Ein graues Boot versinkt im Meer. (Symbolbild)
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Vor der syrischen Küste sind bei einem Bootsunglück mehr als 60 Menschen gestorben. (Symbolbild)

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Bootsunglück vor Syrien: Mehr als 60 Tote

Bootsunglück vor Syrien: Mehr als 60 Tote

Mehr als 60 Personen sind vor der Küste Syriens bei einem Bootsunglück ums Leben gekommen. Das Boot war wohl auf dem Weg aus dem Libanon nach Europa. 21 Menschen konnten bisher gerettet werden.

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Bei einem Bootsunglück am Donnerstagnachmittag vor der syrischen Küste sind mehr als 60 Menschen ums Leben gekommen. Das Boot war vor der Insel Arwad bei der Hafenstadt Tartus in syrischen Gewässern gekentert. Das Schicksal weiterer rund 70 Personen sei unklar, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag. 21 Menschen seien bisher gerettet worden. Während die Suchaktion fortgesetzt wurde, war die Sorge vor einer noch höheren Zahl an Opfern hoch.

Überlebende werde im Krankenhaus in Tartus behandelt

Das Boot mit Migranten verschiedener Nationalitäten sei ursprünglich am Dienstag aus dem Libanon aufgebrochen, sagte eine Quelle im Hafen von Tripoli im Nordlibanon der Deutschen Presse-Agentur. "Sie wollten Europa erreichen", so ein Verwandter eines der Bootsopfer in Tripoli. Die Menschen seien verzweifelt. "Sie wollen den Libanon verlassen, weil die Lebensbedingungen unerträglich sind." Immer wieder wagen viele Menschen aus dem krisengeplagten Land die gefährliche Fahrt über das Mittelmeer.

Eine Quelle im syrischen Verkehrsministerium sagte, es seien auch einige Überlebende gefunden worden. Sie seien zur Behandlung in ein Krankenhaus in der syrischen Küstenstadt Tartus gebracht worden. Unabhängig überprüft werden konnten diese Informationen allerdings nicht.

Menschen verlassen Libanon für bessere Lebensbedingungen

Tausende Libanesen, Syrer und Palästinenser haben den Libanon in den vergangenen Monaten auf Schiffen verlassen, um ein besseres Leben in Europa zu suchen. Im April war ein Boot mit Dutzenden Libanesen, Syrern und Palästinensern auf dem Weg nach Italien nach einer Konfrontation mit der libanesischen Marine fünf Kilometer vom Hafen von Tripoli entfernt gesunken. Dutzende wurden dabei getötet.

Ebenfalls am Donnerstag wurde nach libanesischen Angaben ein Boot mit 55 Migranten vor der Küste der nördlichen Region Akkar aus Seenot gerettet. Darunter seien zwei schwangere Frauen und zwei Kinder gewesen.

Mit Material von dpa und AP

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