Schäden nach einem ukrainischen  Angriff in der Region Belgorod
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Schäden nach einem ukrainischen Angriff in der Region Belgorod

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Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 33 im Rückblick

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 33 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 12. bis 18. August im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Sonntag, 18. August 2024

21.13 Uhr: Selenskyj bittet Westen um raschere Lieferung von Rüstungsgütern

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankt in einer Fernsehansprache den Streitkräften für ihren Einsatz in der russischen Region Kursk und an der Front im Osten der Ukraine. Die Verbündeten im Westen bittet er um eine schnellere Versorgung mit Waffen und Munition: "Was die Lieferungen unserer Partner betrifft – es ist Beschleunigung nötig, wir bitten sehr darum. Krieg kennt keine Feiertage."

18.04 Uhr: Ukraine festigt Positionen in Kursk und fordert mehr Waffen

Bei ihrem Vormarsch im russischen Gebiet Kursk festigt die Ukraine ihre Positionen und meldet immer mehr Erfolge bei der Vernichtung militärischer Infrastruktur. Die Operation entfalte sich genauso, wie man es erwartet habe, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Und wörtlich: "Nun verstärken wir unsere Positionen." Die Ukraine nehme zudem immer mehr russische Kriegsgefangene, um den Fonds für den nächsten Austausch mit Russland aufzufüllen. Ziel sei es, Soldaten und Zivilisten aus russischer Gefangenschaft nach Hause zu holen, so Selenskyj. 

13.57 Uhr: Moskau weist Bericht über geplante Verhandlungen zurück

Russland hat einen Bericht der "Washington Post" über angebliche geplante Geheimverhandlungen für eine teilweise Feuerpause zurückgewiesen. "Es gab und gibt keine direkten oder indirekten Verhandlungen zwischen Russland und dem Kiewer Regime über die Sicherheit der zivilen kritischen Infrastrukturen", sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Die US-Zeitung hatte zuvor berichtet, dass die ukrainische Offensive im Gebiet Kursk Pläne für solche Geheimgespräche durchkreuzt hätten.

"Niemand hat etwas zunichtegemacht, weil es nichts gab, das man hätte vereiteln können", sagte Sacharowa. Nach dem Bericht der "Washington Post" waren diese Gespräche in Katar geplant. Es sollte darum gehen, die Angriffe zumindest gegen die Energie-Infrastruktur einzustellen. Öffentlich waren solche Pläne für Gespräche zu keinem Zeitpunkt bekannt.

12.41 Uhr: Russland meldet Einnahme eines ukrainischen Dorfes

Moskau hat die Einnahme eines weiteren Dorfes in der Ukraine nahe der Stadt Pokrowsk gemeldet, wo sich ein wichtiges Versorgungszentrum für die ukrainischen Truppen befindet. Armeeeinheiten hätten das Dorf Swiridonowka in der russisch kontrollierten Region Donezk "befreit", erklärte das russische Verteidigungsministerium.

11.34 Uhr: Russland - Ermittlungen gegen zwei italienische Journalisten nach Reportage in Kursk

Nach einer Reportage aus der russischen Region Kursk hat Russlands Inlandsgeheimdienst FSB laut Staatsmedien strafrechtliche Ermittlungen gegen zwei italienische Journalisten eingeleitet. Die Journalisten Simone Traini und Stefania Battistini hätten "illegal die Staatsgrenze der Russischen Föderation überschritten und Videoaufnahmen im Gebiet der Siedlung Sudscha in der Region Kursk gemacht", zitierte die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Samstag aus einer Erklärung des FSB. Zuvor war die italienische Botschafterin Cecilia Piccioni wegen des Beitrags ins Außenministerium in Moskau einbestellt worden.

11.33 Uhr: Lukaschenko - Ukraine hat 120.000 Soldaten an Grenze stationiert

Die Ukraine hat dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko zufolge mehr als 120.000 Soldaten an der Grenze zu seinem Land stationiert. Als Reaktion darauf seien militärische Verbände entlang der gesamten Grenze entsandt worden, zitiert ihn die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA.

Lukaschenko sagte demnach, die Grenze sei "so vermint wie nie zuvor". Die ukrainischen Truppen würden große Verluste erleiden, sollten sie versuchen, die Grenze zu überschreiten, so der Verbündete des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

10.57 Uhr: Nordkorea nennt Ukraine-Vorstoß auf russisches Gebiet "Terrorakt"

Nordkorea verurteilt den ukrainischen Vorstoß auf russisches Gebiet als "unverzeihlichen Akt der Aggression und des Terrors". Das Außenministerium bezeichnete die Regierung in Kiew laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA als "Marionetten-Regime", das bei der Militäraktion von den USA und dem Westen unterstützt worden sei.

Die Vereinigten Staaten trieben die Situation an den Rand eines Dritten Weltkriegs. Sie hätten dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj tödliche Waffen in "astronomischer Höhe" geliefert. Nordkorea werde Russland beim Schutz seiner Souveränität immer zur Seite stehen.

10.37 Uhr: Ukraine - Weitere wichtige Brücke in Kursk getroffen

Die ukrainische Armee hat bei ihrer Offensive in der westrussischen Region Kursk nach eigenen Angaben eine weitere wichtige Brücke getroffen. "Eine weitere Brücke weniger. Die Luftwaffe beraubt den Feind weiterhin mit präzisen Luftangriffen seiner logistischen Fähigkeiten", erklärte der ukrainische Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk am Sonntag im Onlinedienst Telegram. Seiner Erklärung fügte er ein Video von dem Angriff hinzu.

08.40 Uhr: Ukraine - Haben acht Drohnen und fünf Raketen abgeschossen

Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge bei nächtlichen Angriffen acht russische Angriffsdrohnen und fünf von acht Raketen abgeschossen. Damit seien die Regionen Kiew, Sumy und Poltawa attackiert worden, sagte der Chef der Luftwaffe am Sonntag. Durch Flugabwehrraketen, mobile Truppen der Streitkräfte und Einheiten für elektronische Kriegsführung seien die 13 Geschosse zerstört worden.

07.47 Uhr: Ukraine - Erneut russischer Raketenangriff auf Kiew

Russland hat Kiew nach Angaben der ukrainischen Militärverwaltung am Sonntag erneut mit Raketen angegriffen. Diese konnten von der Luftabwehr beim Anflug auf die Hauptstadt zerstört werden, schrieb der Leiter der Kiewer Militärverwaltung in der Messaging-App Telegram. Höchstwahrscheinlich seien erneut aus Nordkorea stammende Raketen eingesetzt worden.

06.26 Uhr: Drohnentrümmer lösen Dieselbrand im russischen Rostow aus

Trümmer einer zerstörten ukrainischen Drohne haben nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters in einem Industrielager in der russischen Region Rostow ein Feuer in einem Dieseltank ausgelöst. "Feuerwehreinheiten wurden gerufen, um den Brand zu löschen", teilte der Gouverneur der südwestrussischen Region, Wassili Golubew, auf der Nachrichten-App Telegram mit. Reuters konnte die Fakten nicht unabhängig überprüfen. Eine Stellungnahme der Ukraine liegt zunächst nicht vor.

06.18 Uhr: Ukrainischer Botschafter hofft auf "Machtwort" beim Haushalt

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat die Bundesregierung aufgefordert, in ihrer Unterstützung der Ukraine nicht nachzulassen. Makeiev sagte der "Bild am Sonntag": "Die Sicherheit Europas hängt von der Fähigkeit und dem politischen Willen Deutschlands ab, weiterhin eine Führungsrolle bei der Unterstützung der Ukraine zu spielen." Die Ukraine hoffe, dass die Bundesregierung Wege zur Finanzierung der gemeinsamen Sicherheitsbedürfnisse finde werde und "dass der Bundestag sein Machtwort für den Haushalt 2025 stark und klar sprechen wird".

Hintergrund ist ein Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", wonach die Bundesregierung vorerst kein zusätzliches Geld für die militärische Unterstützung der Ukraine mehr freigibt. Die Zeitung beruft sich auf einen Brief von Finanzminister Christian Lindner (FDP) vom 5. August - er liegt auch der Deutschen Presse-Agentur vor.

Samstag, 17. August 2024

20.36 Uhr: Sicherheit von AKW Saporischschja verschlechtert

Die Sicherheit des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja hat sich nach einem Drohnenangriff verschlechtert, teilt der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, mit. Die russische Betriebsleitung der Anlage meldet, eine ukrainische Drohne habe einen Sprengsatz auf einer Zufahrtsstraße abgeworfen und damit das Personal gefährdet, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass.

19.58 Uhr: Selenskyj fordert erneut grünes Licht für Einsatz von Langstreckenwaffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet erneut seine westlichen Verbündeten darum, auch Langstreckenwaffen gegen Russland einsetzen zu dürfen. Dies sei die Antwort auf die wichtigsten strategischen Fragen des Krieges, sagt er in seiner täglichen Videoansprache. "Wir werden darauf bestehen, dass mutige Schritte und Entscheidungen notwendig sind", kündigt er an. Westliche Regierungen lehnen bislang den Einsatz dieser Waffen ab, da sie fürchten, dass es dann zu einer Ausweitung des Krieges kommen könnte.

19.29 Uhr: Moskaus Geheimdienst geht gegen westliche Kriegsreporter vor

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat gegen drei westliche Kriegsreporter Strafverfahren wegen illegaler Aufenthalte im Gebiet Kursk an der Grenze zur Ukraine eingeleitet. Eine Journalistin und ein Mitarbeiter des italienischen Fernsehsenders Rai hätten illegal die russische Staatsgrenze überschritten und in der Stadt Sudscha im Gebiet Kursk gefilmt, teilte der FSB in Moskau mit und nannte dabei auch die Namen der Betroffenen. 

Bei den Reportern handelt es sich nicht um dauerhaft aus Russland berichtende Korrespondenten. Sie sollen demnach mit ukrainischen Truppen die Grenze unrechtmäßig überquert haben. Auch gegen einen weiteren ausländischen Journalisten, der sich am russischen Kontrollpunkt Sudscha aufgehalten habe, werde ein Verfahren eingeleitet, hieß es vom FSB.

Das russische Außenministerium hatte zuvor auch die italienische Botschafterin in Moskau, Cecilia Piccioni, einbestellt, um Protest gegen den illegalen Grenzübertritt der Rai-Crew zu äußern. Die beiden italienischen Reporter sollen nach Angabe es Senders in ihre Heimat zurückgeholt werden.

18.31 Uhr: Bundesregierung könnte neue Hilfen für Ukraine bereitstellen

Die Bundesregierung könnte neue Hilfszahlungen für die Ukraine bereitstellen, bis die Gelder teilweise aus internationalen Programmen fließen. Das Bundesfinanzministerium teilte mit, es sei bereit, bis dahin die kurzfristige Bereitstellung weiterer Mittel zu prüfen. Dazu müssten die "zusätzlichen Bedarfe konkret gemeldet und nachvollziehbar sein, um allen haushaltsrechtlichen Regeln zu entsprechen und den Deutschen Bundestag auf dieser Basis um eine Genehmigung bitten zu können". Allerdings liegt dem Ministerium eigenen Angaben zufolge "bisher keine konkrete Bedarfsmeldung vor".

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Makeiev, hoffte im Interview mit der ARD darauf, dass der Bundestag, bei den jetzt anstehenden Haushaltsberatungen weitere Hilfen für die Ukraine freigibt.

15.56 Uhr: Russlands Atomagentur - Lage in Kursk schlimmer

Russlands staatliche Atomagentur Rosatom hat die Internationale Atomenergie-Behörde IAEA über eine Verschlimmerung der Lage um das Atomkraftwerk Kursk und das von Moskau besetzte AKW Saporischschja informiert. Rosatom-Cchef Alexej Lichatschow habe IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi in einem Telefonat zudem eingeladen, sich im Gebiet Kursk in dem AKW und in der dazugehörigen Stadt Kurtschatow selbst ein Bild von der Situation zu machen, teilte Rosatom der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge in Moskau mit.

Demnach gibt es dort wegen der Gefahr ukrainischer Angriffe täglich mehrfach Luftalarm. Nach russischen Angaben wurden auf dem Kursker AKW-Gelände zuletzt auch Raketenteile gefunden.

Auch das AKW Saporischschja, das Russland im Zuge seiner seit fast zweieinhalb Jahren andauernden Invasion in der Ukraine besetzt hält, ist immer wieder Ziel von Angriffen oder Sabotageakten. Moskau und Kiew geben sich dafür gegenseitig die Schuld. Die IAEA hat dort Beobachter eingesetzt. Lichatschow beklagte nun nach Angaben von Rosatom, dass das Gelände immer wieder von ukrainischer Seite beschossen werde. Die Ukraine hingegen behauptet, Russland beschieße das AKW selbst.

14.03 Uhr: Selenskyj - Stellungen der Ukraine in Kursk "gestärkt"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht weitere Erfolge bei der Kiewer Offensive in der russischen Region Kursk. Der Oberkommandierende der Streitkräfte, Olexander Syrskyj, habe ihn über eine Stärkung der Stellungen in dem Gebiet informiert, teilte Selenskyj auf der Nachrichtenplattform X mit. Schon am Freitag hatte die Armee Fortschritte bei der Offensive gemeldet.

Der Militärkorrespondent der kremltreuen Zeitung "Komsomolskaja Prawda", Alexander Koz, schrieb auf Telegram, der Druck der Ukrainer lasse nicht nach. In den zentralen Bereichen der Front habe sich die Lage stabilisiert, aber es gebe Bereiche, wo der Feind nach wie vor versuche, seine Stellungen auszubauen.

Offiziell erklärte jedoch Moskau erneut, die ukrainischen Soldaten würden zurückgedrängt. Dies sei nun in der Nähe dreier weiterer Ortschaften gelungen, hieß es in einer Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums.

13.15 Uhr: Russen in Sorge um Atomkraftwerk Kursk

Russland verdächtigt die Ukraine, einen Angriff auf das Kernkraftwerk Kursk zu planen. Für diese "Provokation" solle anschließend Russland verantwortlich gemacht werden, berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Sollte so etwas vorfallen, werde Russland scharf reagieren, da weite Teile der Umgebung verseucht werden könnten. Die Ukraine hat am 6. August einen Vormarsch auf die russische Region Kursk gestartet. Das AKW Kursk, das etwa 30 Kilometer westlich der gleichnamigen Stadt liegt, wird nach wie vor von Russland kontrolliert.

10.15 Uhr: Russland - Ukraine hat Straße nahe Atomkraftwerk beschossen

Russland bezichtigt die Ukraine, eine Sprengladung mit Hilfe einer Drohne auf einer Straße nahe dem Atomkraftwerk Saporischschja abgeworfen zu haben. Dadurch seien Mitarbeiter, die die Straße benutzen, gefährdet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tass. Russland hat die Kontrolle über Europas größtes Kernkraftwerk Saporischschja kurz nach dem Beginn des Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022 übernommen. Moskau und Kiew haben sich wiederholt gegenseitig beschuldigt, den Betrieb des Kraftwerks sabotieren zu wollen.

