Zum ersten Mal hat die Bayern-SPD eine Doppelspitze: Die rund 300 Delegierten wählten das Duo Ronja Endres und Florian von Brunn. Auf Endres entfielen 189 Ja und 66 Nein-Stimmen bei 24 Enthaltungen. Für von Brunn votierten 181 Delegierte, 73 stimmten mit nein, 25 enthielten sich. Die 34-Jährige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD, Endres, und der 51-Jährige Landtagsabgeordnete, von Brunn, setzten sich in einer Kampfkandidatur gegen den bisherigen Generalsekretär und Spitzenkandidaten der BayernSPD für die Bundestagswahl, Uli Grötsch durch.
Grötsch: Kandidatur zurückgezogen - Weg frei für die Doppelspitze
Grötsch hatte seine Kandidatur kurz zuvor zurückgezogen. Die Delegierten hatten mit knapper Mehrheit zunächst entschieden, dass bei der heutigen Abstimmung nur eine Doppelspitze zur Wahl stehen solle und kein Einzelkandidat. Das bedeutete das knappe Aus für den Oberpfälzer Bundestagsabgeordneten Grötsch. Zuvor hatten die Delegierten ganz grundsätzlich den Weg für eine Doppelspitze freigemacht. Einen entsprechenden Leitantrag sowie einen Antrag zur Satzungsänderung verabschiedeten die Delegierten mit großer Mehrheit. Mit der Satzungsänderung wurde auch die Zahl der stellvertretenden Landesvorsitzenden von bisher drei auf künftig zwei reduziert, sowie die Zahl der Beisitzer von derzeit 24 auf künftig 16.
"Die Trendwende kommt"
Endres sagte, es gehe jetzt gemeinsam nach vorn. "Es ist ein Neustart - die Trendwende kommt." Vor ihnen liegen große Herausforderungen: Der Partei droht aktuell die Bedeutungslosigkeit. Seit Monaten liegt sie in Umfragen bei um die 7 Prozent (Bayerntrend Januar 2021). In der Corona-Krise und trotz Führungsstreit in der Union kann die SPD derzeit keinen Boden gut machen.
Rückzug von Natascha Kohnen
Die bisherige bayerische SPD-Chefin Natascha Kohnen kündigte ihren Rückzug bereits im November 2020 an. Bei der bayerischen Landtagswahl 2018 stürzte die BayernSPD mit Kohnen als Spitzenkandidatin von 20,6 Prozent auf 9,7 Prozent ab.
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