Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) blättert an seinem Platz im Bundestag in Unterlagen.
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erteilt Fracking in Deutschland eine klare Absage.

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"Keinen Schimären nachjagen": Scholz sagt Nein zum Fracking

"Keinen Schimären nachjagen": Scholz sagt Nein zum Fracking

Kanzler Scholz lehnt Fracking in Deutschland ab. Damit stellt er sich gegen eine Forderung der FDP. Vielmehr will er Wasserstoff-Bemühungen voranbringen. Die Protestaktionen mancher Klimaaktivisten hält er für verfehlt.

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Mit ihrer Fracking-Forderung beißt die FDP bei Olaf Scholz (SPD) auf Granit: "Fracking ergibt bei uns wenig Sinn und ist im Übrigen mehrfach in Deutschland diskutiert und verworfen worden", sagte der Kanzler in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem "Focus". Er lehnt die Förderung heimischen Erdgases damit ab. Auch Investoren würden kaum Interesse an dem Geschäft zeigen.

Über das Fracking-Verfahren lässt sich gebundenes Erdgas mithilfe von Chemikalien und Druck aus Erdlagen wie Schiefer- und Kohleflözschichten lösen. Unter anderem wegen möglicher Auswirkungen auf die Umwelt, etwa einer Gefährdung für das Grundwasser, ist das Vorgehen allerdings umstritten. In Deutschland gelten weitreichende Verbote.

Scholz sieht Aufwand, Risiko und Ertrag in schlechtem Verhältnis

Die Interviewer wollten von Scholz wissen, ob Deutschland entsprechend lieber abhängig von anderen bleiben sollte: "Nein, aber verantwortlich handeln bedeutet, keinen Schimären nachzujagen", entgegnete der Sozialdemokrat darauf - also keinen Hirngespinsten folgen. Bis das Gas herausgepresst werden würde, sei Deutschland mit dem Ausbau regenerativer Energien so weit, "dass Aufwand, Risiko und Ertrag in einem viel zu schlechten Verhältnis stehen".

Scholz will vielmehr andere Vorhaben voranbringen: "Wir sollten unsere Bemühungen darauf konzentrieren, Wasserstoff zu importieren und auch hierzulande durch Elektrolyse herzustellen." Er bekräftigte in dem Interview, dass Deutschland bis 2045 aus der Nutzung fossiler Ressourcen aussteige.

FDP-General: Fracking-Verbot "ideologisch motiviert"

Die FDP, ein Koalitionspartner in Scholz' Regierung, wird diese ablehnende Haltung wahrscheinlich nicht gern hören: Anfang November unterstrich FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai die Forderungen aus seiner Partei und bezeichnete im "Tagesspiegel" das geltende Fracking-Verbot als "unredlich, ideologisch motiviert". Es sei "Heuchelei, wenn wir Deutschen nun massenweise gefracktes Gas aus den USA oder Kanada importieren wollen, uns aber gleichzeitig vehement weigern, die Technik im eigenen Land anzuwenden". Doch auch die Grünen als dritter Ampelpartner lehnen den Fracking-Schritt ab.

Die Fracking-Rufe kamen zurück, nachdem die Preise für Erdgas stark gestiegen waren. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sorgte in diesem Jahr damit schon für Schlagzeilen, als er etwa nach Niedersachsen schielte.

Kritik für Klimaaktivisten - Lob für Fußballer

Außerdem kritisierte Scholz im "Focus"-Gespräch die Blockade-Aktionen einiger Klimaaktivisten. "Ich will klar sagen, dass ich diese Aktionen für verfehlt halte." Erst am Donnerstag sorgten Aktivisten dafür, dass zeitweise der Flugverkehr auf dem Berliner Flughafen BER eingestellt werden musste.

Lob fand der Kanzler hingegen für das "deutliche" Zeichen der deutschen Fußball-Nationalspieler gegen den Weltverband Fifa bei der WM in Katar. Vor dem ersten Spiel hatten diese sich beim Mannschaftsfoto demonstrativ die Hand vor den Mund gehalten, nachdem das Tragen der "One Love"-Kapitänsbinde verboten wurde. "Ich habe mich gefreut, dass unsere Fußballer ein Zeichen für eine offene Gesellschaft setzen wollten", sagte Scholz. "Und es bleibt festzuhalten: Die Spieler des deutschen Teams haben einen Weg gefunden, ein deutliches Zeichen zu setzen." Ob er selbst noch im Zuge der Weltmeisterschaft nach Katar reisen werde, ließ er offen.

Mit Informationen von AFP und dpa

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