Es bleibt bei 25 Jahren Lagerhaft gegen den Oppositionspolitiker und Journalisten Wladimir Kara-Mursa. Der 41-Jährige ist mit seiner Berufung gescheitert. Damit hat die härteste, bislang gegen einen Regimekritiker verhängte Strafe Bestand.
Prozess hinter verschlossenen Türen
Die Berufungsverhandlung in Moskau fand genau wie das Hauptverfahren hinter verschlossenen Türen statt, weil die Prozessunterlagen als geheim eingestuft wurden. Verurteilt wurde Kara-Mursa Mitte April wegen Hochverrats, Zusammenarbeit mit einer unerwünschten Organisation sowie wegen Diskreditierung der Armee. Der erklärte Kritiker des russischen Präsidenten und des Krieges gegen die Ukraine hatte seinen Prozess als politisch motiviert bezeichnet.
Das Urteil wurde international, auch von der Bundesregierung auf das Schärfste kritisiert. Noch ist der Instanzenweg nicht vollständig ausgeschöpft. Die Anwältinnen des gesundheitlich angeschlagenen Wladimir Kara-Mursa kündigten unmittelbar nach der gescheiterten Berufung an, Widerspruch einzulegen.
Kara-Mursa Ziel von Giftanschlägen
Kara-Mursa gehört – neben dem ebenfalls inhaftierten Alexej Nawalny – zu den schärfsten Kritikern des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Ebenso wie Nawalny war Kara-Mursa Ziel von Giftanschlägen. Laut seiner Ehefrau wurden bei ihm infolge von zwei Vergiftungen in Russland schwere Nervenschäden diagnostiziert. Kara-Mursas Unterstützer betonen mit Blick auf seinen Gesundheitszustand immer wieder, dass 25 Jahre in einem russischen Straflager einem Todesurteil gleichkämen.
Mit Material der dpa
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