Cem Özdemir (Grüne)
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Özdemir: Keine Getreideknappheit in Deutschland

Özdemir: Keine Getreideknappheit in Deutschland

Durch den Krieg in der Ukraine gibt es weltweit Lieferengpässe für Getreide. Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir hat für Deutschland aber Entwarnung gegeben: Hierzulande drohe aktuell keine Getreideknappheit. Allerdings gebe es eine andere Gefahr.

Vor dem Hintergrund der Lieferengpässe für Getreide durch den Krieg in der Ukraine hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) Entwarnung für Deutschland gegeben. Durch den hohen Selbstversorgeranteil drohe in der Bundesrepublik keine Getreideknappheit, sagte Özdemir im ZDF-Morgenmagazin. Darauf dürfe sich allerdings "nicht ausgeruht werden", da auch in Deutschland Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft drohten.

25 Millionen Tonnen Weizen hängen in Ukraine fest

Das Grundproblem für die globale Getreideknappheit bleibe der Ukrainekrieg, der beendet werden müsse. Derzeit hingen rund 25 Millionen Tonnen Weizen in der Ukraine fest; es werde versucht, sie über Lkw- oder Zug-Transporte zu verteilen. Dies seien allerdings keine "optimalen Lösungen" erklärte Özdemir. "Je schneller der Krieg zu Ende ist, umso schneller kann die Ukraine wieder einspringen als ein wichtiger Lieferant in der Welt für Getreide."

800 Millionen Menschen hungern

Bei ihrem Treffen am Wochenende habe er seitens der anderen G7-Agrarminister Zustimmung für seinen Vorschlag erhalten, die vorgeschriebene Fruchtfolge für den Anbau von Getreide für ein Jahr auszusetzen, so der Grünen-Politiker. Dadurch könne ausnahmsweise auf den Feldern Weizen auf Weizen angebaut werden. Das helfe in der aktuellen Notsituation, "die Erträge massiv zu steigern", betonte Özdemir. Aktuell hungerten bereits 800 Millionen Menschen; durch den Ukrainekrieg drohten noch mehr dazuzukommen.

Indiens Exportstopp treibt Weizenpreis in die Höhe

Der Preis für Weizen ist derweil auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Im europäischen Handel an der Börse Euronext kostete eine Tonne Weizen am Morgen 435 Euro. Grund ist das am Samstag von Indien verkündete Exportverbot von Weizen.

Indien ist der zweitgrößte Weizenproduzent der Welt - 2021 waren es 110 Millionen Tonnen - und verfügt über große Vorräte. Die Regierung in Neu Delhi hatte das Exportverbot mit den Auswirkungen der aktuellen Hitzewelle auf die Ernte begründet. Die Ertragsschätzung für dieses Jahr wurde bereits nach unten korrigiert. Die Regierung will die Versorgungssicherheit im Land gewährleisten.

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