09.40 Uhr: Ukraine zerstört wichtige Brücke im Gebiet Kursk

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben eine strategisch wichtige Autobrücke bei ihrer Offensive im Gebiet Kursk zerstört. Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk veröffentlichte in einem Telegramkanal ein Video, das die Bombardierung einer Brücke zeigt. Experten halten das Video nach Auswertung der Geodaten für echt. Das Bauwerk am Fluss Sejm im Kreis Gluschkowo lag in Trümmern. Damit ist eine wichtige Versorgungsroute für die russischen Truppen zerstört. Russland hatte zuvor ebenfalls gemeldet, die schon seit Tagen von ukrainischen Streitkräften beschossene Brücke sei zerstört.

08.20 Uhr: Bericht - Keine neuen Hilfszahlungen für Ukraine

Die Bundesregierung will für die Ukraine einem Medienbericht zufolge in diesem Jahr keine neuen Hilfszahlungen mehr bereitstellen. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) steht dafür nach der aktuellen Haushaltsplanung ab sofort kein neues Geld mehr zur Verfügung. Bereits bewilligtes Material wird demnach zwar meist noch geliefert, zusätzliche Anträge aus dem Verteidigungsministerium sollen jedoch auf Wunsch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nicht mehr bewilligt werden, hieß es in dem Bericht. 

Die Sperre sei bereits wirksam, heißt es in dem Bericht. Im nächsten Jahr solle die geplante militärische Unterstützung nahezu halbiert werden und bis 2027 auf weniger als ein Zehntel der heutigen Summe zusammenschmelzen.

08.05 Uhr: Ukraine - Alle 14 russischen Drohnen abgeschossen

Die ukrainische Luftabwehr hat eigenen Angaben zufolge am Samstag alle 14 russischen Drohnen abgeschossen, mit denen das Land in der Nacht angegriffen worden sei. Diese seien über sechs Regionen im Süden und Zentrum des Landes abgeschossen worden, wie die Luftwaffe mitteilte. Dabei soll es sich um aus dem Iran stammende Schahed-Drohnen gehandelt haben.

08.00 Uhr: Russland - Brücke in Kursk mit westlichen Waffen zerstört

Russland wirft der Ukraine den Einsatz westlicher Waffen bei der Zerstörung einer Brücke über den Fluss Seim in der Region Kursk vor. "Zum ersten Mal wurde die Region Kursk von Raketenwerfern aus westlicher Produktion getroffen, wahrscheinlich von amerikanischen Himars", teilte eine Sprecherin des russischen Außenministeriums über die Nachrichten-App Telegram mit.

Die Brücke im Bezirk Gluschkow sei vollständig zerstört worden. Freiwillige, die bei der Evakuierung der Zivilbevölkerung helfen wollten, seien getötet worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Nach dem ukrainischen Vorstoß in die Oblast Kursk wird der Bezirk Gluschkow evakuiert. Dort leben etwa 20.000 Menschen.

06.15 Uhr: Selenskyj - Gegenangriff soll Russlands Reserven verbrauchen

Bei der Offensive ukrainischer Truppen in der westrussischen Region Kursk geht es nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj auch um eine nachhaltige Schwächung der feindlichen Armee. Die Verluste Russlands seien "sehr nützlich" für die Verteidigung der Ukraine, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. "Es geht um die Zerstörung der Logistik der russischen Armee und um den Verbrauch ihrer Reserven", erklärte Selenskyj. "Wir müssen allen russischen Stellungen maximalen Schaden zufügen, und das tun wir auch."

Die "Washington Post" berichtete von einem weiteren Vorstoß der Ukraine auf russisches Gebiet, und zwar in Richtung Belgorod. Dort seien die russischen Einheiten jedoch nach den Ereignissen in der Region Kursk schon in Bereitschaft gewesen, der ukrainische Angriff habe sich bereits im Grenzgebiet festgefahren.

06.00 Uhr: Russland bestellt italienische Botschafterin ein wegen Fernsehbericht aus Kursk

Russland hat am Freitag die italienische Botschafterin Cecilia Piccioni ins Außenministerium in Moskau einbestellt. Wie das Ministerium mitteilte, ging es in dem Gespräch um einen Bericht des italienischen Fernsehsenders RAI aus einem von der ukrainischen Armee eroberten Gebiet der russischen Region Kursk.

Der Botschafterin sei der "entschiedene Protest" Russlands gegen die "Mannschaften eines Fernsehteams des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders RAI" übermittelt worden, erklärte das Ministerium. Das Team sei "illegal nach Russland eingereist, um über den kriminellen Terroranschlag ukrainischer Soldaten auf die Region Kursk zu berichten".

Der Bericht der beiden RAI-Journalisten Stefania Battistini und Simone Traini war diese Woche ausgestrahlt worden. Es ging darin um ukrainische Soldaten in der russischen Stadt Sudscha. Die ukrainische Armee hat die Stadt, die etwa zehn Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt ist, nach Angaben Kiews vollständig unter ihre Kontrolle gebracht.

Freitag, 16. August 2024

22.54 Uhr: Dutzende Kriegsgefangene nach ukrainischem Vorstoß in Kursk

Das ukrainische Militär hat nach seinem Vorstoß in die russische Region Kursk nach eigenen Angaben Hunderte russische Soldaten gefangen genommen. Reporter der Nachrichtenagentur AP wurden am Freitag durch eine Haftanstalt geführt, in der sie Dutzende der Gefangenen sehen konnten. Die Leiter des Gefängnisses erklärten, seit dem Grenzübertritt der ukrainischen Truppen am 6. August seien dort mehr als 300 russische Soldaten gefangenen gehalten worden, vier Fünftel davon Rekruten.

19.27 Uhr: Ukraine - Machen weitere Geländegewinne in Kursk

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge weitere Geländegewinne bei ihrem Vorstoß in der russischen Oblast Kursk verzeichnet. Die ukrainischen Truppen seien zum Teil um ein bis drei Kilometer vorgerückt, sagt Armeechef Oleksandr Syrskyj in einem Video, das Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram veröffentlicht hat.

"Allgemein ist die Situation unter Kontrolle, alles wird nach Plan ausgeführt." Eine Stellungnahme Russlands liegt zunächst nicht vor.

19.26 Uhr: Botschafter - Russland nicht verhandlungsbereit

Der deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, sieht derzeit keine Chancen auf Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg. "Im Moment lässt die russische Seite keine Verhandlungsbereitschaft erkennen, sondern pocht auf weit überzogene Vorbedingungen", sagte Lambsdorff in einem Interview des "Bonner General-Anzeigers". 

Wenn der russische Präsident Wladimir Putin erkläre, er sei nur bereit, mit der Ukraine zu reden, wenn diese sich zuvor vollständig aus allen Gebieten zurückziehe, die Russland seiner Meinung nach bereits annektiert habe - also auch aus den Teilen, die Russland gar nicht militärisch kontrolliere - "dann ist ja klar, dass da keine Ernsthaftigkeit hinter steht", sagte Lambsdorff, der seit rund einem Jahr Botschafter in Moskau ist.

19.13 Uhr: Bericht - Zerstörung von Brücke in Kursk behindert Evakuierungen

Die Zerstörung einer Brücke in Kursk durch die Ukraine behindert einem russischen Medienbericht zufolge die Evakuierung des Gebiets. Die Brücke über den Fluss Seim sei von ukrainischen Einheiten zerstört worden, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf örtliche Sicherheitsbehörden.

Eine Stellungnahme der Regierung in Kiew liegt zunächst nicht vor. Nach dem ukrainischen Vorstoß in die Oblast Kursk wird der Bezirk Gluschkow evakuiert. Dort leben 20.000 Menschen.

18.14 Uhr: Leiter von Rekrutierungszentren bei Kiew festgesetzt

In der Ukraine sind die Leiter von zwei Rekrutierungszentren in der Nähe von Kiew wegen Annahme von Schmiergeldern für die Freistellung von Wehrpflichtigen festgesetzt worden. Wie die «Ukrajinska Prawda» berichtete, wurden bei der Durchsuchung der Büros und Wohnungen in den Vororten Butscha und Boryspil Geldpakete entdeckt und beschlagnahmt. Die Leiter der Rekrutierungszentren und ihre Komplizen hatten insgesamt rund eine Million Dollar für ihre Dienste kassiert.

Nach den bisherigen Ermittlungen sorgten die Leiter für gefälschte medizinische Gutachten, mit denen junge Männer für wehrunfähig erklärt und von der weiteren Registrierung ausgeschlossen wurden. Zunächst seien 20 Personen identifiziert worden, die versucht hatten, sich auf diese Weise vom Kriegsdienst befreien zu lassen.

17.50 Uhr: US-Regierung stellt weitere Militärhilfe für Ukraine in Aussicht

Die US-Regierung stellt weitere Militärhilfe für die Ukraine in Aussicht. In den kommenden Tagen werde es eine entsprechende Ankündigung geben, sagt John Kirby, Sprecher der US-Regierung für die nationale Sicherheit, dem Sender CNN. Er nennt keine Einzelheiten.

17.28 Uhr: Ukraine bringt Verbot der Ukrainischen Orthodoxen Kirche voran

Die einst mit dem Moskauer Patriarchat verbundene Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK) steht offenbar vor ihrem Verbot in der Ukraine. Das ukrainische Parlament kündigte am Freitag auf "Telegram" an, dass in der nächsten Woche über einen Gesetzentwurf abgestimmt werde, der ein Verbot von Organisationen ermögliche, die mit der Russischen Orthodoxen Kirche verbunden sind. Die Idee hinter dem Gesetz sei, "Religionsfreiheit unter der Bedingung keiner Verbindungen zum Aggressor und der Russischen Orthodoxen Kirche". Westliche Beobachter warnen die Ukraine, durch ein komplettes Verbot der UOK die Religionsfreiheit massiv zu verletzen.

16.59 Uhr: Behörde will schnelle Evakuierung von Pokrowsk

Die Militärbehörden in der Ostukraine haben Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Pokrowsk angesichts der heranrückenden russischen Truppen zu einer schnelleren Evakuierung aufgefordert. Die russischen Soldaten kämen in hohem Tempo voran, teilte die Verwaltung von Pokrowsk am Freitag auf der Plattform Telegram mit. "Mit jedem Tag, der vergeht, bleibt weniger Zeit, um persönliche Gegenstände zu packen und in sicherere Regionen zu gehen." Mitglieder der Verwaltung von Pokrowsk trafen sich mit Bewohnern, um ihnen Details zur Evakuierung mitzuteilen.

16.12 Uhr: Sieben Zivilisten bei Angriff auf Einkaufszentrum in Donezk verletzt

Bei einem ukrainischen Angriff auf ein Einkaufszentrum in der russisch besetzten Stadt Donezk in der Ostukraine sind russischen Angaben zufolge mindestens sieben Zivilisten verletzt worden. "Der Feind hat massive gezielte Angriff auf den Bezirk Petrowsky" am Stadtrand von Donezk verübt, wie der Chef der pro-russischen Verwaltung der Region, Denis Puschilin, am Freitag im Onlinedienst Telegram mitteilte. Womöglich gebe es weitere Verletzte.

14.06 Uhr: Moskau meldet Abschuss von 12 ATACMS-Raketen an Krim-Brücke

Nach russischen Angaben hat die Ukraine erneut versucht, die Brücke zu der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim zu zerstören. Die russische Flugabwehr habe zwölf ATACMS-Raketen im Anflug auf die Bücke zerstört, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete erneut auch mehrere abgewehrte Angriffe ukrainischer Flug- und Seedrohnen auf die Krim. Schäden gab es nach Angaben von Behörden aber keine. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Angaben zu den Attacken auf die Halbinsel.

13.20 Uhr: Freiwilligenkorps fordert russische Soldaten zur Aufgabe auf

Ein auf Seiten der Ukraine kämpfendes russisches Freiwilligenkorps hat an die Soldaten der russischen Armee appelliert, sich zu ergeben. "Eure politischen Instruktoren, die im warmen Hinterzimmer sitzen, empfehlen eindringlich, sich nicht in Kriegsgefangenschaft zu begeben, sondern sich lieber mit der eigenen Granate in die Luft zu sprengen", schrieben die Kämpfer von der Legion "Freiheit Russlands" auf Telegram. Es sei aber besser zu leben, als für einen Orden des Vorgesetzten zu sterben.

Wer den Wunsch habe, für eine «normale Zukunft Russlands zu kämpfen», könne auch die Seiten wechseln und der Legion beitreten. «Wir sind bereit, mit jedem zu kommunizieren, der den Wunsch äußert, die Waffen gegen den Kreml zu erheben», schrieben die Kämpfer.

12.36 Uhr: Russland - Haben Dorf Serhijiwka in Donezk eingenommen

Die russischen Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau das Dorf Serhijiwka in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht.

12.12 Uhr: Kiew erklärt Einsatz in Kursk nötig für Friedensgespräche

Der Einsatz der ukrainischen Truppen in der russischen Oblast Kursk ist nach Darstellung der Regierung in Kiew nötig, um Russland zu Friedensgesprächen zu bewegen. "Wir müssen Russland erhebliche taktische Niederlagen zufügen", schreibt Mychajlo Podoljak, der Leiter des Stabes des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram. "In der Region Kursk sehen wir deutlich, wie das militärische Mittel zielgerichtet eingesetzt wird, um die Russische Föderation zu einem fairen Verhandlungsprozess zu bewegen." Die ukrainischen Truppen haben am 6. August überraschend die Grenze überquert und sind in Kursk vorgerückt.

11.00 Uhr: Moskau erklärt Abgeordnetenverbund zu unerwünschter Organisation

Ein in Berlin gegründeter Verbund russischer Regional- und Kommunalpolitiker, die den Krieg gegen die Ukraine verurteilen, ist in Russland zur unerwünschten Organisation erklärt worden. Vertreter der Organisation "Abgeordnete des friedlichen Russlands" würden in Deutschland an Veranstaltungen mit "antirussischer Ausrichtung" teilnehmen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft nach Angaben russischer Agenturen mit. "Sie verbreiten irreführende Informationen über die Tätigkeit russischer staatlicher Stellen und unterstützen extremistische Vereinigungen". 

Die Nicht-Regierungsorganisation "Abgeordnete des friedlichen Russlands" hatte sich im Oktober 2023 gegründet. Der erste Kongress fand in Berlin statt. Nach eigenen Angaben gehören dem Verbund 74 unabhängige regionale und kommunale Abgeordnete an, von denen viele mittlerweile ins Exil gegangen sind.

10.42 Uhr: RIA meldet Zerstörung ukrainischer Einheit in Kursk

Die russischen Streitkräfte haben einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA zufolge eine ukrainische Aufklärungs- und Sabotageeinheit in der russischen Grenzregion Kursk zerstört. Diese habe Waffen der Nato bei sich gehabt, meldet RIA unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Sicherheitskreise.

