestiegenen Energiekosten. Sobald die Fliesen da sind, dauert es laut Maier etwa acht bis zehn Wochen bis alle Fliesen angebracht und die Becken befüllt sind, Wasserproben entnommen wurden und das Wasser aufgeheizt ist.

Eigentümerfrage noch offen

Zudem fehlt auch noch Personal: Etwa die Hälfte von knapp 60 benötigten Mitarbeitern seien eingestellt. Aber es fehlen noch Techniker, Badeaufsicht und Fachangestellte für Bäderbetriebe. Außerdem ist die Eigentümerfrage noch nicht abschließend geklärt. Die Betreibergesellschaft AIM Spa und die Stadt Marktheidenfeld stehen sich wegen des Erlebnisbads in einem Schiedsgerichtsverfahren gegenüber. Beide Seiten wollen das seit gut zwei Jahren geschlossene Bad künftig betreiben, aber zu ihren jeweils eigenen Konditionen.

Marktheidenfeld will das Wonnemar zurück

Die Stadt Marktheidenfeld will das Bad zurück und in kommunaler Hand weiter betreiben, hat deswegen den sogenannten Heimfall erklärt. Den Heimfall habe die Stadt beantragt, weil das Bad sich selbst überlassen war und laut Bürgermeister Thomas Stamm sonst gar nichts passiert wäre. Der Betreiberfirma wirft der Bürgermeister Vertragsbruch vor. AIM Spa hatte das Wonnemar im Februar 2021 gekauft, nachdem die vorherige Betreibergruppe interSPA ein halbes Jahr zuvor Insolvenz angemeldet hatte. Mit dem erklärten Heimfall waren die neuen Besitzer aber nicht einverstanden.

Wer zahlt für den Notbetrieb?

Das AIM Spa will das Wonnemar weiter betreiben. Zudem stehen Geldforderungen von beiden Seiten im Raum. Für Bau und Betrieb des 2012 eröffneten Wonnemars hatte die Stadt damals 16 Millionen Euro an die damalige Besitzgesellschaft überwiesen. Um den Notbetrieb weiter zu finanzieren hatte die Stadt Ende 2020 die Marktheidenfelder Bäder GmbH gegründet. Monatliche Kosten: zwischen 30.000 und 40.000 Euro. Die will die Stadt von den neuen Betreibern zurück bekommen. Den Notbetrieb hat AIM Spa inzwischen wieder selbst übernommen.

Schiedsgerichtverfahren läuft noch

Die Lage zwischen den einstigen Partnern ist verfahren. Zum Schiedsgerichtsverfahren möchten sich beide Parteien nicht äußern. AIM-Spa-Geschäftsführer Maier rechnet damit, dass sich das Schiedsgerichtsverfahren sehr lange hinzieht, wohl über ein Jahr. Und er prophezeit, dass die Stadt das Bad nur mit Defiziten betreiben könne und die Bürger das am Ende schultern müssen. Mit AIM Spa schreibe man immerhin eine halbwegs schwarze Null.

Investor plant Vier-Sterne-Hotel

Der Investor will das Bad wieder öffnen und hat visionäre Pläne: eine CO2-neutrale Energiezentrale, um die Heizkosten zu senken, und der Neubau eines Vier-Sterne-Resort-Hotels für 25 Millionen Euro. Entstehen soll es auf Stelzen auf dem jetzigen Parkplatz mit 180 Betten. Die Hotelgäste sollen ins Freizeitbad durch einen Bademantel-Gang gehen können. Als Eröffnungstermin peilt Maier das Frühjahr 2024 an. Voraussetzung fürs Hotel sei aber, dass AIM Spa selbst das Wonnemar betreibt.

Bürgermeister fordert: Betreiber muss öffnen

Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm wusste nach eigenen Angaben nichts von der Pressekonferenz. Das Bad wieder zu eröffnen – dazu sei der Betreiber vertraglich verpflichtet, so Stamm gegenüber BR24. Das werde auch erwartet. Es wäre einfach gut, wenn das Wonnemar eröffnen würde, denn vielen Menschen würden Sauna, Therme und den Schülern und Jugendlichen ein Bad zum Schwimmen fehlen.

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