Die Befreiung von verpflichtenden Corona-Tests für Menschen mit Booster-Impfung soll möglicherweise von bislang drei Bundesländern auf andere ausgeweitet werden. Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU) kündigte nach einer Konferenz der Gesundheitsminister am Montag an, dass der Freistaat diese Möglichkeit prüfen werde.
Regelung gilt bereits in drei Bundesländern
Auch der designierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe bei der Konferenz einen entsprechenden Hinweis gegeben. Aus Lauterbachs Sicht bestehe ein hervorragender Schutz ab zwei Wochen nach der Auffrischungsimpfung, sodass dies durchaus eine ernsthafte Option für alle Länder sein könne, berichtete Holetschek weiter.
In Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gilt eine entsprechende Regelung bereits seit Samstag. Wer dort eine Auffrischungsimpfung bekommen hat, braucht sich also nicht mehr testen zu lassen, wenn er an Veranstaltungen mit 2G-plus-Regel teilnehmen will. Mecklenburg-Vorpommern prüft ebenfalls.
Abschied von Spahn, Glückwünsche für Lauterbach
Lauterbach nahm erstmals an der Sitzung teil, der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zum letzten Mal. Holetschek erklärte: "Wir waren uns parteiübergreifend einig, dass wir Jens Spahn danken für diesen großen Einsatz, den er in dieser Pandemie erbracht hat. Wohlwissend, dass wir nicht immer einer Meinung waren und dass auch nicht immer alles rund gelaufen ist, aber wohlwissend, dass er immer sein Bestes gegeben hat."
Lauterbach wurde in der Runde für seinen neuen Job beglückwünscht. Er habe sich beim Thema Boostern zu Wort gemeldet, ansonsten aber nach Aussage von Holetschek vor allem viel zugehört - "etwa, wie die Sitzung abläuft, welche Themen es von den Ländern gibt und ich bin mir sicher, dass wir eine gute Zusammenarbeit mit ihm haben werden".
Lauterbach soll zusammen mit den anderen Mitgliedern des künftigen Bundeskabinetts aus SPD, Grünen und FDP an diesem Mittwoch vereidigt werden.
Impfung für Kinder: Mertens stellt Aussage klar
An den Online-Beratungen der Gesundheitsminister nahm auch der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko) teil, Thomas Mertens. Dessen Äußerung, wenn er Vater eines sieben Jahre alten Kindes wäre, würde er dieses derzeit nicht gegen Corona impfen lassen, sei missverstanden worden, sagte Holetschek. Mertens habe deutlich gemacht, er habe so verstanden werden wollen, dass er einem Kind keinen Impfstoff geben würde, für den es noch keine Empfehlung gebe.
Mertens habe zugesagt, dass die Stiko noch in dieser Woche eine Empfehlung für die Corona-Impfung von fünf- bis elfjährigen Kindern aussprechen werde, berichtete Holetschek. Diese Empfehlung werde dringend gebraucht, "um den Eltern und Ärztinnen und Ärzten im Land Sicherheit zu geben".
Die Ministerrunde verurteilte zudem unisono den Fackelaufmarsch vor dem Haus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping. Außerdem fordern die Gesundheitsministerinnen und -minister von der künftigen Bundesregierung, fälschungssichere Impfausweise auf den Weg zu bringen.
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