Tino Chrupalla, AfD Bundessprecher, geht in der Donauhalle an einem Logo der Partei AfD vorbei.
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Tino Chrupalla, AfD Bundessprecher, geht in der Donauhalle an einem Logo der Partei AfD vorbei.

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AfD startet Wahlkampf: "Soll nicht um Krah, Krah, Krah gehen"

AfD startet Wahlkampf: "Soll nicht um Krah, Krah, Krah gehen"

Nach Vorwürfen fehlen die beiden Spitzenkandidaten Krah und Bystron beim Europawahlkampf-Auftakt. AfD-Chef Chrupalla spricht in seiner Rede von einem "Sturmfeuer", dem die Partei ausgesetzt sei.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Vorwürfe gegen die AfD-Spitzenkandidaten Maximilian Krah und Petr Bystron haben die Auftaktveranstaltung zum Europa-Wahlkampf der Partei überschattet.

Unmittelbar vor der Kundgebung in Donaueschingen tauchten neue Berichte auf, die Krah in der Spionageaffäre um einen seiner engsten Mitarbeiter zusätzlich belasten. Demnach soll das Büro des Europaparlamentariers mehrfach geheime Dokumente des Parlaments über die EU-Außenwirtschaft abgerufen haben.

Krah und Bystron blieben Veranstaltung fern

Parteichef Tino Chrupalla kündigte in seiner Rede in Donaueschingen ein entschlossenes Vorgehen der Partei in diesem Zusammenhang an. "Wir werden darauf achten, dass Meinungen und Positionen in der AfD niemals käuflich sein werden", sagte Chrupalla. "Wer nachweislich käuflich ist, der muss auch gehen", sagte Chrupalla, fügte aber hinzu: "Es muss auch bewiesen und nachgewiesen werden."

Krahs Mitarbeiter Jian G. befindet sich wegen des Vorwurfs der Spionage für China in Untersuchungshaft. Gegen den Politiker selbst laufen Vorermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Dresden wegen möglicher Geldzahlungen aus russischen und chinesischen Quellen. Er will dennoch Spitzenkandidat bleiben, nahm an der Veranstaltung in Donaueschingen aber nicht teil - ebensowenig wie der Listenzweite Petr Bystron. Diesem wird eine Annahme von Geldern aus Russland vorgeworfen.

Untersuchung: neue belastende Details im Spionage-Fall

Über das Abrufen der Geheimdokumente berichtete am Freitagabend der "Spiegel" (Externer Link). Das Magazin berief sich auf eine interne Untersuchung des Handelsausschusses des EU-Parlaments. Demnach habe Krahs Büro mehrfach Dokumente angefordert, die als "sensibel" oder "gesperrt" eingestuft waren.

Inhalt der Dokumente waren laut "Spiegel" unter anderem Analysen der Außenhandelsstrategien von Partnerstaaten oder Dokumente über den Verlauf von Handelsgesprächen. Ob Krah selbst oder einer seiner Mitarbeitenden - möglicherweise Jian G. - die Dokumente angefordert hatten, blieb zunächst offen. 

Chrupalla dankt Krah für Fernbleiben

Chrupalla sprach in seiner Rede von einem "Sturmfeuer", dem die AfD ausgesetzt sei. Es sei "abenteuerlich, mit welchen Mitteln die Partei zersetzt werden" solle. Am Ende werde die AfD aber gestärkt aus diesem "Politthriller" hervorgehen, sagte Chrupalla und bedankte sich bei dem Spitzenkandidaten Krah. Dieser habe mit seiner Entscheidung, nicht am Wahlkampfauftakt teilzunehmen, das Signal gesendet: "Es soll heute nicht um Krah, Krah, Krah gehen, sondern um die AfD".

Krah hatte sich Mitte der Woche mit dem Parteivorstand getroffen, um über seine Rolle im Wahlkampf zu sprechen. Er sei mit der Parteiführung übereingekommen, dass er am Samstag beim Wahlkampfauftakt nicht dabei sein werde, "aber ich bin und bleibe Spitzenkandidat", sagte Krah nach dem Treffen.

AfD-Chefin Weidel attackiert Bundesregierung

Co-Parteichefin Alice Weidel kritisierte in ihrer Rede in Donaueschingen die Bundesregierung scharf. Weidel sprach von "geballter Inkompetenz und Unverantwortlichkeit". Die in dieser Woche bekannt gewordenen Vorwürfe gegen das Wirtschafts- und das Umweltministerium im Zusammenhang mit der Entscheidung über den Atomausstieg zeigten, dass Deutschland von "Ideologen" geführt werde. Das Wirtschaftsministerium nannte sie "Vetternwirtschaftsministerium". Außerdem kritisierte sie Waffenlieferungen an die Ukraine.

Vor Beginn des Wahlkampfauftakts gab es in Donaueschingen Protestaktionen gegen die AfD. Zu einer Kundgebung "Für Demokratie und Vielfalt in Europa" hatten unter anderem SPD, CDU, Grüne und FDP aufgerufen.

Mit Informationen von AFP

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