10.00 Uhr: FDP-Verteidigungsexperte fordert mehr Gerät für Ukraine

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marcus Faber, fordert angesichts der jüngsten Entwicklungen im russischen Angriffskrieg weitere Waffenlieferungen an die Ukraine. "Der Erfolg der Ukraine muss für uns Anlass sein, über die Abgabe von weiteren Leopard 2 und Fuchs zu sprechen", schreibt der FDP-Politiker auf der Plattform X mit Blick auf den Kampfpanzer Leopard und den Transportpanzer Fuchs. "Wir haben bisher 5 % unserer Leopard2 und 0 % unserer Fuchs abgegeben. Da geht mehr", fordert Faber. Die Entwicklungen in Kursk zeigten, "dass der Versager im Kreml gescheitert ist. Militärisch ist er überfordert", schreibt Faber und betont: "Wir können mit der militärischen Unterstützung der Ukraine jetzt die Grundlage für einen dauerhaften Frieden in Europa legen."

09.40 Uhr: Woelki spricht über Ukraine-Besuch

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat sich nach Gesprächen mit Überlebenden des russischen Angriffskriegs in der Ukraine "zutiefst erschüttert" geäußert. Er habe Menschen gesehen, die vor den Gräbern ihrer gefallenen Söhne oder Ehemänner hockten, um sie zu pflegen, sagte er dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de. Dies sei "unglaublich emotional" gewesen. Zuvor hatte der Erzbischof die Orte Irpin, Butscha und Hostomel besucht, wo nach dem Abzug russischer Truppen Hunderte Leichen gefunden worden waren.

Mit Blick auf die seit mehr als zwei Jahren andauernden Kämpfe betonte der Kardinal: "Unter keinen Umständen darf es so sein, dass wir bei uns diesen Krieg gering achten, dass wir ihn vergessen, dass wir uns gewissermaßen an ihn gewöhnen." Die Bevölkerung in der Ukraine benötige weiter Anteilnahme, Verständnis, Rückhalt und Begleitung.

08.20 Uhr: Ukraine meldet erfolgreiche Abwehr russischer Drohnen

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben alle fünf Drohnen abgefangen, die die russischen Streitkräfte in der Nacht zu Freitag auf Ziele in der Ukraine gestartet haben. Darunter seien drei Drohnen vom iranischen Typ Schahed gewesen, auch die Typen der beiden anderen Drohnen seien identifiziert worden. Russland habe auch drei ballistische Raketen vom Typ Iskander-M eingesetzt, teilt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Die Gouverneure der Regionen Kiew und Kirowohrad berichten, nach dem Angriff gebe es weder Schäden noch Opfer. Die russischen Streitkräfte setzen bei einigen ihrer Angriffe Billig-Drohnen ein, die Stellungen der ukrainischen Luftabwehr ausmachen und auch zu Täuschungsmanövern dienen sollen.

07.50 Uhr: Russische Politiker macht dem Westen Vorwürfe

Der Berater des russischen Präsidenten, Nikolai Patruschew, wirft der Nato und dem Westen vor, an der Vorbereitung des ukrainischen Einmarsches in die russische Oblast Kursk beteiligt gewesen zu sein. "Die Operation in der Oblast Kursk war auch unter Beteiligung der Nato und westlicher Geheimdienste geplant", sagte Patruschew der russischen Zeitung "Iswestia" vom Freitag. Die Erklärung der USA, sie seien nicht an dem Angriff beteiligt gewesen, entspräche nicht der Wahrheit, sagte Patruschew.

Der russische Abgeordnete Michail Schermet sagte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge, das Vorrücken des ukrainischen Militärs auf russisches Territorium habe die Welt an den Rand eines globalen Krieges gebracht. Schermet ist Mitglied des Verteidigungsausschusses des Parlamentes und zeigt sich ebenfalls überzeugt, dass der Westen die Ukraine bei ihrem Einmarsch in Kursk unterstützt.

05.10 Uhr: Bomber aus Russland in Sibirien abgestürzt

Der Gouverneur der Region Irkutsk im russischen Sibirien, Igor Kobzew, teilt den Absturz eines strategischen Bombers vom Typ Tu-22M3 mit. Der Grund soll ein technischer Defekt gewesen sein. Ein Mitglied der vierköpfigen Besatzung sei ums Leben gekommen, erklärt der Gouverneur unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Der restlichen Besatzung sei es gelungen, sich aus dem Flugzeug zu befreien. Sie seien ins Krankenhaus gebracht worden, schreibt Kobzew in der Nachrichten-App Telegram.

05.00 Uhr: USA genehmigen Verkauf von Patriot-Raketen an Deutschland

Die US-Regierung gibt grünes Licht für die Lieferung von bis zu 600 Patriot-Flugabwehrraketen an Deutschland. Der zuständigen Behörde "Defense Security Cooperation Agency" zufolge belaufen sich die geschätzten Kosten des geplanten Rüstungsdeals auf fünf Milliarden US-Dollar (etwa 4,6 Milliarden Euro). Hauptauftragnehmer sei das US-Rüstungsunternehmen Lockheed Martin. Wann die Raketen Deutschland erreichen sollen, blieb zunächst unklar. Üblicherweise ziehen sich Rüstungsgeschäfte dieser Art über mehrere Jahre hin. 

Patriot ("Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target") zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Damit können feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft werden. Deutschland und andere Staaten hatten mehrere dieser Systeme zuletzt an die Ukraine abgegeben. Sie sollen der dem Land dabei helfen, sich vor russischen Luftangriffen zu schützen.

Donnerstag, 15. August 2024

20.08 Uhr: Fünf tote Zivilisten bei russischen Angriffen in Süd- und Ostukraine

Im Süden und Osten der Ukraine sind nach Behördenangaben fünf Zivilisten durch russische Angriffe getötet worden. In der nordöstlichen Region Charkiw wurden den Angaben zufolge zwei Menschen durch einen Luftangriff getötet. Einen weiteren Toten gab es bei einem Artillerieangriff in Donezk im Osten. In der südlichen Region Cherson wurde ein Mann durch einen Drohnenangriff getötet.  Ein weiterer, bei einem früheren Angriff verletzter Mann, starb im Krankenhaus, wie die Behörden in Cherson meldeten.

18.45 Uhr: Medien: Britische Panzer in Kursk

Die Ukraine setzt laut Berichten britischer Medien bei ihrer Offensive im russischen Kursk von Großbritannien gelieferte Panzer ein. Dabei handele es sich um von London zur Verfügung gestellte Challenger-2-Panzer, berichteten der Sender Sky News und weitere Medien am Donnerstag. Das britische Verteidigungsministerium machte keine detaillierten Angaben dazu, welche der von Großbritannien gelieferten Waffen im Einzelnen von der Ukraine genutzt werden.

17.03 Uhr: Lukaschenko für Gespräche zwischen Russland und der Ukraine

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat sich vor dem Hintergrund der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk erneut für Verhandlungen ausgesprochen. "Wir sollten uns an den Verhandlungstisch setzen und diesen Streit beenden. Weder die Ukrainer noch die Russen noch die Belarussen brauchen ihn", sagte Lukaschenko in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen Rossija, wie die belarussische Nachrichtenagentur Belta berichtete. 

Belarus ist ein Verbündeter Russlands und unterstützt Moskau in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Schon zu Kriegsbeginn hatte das Land sein Gebiet russischen Truppen zur Verfügung gestellt, um von dort in den Norden der Ukraine einzumarschieren. Gleichzeitig hat der autoritär regierende Lukaschenko schon mehrfach seine Dienste als Vermittler für Friedensgespräche angeboten. 

16.45 Uhr: Ukraine richtet in russischer Region Kursk Militärkommandantur ein

Nach ihrem Vormarsch im russischen Gebiet Kursk erhöht die Ukraine den Druck auf Moskau nun mit der Einrichtung einer Militärkommandantur. Die Kommandantur unter Leitung des ukrainischen Generalmajors Eduard Moskaljow solle sich um die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung und die vorrangigen Bedürfnisse der Bevölkerung kümmern, sagte Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj während einer Sitzung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Nachdem Russland die Kontrolle über ein Teil des Gebietes Kursk verloren und dort Menschen zurückgelassen habe, müsse die Versorgung aufrechterhalten werden, teilte auch das ukrainische Außenministerium in Kiew mit. Die Verteidiger der Ukraine kümmerten sich um die Sicherheit der von Russland zurückgelassen Menschen, teilte das Ministerium in Kiew mit.

16.07 Uhr: Kiew weist Bericht über Billigung von Nord-Stream-Sprengungen zurück

Die Führung in Kiew hat einen Bericht der US-Zeitung "Wall Street Journal" über eine Billigung der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee durch die ukrainische Führung als "Unsinn" zurückgewiesen. "Eine Verwicklung der Ukraine in die Nord-Stream-Explosionen ist absoluter Unsinn", sagte der Präsidentenberater Michailo Podoljak der Nachrichtenagentur AFP: "Diese Aktionen waren für die Ukraine von keinerlei praktischem Interesse."

Das "Wall Street Journal" hatte am Mittwoch berichtet, die Sprengungen an den Pipelines seien auf höchster ukrainischer Regierungsebene gebilligt worden - und anfangs auch von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die US-Zeitung berichtete unter Berufung auf ukrainische Militärkreise, die Anschläge seien unter der Führung des damaligen ukrainischen Oberbefehlshabers Walerij Saluschnyj ausgeführt worden. Selenskyj habe die Sabotage-Aktion anfangs zwar genehmigt, später aber auf Drängen des US-Auslandsgeheimdienstes CIA deren Stopp angeordnet. Saluschnyj habe diese Anordnung jedoch ignoriert.

15.56 Uhr: Chefkoordinator Freuding - Ukrainern ist Risiko ihrer Operation bewusst

Der militärische Chefkoordinator der deutschen Ukraine-Hilfe, Generalmajor Christian Freuding, kann den Entschluss der Ukrainer zur Offensive auf russisches Grenzgebiet "gut nachvollziehen". "Wo immer sich für den militärischen Führer die Gelegenheit zur Initiative bietet, muss er sie nutzen. Nach meinen Eindrücken und nach meinen Gesprächen ist den Ukrainern das Risiko, dass sie mit dieser Operation eingehen, durchaus bewusst, aber es kann eben zu einer erheblichen Dynamik kommen, wenn diese Operation erfolgreich durchgeführt wird", sagte Freuding im Bundeswehr-Videoformat "Nachgefragt". 

Freuding war in den vergangenen Tagen zu Gesprächen in der Ukraine. Der General ist Leiter des Planungsstabes im Verteidigungsministerium und auch Chef des Sonderstabs Ukraine. Er sagte, der Vormarsch sei ein "guter Indikator, dass die ukrainischen Streitkräfte weiter den Willen und die Fähigkeit haben, in diesem Krieg Erfolg zu haben und ihn auch zu gewinnen". Die Stärke der ukrainischen Streitkräfte für diese Angriffsoperation liege bei vier Brigaden, "das sind 4.000 bis 6.000 Soldatinnen und Soldaten", sagte Freuding. Die Tiefe des genommenen Gebietes betrage circa 30 Kilometer, die Breite circa 65 Kilometer, sagte Freuding.

14.57 Uhr: Selenskyj - Ukrainische Armee kontrolliert die Stadt Sudscha in Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nochmals bekräftigt, dass die Stadt Sudscha in der russischen Grenzregion Kursk vollständig unter Kontrolle der ukrainischen Armee sei. Der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrsky habe "die Befreiung der Stadt Sudscha aus den Händen des russischen Militärs" gemeldet, teilte Selenskyj im Onlinedienst Telegram mit.

Die ukrainische Armee hatte am 6. August mit ihrem Vorstoß im westrussischen Kursk begonnen. In der Kleinstadt Sudscha mit ihren rund 5500 Bewohnern befindet sich die letzte Übergabestation für russisches Gas, das über die Ukraine nach Europa gelangt. 

14.28 Uhr: Armeechef Syrskyj - Ukraine rückt weiter in Kursk vor

Die ukrainischen Truppen in der russischen Oblast Kursk sind nach Angaben ihres Oberbefehlshabers Olexander Syrskyj in den vergangenen 24 Stunden bis zu eineinhalb Kilometer vorgerückt. Der Vormarsch gehe weiter. Seit Beginn des Einfalls am 6. August seien die Soldaten 35 Kilometer weit in Kursk vorangekommen. Sie hätten 1150 Quadratkilometer und 82 Ortschaften unter ihre Kontrolle gebracht. Im besetzten Teil der russischen Oblast sei eine Militärkommandantur eingerichtet worden.

14.23 Uhr: Russland will Truppen an Grenze zu Ukraine verstärken

Russlands Verteidigungsminister Andrej Beloussow hat mehr Truppen und Mittel für die an der Grenze zur Ukraine gelegenen Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk angekündigt. Der Generalstab habe einen Plan mit zusätzlichen Maßnahmen vorbereitet, sagte Beloussow in Moskau. "Dabei geht es in erster Linie um die Verbesserung der Effizienz des Systems des Truppenmanagements in Zusammenarbeit mit anderen Sicherheitsbehörden", sagte Beloussow bei der Sitzung zum Schutz der russischen Grenzregion. Schwerpunkt soll demnach die Region Belgorod sein.

Er werde die Umsetzung des Plans selbst kontrollieren, sagte Beloussow. Es gehe um den Schutz der territorialen Unversehrtheit Russlands, der Bevölkerung und der Infrastruktur in den Grenzregionen. Demnach sollen nun etwa auch das Verteidigungsministerium, der Inlandsgeheimdienst FSB, die Nationalgarde und andere Sicherheitsbehörden ihre Arbeit besser koordinieren.

14.01 Uhr: Russland: 12 Jahre Haft für US-Bürgerin wegen Ukraine-Hilfe

Ein Gericht in Jekaterinburg am Ural hat eine junge Frau mit US- und russischer Staatsbürgerschaft wegen angeblichen Landesverrats zu zwölf Jahren Haft im Straflager verurteilt. Das Urteil erging, weil die in der US-Metropole Los Angeles wohnhafte Xenia Karelina Geld für eine ukrainische Organisation gesammelt und damit gegen die Sicherheit Russlands gearbeitet haben soll. Demnach soll Karelina Spenden für eine Organisation eingeworben haben, die anschließend Material für die ukrainischen Streitkräfte angeschafft hat. Es soll sich um die Summe von 52 US-Dollar gehandelt haben.

Karelinas Anwalt Michail Muschailow sagte der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge, dass er das Urteil anfechten wolle. Er widersprach auch der Darstellung des Gerichts, dass seine Mandantin die Schuld eingeräumt habe. Vielmehr gab sie demnach nur zu, Geld überwiesen zu haben, ohne sich über den antirussischen Zweck im Klaren gewesen zu sein. Der Inlandsgeheimdienst FSB hatte im Februar die Festnahme der damals 33-Jährigen gemeldet, aber keine Beweise präsentiert. Laut FSB wurden für das Geld medizinische Artikel, Ausrüstung und auch Munition eingekauft.

13.37 Uhr: Russland - Kontrolle über Dorf in der Region Kursk zurückgewonnen

Russland hat nach Angaben seines Verteidigungsministeriums die Kontrolle über das Dorf Krupets in der russischen Oblast Kursk zurückerlangt.

12.24 Uhr: Russland meldet Geländegewinne in Region Donezk

Die russischen Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau das Dorf Iwaniwka in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Das meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Berichte über das Kampfgeschehen nicht.

