Japans Ministerpräsident Fumio Kishida hat den tödlichen Anschlag auf seinen Vorgänger Shinzo Abe scharf verurteilt. Der Angriff auf Abe während des Wahlkampfs für die Wahlen zum Oberhaus sei ein inakzeptabler Angriff auf das Fundament der japanischen Demokratie, sagte der sichtlich bewegte Politiker vor Journalisten. Ihm sei kein Motiv für den "absolut unverzeihlichen" Angriff bekannt.
Auf Abe wurde während seiner Wahlkampfrede am Freitag mehrfach geschossen. Er starb kurz darauf im Krankenhaus an seinen Verletzungen.
- Zum Artikel: "Japans Ex-Regierungschef Abe nach Anschlag gestorben"
Olaf Scholz: "Fassungslos und tieftraurig"
Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich tief betroffen auf Twitter. "Das tödliche Attentat auf @AbeShinzo macht mich fassungslos und tieftraurig", schrieb er. Der Familie, dem Ministerpräsidenten Fumio und "unsere japanischen Freundinnen und Freunden" drückte Scholz sein Mitgefühl aus. Deutschland stehe auch in den schweren Stunden eng an der Seite Japans.
Angela Merkel: "Verlieren einen großen Staatsmann"
Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) bedauerte: "Japan und die Welt verlieren mit Shinzo Abe einen großen Staatsmann." Sein Wort habe Gewicht gehabt, seine Entscheidungen seien verlässlich gewesen. Der Humor von Abe, den sie einen engen Kollegen und Freund nennt, habe geholfen, Widerstände zu überwinden.
Der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Jürgen Hardt, nannte Shinzo Abes Tod "eine Tragödie für Japan und die Welt". Der Deutschen Presse-Agentur sagte er, dass er sein ganzes Leben lang unermüdlich und mit großem Erfolg für enge, solidarische Verbindungen Japans zur EU und zu Deutschland eingetreten sei.
Ursula von der Leyen: "Brutaler und feiger Mord schockiert die ganze Welt"
"Ein wunderbarer Mensch, großer Demokrat und Verfechter der multilateralen Weltordnung ist von uns gegangen", bedauerte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter. Dieser "brutale und feige Mord" an Shinzo Abe schockiere die ganze Welt.
EU-Ratspräsident Charles Michel würdigte den Ex-Ministerpräsidenten auf Twitter als "großen Mann" und erklärte: "Japan, die Europäer trauern mit dir."
Joe Biden: "Für die Demokratie im Einsatz"
Sogar als er angegriffen wurde, sei er "für die Demokratie im Einsatz" gewesen, sagte US-Präsident Joe Biden über Abe. Biden versicherte Japan, dass die USA an seiner Seite stehen, und drückte der Familie sein Beileid aus. Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erinnerte an Abe als "Verfechter der Demokratie". Zudem sei er ein langjähriger Freund gewesen.
Die USA seien "zutiefst besorgt", sagte US-Außenminister Antony Blinken am Rande des G20-Treffens in Indonesien. Abe sei "eine Führungspersönlichkeit mit großen Visionen" gewesen und habe die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Japan "auf neue Höhen" gebracht.
Der frühere US-Präsident Donald Trump, zu dem Abe ein gutes Verhältnis hatte, nannte die Attentatsnachricht absolut niederschmetternd. Abe sei ein echter persönlicher Freund und ein Freund der USA. "Wir alle beten für Shinzo und seine großartige Familie", schrieb Trump.
Emmanuel Macron verurteilt "niederträchtigen Angriff"
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verurteilte den "niederträchtigen" Angriff" auf Abe. Japan verliere einen großen Ministerpräsidenten, der sein Leben seinem Land gewidmet und sich für ein Gleichgewicht in der Welt eingesetzt habe.
Italiens Ministerpräsident Mario Draghi würdigte an Abe auch seinen "innovativen Geist und seine Vision von Reformen". Großbritanniens scheidender Premier Boris Johnson teilte via Twitter mit, er sei vollkommen entsetzt und traurig über den "verabscheuungswürdigen Angriff auf Shinzo Abe". Er fügte hinzu: "Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen geliebten Menschen".
"Die abscheuliche Gewalttat ist unentschuldbar", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und sprach sowohl Abes Familie als auch Japan sein Beileid aus.
Wladimir Putin: "Unersetzlicher Verlust"
Russlands Präsident Wladimir Putin nannte Abes gewaltsamen Tod einen "unersetzlichen Verlust". Abe sei ein "herausragender Staatsmann" gewesen, der viel für die Entwicklung "gutnachbarlicher Beziehungen zwischen unseren Ländern" getan habe.
China hob hervor, dass Abe während seiner Amtszeit Beiträge zur Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern geleistet. habe Der südkoreanische Präsident Yoon Suk-Yeol sprach von "einer unverzeihlichen Straftat".
Izchak Herzog: "Einer der herausragendsten Führer Japans der Neuzeit"
Israels Präsident Izchak Herzog hat schockiert auf den Tod des früheren japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe nach einem Attentat reagiert. "Entsetzt über den abscheulichen Mord an Abe, einem der herausragendsten Führer Japans der Neuzeit", schrieb Herzog am Freitag auf Twitter. Israels Ministerpräsident Jair Lapid würdigte Abe als "Schlüsselarchitekt der modernen israelisch-japanischen Beziehungen" und drückte Abes Familie sowie dem japanischen Volk sein Beileid aus.
Thomas Bach: "IOC hat einen tapferen Unterstützer verloren"
IOC-Präsident Thomas Bach hat Abes Familie und dem japanischen Volk sein Beileid ausgesprochen. "Japan hat einen großen Staatsmann verloren, und das IOC hat einen tapferen Unterstützer und einen guten Freund der olympischen Bewegung verloren", sagte Bach in einer Mitteilung des Internationalen Olympischen Komitees.
Mit Material von AFP und dpa
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!