Die Bergung des historischen Dampfschiffs "Säntis" läuft. "Wir sind schon sehr weit gekommen heute", sagte der Präsident des Schiffsbergevereins, Silvan Paganini, an der Bergestelle mitten im Bodensee. Dort will das Team im Laufe des Tages eine Stahlplattform mit Lufttanks und Hebesäcken zum Wrack ablassen.
Mithilfe von Luft aus 210 Metern Tiefe - in mehreren Tagen
Am Samstagnachmittag verbanden die Taucher dafür dicke Stahlseile, die auf dem Kiesschiff "Mary" aufgerollt sind, mit der Stahlplattform unter Wasser. Darauf geschweißte Stahltanks sollten später mit Wasser gefüllt werden. So kann die Stahlplattform kontrolliert auf das Deck des Wracks absinken - wie ein U-Boot. Dort müssen dann später sowohl die Tanks als auch die Hebesäcke über lange Schläuche mit Luft gefüllt werden. Die liefert ein Pkw-großer Kompressor auf der "Mary". Ob sie aufgehen, ist fraglich. Paganini sagte: "Heute ist der Tag, wo am meisten schiefgehen kann."
Zudem sei es ungewöhnlich, in dieser Tiefe - das Wrack der "Säntis" liegt bei 210 Metern auf dem Grund - mit Hebesäcken zu arbeiten. Die Bergung sei allerdings ein ehrenamtliches Low-Budget-Projekt, da gehe das nicht anders, so Paganini. Füllt sich alles wie geplant mit Luft, soll die "Säntis" in Richtung Oberfläche aufsteigen. Auf einer Tiefe von 12 Metern soll das Schiff dann in eine Bucht vor Romanshorn geschleppt werden.
Ende der Bergung vermutlich im Juni
Wann es so weit ist, ist unklar. Die Bergung sei ein Prozess über mehrere Tage. Zu jeder Zeit könne etwas schiefgehen und die Bergung damit scheitern, sagte Paganini. Es gebe dafür keine Blaupause. Gelingt es, wäre der erste Schritt der Bergung erreicht. In einem zweiten Schritt soll die "Säntis" schließlich sichtbar an die Wasseroberfläche gebracht werden. Das dürfte allerdings erst im Juni der Fall sein. Davor muss noch die Stahlplattform zurückgebaut werden.
1933 war die "Säntis" im Bodensee versenkt worden und liegt seither in 210 Meter Tiefe. Der gemeinnützige Verein hatte sich gegründet, um das Schiff zu heben und es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Im Video: Die mühsame Bergung der Säntis
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