11.55 Uhr: Ukraine - Kaum Entlastung für Ostfront durch Vorstoß in Kursk

Die Ukraine meldet schwere Kämpfe an der Front im Osten des Landes. Trotz des ukrainischen Vorstoßes auf russisches Gebiet an der Nordgrenze werde die Hauptfront in der Ukraine nicht entlastet. "Trotz der Ereignisse auf russischem Territorium hält der Feind weiterhin den Großteil seiner Truppen in dieser Richtung (Ostfront) und versucht, Erfolge zu erzielen", sagte der Offizier Serhij Zehozkij im Fernsehen. Der ukrainische Generalstab zählte 58 Gefechte auf. Dies sei die höchste Zahl an Gefechten, die für einen einzelnen Tag in diesem Monat berichtet wurde.

10.50 Uhr: Tschetschenen-Kommandeur - Sudscha nicht völlig unter ukrainischer Kontrolle

Der Kommandeur der tschetschenischen Sondereinheit Achmat, Generalmajor Apti Alaudinow, bestreitet, dass die ukrainischen Truppen die Stadt Sudscha in Kursk vollständig kontrollieren. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf Alaudinow. Der ukrainische Armeechef Olexander Syrskyj hat am Mittwoch erklärt, Sudscha sei vollständig unter Kontrolle seiner Truppen. Die Gastransfer- und Messstation dort ist der einzige Einspeisepunkt für russisches Erdgas in das ukrainische Gasfernleitungsnetz und für den Weitertransport nach Europa.

10.37 Uhr: Gouverneur von Kursk - Ukrainische Rakete über Lgow abgefangen

Russische Truppen haben über der Stadt Lgow in der russischen Oblast Kursk nach Angaben des dortigen amtierenden Gouverneurs Alexej Smirnow eine ukrainische Rakete abgefangen. Herabfallende Trümmer hätten zwei Anwohner verletzt, teilt Smirnow mit.

10.36 Uhr: Tschetschenen-Kommandeur - Ortschaft Martynowka in Kursk zurückerobert

Die russischen Truppen haben nach Angaben des Kommandeurs der tschetschenischen Achmat-Einheit die Ortschaft Martynowka in der Oblast Kursk zurückerobert. Generalmajor Apti Alaudinow äußert sich im russischen Staatsfernsehen. Unabhängig bestätigen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht.

10.35 Uhr: Ukraine weist Beteiligung an Nord-Stream-Sabotage zurück

Die ukrainische Regierung weist eine Beteiligung am Sabotage-Akt gegen die Ostsee-Pipeline Nord Stream zurück. Es sei vielmehr sehr wahrscheinlich, dass Russland für den Anschlag vom September 2022 verantwortlich sei, sagte der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Mychailo Podoljak, der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. "So eine Tat kann nur ausgeführt werden mit großen technischen und finanziellen Ressourcen", sagte Podoljak. "Und wer hatte all das zum Zeitpunkt des Anschlags? Nur Russland."

10.10 Uhr: Russland erklärt föderalen Ausnahmezustand für Oblast Belgorod

Das russische Katastrophenschutzministerium hat auch für die Oblast Belgorod den föderalen Ausnahmezustand ausgerufen. Dieser wurde bereits über die angrenzende Oblast Kursk verhängt, wo ukrainische Soldaten am 6. August überraschend eingedrungen waren. Minister Alexander Kurenko erklärt mit Blick auf Belgorod, die Lage dort bleibe komplex und angespannt. "Infolge der Terroranschläge ukrainischer bewaffneter Gruppen in der Oblast Belgorod wurden Wohnhäuser und Infrastruktureinrichtungen beschädigt, es gibt Tote und Verletzte."

10.02 Uhr: Verteidigungsminister von Ukraine und USA beraten über Lage

Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow hat mit seinem US-Kollegen Lloyd Austin über die Gefechtslage und den militärischen Bedarf der Ukraine beraten. Umerow habe Austin zudem für "die kontinuierliche und umfassende Unterstützung seit Beginn der großangelegten Invasion Russlands" gedankt, teilt das Verteidigungsministerium in Kiew mit.

09.24 Uhr: Schweden – Ukraine hat Recht auf Selbstverteidigung auch außerhalb ihres Gebietes

Die Ukraine hat nach Einschätzung der schwedischen Regierung das Recht, sich auch außerhalb ihres eigenen Territoriums zu verteidigen. Das sagt Verteidigungsminister Pal Jonson mit Blick auf die Offensive des ukrainischen Militärs in der russischen Oblast Kursk. Er fügt hinzu, dass Schweden nicht vorab über die Pläne der Ukraine informiert gewesen sei. Wie Schweden hat sich auch Finnland geäußert. Beide Länder sind im Zuge des von Russland im Februar 2022 begonnenen Angriffskrieges gegen die Ukraine der Nato beigetreten.

08.00 Uhr: Ukraine - Alle von Russland gestarteten 29 Drohnen abgeschossen

Die Ukraine meldet, sämtliche 29 von Russland gestarteten Drohnen in der Nacht zum Donnerstag abgeschossen zu haben. Russland habe auch drei gelenkte Ch-59-Raketen abgefeuert, heißt es weiter.

05.05 Uhr: Präsidentenberater zur Operation bei Kursk

Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak hat in einem Interview des russischen Oppositionsmediums "Meduza" das Vorgehen bei der Operation in der Region Kursk beschrieben. Unter anderem seien die ukrainischen Streitkräfte angewiesen, ausschließlich militärische Ziele anzugreifen und zu zerstören. Im Gegensatz zu den russischen Invasoren werde die Ukraine in besetzten Gebieten keine Statthalter einsetzen. Der einzige Kontakt zur russischen Zivilbevölkerung sei die Unterstützung mit humanitärer Hilfe. Auch Podoljak betonte, dass es "kein Butscha auf russischem Gebiet" geben werde.

Die ukrainischen Streitkräfte müssten ihre Positionen befestigen, um den operativen Erfolg abzusichern, sagte Podoljak weiter. Dies werde der Ukraine erlauben, "den Schauplatz der militärischen Operationen auf russischem Gebiet zu vergrößern" und dann auch politische Botschaften ermöglichen: "Das Versagen der russischen Verwaltung insgesamt aufzuzeigen, die mangelnde Bereitschaft, Entscheidungen zu treffen, die mangelnde Bereitschaft, zusätzliche Kräfte und Mittel dorthin zu bringen." Dementsprechend werde sich der Krieg auf das gesamte russische Staatsgebiet ausweiten, meinte Podoljak.

05.00 Uhr: Selenskyj - Unsere Truppen müssen humanitäres Recht achten

Bei ihrem Vorstoß in die westrussische Region Kursk machen die ukrainischen Streitkräfte nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj "gute Fortschritte". Die ukrainische Armee erreiche ihre Ziele, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache – und sei angewiesen, bei ihrem Vorgehen humanitäres Recht zu achten. "Es ist wichtig, dass die Ukraine nach den Regeln kämpft, und die humanitären Bedürfnisse in diesem Gebiet müssen beachtet werden." Die Betonung, dass humanitäres Recht eingehalten werde, geht auf Gräueltaten russischer Truppen bei ihrem Vormarsch auf Kiew vor knapp zweieinhalb Jahren zurück.

03.48 Uhr: Russland ordnet weitere Evakuierungen in Kursk an

Angesichts des Vormarsches ukrainischer Streitkräfte in die russische Grenzregion Kursk ordnen die Behörden die Evakuierung des Bezirks Gluschkow an. Der amtierende Gouverneur Alexej Smirnow teilte über den Nachrichtendienst Telegram mit, dass die Polizei und andere staatliche Stellen die Evakuierung koordinieren würden. In dem Bezirk, der direkt an die Ukraine grenzt, leben rund 20.000 Menschen.

Die Ukraine erklärte, ihre grenzüberschreitende Offensive sei seit Tagesbeginn ein bis zwei Kilometer in die Region Kursk vorgedrungen. Zudem hätten ukrainische Truppen die russische Grenzstadt Sudscha von Moskaus Streitkräften befreit. Mindestens 200.000 Menschen wurden bereits aus der Region evakuiert.

Mittwoch, 14. August 2024

23.03 Uhr: Herrmann verabschiedet Feuerwehr-Hilfskonvoi für Ukraine

Ein Hilfskonvoi mit Ausrüstung und Fahrzeugen für die Feuerwehren in der Ukraine ist von München aus auf dem Weg in das vom Krieg erschütterte Land. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verabschiedete den neuen Hilfstransport der bayerischen Feuerwehren in Unterföhring bei München. Der Transport umfasst 15 Tonnen Ausrüstung und Gerätschaft sowie acht Fahrzeuge. 

22.05 Uhr: Ukraine - Russland greift Hafen von Odessa an

Russlands Militär hat ukrainischen Angaben zufolge die Hafeninfrastruktur von Odessa unter Beschuss genommen. Bei dem Angriff auf die Anlage am Schwarzen Meer seien mindestens zwei Personen verletzt worden, teilen die regionalen Behörden mit. Bei den beiden bekannten Fällen handelt es sich der Generalstaatsanwaltschaft zufolge um einen Hafenmitarbeiter und einen Fahrer von Getreidetransporten. Russland habe bei der Attacke eine ballistische Rakete eingesetzt, ergänzt der zuständige Gouverneur Oleh Kiper. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor.

19.27 Uhr: Selenskyj - Erreichen in Kursk strategische Ziele

Die Ukraine erreicht nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj ihre strategischen Ziele bei ihrem Vorstoß in der russischen Oblast Kursk. Man sei am Mittwoch gut vorangekommen, erklärt Selenskyj in seiner nächtlichen Ansprache auf Telegram.

18.45 Uhr: Ukrainische Soldaten halten sich laut Selenskyj an humanitäres Recht

Die ukrainischen Truppen halten sich bei ihrem Vormarsch in die westrussische Region Kursk nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj "strikt" an internationale Konventionen und humanitäres Recht. Dies sei bei einer Sitzung der ukrainischen Führung besprochen worden, berichtete Selenskyj auf der Plattform X. Für die Zivilbevölkerung der besetzten Gebiete sei humanitäre Hilfe vorbereitet worden. Vertretern internationaler Organisationen soll der Zugang zu den Gebieten erlaubt werden.

17.40 Uhr: Polen klagt bei jüngstem Gefangenenaustausch freigelassenen Russen an

Knapp zwei Wochen nach dem größten Gefangenenaustausch des Westens mit Russland seit dem Kalten Krieg hat die polnische Justiz Spionagevorwürfe gegen einen der freigelassenen Russen erhoben. Der spanisch-russische Staatsbürger Pablo Gonzalez habe zwischen 2016 und 2022 in Polen für den russischen Militärgeheimdienst GRU spioniert, teilte die polnische Staatsanwaltschaft mit. Details zum weiteren Vorgehen nannten die Behörden nicht. Weitere Ermittlungen richten sich demnach gegen eine nicht näher genannte Zahl mutmaßlicher Mitverschwörer, darunter eine Frau, die als Magdalena Ch. identifiziert wurde.

17.32 Uhr: Ratingagentur warnt vor höherem Risiko für westliche Banken in Russland

Noch in Russland tätige westliche Banken müssen sich nach Einschätzung der Ratingagentur Scope auf eine mögliche Beschlagnahme von Vermögenswerten dort einstellen. Das Risiko dafür steige, teilten die Berliner Bonitätswächter mit. Geschäftliche Transaktionen, die aufgrund internationaler Sanktionen nicht abgeschlossen werden könnten, setzten Banken einem stärkeren Risiko solcher Gerichtsurteile aus. Unlängst hatte ein russisches Gericht Vermögenswerte der Commerzbank einem russischen Unternehmen als Schadenersatz zugesprochen. Auch Vermögen der Deutschen Bank sowie der italienischen UniCredit sind bereits dort per Gerichtsurteil einbezogen worden.

15.59 Uhr: Kiew will "Pufferzone" und "humanitäre Korridore" in Region Kursk schaffen

Die ukrainische Armee strebt mit ihrer Offensive in der russischen Grenzregion Kursk eigenen Angaben zufolge die Errichtung einer "Pufferzone" zum Schutz ihrer Bevölkerung an. "Die Errichtung einer Pufferzone in der Region Kursk ist ein Schritt zum Schutz unser Bevölkerung an der Grenze vor dem täglichen feindlichen Beschuss", teilte Innenminister Ihor Klimenko im Onlinedienst Telegram mit.

Kiew kündigte zudem an, einen humanitären Korridor in der Region zu bilden. "Unsere Streitkräfte bereiten die Eröffnung eines humanitären Korridors zur Evakuierung von Zivilisten vor, sowohl in Richtung Russland als auch in Richtung Ukraine", teilte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk ebenfalls bei Telegram mit. Zudem solle humanitären Organisationen der Zugang zu dem Gebiet ermöglicht werden.

15.47 Uhr: Medien - Seit 2022 10.000 Verfahren wegen "Schmähung" der russischen Armee eröffnet

Die russische Justiz hat laut Medienberichten seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 mehr als 10.000 Verfahren wegen "Schmähung" der Armee eingeleitet. "Der zehntausendste Fall wurde in der ersten Augustwoche vor Gericht eingereicht", schrieb das unabhängige russische Nachrichtenportal Mediazona auf seiner Webseite. Die meisten Fälle wurden demnach in den ersten Monaten des Krieges gemeldet, bis Ende 2022 seien es 5.614 gewesen. 2023 kamen demnach knapp 3.000 dazu, im laufenden Jahr seien dann bisher 1.410 Verfahren eröffnet worden. Mediazona wertete für diese Zählung laut eigener Darstellung die Angaben russischer Gerichte aus.  

Grundlage für die Verfahren ist ein Gesetz, wonach die "Schmähung" der Streitkräfte mit Geldstrafen von bis zu 50.000 Rubel (rund 500 Euro) bestraft werden kann. Denjenigen, gegen die innerhalb eines Jahres ein zweites Verfahren eingeleitet wird, droht eine fünfjährige Haftstrafe. Sollte die Justiz befinden, dass die "Schmähung" zu Verletzungen, Todesfällen oder einer massiven Störung der öffentlichen Ordnung führte, drohen Haftstrafen von bis zu sieben Jahren. 

14.41 Uhr: Moskau bestreitet ukrainische Erfolge in Region Kursk

Das russische Militär bestreitet, dass der ukrainischen Armee weitere Vorstöße in der Region Kursk gelungen sind. Die Armee erklärte in Moskau, ihre Einheiten hätten unterstützt von der Luftwaffe, von Drohnen und von Artillerie "die Versuche mobiler feindlicher Gruppen vereitelt, mit gepanzerten Fahrzeugen tief auf russisches Territorium vorzudringen". In der Erklärung der Armee hieß es weiter, den Ukrainern seien schwere Verluste zugefügt worden.

