Soldaten sind beim Besuch von Boris Pistorius (SPD, v), Bundesminister der Verteidigung, an Bord der Fregatte "Hessen" im Souda Bay, Kreta angetreten.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Fischer

Boris Pistorius an Bord der Fregatte "Hessen"

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Pistorius: Gefährlichster Einsatz der Marine seit Jahrzehnten

Weil Handelsschiffe im Roten Meer von Huthi-Rebellen angegriffen werden, ist die "Fregatte Hessen" auf dem Weg dorthin. Verteidigungsminister Pistorius spricht vom gefährlichsten Einsatz seit Jahrzehnten. Zunächst muss noch der Bundestag zustimmen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius wertet den Einsatz der "Fregatte Hessen" im Roten Meer als Zeichen dafür, dass Deutschland bereit und in der Lage ist, international Verantwortung zu übernehmen.

"Man kann ohne Übertreibung sagen, es ist der ernsthafteste, der gefährlichste Einsatz der Marine seit Jahrzehnten", erklärte der SPD-Politiker bei seinem Besuch auf dem Schiff auf Kreta. Es gehe um den Schutz des Völkerrechts, der Freiheit, der Sicherheit auf den Meeren, aber auch um die Stabilisierung von Handelsrouten und der gesamten Region. 

Wesentliches Signal an Huthi-Rebellen

Im ZDF-"Morgenmagazin" sagte Pistorius zuvor: "Wir werden die internationale Sicherheit und die Freiheit der Navigation schützen. Die Wirkung wird nicht zu unterschätzen sein." Der Einsatz sei ein "ganz wesentliches Signal an die attackierenden Huthis und die dahinterstehenden Organisationen und Staaten".

Die Freiheit der Handelswege und die Sicherheit der Schiffe auf der wichtigsten Handelsroute zwischen Europa und Asien seien unabdingbar. Es gehe "im Kern dahinter vor allem um die Sicherheit der internationalen Seefahrt insgesamt", betonte der Verteidigungsminister. "Da kann Deutschland nicht an der Seite stehen und nichts tun." An Bord der "Fregatte Hessen" befinden sich rund 240 Soldaten.

EU-Einsatz: Bundestag stimmt am Freitag über Mandat ab

Der Bundestag stimmt am Freitag über das Mandat ab. Es sieht eine Obergrenze von bis zu 700 Soldatinnen und Soldaten vor. Sollte das Parlament wie erwartet zustimmen, wird die Fregatte, deren Heimathafen Wilhemshaven ist, unmittelbar danach vom ägyptischen Suezkanal aus ins Rote Meer einfahren.

Die Mission gilt als gefährlichster reiner Marine-Einsatz in der Geschichte der Bundeswehr. Die militant-islamistische Huthi-Miliz aus dem Jemen, die vom Iran unterstützt wird, will mit dem Beschuss von Schiffen im Roten Meer ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen. Die EU-Außenminister hatten am Montag den Marineeinsatz zum Schutz der Handelsroute endgültig beschlossen.

Pistorius betont defensiven Einsatz

Pistorius sagte, auch ein direkter Angriff der Huthi auf die deutsche Fregatte sei nicht auszuschließen. "Das gehört zur operativen Vorbereitung dazu, sich auch darauf einzustellen." Er betonte zugleich, dass es sich um einen defensiven Einsatz handele. "Wir sind mit der Fregatte nur unterwegs, um Angriffe mit Drohnen, mit Raketen, mit was auch immer auf die Schiffe, die hier durchfahren, abzuwehren." Es gehe nicht um Schläge auf Huthi-Stellungen auf dem Festland wie bei US-Amerikanern und Briten.

Mit Information von dpa und AFP

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