Zwei 13-jährige Jungen aus dem östlichen Landkreis Neustadt an der Waldnaab wollten nach BR-Informationen mit einer selbstgebastelten Bombe einen Amoklauf verüben. Auch einen konkreten Ort sollen sie dafür schon ausgewählt haben.
Kinder in Online-Chatgruppen unterwegs
Ziel des Amoklaufs soll laut Medienberichten eine Schule gewesen sein. Durch das schnelle Eingreifen der Polizei konnte die Tat aber verhindert werden. Die Jungen wurden am Montag ermittelt und in eine Einrichtung gebracht. Die Kinder sollen sich in Online-Chatgruppen über die Durchführung von Attentaten informiert und mit anderen Usern ausgetauscht haben.
Einer der Jungen soll sich in den Chatgruppen beispielsweise damit befasst haben, wo bei der Durchführung anderer Amoktaten Probleme aufgetreten seien oder wo die Täter gestoppt worden seien, um das möglichst zu vermeiden. Der 13-Jährige habe den Erkenntnissen nach viel Zeit in seine Recherchen zu Attentaten investiert.
Aktuell sind die zwei Buben in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie untergebracht und werden dort auch vorerst bleiben. Ein Richter habe am Mittwoch die Fortdauer der Unterbringung angeordnet, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Die Ermittlungen gehen derweil weiter. Unter anderem soll die Frage nach dem Motiv geklärt werden.
Sprengstoff gehörte Angehörigen
Cyber-Ermittler hatten von den Anschlagsplänen Wind bekommen und haben sehr schnell erkannt, dass es sich nicht um einen Kinderstreich handelt, sondern dass Menschenleben in Gefahr sind. Daraufhin durchsuchte die Polizei am Montagvormittag drei Wohnhäuser im östlichen Landkreis Neustadt an der Waldnaab und fand dabei Sprengstoff. Dieser gehört laut Polizei einem Angehörigen, der den Sprengstoff möglicherweise von seinem Arbeitsplatz mit nach Hause nahm und dort lagerte.
Kontrollierte Sprengung
Nach aktuellem Stand der Ermittlungen war dieser Angehörige aber nicht in die Pläne der minderjährigen Kinder involviert. Gegen den Mann werde aber wegen möglicher sprengstoffrechtlicher Verstöße ermittelt.
Die sprengstoffverdächtigen Gegenstände wurden den Angaben nach von Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes noch am Montag in der Nähe des Fundortes kontrolliert gesprengt.
mit Material von dpa
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