14.37 Uhr: Russland verlängert Exportverbot für Erdöl

Russland verlängert das geltende Exportverbot für Erdöl. Der Schritt diene der Stabilisierung der Spritpreise im Land, die zuletzt wieder stark gestiegen waren, erklärte die Regierung in Moskau. Das Verbot gilt demnach weiter ab dem 1. September und bis zum Ende des Jahres. Es handle sich um eine "Zeit anhaltender saisonaler Nachfrage und geplanter Reparaturen in Ölraffinerien", hieß es weiter.

Russland hatte mit dem Verbot erstmals im Herbst 2023 auf die steigenden Spritpreise reagiert. Im November war das Exportverbot dann wieder ausgesetzt worden. Zu Anfang des Jahres kündigte Moskau ein sechsmonatiges Öl-Exportverbot für ab 1. März an, das dann zwischen Mitte Mai und Ende Juli unter Verweis auf "die Sättigung des heimischen Marktes" wieder ausgesetzt wurde. Mittlerweile gilt es wieder und wird nun über den August hinaus verlängert.

14.14 Uhr: Russische Truppen verstärken Angriffe in der Ostukraine

Weitab von der ukrainischen Offensive in der russischen Region Kursk erhöhen russische Truppen ihren Druck rund um den Donbass im Osten der Ukraine. Besonders intensiv seien die Angriffe auf die ukrainischen Stellungen in der Nähe von Pokrowsk etwa 60 Kilometer nordwestlich von Donezk, teilte der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht mit. Insgesamt seien 54 Vorstöße russischer Einheiten registriert worden. Dabei wurden die Bodentruppen auch von Luftangriffen unterstützt. 

Auch bei Torezk 75 Kilometer nördlich von Donezk lieferten sich russische Angreifer und ukrainische Verteidiger Gefechte. Auch hier gab es russische Luftangriffe. Gekämpft wird weiterhin in der Gegend um die Großstadt Charkiw. Dort kam es zu 13 Gefechten an verschiedenen Orten. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

13.50 Uhr: Litauen - Russland verlegt Truppen aus Kaliningrad nach Kursk

Als Reaktion auf den Einmarsch der Ukraine in die Region Kursk verlegt Russland nach Angaben des litauischen Verteidigungsministers Laurynas Kasciunas einen Teil seiner Truppen aus seiner Ostsee-Exklave Kaliningrad. "Sie brauchen mehr Ressourcen und versuchen, diese aus anderen Bereichen abzuziehen", sagte Kasciunas der baltischen Agentur BNS. Nähere Angaben machte er nicht. Kaliningrad liegt zwischen den EU- und Nato-Ländern Polen und Litauen. Von russischer Seite gab es keine Angaben dazu.

Die ukrainischen Streitkräfte greifen seit dem 6. August in der russischen Region Kursk mit einer großen Bodenoffensive an. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind von der Armee inzwischen 74 Ortschaften im Gebiet Kursk eingenommen worden - doppelt so viele wie von russischer Seite angegeben. Überprüfbar sind beide Angaben nicht.

13.46 Uhr: Ukrainischer Armeechef - Sudscha vollständig unter Kontrolle

Die Stadt Sudscha in der russischen Oblast Kursk ist nach den Worten des ukrainischen Armeechefs Olexander Syrskyj vollständig unter ukrainischer Kontrolle. "Die Suche und Vernichtung des Feindes in der Ortschaft Sudscha ist abgeschlossen", saget er in der Video-Konferenz mit Präsident Wolodymyr Selenskyj. Aufnahmen davon wurden auf dem Telegram-Kanal des Präsidenten veröffentlicht. In Sudscha verläuft die Pipeline, durch die Russland Gas aus Westsibirien via Ukraine in die Slowakei und andere EU-Länder liefert.

13.16 Uhr: Bundesregierung - Ukraine-Hilfe unabhängig von Nord-Stream-Ermittlungen

Die bisherigen Ermittlungsergebnisse zu dem Anschlag auf die Nord-Stream-Gaspipelines ändern nach Aussage des stellvertretenden Regierungssprechers Wolfgang Büchner nichts an der Unterstützung Deutschlands für die Ukraine. Sie änderten "nichts an der Tatsache, dass Russland einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt", fügte er hinzu.

Die Aufklärung des Sabotageaktes habe für die Bundesregierung "höchste Priorität", sagte der stellvertretende Regierungssprecher. Ob die polnischen Behörden dabei ausreichend kooperieren, wollte er nicht bewerten. 

12.31 Uhr: SPD-Außenpolitiker - Ukrainisches Vorgehen durch Völkerrecht gedeckt

Der SPD-Außenpolitiker Nils Schmid sieht das Vorgehen des ukrainischen Militärs in angrenzenden Gebieten Russlands durch das Völkerrecht gedeckt. "Im Rahmen des völkerrechtlich verbrieften Rechts auf Selbstverteidigung hat die Ukraine auch die Möglichkeit, auf dem Territorium des Angreifers gegen ihn vorzugehen", sagte Schmid dem MDR. Offensichtlich gehe es der Ukraine bei ihrer Operation darum, "Kräfte Russlands dort zu binden, damit sie nicht an anderer Stelle zum Einsatz kommen", beziehungsweise um "einen möglichen Angriff auf ukrainisches Gebiet aus der russischen Grenzregion zu vermeiden". Dies sei "völlig legitim".

Auch wenn die Ukraine dabei von Deutschland gelieferte Waffen einsetze, sei dies kein Problem. "Es sind ja keine deutschen Panzer, sondern ukrainische Panzer", sagte der SPD-Politiker. Natürlich müsse die Ukraine aber bei ihrem Vorstoß "die Regeln des Kriegsvölkerrechts, also des sogenannten humanitären Völkerrechts" beachten, etwa zum Schutz der Zivilbevölkerung. Es gebe aber auch keinen Zweifel daran, dass sie versuche, dies zu tun.

11.57 Uhr: Ukrainisches TV zeigt Soldaten in Stadt Sudscha - Armee meldet weiteres Vordringen

Die ukrainischen Truppen rücken nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj in der russischen Oblast Kursk stetig vor. Sie seien binnen 24 Stunden ein bis zwei Kilometer in verschiedene Richtungen vorangekommen, sagt das ukrainische Staatsoberhaupt in einer Video-Konferenz mit Armeechef Olexander Syrskyj. Dieser erklärte, die ukrainischen Einheiten hätten am Mittwoch 100 russische Soldaten gefangengenommen.

Das ukrainische Fernsehen zeigte Bilder von ukrainischen Soldaten, die eine russische Flagge von einem öffentlichen Gebäude in Sudscha im russischen Oblast Kursk holen. In dem Video sind ein Gebäude und drei Soldaten zu sehen, wie sie die Flagge herunterreißen und dabei rufen: "Ruhm der Ukraine!" In den vergangenen Tagen ist das ukrainische Militär vorgerückt, es war bisher aber unklar, welche Seite Sudscha kontrolliert. In der Stadt verläuft die Pipeline, durch die Russland Gas aus Westsibirien via Ukraine in die Slowakei und andere EU-Länder liefert. Gazprom teilte noch am Dienstag mit, dass weiterhin Gas durch Sudscha in die Ukraine gepumpt werde.

11.35 Uhr: Polen bestätigt Empfang von Haftbefehl gegen ukrainischen Nord-Stream-Verdächtigen

Die Justiz in Polen hat den Empfang des von Deutschland beantragten Haftbefehls gegen einen ukrainischen Verdächtigen wegen der Explosionen an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 im Jahr 2022 bestätigt. Sie habe den Haftbefehl gegen "Volodymyr Z." im Juni "im Zusammenhang mit einem Verfahren gegen ihn in Deutschland" erhalten, teilte die polnische Staatsanwaltschaft mit. Der in Polen ansässige Mann habe sich aber vor einer Festnahme in die Ukraine absetzen können.

Weiter erklärte die Staatsanwaltschaft, dass die deutschen Behörden zwar im Juni einen europäischen Haftbefehl gegen "Volodymyr Z." übermittelt, den Verdächtigen jedoch nicht in das Fahndungsregister aufgenommen hätten. Daher habe der Verdächtige Anfang Juli unbehelligt in die Ukraine zurückkehren können. Zuvor hatten verschiedene Medien in Deutschland darüber berichtet, dass der Generalbundesanwalt einen Haftbefehl gegen einen Ukrainer beantragt habe. Nach Recherchen von ARD, "Süddeutscher Zeitung" und der "Zeit" steht der Mann im Verdacht, an den mutmaßlichen Anschlägen im Jahr 2022 beteiligt gewesen zu sein.

11.01 Uhr: Russland - Thema Friedensgespräche ist vorerst auf Eis gelegt

Das Thema Friedensgespräche ist für Russland nach dem ukrainischen Angriff auf die Oblast Kursk bis auf weiteres zurückgestellt. Die Verantwortung dafür trägt nach Darstellung des Außenministeriums in Moskau die Ukraine. Sie habe mit ihrem Angriff auf Kursk mögliche Friedensgespräche "auf lange Sicht auf Eis gelegt", sagt der Sondergesandte des Außenministeriums, Rodion Miroschnik, der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

10.21 Uhr: Russische Nationalgarde verstärkt Bewachung des AKW Kursk

Die russische Nationalgarde verstärkt nach eigenen Angaben die Bewachung des Atomkraftwerkes Kursk. Besonderes Augenmerk gelte der Abwehr ukrainischer Drohnen, teilte sie mit. Das ukrainische Militär ist am 6. August in die an der Staatsgrenze liegende Oblast Kursk eingedrungen und hat nach eigenen Angaben mehr als 1.000 Quadratkilometer unter seine Kontrolle gebracht. Unabhängig überprüfen lässt sich das nicht. Das AKW liegt gut 30 Kilometer westlich der Stadt Kursk.

09.39 Uhr: Ukrainischer Stabschef Jermak berät mit US-Diplomat O'Brian

Andrij Jermak, der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, und der ranghohe US-Diplomat James O'Brian haben sich zum gegenseitigen Informationsaustausch getroffen. Die beiden hätten die Lage auf dem Gefechtsfeld und Sicherheitsabkommen besprochen, teilt das ukrainische Präsidialamt mit. O'Brian ist im Außenministerium der USA für europäische und eurasische Angelegenheiten zuständig.

07.49 Uhr: Russland meldet Abschuss von 117 Drohnen und vier Raketen

Das Verteidigungsministerium in Moskau meldet den Abschuss von 117 Drohnen und vier Raketen, die von der Ukraine auf russische Regionen abgefeuert worden seien. Über den Regionen Kursk und Woronesch seien je 37 Drohnen zerstört worden. Das Ministerium macht keine Angaben darüber, ob Drohnen nicht abgefangen werden konnten und welcher Schaden gegebenenfalls entstanden ist.

07.25 Uhr: Bericht - Haftbefehl gegen Ukrainer wegen Explosionen an Nord-Stream-Pipelines

Der Generalbundesanwalt hat einem Medienbericht zufolge wegen der Explosionen an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 Haftbefehl gegen einen Ukrainer beantragt. Wie ARD, "Süddeutsche Zeitung" (SZ) und "Die Zeit" am Mittwoch berichteten, steht der zuletzt in Polen lebende Mann im Verdacht, an den mutmaßlichen Anschlägen im Jahr 2022 beteiligt gewesen zu sein. Der Europäische Haftbefehl wurde demnach bereits im Juni beantragt, bislang gelang es polnischen Behörden jedoch nicht, den Mann festzunehmen. Dem Medienbericht zufolge gehen die deutschen Ermittler davon aus, dass der Ukrainer einer der Taucher war, der die Sprengsätze an den Nord-Stream-Pipelines platzierte.

07.09 Uhr: Ukraine feuert über 35 Drohnen auf russische Region Woronesch ab

Die Ukraine hat nach russischen Angaben in der Nacht zum Mittwoch über 35 Drohnen auf die Oblast Woronesch abgefeuert. "Es gab keine Opfer", teilt Gouverneur Alexander Gusew mit. Das Verwaltungsgebiet Woronesch grenzt an den Nordosten der Ukraine und liegt mehrere hundert Kilometer südlich von Moskau.

05.55 Uhr: Russland ruft Ausnahmezustand in Grenzregion Belgorod aus

Der Gouverneur der russischen Grenzregion Belgorod hat wegen der anhaltenden ukrainischen Angriffe den regionalen Notstand ausgerufen. Die Situation in der Region Belgorod bleibe extrem schwierig und angespannt, erklärte Wjatscheslaw Gladkow in einer Videobotschaft auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Er berichtete von täglichem Beschuss durch die ukrainischen Streitkräfte, der Häuser zerstöre und Zivilisten töte und verletze.

05.02 Uhr: Selenskyj - Vormarsch in Kursk bringt uns unserem Ziel näher

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht die Streitkräfte des Landes angesichts des Vormarsches im russischen Gebiet im Aufwind. "Die Ukraine kann ihre Ziele erreichen, ihre Interessen verteidigen und ihre Unabhängigkeit schützen", sagte Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Die ukrainische Armee habe inzwischen 74 Ortschaften im Gebiet Kursk eingenommen - doppelt so viele wie von russischer Seite behauptet. Überprüfbar sind beide Angaben nicht.

01.33 Uhr: US-Vertreter - Ukraine will Russland zu Truppenverlegung zwingen

Nach Einschätzung eines hochrangigen US-Regierungsvertreters will die Ukraine mit ihrem Vormarsch in Kursk Russland zwingen, seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen. Das sagte der Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Durch das Vorrücken der ukrainischen Streitkräfte müsse Russland nun sein eigenes Territorium gegen den Angriff verteidigen. Dies könnte zu einer Schwächung der russischen Streitkräfte innerhalb der Ukraine führen, so die Einschätzung aus Washington.

Dienstag, 13. August 2024

23.50 Uhr: Fitch senkt Ukraine-Rating auf "RD" von "C"

Die Ratingagentur Fitch stuft die Kreditwürdigkeit der Ukraine auf "RD" von zuvor "C" herab. Die US-Bonitätswächter begründen den Schritt mit dem Ablauf einer Zahlungsfrist für die Zinsen auf eine Anleihe über 750 Millionen Dollar mit einer Laufzeit bis 2026. Die Zahlung wäre am 1. August fällig gewesen. "RD" steht im Fitch-Bewertungssystem für "Restricted Default", auf Deutsch etwa "eingeschränkter Ausfall". Eine Stellungnahme der Regierung in Kiew liegt zunächst nicht vor.

20.12 Uhr: Litauen - Russland verlegt Truppen von Kaliningrad nach Kursk

Russland verlegt nach Angaben Litauens Truppen aus Kaliningrad in die Oblast Kursk, wo ukrainische Soldaten nach eigenen Angaben seit Tagen vorrücken. Der litauische Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas gibt die Verlegung bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew bekannt, wie ein Video auf dessen Telegram-Kanal zeigt. Eine Stellungnahme Russlands liegt zunächst nicht vor.

19.19 Uhr: THW-Chefin lotet in Kiew Winterhilfe aus

Das Technische Hilfswerk (THW) hat die Ukraine bislang mit Hilfsgütern im Wert von mehr als 120 Millionen Euro unterstützt. Das teilte die Bundesorganisation für Zivil- und Katastrophenschutz anlässlich des Besuchs ihrer Präsidentin Sabine Lackner in Kiew mit. "Mein Besuch verdeutlicht mir, dass unsere Unterstützung für die Menschen in der Ukraine nicht nachlassen darf", sagte Lackner.

