Die Firma Zwiesel Kristallglas wehrt sich gegen Aussagen des AfD-Fraktionsvorsitzenden Tino Chrupalla. Dieser hatte öffentlich gesagt, Zwiesel Kristallglas habe wegen der Energiekrise Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen spricht von einer "Falschaussage" und überlegt, rechtliche Schritte einzuleiten.
Firma droht mit Konsquenzen
"Wir treten dieser Falschaussage, der jegliche wahrheitsgemäße Grundlage fehlt, entschieden entgegen," teilte das Glas-Unternehmen aus dem Bayerischen Wald schriftlich mit. Man behalte sich wegen dieser "rufschädigenden Behauptungen" außerdem rechtliche Schritte gegen Chrupalla vor.
Richtig sei, dass die Zwiesel Kristallglas AG - wie viele andere Hochenergieverbraucher in Deutschland - auf stabile Erdgaslieferungen angewiesen ist, teilt die Firma mit. Das Unternehmen verbrauche im Jahr mehr als 110 Gigawattstunden Gas. Man habe aber schon seit Monaten einen firmeninternen Krisenstab gegründet, der dafür sorgen soll, dass die Glaswannen und das Unternehmen keinen Schaden nehmen.
- Zum Artikel: Hohe Energiekosten - Bundespolitik will Glasindustrie helfen
Erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 mit Umsatzplus
Den momentanen Herausforderungen stehe zudem ein erfolgreiches Geschäftsjahr gegenüber. 2022 werde der Umsatz von Zwiesel Kristallglas mit erwarteten mehr als 100 Millionen Euro über dem Umsatz des Vorjahres liegen. Dieser Erfolg resultiere aus dem "erfreulichen Konsumklima in unseren weltweiten Absatzwegen und -märkten."
Die Zwiesel Kristallglas AG ist der größte Arbeitgeber in Zwiesel und beschäftigt mit seinen Tochterfirmen insgesamt rund 700 Menschen. Das Unternehmen produziert jährlich mehrere Millionen Wein- und Trinkgläser für die Gastronomie sowie Privatkunden.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!