Die AfD hat der Bundestagsverwaltung eine neue Parteispende von rund 2,35 Millionen Euro gemeldet. Als Spender wird auf der Webseite des Bundestags der Vorarlberger Ex-FPÖ-Landesgeschäftsführer Gerhard Dingler aus Österreich geführt. Die AfD bestätigte auf Anfrage die Meldung an den Bundestag, wollte sich aber zu der Spende nicht weiter äußern. Zuerst hatten WDR und NDR berichtet.
Dritte Großspende innerhalb weniger Tage
Nach den Recherchen ist es die dritte Großspende für die AfD innerhalb weniger Tage. Es handele sich um eine Sachspende: 6.395 Plakate sollten deutschlandweit aufgehängt werden und unabhängig von der offiziellen Wahlkampagne für die AfD werben. Die Plakate seien offenbar schon gedruckt. Der Spender hatte sich ursprünglich auch an die umstrittene Schweizer Werbeagentur Goal AG gewandt.
Plakate für 2,4 Millionen Euro von Ex-FPÖ-Funktionär
Dingler ist ein ehemaliger Funktionär der in Teilen rechtsextremen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Auf Nachfrage von WDR und NDR bekräftigte Dingler, die Spende stamme aus seinem Privatvermögen. Gegenüber dem ORF betonte er, dass er nicht 2,4 Millionen Euro an die AfD überwiesen habe, sondern dass dieser Betrag in Form einer Sachspende an die Partei gegangen sei. Konkret handle es sich dabei um die 6.400 Wahlplakate für die deutsche Bundestagswahl am 23. Februar. Laut WDR und NDR sollen die Plakate auf buchbaren Flächen an großen Straßen oder Bushaltestellen erscheinen. Erste Plakate sollen bereits veröffentlicht sein.
Spender aus Österreich gibt Ukraine-Krieg als Grund an
Als Begründung für die Spende gab Dingler gegenüber dem ORF an, sich Sorgen vor einer weiteren Eskalation des Ukraine-Krieges zu machen. Mit der Spende will er die AfD unterstützen, da sie die einzige Partei sei, die sich seiner Meinung nach glaubhaft für den Frieden einsetze. Dingler befürchtet, dass Deutschland nach der Wahl Taurus-Raketen an die Ukraine liefern könnte.
Die AfD hatte bereits in den vergangenen Tagen eine Großspende von 1,5 Millionen Euro und eine von 999.990 Euro gemeldet. Bei Großspenden ab 35.000 Euro ist es Pflicht, sie umgehend der Bundestagspräsidentin anzuzeigen.
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