Bei ihrem mehrtägigen Aufenthalt in der Ukraine will sich Lackner dem THW zufolge unter anderem mit Vertretern des Innenministeriums und des Staatlichen Diensts für Notfallsituationen treffen. Bei den Treffen soll es einem Sprecher zufolge auch um weitere Lieferungen von Hilfsgütern gehen. Der Blick sei dabei auf den Winter gerichtet, dann werden vor allem Heizlüfter und Schlafsäcke für die Bevölkerung gebraucht. 

18.57 Uhr: USA - Sind nicht an ukrainischem Vorstoß in Russland beteiligt

Die USA sind nach Angaben ihres Außenministeriums in keiner Weise an der Planung oder Vorbereitung des Vormarsches ukrainischer Truppen auf russisches Territorium beteiligt. Das erklärt der Vize-Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, vor der Presse. Die USA sind ein wichtiger Verbündeter der Ukraine und liefern dem Land, das im Februar 2022 von Russland überfallen wurde, Waffen und Munition.

18.54 Uhr: Kuleba berät Einmarsch in Kursk mit EU-Außenbeauftragtem Borrell

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell über den am 6. August begonnenen Einmarsch in die russische Oblast Kursk informiert. In dem Telefonat hätten beide auch über die Herstellung und die Lieferung von Waffen an die Ukraine beraten, teilt Kuleba auf der Plattform X mit.

18.44 Uhr: Ukraine bekommt 500 Drohnen von Lettland

Lettland wird der Ukraine weitere Militärhilfe für den Kampf gegen Russland leisten. Das baltische EU- und Nato-Land habe fast 500 unbemannte Fluggeräte unterschiedlicher Art und Leistung von lettischen Herstellern erhalten, die in die Ukraine geliefert werden sollen.

Dies teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag in Riga mit. Parallel dazu beschloss die lettische Regierung, den ukrainischen Sicherheitsbehörden 30 gebrauchte Polizeiautos zu übergeben.

18.33 Uhr: Selenskyj - Ukraine kontrolliert 74 Ortschaften in Kursk

Eine Woche nach ihrem überraschenden Eindringen in die russische Oblast Kursk kontrollieren die ukrainischen Truppen dort nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj 74 Ortschaften. Die Einheiten seien in den vergangenen 24 Stunden ein bis drei Kilometer weit auf russischem Territorium vorgerückt, erklärt der ukrainische Armeechef Olexander Syrskyj bei einer Unterrichtung des Präsidenten.

Dabei hätten sie 40 weitere Quadratkilometer unter ihre Kontrolle gebracht. Am Montag sprach Syrskyj noch von 1.000 Quadratkilometern, die bis dahin eingenommen worden seien.

17.55 Uhr: Ukraine will neue Konferenz zur Energiesicherheit

Die Ukraine will eine zweite internationale Konferenz zum Krieg abhalten. Sie solle noch im August online stattfinden und den Schwerpunkt auf die Energiesicherheit legen, teilt das Präsidialamt in Kiew mit.

Die erste Konferenz fand als Friedensgipfel Mitte Juni auf Wunsch des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj in der Schweiz statt. Dabei trafen sich Vertreter von mehr als 90 Staaten. Russland war nicht eingeladen worden, China schlug eine Einladung aus.

17.40 Uhr: Berliner Firmen sollen Russland-Sanktionen umgangen haben

In Berlin ist der Zoll zu einer Razzia bei Firmen wegen des Verdachts auf Verstöße gegen Russlandsanktionen der EU ausgerückt. Auf Beschluss des zuständigen Amtsgerichts hätten rund 100 Einsatzkräfte der Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung einen Gebäudekomplex durchsucht, teilte die Generalzolldirektion am Dienstag in der Hauptstadt mit. Beide Firmen unterlägen dem Sanktionsregime der EU. Gelder und Vermögenswerte von entsprechend gelisteten natürlichen oder juristischen Personen würden eingefroren.

"Es besteht der Verdacht, dass Verstöße gegen das Gesetz zur Durchsetzung von wirtschaftlichen Sanktionsmaßnahmen vorliegen", erklärte der Zoll weiter. Die Durchsuchung dienten dem Ziel, den Gebäudekomplex im Bezirk Tempelhof-Schöneberg "abzusperren und nach Vermögenswerten zu durchsuchen". Zudem seien Vernehmungen durchgeführt und Beweismittel beschlagnahmt worden.

17.22 Uhr: EU-Kommission zahlt weitere 4,2 Milliarden Euro an Kiew aus

Die EU-Kommission hat der von Russland angegriffenen Ukraine rund 4,2 Milliarden Euro ausgezahlt. Das Geld sei dafür da, "um den ukrainischen Staat am Laufen zu halten, während er um sein Überleben kämpft", schrieb Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf X. Europa stehe fest an der Seite der Ukraine. Die Mittel sind Teil der sogenannten Ukraine-Fazilität. Dieses EU-Hilfsprogramm wurde Anfang Februar beschlossen und soll bis Ende 2027 Finanzhilfen von 50 Milliarden Euro ermöglichen. 33 Milliarden Euro davon sollen als Darlehen gezahlt werden, der Rest in Form von Zuschüssen. Vergangene Woche hatten die EU-Staaten grünes Licht für die Auszahlung gegeben.

16.48 Uhr: Polnischer Großauftrag für Kampfhubschrauber bei Boeing

Zur Aufrüstung der polnischen Armee in Folge des Ukraine-Krieges hat die polnische Regierung mit dem US-Hersteller Boeing ein Abkommen über den Kauf von 96 Kampfhubschraubern im Wert von 9,14 Milliarden Euro geschlossen. "Es handelt sich um den historischen Kauf von 96 hochmodernen AH-64E Apache-Kampfhelikoptern", sagte der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz. Dadurch werde sich das "Gesicht der polnischen Militäreinsätze" verändern, sagte er weiter. Der Kauf ergänze vorherige Beschaffungen. Polnische Medien hatten berichtet, die Boeing-Helikopter sollten Polens veraltete Hubschrauber-Flotte aus sowjetischer Zeit ersetzen.

16.43 Uhr: Geflohene Russen aus Kursk sollen in besetzten Gebieten untergebracht werden

Nach dem Vorstoß der Ukraine in die russische Region Kursk wollen die dortigen Behörden Flüchtlinge in ein von Russland besetztes Gebiet in der Ukraine bringen. Er habe mit dem Gouverneur der Region Saporischschja über diese Lösung gesprochen, teilte der amtierende Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, auf Telegram mit. Sein Amtskollege Jewgeni Balizki habe vorgeschlagen, zur Unterbringung der Evakuierten die Sanatorien und Pensionen am Asowschen Meer zu nutzen. "In den kommenden Tagen werden wir erste Transporte zusammenstellen, um Menschen in die Notunterkünfte in der Region Saporischschja zu bringen."

16.37 Uhr: Kiew laut eigenen Angaben kein Interesse an russischen Gebieten

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben kein Interesse an einer Besetzung von Gebieten in der russischen Oblast Kursk. Vielmehr solle der groß angelegte grenzüberschreitende Einfall in Kursk die russische Militärlogistik beeinträchtigen und es Russland erschweren, weitere Einheiten zum Kampf in die Ostukraine zu bringen, erklärt das Außenministerium in Kiew. "Im Gegensatz zu Russland braucht die Ukraine nicht das Eigentum anderer Leute", sagt Sprecher Heorhiji Tychji. "Die Ukraine ist nicht daran interessiert, das Territorium der Oblast Kursk einzunehmen, aber wir wollen das Leben unserer Bevölkerung schützen."

15.23 Uhr: Ukraine nennt Bedingungen für Ende ihres Einsatzes auf russischem Boden

Die Ukraine will ihre Offensive im russischen Kursk nach eigenen Angaben beenden, wenn Russland einem "gerechten Frieden" zustimmt. "Je eher Russland der Wiederherstellung eines gerechten Friedens zustimmt, desto eher werden die Angriffe der ukrainischen Verteidigungskräfte auf russischem Territorium aufhören", sagte der ukrainische Außenamtssprecher, Heorhij Tychyj, vor Journalisten. 

Der Vorstoß in der russischen Grenzregion sei "absolut legitim", insbesondere im Rahmen des in der UN-Charta festgelegten Selbstverteidigungsrechts, fügte er hinzu. 

15.09 Uhr: Russland will Evakuierungen in Kursk fortsetzen

Vor dem Hintergrund der ukrainischen Offensive im russischen Nachbargebiet Kursk bereiten die örtlichen Behörden die Evakuierung eines weiteren Landkreises vor. "Bis zum heutigen Tag gab es in unserem Landkreis keine Evakuierung. Alle sind von sich aus weggefahren, niemand hat sie daran gehindert. Heute sammeln wir Daten darüber, wer noch evakuiert werden muss", schrieb der Verwaltungschef des Kreises Bolschesoldatski, Wladimir Sajzew, auf Telegram. 

Anders als die bisher evakuierten Landkreise der Region Kursk liegt dieser Kreis nicht in unmittelbarer Nähe der ukrainisch-russischen Grenze, sondern weiter landeinwärts. Das Zentrum Bolschoje Soldatskoje ist 36 Kilometer Luftlinie von der Grenze entfernt. Nach Behördenangaben sollen in dem Landkreis vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine rund 11.000 Menschen gelebt haben.

14.48 Uhr: Zwei Tote nach russischem Angriff auf Lyssytschansk

In der Stadt Lyssytschansk im Osten der Ukraine sind nach russischen Angaben bei ukrainischem Beschuss zwei Menschen getötet worden. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Behörden in der Stadt, die unter russischer Kontrolle steht. Zuvor haben von Russland installierte Vertreter der Verwaltung von mehr als 30 Verletzten gesprochen.

14.15 Uhr: Ukraine kontrolliert laut AFP-Berechnungen 800 Quadratkilometer der russischen Region Kursk

Bei ihrer Offensive in der russischen Grenzregion Kursk hat die ukrainische Armee nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP bis Montagabend die Kontrolle über ein Gebiet von mindestens 800 Quadratkilometern erlangt. Die russische Armee eroberte demnach im selben Zeitraum 69 Quadratkilometer ukrainisches Territorium.

Die ukrainischen Streitkräfte waren am 6. August überraschend nach Kursk vorgedrungen. Dem ukrainischen Oberbefehlshaber Oleksandr Syrsky zufolge kontrollierte Kiew am Montag rund 1.000 Quadratkilometer der Region. Nach russischer Darstellung ist das von der Ukraine eroberte Gebiet deutlich kleiner: Der amtierende Gouverneur der Region Kursk, Alexej Smirnow, hatte am Montag gesagt, die Ukraine sei auf einer Breite von 40 Kilometern zwölf Kilometer tief in russisches Gebiet vorgedrungen.

Die AFP-Berechnungen basieren auf Informationen des Washingtoner Instituts für Kriegsstudien (ISW), das sich bei seinen Analysen wiederum auf Informationen beider Kriegsparteien sowie auf Satellitendaten stützt.

13.54 Uhr: Russland erklärt ukrainischen Vorstoß bei Kursk für gestoppt

Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben mit Luftangriffen den Vormarsch ukrainischer Truppen im Gebiet von Kursk vorerst gestoppt. Russische Kriegsblogger berichteten von intensiven Kämpfen entlang der Front in der Region. Nach ukrainischen Angaben brachte Russland Soldaten und schwere Waffen in Stellung und konnte Angriffe abwehren. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte Aufnahmen von Suchoi Su-34-Bombern, die angeblich ukrainische Truppen in dem russischen Grenzgebiet angriffen, und von Infanterie, die ukrainische Positionen stürmte. "Der unkontrollierte Vorstoß des Feindes wurde bereits gestoppt", sagte Generalmajor Apti Alaudinow, Kommandeur der tschetschenischen Spezialeinheit Achmat. "Der Feind weiß bereits, dass sein geplanter Blitzkrieg nicht funktioniert hat."

12.59 Uhr: Kölner Kardinal Woelki plant Besuch in der Ukraine

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki reist am Mittwoch für sechs Tage in die Ukraine. Damit wolle der Erzbischof dem von Russland angegriffenen Land seine Solidarität zeigen, teilte das Erzbistum Köln am Dienstag mit. In Lwiw (Lemberg) und der Hauptstadt Kiew werde er karitative Projekte besuchen, Kirchenvertreter und Studenten treffen sowie Gottesdienste feiern. Woelki will den Angaben zufolge die Orte Irpin, Butscha und Hostomel besuchen, wo nach dem Abzug russischer Truppen hunderte Leichen gefunden worden waren. Geplant sei ein Gespräch mit Überlebenden.

12.21 Uhr: Schwere Kämpfe in der Region Donezk

Die ukrainischen Streitkräfte melden verstärkte Angriffe im Osten des Landes. In den vergangenen 24 Stunden seien im Gebiet von Pokrowsk im Oblast Donezk heftige Gefechte zu verzeichnen. Die Angriffe konzentrieren sich demnach auf die Dörfer Hrodiwka und Schelanne, die etwa 20 Kilometer von Pokrowsk entfernt liegen, teilt der ukrainische Generalstab weiter mit.

11.27 Uhr: Einschränkung der Bewegungsfreiheit im Nordosten der Ukraine

Der ukrainische Generalstab hat eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Bewohner von Teilen der Grenzregion Sumy im Nordosten des Landes angeordnet. Dies betreffe einen Radius von 20 Kilometern, teilt der Generalstab auf sozialen Medien mit. Zur Begründung heißt es, in dem Gebiet sei mit russischer Sabotage und Aufklärung zu rechnen. Die Maßnahme sei vorübergehend, betroffene Bewohner hätten Zugang zu ihren Wohnungen, wenn sie sich ausweisen könnten.

10.26 Uhr: Ukraine meldet Raketenangriff auf Stadt Sumy

Die ostukrainische Großstadt Sumy ist in der Nacht Ziel eines russischen Raketenangriffs gewesen. Das teilte die Militärverwaltung des Gebietes Sumy auf Telegram mit. Es seien Objekte der Infrastruktur getroffen worden. Über Sumy werden die ukrainischen Truppen versorgt, die seit mehr als einer Woche im russischen Nachbargebiet Kursk operieren. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte die russische Armee in der Nacht zwei ballistische Iskander-Raketen und 38 Kampfdrohnen gegen die Ukraine ein. 30 Drohnen seien abgefangen worden, hieß es.

10.11 Uhr: Unklare Lage im russischen Erdgasknotenpunkt Sudscha

Unklar ist die Lage derzeit in dem russischen Ort Sudscha, über den russisches Gas durch die Ukraine in die Slowakei und andere EU-Länder gepumpt wird. In einigen russischen Socialmedia-Kanälen hieß es, die Kleinstadt sei in die Hände der Ukraine gefallen. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht. Am Montag hatte Gazprom mitgeteilt, dass weiterhin Gas durch den Knotenpunkt gepumpt werde. 2023 wurden über Sudscha etwa 14,65 Milliarden Kubikmeter Gas bereitgestellt. Das entsprach etwa der Hälfte der russischen Erdgas-Exporte nach Europa oder etwa fünf Prozent des EU-Verbrauchs.

