Martin Hagen, Landesvorsitzender der FDP Bayern (Archivbild)
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Bayern-FDP will mehr deutsches Gas fördern - auch im Freistaat

Bayern-FDP will mehr deutsches Gas fördern - auch im Freistaat

In Bayern für die Energiesicherheit "alle Register ziehen": Das fordert die Bayern-FDP bei ihrer Herbstklausur. Sie visiert die heimische Gasförderung an. Fracking kommt auch wieder als Idee auf - diese Diskussion führte zuletzt aber ins Leere.

Reicht das Gas? Deutschland werde "durch diesen Winter kommen", versicherte Kanzler Olaf Scholz (SPD) in den vergangenen Wochen immer wieder. Die Suche nach langfristig verlässlichen Gaslieferanten geht jedoch gleichzeitig weiter. Die FDP blickt derweil auf die heimischen Alternativen: "Zusätzlich zum Import von ausländischem Gas muss auch heimisches Gas stärker gefördert werden. Auch in Bayern finden sich noch zum Teil große Erdgasvorkommen", schreibt Marin Hagen, Landesvorsitzender der FDP Bayern, auf Twitter.

Energie: FDP will "alle Register ziehen"

"Wir müssen in Bayern alle Register ziehen, um die Energiesicherheit zu gewährleisten", erklärte der Fraktionschef am Dienstag auch zum Auftakt der Herbstklausur der FDP-Landtagsabgeordneten in Regensburg. "Dafür werden wir auch die heimische Gasförderung in den Blick nehmen müssen."

Die FDP wirft der bayerischen Staatsregierung fehlenden politischen Willen bei der Gasförderung im Freistaat vor: "So könnte man in Holzkirchen bei München mittels konventioneller Förderung rund 650 Millionen Kubikmeter Erdgas fördern. Genug, um die Landeshauptstadt ein Jahr lang zu versorgen. Jedoch fehlt der Staatsregierung der Mut, förderwillige Unternehmen politisch und auch vor Ort in den Gemeinden zu unterstützen", heißt es in einem Beschlusspapier der Fraktion.

FDP will "stärkere politische Unterstützung für Gasförderung im Freistaat"

Darüber hinaus spricht sich die FDP-Fraktion dafür aus, auf Bundes- und Landesebene die Möglichkeiten von Fracking zu prüfen. Bei dem umstrittenen Förderverfahren wird in Gesteinsschichten eingelagertes Gas durch ein chemisches Verfahren freigesetzt und dann über Leitungen zu Tage gefördert. Das Verfahren, welches etwa in den USA häufig zur Anwendung kommt, ist aber wegen gesundheitlicher Schäden für Menschen in der Umgebung und den Risiken für die Umwelt umstritten.

Die FDP fordert im Papier dennoch "eine stärkere politische Unterstützung für die Gasförderung im Freistaat. Staatsregierung und Wirtschaftsministerium müssen die heimische Gasförderung zusammen mit den Kommunen positiv begleiten." Dazu gehöre ausdrücklich auch die Prüfung der möglichen Gasförderung mittels Fracking - hierzu zählten Gefahrenabschätzung, Umweltverträglichkeitsprüfung, Potential- und Effizienzanalysen sowie Umsetzungszeiträume für die Fracking-Methode.

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Söder-Forderung nach Fracking

Dabei ist der Vorstoß aus Bayern zum Fracking keinesfalls neu: Vor ein paar Monaten brachte Ministerpräsident Markus Söder Fracking ins Gespräch. Der CSU-Chef forderte damals eine vorurteilsfreie Diskussion zum Einsatz der umstrittenen Technologie - schielte dabei aber auch nach Niedersachsen. Sein Anstoß fand nach einem ersten Aufschrei jedoch keinen nennenswerten Nachhall.

Es dürfe nicht immer nur heißen: "Nicht in meinem Garten", betonte nun der energiepolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Albert Duin. Um die Energiesicherheit im Freistaat sicherzustellen, muss nach Ansicht der Liberalen nicht nur die heimische Gasförderung verstärkt, sondern auch die Laufzeit der Kernkraftwerke verlängert, die erneuerbaren Energien ausgebaut und der Netzausbau beschleunigt werden.

Kontra von den Grünen

Vor ein paar Tagen nahm die Grünen-Parteivorsitzende eine gänzlich andere Haltung zum Fracking ein: Dies nütze "in der aktuellen Lage gar nichts", sagte Ricarda Lang. "Es würde Jahre dauern, solche Vorkommen zu erschließen." Bis dahin sei Deutschland aber "mit den Erneuerbaren an einem Punkt, der weitere Investitionen in Fossile überflüssig" mache.

Mit Material von dpa und AFP.

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