In einer weiteren Diskothek im Landkreis Regen hat ein mit Corona infizierter Gast am vergangenen Wochenende gefeiert. Die Frau habe in der Nacht von Freitag auf Samstag den Club "Martinique" in Regen besucht. Danach habe sie ein positives Testergebnis erhalten und auch erste Krankheitssymptome gezeigt. Die Frau sei noch nicht vollständig geimpft gewesen, teilte ein Sprecher des Landratsamts am Mittwoch mit.
Geimpft mit Johnson und Johnson
Nach den ersten Erkenntnissen hatte sich die junge Frau erst wenige Tage vor dem Diskobesuch mit dem Impfstoff Johnson und Johnson impfen lassen, der nur einmal gespritzt werden muss. Das sagte der Pressesprecher des Landratsamts Regen Heiko Langer heute dem BR. Danach hatte sie aber die vorgeschriebenen 14 Tage, bis der Impfschutz ausgebildet ist, nicht abgewartet. Ob der Türsteher bei der Einlasskontrolle in die Regener Diskothek "Martinique" das Impfdatum nicht kontrolliert hat oder die junge Frau den Impfnachweis manipuliert hat oder ob es andere Gründe gab, warum sie trotz unvollständigem Impfschutz Zutritt bekam, ist noch nicht geklärt.
Disco war nicht überfüllt
Unklar ist auch, warum sich die junge Frau testen hat lassen. Jedenfalls bekam sie nach dem Diskobesuch, der in der Nacht von Freitag auf Samstag war, ein positives Testergebnis und hatte außerdem erste Symptome. In der Diskothek "Martinique" waren in der fraglichen Nacht vom letzten Freitag auf Samstag rund 250 bis 300 Besucher, so Heiko Langer. Sie sei damit nicht überfüllt gewesen.
Bereits ein positiver Fall in anderer Diskothek
Das ist bereits der zweite Fall einer Corona-Infektion in einer Diskothek im Landkreis: Am Vortag hatte das Landratsamt mitgeteilt, dass in der Diskothek "Tenne" in Patersdorf ein mit Corona infizierter Mann ein Lokal besucht hatte. Er sei weder geimpft noch genesen gewesen.
Das Landratsamt rief alle Gäste auf, die die Diskotheken in Regen und Patersdorf besucht haben, sich testen zu lassen und auf Krankheitsanzeichen zu achten.
Landratsamt ermahnt Clubbetreiber zur Verantwortung
Die Betreiber von Clubs ermahnte die Behörde, ihre Verantwortung wahrzunehmen und nur Gäste einzulassen, die die Voraussetzungen erfüllen - also entweder komplett geimpft sind, eine Corona-Infektion schon hinter sich haben oder ein negatives PCR-Testergebnis vorlegen können. Die Betreiber müssen außerdem in der Lage sein, bei einem Infektionsfall die Besucher nachträglich informieren zu können. Das Landratsamt empfiehlt dafür unter anderem die Luca-App.
Es gilt die 3-G-Plus Regel
Besucher müssen sich zum Beispiel strikt an die 3-G-Plus Regel halten. Das bedeutet in diesem Fall, dass die junge Frau wegen ihres noch nicht vollständigen Impfschutzes einen aktuellen PCR-Test gebraucht hätte, dessen Ergebnis sie abwarten und vorzeigen hätte müssen. Im Fall der Diskothek "Tenne" hatte ein infizierter Mann das Ergebnis seines PCR-Tests nicht abgewartet und war dennoch in die Disco gegangen. Die Betreiber müssen die Einlasskontrolle zuverlässig durchführen und ein entsprechendes Infektionsschutzkonzept haben. Die Besucherzahl muss den baulichen Gegebenheiten und der Konzession angemessen sein.
Hohe Bußgelder möglich
Wie schon im ersten Diskothekenfall im Landkreis in der Patersdorfer "Tenne" geht es jetzt auch um die Frage, ob gegen die infizierte Person und gegen den Betreiber eventuell Bußgelder verhängt werden. Bis zu 25.000 Euro sind je nach den Umständen möglich. Das wird von den Behörden nun ermittelt und einige Zeit dauern.
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