08.54 Uhr: SPD-Spitze stellt sich hinter geplante Stationierung von US-Raketen

Die SPD-Spitze hat sich klar hinter die geplante Stationierung von US-Raketen größerer Reichweite in Deutschland gestellt. "Dieser Schritt ist eine Reaktion auf den eklatanten Völkerrechtsbruch Russlands in der Ukraine und trägt der Bedrohung Europas durch die massive russische Aufrüstung der vergangenen Jahre gerade im Bereich der Raketen mittlerer Reichweite Rechnung", heißt es in einem Beschluss des Parteipräsidiums vom Montag. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine will sich die SPD für einen "gerechten Frieden" einsetzen. Generelles Ziel sei "die Rückkehr zu einer wirksamen Rüstungskontrolle in Europa und der Aufbau einer neuen regelbasierten Friedensordnung".

08.49 Uhr: Kämpfe in russischer Region Kursk dauern an

Die Ukraine setzt die Angriffe in der russischen Region Kursk fort. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau sind dort zwölf Drohnen abgeschossen worden. Die Ukraine hat nach eigenen Angaben rund 1.000 Quadratkilometer in der grenznahen Region erobert. Der russische Auslandsgeheimdienst wirft dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "wahnsinnige" Maßnahmen vor, berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA. Selenskyj riskiere eine Eskalation weit über die Ukraine hinaus.

07.02 Uhr: Ukraine - 30 russische Drohnen abgeschossen

Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Dienstag 38 Drohnen und zwei Iskander-M-Raketen auf die Ukraine abgefeuert. 30 Drohnen seien abgeschossen worden, teilte die Luftwaffe im Kurznachrichtendienst Telegram mit. Über den Verbleib der übrigen Flugkörper wurden keine Angaben gemacht. In den frühen Morgenstunden sei wieder Luftalarm für das ganze Land wegen der Gefahr weiterer Angriffe ausgelöst worden, warnte die Luftwaffe in einem zweiten Hinweis auf Telegram.

06.54 Uhr: Gasexperte - Preisanstieg nach Angriff in Kursk kommt wohl nicht bei Haushalten an

Die nach dem ukrainischen Gegenangriff auf Russland gestiegenen Gas-Großhandelspreise werden sich laut dem Energieexperten Malte Küper nicht auf die Verbraucherpreise auswirken. "Wenn wir jetzt Preisschwankungen haben, die nur einige Wochen anhalten werden, dann wird das keine Auswirkungen auf die Preise haben, die Haushalte für Erdgas bezahlen", sagte Küper der DPA. Die Einkaufsstrategie der Energieversorgungsunternehmen sei langfristig angelegt.

In dem von ukrainischen Truppen besetzten russischen Gebiet in der Region Kursk befindet sich die wichtige Gas-Übergabestation Sudscha. Sie ist jetzt mutmaßlich in der Hand der Ukrainer. Seit Bekanntwerden des Angriffs stieg der Preis für die Megawattstunde Erdgas stetig an, am Montag erreichte er fast 43 Euro. Küper sieht den Hauptgrund dafür in der Sorge der Märkte vor einer unbeabsichtigten Zerstörung der Station in Zuge von Kampfhandlungen. Ein ukrainisches Interesse, "da jetzt irgendwas einzustellen", könne er nicht erkennen.

06.39 Uhr: IAEA - Brandursache in AKW Saporischschja weiter unklar

Nach einer Inspektion des beschädigten Kühlturms im von Russland kontrollierten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine kann die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) die Ursache des Brandes vom Wochenende bisher nicht feststellen. "Das Team kann auf Basis der bisherigen Erkenntnisse und Beobachtungen keine endgültigen Schlüsse über die Brandursache ziehen", erklärte die IAEA. Bei der Untersuchung seien keine Anzeichen für einen Drohnenangriff gefunden worden. Gleichzeitig sei es unwahrscheinlich, dass das Feuer zunächst am Fuß des Kühlturms ausgebrochen sei.

Weder Moskau noch Kiew melden erhöhte Strahlenwerte. Beide Seiten beschuldigen sich jedoch gegenseitig, den Brand in dem stillgelegten Kraftwerk verursacht zu haben. Während Russland von einem Drohnenangriff spricht, vermutete die Ukraine Fahrlässigkeit oder Brandstiftung von russischer Seite.

04.22 Uhr: Selenskyj - Operation bei Kursk ist eine Sicherheitsmaßnahme

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Offensive seiner Truppen in der westrussischen Region Kursk als Sicherheitsmaßnahme bezeichnet. Die bisher eroberten Gebiete dort seien Regionen, aus denen Russlands Streitkräfte die ostukrainische Region Sumy wiederholt angegriffen hätten. Allein seit Anfang Juni seien von dort rund 2.100 Angriffe registriert worden. "Deshalb sind unsere Operationen eine reine Sicherheitsfrage für die Ukraine, um die Grenze vom russischen Militär zu befreien", sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache.

Kursk werde zum Symbol vom Anfang und Ende des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte Selenskyj mit Blick auf die Katastrophe beim Untergang des modernsten russischen Atom-U-Boots "Kursk", das im August 2000 mit 118 Besatzungsmitgliedern an Bord gesunken war. "Vor 24 Jahren gab es die Kursk-Katastrophe, die den symbolischen Beginn seiner Herrschaft darstellte. Jetzt sehen wir das Ende davon - und es ist wieder Kursk."

03.54 Uhr: Russland wirft Ukraine Einsatz westlicher Waffen in Kursk vor

Russlands Militär hat der Ukraine den Einsatz schwerer Waffen aus westlichen Lieferungen beim Kampf um die Region Kursk vorgeworfen. Neben Artillerie und Raketenwerfern seien auf ukrainischer Seite auch gepanzerte Fahrzeuge im Einsatz, die Kiew von westlichen Partnern erhalten habe. Gegen die Verwendung dieser Waffen gibt es für die ukrainischen Streitkräfte allerdings von den westlichen Partnern keine Einschränkungen.

Der ukrainische Präsident Selenskyj unterstrich erneut, wie wichtig die von ihm erhoffte Erlaubnis zum Einsatz der vom Westen gelieferten Langstreckenwaffen gegen Ziele in Russland sei. "Wir brauchen entsprechende Genehmigungen unserer Partner für den Einsatz von Langstreckenwaffen", betonte Selenskyj. Es sei "nur fair, die russischen Terroristen dort zu vernichten, wo sie sind, wo sie ihre Angriffe starten - russische Militärflugplätze, russische Logistik". Russland müsse gezwungen werden, Frieden zu schließen, wenn Kremlchef Putin so erpicht darauf sei, weiterzukämpfen. 

00.30 Uhr: Trump - Mit mir als Präsident hätte Putin Ukraine nicht angegriffen

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat in seinem mit Spannung erwarteten Interview mit dem Milliardär und Unternehmer Elon Musk auf dessen Social-Media-Plattform X auch zum Ukraine-Konflikt Stellung genommen. Dabei behauptete Trump unter anderem, dass Russland die Ukraine nicht angegriffen hätte, wenn er noch Präsident gewesen wäre. Er lobte autoritäre Führer wie den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den chinesischen Präsidenten Xi Jinping.

Montag, 12. August 2024

19.36 Uhr: Selenskyj will Russland zu "Frieden zwingen"

Russland muss nach Darstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zum Frieden gezwungen werden. In seiner nächtlichen Ansprache erklärt er unter Hinweis auf den russischen Staatschef Wladimir Putin: "Wenn Putin so sehr kämpfen will, muss Russland gezwungen werden, Frieden zu schließen." Der jüngste Vorstoß auf russisches Territorium sei für die Ukraine eine Frage der Sicherheit. Es seien Gebiete erobert worden, von denen aus Russland Angriffe gestartet habe. Eine Stellungnahme der Regierung in Moskau liegt zunächst nicht vor.

19.05 Uhr: USA warnen Iran vor Unterstützung Russlands mit Raketen

Die USA haben die Führung in Teheran vor "ernsten Konsequenzen" gewarnt, sollte der Iran Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine mit der Lieferung von Raketen unterstützen. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, äußerte sich zu Berichten, wonach der Iran "die Lieferung hunderter ballistischer Raketen an Russland" plane. Washington sei in diesem Fall zu einer "schnellen und harten Reaktion bereit", sagte Patel. Die Lieferung hunderter Raketen an Russland "würde aus unserer Sicht eine dramatische Eskalation der iranischen Unterstützung für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bedeuten", fügte der Ministeriumssprecher hinzu.

Aus europäischen Geheimdienstkreisen wurde am Wochenende bekannt, dass Dutzende russische Militärangehörige im Iran im Umgang mit dem ballistischen Kurzstreckenraketensystem Fath-360 ausgebildet würden. Es sei mit der baldigen Lieferung Hunderter dieser satellitengesteuerten Waffen an Russland für dessen Krieg in der Ukraine zu rechnen, sagten die Insider.

18.27 Uhr: Moskau verkündet Einnahme von Lyssytschne in der Ostukraine

Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die Ortschaft Lyssytschne im Osten der Ukraine eingenommen. Lyssytschne liegt in der Region Donezk, die Russland bereits im September für annektiert erklärt hat und die zusammen mit Luhansk den industriell geprägten Donbass bildet.

17.59 Uhr: Schwere Gefechte im Donbass

Fernab des Kriegsgeschehens um die westrussische Region Kursk haben russische Truppen ihre Angriffe rund um den Donbass im Osten der Ukraine fortgesetzt. Einmal mehr versuchten die russischen Streitkräfte, die ukrainischen Stellungen rund um Torezk und Pokrowsk zu durchbrechen, wie der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mitteilte. Bei Torezk seien die russischen Bodentruppen auch von einem Dutzend Luftangriffe unterstützt worden.

Schwere Gefechte lieferten sich russische Angreifer und ukrainische Verteidiger rund um Pokrowsk. Insgesamt seien im Tagesverlauf rund 25 Vorstöße russischer Einheiten registriert worden, von denen ein Großteil abgeschlagen worden sei.

17.45 Uhr: Ukraine meldet Kontrolle über Fläche in Russland so groß wie Berlin

Die Ukraine kontrolliert nach eigener Darstellung inzwischen etwa 1.000 Quadratkilometer der russischen Oblast Kursk. Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlicht auf dem Kurznachrichtendienst Telegram ein Video eines entsprechenden Berichts von Armee-Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj. "Wir führen weiterhin Offensiv-Operationen in der Region Kursk aus", erklärte Syrsky demnach. Präsident Selenskyj hat laut eigener Aussage die Erstellung eines "humanitären Plans" für das Gebiet in Auftrag gegeben. Eine Stellungnahme Russlands liegt zunächst nicht vor. Die angegebene Fläche entspricht etwas mehr als der von Berlin.

17.17 Uhr: Ukraine - Russland will uns Kriegsverbrechen unterstellen

Russland will nach Darstellung des ukrainischen Geheimdienstes den ukrainischen Truppen Kriegsverbrechen unterstellen. Der Sicherheitsdienst SBU schreibt auf dem Kurznachrichtendienst Telegram, ihm lägen Informationen vor, wonach Russland selbst Verbrechen begehen könnte und dann die Ukraine dafür verantwortlich machen würde. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA hat gemeldet, die ukrainischen Truppen hätten bei ihrem Vorstoß in die russische Oblast Kursk Chemiewaffen eingesetzt. Dies würde ein Kriegsverbrechen darstellen. Belege für einen Einsatz derartiger Waffen liegen zunächst nicht vor.

16.52 Uhr: Hilfswerk - Täglich ein ukrainisches Kind verletzt oder getötet

Immer mehr Kinder werden nach Hilfswerksangaben Opfer des Krieges in der Ukraine. Allein im vergangenen Monat seien mindestens 71 Kinder getötet oder verletzt worden, womit das der bislang tödlichste Monat des Krieges sei, erklärte Save the Children in Berlin. Die Gesamtzahl der Kinder, die Opfer des Kriegs geworden seien, habe sich seit Jahresbeginn um 40 Prozent erhöht und liege derzeit bei rund 2.200. An jedem der inzwischen 900 Kriegstage sei mindestens ein Kind verletzt oder getötet worden, erklärte der Geschäftsführer von Save the Children Deutschland, Florian Westphal.

Die meisten Kinder wurden demnach durch Explosivwaffen wie Raketen und Granaten getötet. Deren Einsatz in besiedelten Gebieten stelle eine besondere Gefahr für Kinder dar und verstoße in der Regel gegen das humanitäre Völkerrecht, so Westphal. "Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um Kinder, ihr Zuhause und ihre Schulen zu schützen."

15.35 Uhr: Putin - Russische Armee soll Ukrainer zurückdrängen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Streitkräfte seines Landes aufgefordert, die in die Region um Kursk vorgestoßenen ukrainischen Einheiten aus dem russischen Staatsgebiet zurückzudrängen. Die Führung in Kiew wolle mit dem Vorstoß auf russisches Gebiet ihre künftige Verhandlungsposition stärken, sagte Putin weiter. "Die Hauptaufgabe des Verteidigungsministeriums besteht nun darin, den Feind aus unseren Gebieten zu vertreiben und eine zuverlässige Grenzsicherung zu gewährleisten", sagte Putin nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen.

Putin erteilte Verhandlungen aber eine Absage: "Über welche Art von Verhandlungen können wir überhaupt mit Leuten reden, die wahllos Zivilisten und zivile Infrastruktur angreifen oder versuchen, Atomkraftwerke zu gefährden?"

15.02 Uhr: Litauens Botschaft in Moskau mit roter Farbe beschmiert

Die diplomatischen Beziehungen zwischen Litauen und Russland sind wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ohnehin bereits auf dem Tiefpunkt. Nun kommt es zu weiteren Spannungen: Unbekannte beschmierten die litauische Botschaft in Moskau mit roter Farbe. Nach Angaben des litauischen Außenministeriums wurde der Eingang der Vertretung des baltischen EU- und Nato-Landes am Montagmorgen von vier maskierten Personen verunstaltet. Im Internet veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen rote Handabdrücke auf dem Botschaftsschild und zwei größere Farblachen vor den Türen. Nach litauischen Angaben reagierten die russischen Polizeibeamten, die die Außenseite des Gebäudes bewachten, nicht auf die Farbattacke.

14.45 Uhr: Mehr als 120.000 Menschen aus Region Kursk evakuiert

Wegen des Vorrückens der ukrainischen Armee sind aus der Region Kursk im Westen Russlands nach russischen Angaben bisher 121.000 Menschen evakuiert worden. Weitere 60.000 Menschen hielten sich noch in den Landkreisen auf, die zur Sicherheit geräumt werden müssen, sagte der amtierende Gouverneur der Region, Alexej Smirnow, bei einer Konferenz mit Russlands Präsident Wladimir Putin. 28 Ortschaften in der Region seien von den ukrainischen Einheiten besetzt. Der Aufenthaltsort von etwa 2.000 Personen sei unklar, so der Gouverneuer. Nach russischen Angaben wurden bisher mindestens 12 Zivilisten auf russischer Seite getötet und 121 verletzt.

