Eine Schneeflocke ist auf einem Heizungsthermostat abgebildet (Symbolbild)
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"Auf Komfort verzichten": Höherer Gasverbrauch sorgt Städtetag

"Auf Komfort verzichten": Höherer Gasverbrauch sorgt Städtetag

Es komme auf die kleinen Dinge an, die im Großen viel bewirkten - das mahnt der Deutsche Städtetag an und ruft zu größeren Anstrengungen beim Energiesparen auf. Auf Komfort zu verzichten, vor allem beim Heizen, sei viel wert.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Der Deutsche Städtetag hat zu größeren Anstrengungen beim Energiesparen aufgerufen. "Mir macht Sorgen, wie stark bei den privaten Haushalten gerade der Gasverbrauch angestiegen ist", sagte Städtetagspräsident Markus Lewe (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir alle müssen uns noch mehr einschränken - überall da, wo wir Energie verbrauchen." Es seien die kleinen Dinge, die im Großen viel bewirken könnten, so Lewe.

"Auf Komfort zu verzichten, vor allem beim Heizen, ist viel wert." Städtetagspräsident Markus Lewe

Städtetagspräsident: "Gaspreisbremse ist ohne Alternative"

Lewe mahnte Bund und Länder vor den Gesprächen an diesem Dienstag im Kanzleramt zur Geschlossenheit. Die Energiekrise dürfe die Menschen nicht überfordern. "Die Gaspreisbremse jetzt einzuführen, ist ohne Alternative und kommt gerade noch rechtzeitig", sagte der Oberbürgermeister von Münster. "Sie muss jetzt sehr schnell klug konzipiert werden."

Wenn private Haushalte einen Grundbedarf von 80 Prozent des Gasverbrauchs vergünstigt bekämen, bleibe der Sparanreiz bestehen, sagte Lewe. Die Ampelkoalition hatte am Donnerstag einen neuen "Abwehrschirm" von bis zu 200 Milliarden Euro angekündigt, um Verbraucher und Unternehmen wegen der steigenden Energiepreise zu stützen.

Die umstrittene Gasumlage ist damit vom Tisch - dafür soll es eine Gaspreisbremse geben. Mindestens für einen Teil des Verbrauchs sollen die Preise so gedeckelt werden, dass private Haushalte und Firmen nicht überfordert werden.

  • Zum Artikel: "Heizen, duschen, waschen: Tipps zum Energiesparen im Haushalt"

Interaktive Grafik: Energiepreisrechner für Gas und Strom

Internationale Energieagentur rät zum Gassparen

Auch die Internationale Energieagentur (IEA) rät auf europäischer Ebene zu Einsparungen beim Gasverbrauch, um leere Speicher und das Risiko von Versorgungsunterbrechungen in diesem Winter zu verhindern.

Um die Gasvorräte bis zum Ende der Heizsaison auf einem angemessenen Niveau zu halten, müsse die Nachfrage im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre um neun bis 13 Prozent reduziert werden, heißt es in dem am Montag in Paris vorgelegten Gasmarktbericht der IEA. Dies stelle bei einem geringen Zufluss von Flüssiggas sicher, dass die Gasspeicher auf einem Niveau von 25 bis 30 Prozent gefüllt bleiben.

Risiko auf Versorgungsunterbrechungen bei Kälteeinbruch

Ohne reduzierten Gasverbrauch und bei einem vollständigen russischen Lieferstopp ab November könnten die Speicherstände auf knapp fünf Prozent sinken, wenn zugleich nur wenig Flüssiggas in die EU geliefert wird. Das würde das Risiko auf Versorgungsunterbrechungen im Falle eines späten Kälteeinbruchs erhöhen. Bei einem hohen Zufluss von Flüssiggas blieben die Speicher nach der IEA-Analyse zu weniger als 20 Prozent gefüllt.

"Der Einmarsch Russlands in der Ukraine und die drastische Reduzierung der Erdgaslieferungen nach Europa schaden Verbrauchern, Unternehmen und ganzen Volkswirtschaften erheblich - nicht nur in Europa, sondern auch in den Schwellen- und Entwicklungsländern", sagte der IEA-Direktor für Energiemärkte und Sicherheit, Keisuke Sadamori. "Die Aussichten für die Gasmärkte bleiben getrübt, nicht zuletzt wegen des rücksichtslosen und unberechenbaren Verhaltens Russlands, das den Ruf des Landes als zuverlässiger Lieferant erschüttert hat." Alles deute darauf hin, dass die Märkte bis weit in das Jahr 2023 hinein sehr angespannt blieben.

Mit Material der dpa

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