ILLUSTRATION - 22.09.2023, Berlin: Deo aus einer Sprühdose wird auf die Haut eines Arms gesprüht. In den sozialen Netzwerken schlägt die sogenannte Deo-Challenge Wellen. I
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Gefährlicher Trend: Warnung vor Deo-Missbrauch als Mutprobe

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"Deo-Challenge": Warnung vor gefährlichem Internet-Trend

Deo lange auf die Haut sprühen oder einatmen: Was manche Jugendliche als lustige Challenge sehen, kann zu langfristigen Schäden führen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor Verbrennungen, Bewusstlosigkeit oder gar Herzversagen.

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Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor einem gefährlichen Internet-Trend. Dabei geht es um die sogenannte "Deo-Challenge", die insbesondere bei Jugendlichen im Umlauf ist. Von der Herausforderung gibt es zwei Varianten – beide könnten langfristige Schäden zur Folge haben. Auch Todesfälle in Verbindung mit der Challenge sind bekannt.

Aufsprühen: Absterben der Haut durch Kälteverbrennungen

Bei der ersten Variante wird Deo so lange auf eine Hautstelle gesprüht, bis es nicht mehr auszuhalten ist. Im Extremfall kann die Temperatur dabei innerhalb weniger Sekunden auf bis zu minus 30 Grad Celsius sinken. Das Institut für Risikobewertung warnt vor Schmerzen und massiven Hautschädigungen.

Zudem könne das lang anhaltende Besprühen im Extremfall durch Kälteverbrennungen dazu führen, dass die Haut abstirbt. Bei dieser Form der Erfrierung treten laut BfR ähnliche Symptome auf wie bei Verbrennungen, das Gewebe kann beschädigt werden.

"Schmerzrezeptoren in der Haut funktionieren dann nicht mehr, was dazu führt, dass kein Schmerzsignal an das Gehirn mehr übermittelt werden kann, so dass das Besprühen fortgesetzt wird, obwohl schon eine massive Hautschädigung vorliegen könnte", erklärten die Experten. Unter Umständen kann demnach sogar eine Hauttransplantation nötig werden.

Deo einatmen: Schädigungen von Herz und Gehirn möglich

Bei der zweiten gefährlichen Challenge-Variante geht es darum, das Deo einzuatmen. Je nach Zusammensetzung könne das schwere Folgen haben, so die Experten. Bestimmte Inhaltsstoffe des Sprays könnten in hohen Konzentrationen in den Körper gelangen und Herz und Gehirn schädigen. Das Einatmen könne unmittelbar zu Bewusstlosigkeit, Herzversagen und Atemlähmungen führen.

Auch eine Sauerstoffunterversorgung sei möglich, weil die normale Atemluft verdrängt werden könne. Schwere Verläufe könnten tödlich oder mit dauerhaften Hirnschäden enden.

"Deo-Challenge" steht in Verbindung zu einigen Todesfällen

Einige Todesfälle von Jugendlichen seien mittlerweile mit der "Deo-Challenge" in Verbindung gebracht worden, heißt es vom Institut. Jugendliche fassten die Challenge als Mutprobe auf und dokumentierten ihre Teilnahme mit Fotos und Videos, kritisierte das BfR. Es riet Menschen aller Altersgruppen dringend von einer Nachahmung ab.

Mit Informationen von dpa

Im Video: Wann ein Deo ohne Alu die bessere Wahl ist

Mann trägt Deo auf
Bildrechte: mauritius images, Montage: BR
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Bild Deo ohne Aluminium

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