Smirnow sagte weiter, die ukrainische Armee sei auf 40 Kilometer Breite etwa 12 Kilometer tief auf russisches Gebiet vorgestoßen. Von Bürgern in der betroffenen russischen Region gab es in den vergangenen Tagen viele Klagen, dass die Evakuierung schlecht organisiert sei. Tausende flüchteten aus ihren Heimatorten. Überprüfbar waren die Angaben des Gouverneurs nicht. Smirnow wurde per Video zu der Beratung in Putins Residenz bei Moskau zugeschaltet.

13.45 Uhr: Kühlturm von AKW Saporischschja durch Brand schwer beschädigt

Das unter russischer Kontrolle stehende ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist laut dem Chef des russischen Atomkonzerns Rosatom, Alexej Lichatschew, beim jüngsten Brand schwer beschädigt worden und muss repariert werden. Nach seinen Angaben sei es unklar, ob der Schaden repariert werden könne oder ob einer der Türme ersetzt werden müsse, meldete die Agentur Interfax. Erhöhte radioaktive Strahlung wurde nach übereinstimmenden russischen und ukrainischen Angaben bislang nicht registriert.

Lichatschew warf der Ukraine vor, mit zwei Drohnenangriffen den Brand am Sonntagabend ausgelöst zu haben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschuldigte dagegen Russland, das Feuer gelegt zu haben. Der staatliche ukrainische Energieversorger Energoatom erklärte, das Feuer sei wohl durch Fahrlässigkeit oder Brandstiftung entstanden. Er bestätigte, einer der Kühltürme und Gerätschaften seien beschädigt worden. Der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO),Rafael Grossi, forderte sofortigen Zugang für IAEO-Experten zu dem beschädigten Turm.

12.58 Uhr: 76.000 Einwohner in Region Kursk geflohen

Nach dem unerwarteten Vorstoß ukrainischer Truppen in die russische Grenzregion Kursk sind weitere Bewohner zur Evakuierung aufgerufen worden. Die Behörden in Kursk berichteten von einer "sehr angespannten Situation" in der Region. Nach russischen Angaben sind bereits mehr als 76.000 Einwohner aus verschiedenen Gegenden von Kursk geflohen, seit ukrainische Truppen am 6. August über die Grenze gelangten. Die Ukrainer erreichten die Ortschaft Sudscha, rund zehn Kilometer entfernt von der Grenze, und sollen Berichten zufolge immer noch den westlichen Teil des Ortes kontrollieren.

Unklar ist, ob die Ukrainer vorhaben, in Kursk auch tatsächlich Territorium zu halten, oder sich bald wieder zurückziehen. Der Abgeordnete und ehemalige General Andrej Guruljew schrieb auf Telegram, das russische Militär habe die Grenze nicht ausreichend geschützt. Niemand wolle die Wahrheit hören, sondern einfach nur, dass alles in Ordnung sei.

12.32 Uhr: Bundesregierung will sich nicht näher zu ukrainischem Vorstoß äußern

Die Bundesregierung hält sich bei einer Bewertung des ukrainischen Vorrückens auf russischem Gebiet bedeckt. Über die Details des ukrainischen Vorstoßes war sie offensichtlich nicht vorab informiert worden. "Es gibt widersprüchliche und manchmal auch absichtlich verfälschte Informationen über die offenbar sehr geheim und ohne Rückkoppelung vorbereitete Operation. Alles sieht bisher nach einem räumlich begrenzten Einsatz aus", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin.

Die militärische Lage vor Ort sei noch sehr im Fluss, sagte er. "Es wäre deswegen unklug, sich jetzt auf dieser Grundlage öffentlich zu äußern, vom grünen Tisch aktuell die militärische Entwicklung zu kommentieren oder zu bewerten. Das gilt auch für den Einsatz spezifischer Waffensysteme", sagte Büchner, nachdem es unbestätigte Hinweise auf einen Einsatz deutscher Waffen gegeben hatte. Das Verteidigungsministerium machte deutlich, dass es keine grundsätzlichen Hinderungsgründe für einen Einsatz der von Deutschland gelieferten Waffen gibt. "Das Völkerrecht sieht das so vor, dass sich ein verteidigender Staat auch auf dem Gebiet des Angreifers wehren darf. Das ist eindeutig, auch aus unserer Sicht", sagte ein Sprecher.

12.25 Uhr: Russland - 11.000 Menschen in Region Belgorod evakuiert

In der an die Ukraine grenzenden russischen Region Belgorod sind laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Tass 11.000 Menschen aus dem Bezirk Krasnaja Jaruga in Sicherheit gebracht worden. Die Regionalregierung von Belgorod hatte zuvor mitgeteilt, man habe wegen feindlicher Aktivitäten an der Grenze mit Evakuierungen begonnen. Belgorod liegt neben der Region Kursk, in die ukrainische Truppen vergangene Woche vorstießen und in der nach wie vor gekämpft werden soll.

12.03 Uhr: Ukraine - Keine Anzeichen für belarussischen Aufmarsch an Grenze

Die Ukraine sieht nach eigenen Angaben keine Anzeichen für eine verstärkte Präsenz belarussischer Truppen an der gemeinsamen Grenze. Man habe in den vergangenen Tagen keine Bewegungen belarussischer Streitkräfte in dem Gebiet registriert, erklärte ein Sprecher des ukrainischen Grenzschutzes. Er widersprach damit Angaben aus Belarus. Die Regierung in Minsk hatte am Samstag mitgeteilt, dass sie Truppen zur verstärkten Sicherung der Grenze entsandt habe, weil die Ukraine den belarussischen Luftraum verletzt habe.

Der Sprecher des ukrainischen Grenzschutzes sagte, Belarus habe diese Angaben nur gemacht, um zu einer russischen Kampagne beizutragen, deren Ziel es sei, Druck auf die Ukraine auszuüben. Belarus ist einer der wichtigsten Verbündeten Russlands. Sollte das Land tatsächlich verstärkt an der Grenze zur Ukraine aufmarschieren, könnte dies Kiew dazu veranlassen, Soldaten, die bei den Kämpfen gegen Russland gebraucht werden, zur zusätzlichen Sicherung der Grenze nach Belarus abzustellen.

11.16 Uhr: Ukrainische Offensive setzt russischen Rubel unter Druck

Der überraschende Vormarsch der ukrainischen Streitkräfte in der russischen Region Kursk bringt den Rubel unter Druck. Die russische Landeswährung wertete allein am Montag um 2,2 Prozent auf 90,00 zum Dollar ab, wie aus Daten der London Stock Exchange Group (LSEG) hervorgeht. Sie hat damit seit Beginn des Angriffs am 6. August an fünf aufeinanderfolgenden Handelstagen nachgegeben und insgesamt sechs Prozent ihres Wertes zum Dollar verloren.

Der ukrainische Vorstoß in Kursk ist der größte auf russisches Territorium seit Beginn des Kriegs im Februar 2022. Russland hat seither die Sicherheitsvorkehrungen in Kursk sowie den Regionen Belgorod und Brjansk verschärft. Nach Evakuierungen in Kursk haben die russischen Behörden inzwischen auch in Teilen der Oblast Belgorod damit begonnen, Menschen in sicherere Gebiete zu bringen. Russland ist es zwar mittlerweile gelungen, die Front in Kursk zu stabilisieren, allerdings wird russischen Bloggern zufolge in einem Teil des Gebiets weiterhin gekämpft.

10.59 Uhr: Rheinmetall liefert Panzer an Tschechien für Ringtausch mit Ukraine

Der Rüstungskonzern Rheinmetall liefert weitere Kampf- und Bergepanzer in einem zweiten Ringtausch an Tschechien. Der Wert des Auftrages durch die deutsche Bundesregierung liegt in einem niedrigeren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, wie Rheinmetall mitteilte. Im Austausch für die von Rheinmetall gelieferten 14 Kampfpanzer Leopard 2A4 und den Bergepanzer Büffel sollen die tschechischen Streitkräfte ihrerseits militärische Aus­rüstung zur Unter­stützung an die Ukraine abgeben. Ende Juli sei bereits eine entsprechende Vereinbarung zwi­schen Vertretern beider Länder und Rheinmetall in Prag unterzeichnet worden. Ein erstes Ringtauschverfahren hatte es im Oktober 2022 gegeben.

09.50 Uhr: Ukraine - Stellvertretender Minister wegen Korruptionsverdacht festgenommen

Einer von vier ukrainischen Vize-Energieministern und andere Beschuldigte sind wegen Korruptionsverdachts festgenommen worden. Sie seien mit einer halben Million Dollar bestochen worden, teilten Staatsanwälte mit. In dem Fall soll es sich um den Schmuggel von Maschinen und Geräten eines staatlichen Kohlebergwerks im Donezk handeln.

08.15 Uhr: Ukraine verschifft verstärkt Getreide über das Schwarze Meer

Die Ukraine nutzt militärische Erfolge im Schwarzen Meer, um verstärkt Getreide zu verschiffen. Laut Daten der Handelsgewerkschaft UGA exportierte das Land trotz intensivierter russischer Angriffe auf Hafenstädte im Juli mehr als 4,2 Millionen Tonnen Nahrungsmittelprodukte. Das war doppelt so viel wie im Vorjahresmonat. Der weitaus überwiegende Teil wurde Exportdaten zufolge von der Hafenstadt Odessa aus über einen Schiffskorridor transportiert. Diesen konnte die Ukraine einrichten, nachdem sich Russland gezwungen sah, nahezu all seine einsatzbereiten Kriegsschiffe von der besetzten Krim in andere Gebiete zu verlegen.

Etwa 569.000 Tonnen Agrargüter wurden zudem über die Donau ins Ausland geliefert. Trotz der gestiegenen Exporte im Juli rechnen Experten allerdings in der Saison 2024/25 insgesamt mit einem Rückgang wegen ungünstiger Wetterbedingungen und der Auswirkungen des Krieges. Russland hat in den vergangenen Wochen verstärkt Odessa sowie die Donau-Hafenstadt Ismajil angegriffen.

06.57 Uhr: Evakuierung von Teilen der Region Belgorod angeordnet

Angesichts der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk hat Russland die Evakuierung von Teilen der benachbarten Region Belgorod angeordnet. "Es gibt feindliche Aktivitäten an der Grenze des Bezirks Krasnojaruschski", sagte Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow in einem Video: "Wir haben einen unruhigen Morgen, der Feind ist an der Grenze des Kreises Krasnaja Jaruga aktiv", erklärte er. Zur Sicherheit sollten die Bewohner an andere Orte gebracht werden. Fahrzeuge seien unterwegs. Offiziellen Angaben zufolge leben in dem betroffenen Bezirk rund 14.000 Menschen.

Ukrainische Truppen hatten in der vergangenen Woche die Grenze zur westrussischen Region Kursk überquert und waren mehrere Kilometer auf russisches Gebiet vorgerückt. Nach Angaben aus Kiew sind an der Offensive tausende ukrainische Soldaten beteiligt. Die an Kursk grenzende Region Belgorod ist regelmäßig Ziel ukrainischer Luft- und Drohnenangriffe, die als Vergeltung für Attacken von russischer Seite ausgeführt werden. Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 wurden in dieser Region bereits mehrfach Evakuierungen angeordnet.

06.17 Uhr: Russland - Elf für Kursk bestimmte Drohnen abgeschossen

Die Luftabwehr hat nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums elf ukrainische Drohnen abgeschossen, die Ziele in der Region Kursk ansteuerten. Zudem seien Drohnen über der Region Belgorod und zwei über der Region Woronesch abgefangen worden. Wie viele Drohnen die ukrainische Armee insgesamt in der Nacht zum Montag gestartet haben soll, teilt das Ministerium in Moskau nicht mit.

06.15 Uhr: Bayerns Verfassungsschutz hat neues Wissen über russische Desinformation

Deutschland und auch Bayern sind nach Erkenntnissen des Landesamtes für Verfassungsschutz weiterhin im Visier ausländischer Spionage- und Desinformationskampagnen. "Ganz aktuell ist es unserem Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz gelungen, durch detaillierte technische Analysen wichtige neue Erkenntnisse über die Vorgehensweise der prorussischen Desinformationskampagne 'Doppelgänger' zu gewinnen", sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). 

Gemeinsam mit Landesverfassungsschutzpräsident Burkhard Körner will Herrmann heute in München einen Bericht zur Arbeit der Behörde im ersten Halbjahr 2024 abgeben. Darin wird es unter anderem auch über neue Erkenntnisse zur AfD und die aktuellen Bedrohungen durch Extremisten gehen. Die Kampagne "Doppelgänger" versucht seit Beginn des Ukraine-Krieges mittels täuschend echt aussehender Online-Portale oder Webauftritte bekannter Medien russische Narrative zu verbreiten, um durch bewusste Falschinformationen im Internet und über Social Media demokratische Werte infrage zu stellen. 

05.22 Uhr: Meldungen über weitere ukrainische Vorstöße in Region Kursk

Truppen der Ukraine sind in der russischen Region Kursk offenbar weiter vorgestoßen. Genaue Ortsangaben über das Vordringen wurden weder von russischer noch ukrainischer Seite gemacht, russische Militärblogger berichteten aber von weiterem Vorrücken der ukrainischen Streitkräfte und von schweren Kämpfen um zahlreiche Siedlungen. Unter anderem bereiteten mobile Kampfgruppen der Ukrainer den russischen Einheiten große Probleme und versetzten ihnen schwere Schläge.

Der amtierende Gouverneur der Region Kursk, Alexej Smirnow, berichtete auf der Plattform Telegram, dass weitere Mittel und Verstärkungen auf dem Weg seien: "Inzwischen unternehmen die Streitkräfte alles zum Schutz der Zivilbevölkerung." Zum eigentlichen Kampfgeschehen im Raum Kursk machte die Generalität in Kiew nur wenige Angaben. Im Lagebericht hieß es lediglich, dass russische Artillerie und Kampfflugzeuge das Gebiet um Sumy ins Visier nahmen. Diese Zone gilt als Aufmarschgebiet und Nachschubstrecke für die ukrainischen Verbände in der Region Kursk.

04.34 Uhr: Feuer im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja "vollständig gelöscht"

In dem von russischen Truppen kontrollierten Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine ist ein Feuer wieder "vollständig gelöscht" worden. Das erklärte der von Moskau eingesetzte Behördenvertreter Wladimir Rogow am frühen Montagmorgen im Onlinekanal Telegram. Während Moskau und Kiew sich gegenseitig für den Vorfall verantwortlich machten, verlangte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) "unverzüglichen Zugang" zu dem betroffenen Kühlturm.

Rogow führte das Feuer auf einen "Angriff der ukrainischen Streitkräfte auf den Kühlturm des Atomkraftwerks" zurück. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies die Vorwürfe zurück. Er erklärte seinerseits im Onlinedienst X, "russische Besatzer" hätten an der Anlage ein Feuer "ausgelöst". Sie wollten Kiew "erpressen". Russland müsse für diesen Vorfall "zur Rechenschaft gezogen werden", forderte er. 

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