Saskia Esken
Bildrechte: pa/dpa/ Bernd Elmenthaler/Geisler-Fotopress
Audiobeitrag

Saskia Esken

Audiobeitrag
>

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 34 im Rückblick

Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg aus KW 34 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Russland-Ukraine-Krieg vom 19. bis 25. August im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Sonntag, 25. August 2024

20.43 Uhr: Kiew - Belarus marschiert an der Grenze auf

Belarus konzertriert offenbar in großem Stil Truppen und Kriegsgerät an der Grenze zur Ukraine. Laut dem Außenministerium in Kiew haben ukrainische Geheimdienste beobachtet, dass Belarus "unter dem Deckmantel von Übungen eine erhebliche Zahl von Kräften in der Region Gomel in der Nähe der ukrainischen Grenze zusammengezogen hat".

Diese Truppenverstärkungen hatte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko vor wenigen Tagen angekündigt. Er begründete die Maßnahme mit starken Truppenansammlungen auf ukrainischer Seite. Die Ukraine habe dort bis zu 120.000 Soldaten stationiert, behauptete er.

20.42 Uhr: Selenskyj meldet Einnahme von zwei weitere Orten in Kursk

Die Ukraine konnte im russischen Gebiet von Kursk angeblich um bis zu drei Kilometer vorrücken und zwei weitere Orte ieinnehmen. So verkündete es Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Ansprache. Von russischer Seite liegt dazu bislang keine Stellungnahme vor.

18.59 Uhr: Britischer Journalist von russischer Rakete getötet

Bei dem russischen Angriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk von der vergangenen Nacht ist laut offiziellen Angaben ein britischer Journalist in seinem Hotel ums Leben gekommen. Vier westliche Korrespondenten hätten durch den Angriff Verletzungen erlitten, meldet der ukrainische Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, auf Telegram. Zuvor hatte er von lediglich zwei Verletzten berichtet.

17.26 Uhr: Selenskyj - Indien macht Geschäfte mit Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj übte am Sonntag Kritik an Indien, weil es Geschäfte mit Russland mache. Die Erlöse aus dem Verkauf von Gas und Öl benutze der russische Präsident Wladimir Putin, um seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu finanzieren, merkte Selenskyj im Gespräch mit indischen Journalisten an. Nicht ohne auch gegen Putin selbst auszuteilen: Der russische Machthaber "stiehlt die Milliarden seines Volkes", das verarme. Das aber würden die vom Kreml kontrollierten Medien verschwiegen.

16.10 Uhr: Söder distanziert sich von Kretschmers Ukraine-Position

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder distanziert sich von der Position seines Unions-Kollegen Michael Kretschmer (CDU) in der Ukraine-Politik. Aus Sicht des sächsischen Ministerpräsidenten wird der Ukraine-Krieg nicht auf dem Schlachtfeld beendet, sondern am Verhandlungstisch. Die Waffenhilfe an die Ukraine sei begrenzt.

In seinem Sommerinterview bezeichnete der bayerische Ministerpräsident den Glauben als "naiv", Putin würde seine Politik beenden, wenn er die Ukraine erobert hätte. Der CSU-Chef kritisiert deshalb neben seinem sächsischen Ministerpräsidenten-Kollegen Kretschmer auch BSW-Chef Sahra Wagenknecht. Diese fordert einen völligen Stopp der Waffenhilfe an die Ukraine.

15.30 Uhr: Selenskyj - Trump will die Ukraine unterstützen

Auf seinem Social-Media-Kanal sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Gespräch mit indischen Reportern, der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump habe ihm versichert, er wolle die Ukraine unterstützen und den Krieg beenden, sofern er Präsident werde. Wie er selbst zu Trump stehe, ließ Selenskyj bei dem Gespräch offen.

15.02 Uhr: Papst sorgt sich um Religionsfreiheit in der Ukraine

Weltweit wächst die Kritik an dem umstrittenen Gesetz, das in der Ukraine die moskaunahe Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK) verbietet. Nachdem Präsident Wolodymyr Selenskyj es am Wochenende unterzeichnet hatte, sagte Papst Franziskus am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz in Rom, er fürchte um die Religionsfreiheit.

13.25 Uhr: Selenskyj sieht Indien als Friedensvermittler

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vorgeschlagen, dass Indien einen zweiten Gipfel über eine Friedenslösung ausrichtet. Das sagte Selenskyj in einem Gespräch mit indischen Journalisten, das er in sozialen Medien teilt.

Er habe dem indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi seine Unterstützung dafür ausgesprochen. Derzeit liefen Gespräche mit Saudi-Arabien, Katar, der Türkei und der Schweiz über ein zweites Treffen.

12.55 Uhr: Ein Toter bei ukrainischem Angriff in der Region Belgorod

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf das Dorf Solowjowka in der russischen Region Belgorod ist nach Angaben des Gouverneurs Wjatscheslaw Gladkow ein Mensch getötet worden. Dies teilt er über seinen Kanal in der Nachrichten-App Telegram mit.

10.42 Uhr: Reuters-Mitarbeiter nach Raketenangriff vermisst

Nach dem Angriff auf ein Hotel in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk wird ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters vermisst. Zwei weitere wurden verletzt. In einer am Sonntag verbreiteten Erklärung der Nachrichtenagentur hieß es, dass sich ein sechsköpfiges Reuters-Team im Hotel Sapphire aufgehalten habe.

Das Gebäude sei am Samstag "offensichtlich von einer Rakete getroffen" worden. "Einer unserer Kollegen wird noch vermisst, zwei weitere wurden zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht", hieß es. Man arbeite mit den Behörden in Kramatorsk zusammen.

10.07 Uhr: Ukraine - Russischer Beschuss trifft westliche Journalisten

Mehrere westliche Journalisten sind offiziellen Angaben nach durch nächtlichen russischen Beschuss der ostukrainischen Stadt Kramatorsk verletzt worden. Getroffen worden sei ein Hotel, zwei Menschen seien verletzt geborgen worden, eine Person liege noch unter den Trümmern, schrieb der ukrainische Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, auf Telegram. "Alle drei Opfer sind Journalisten, Bürger der Ukraine, der USA und Großbritanniens."

In prorussischen Blogs wurde der Angriff bestätigt. Demnach wurde Kramatorsk mit schweren Gleitbomben vom Typ FAB-1500 attackiert. Dort heißt es allerdings, dass eine Maschinenbaufabrik und mehrere militärische Objekte getroffen wurden. 

09.04 Uhr: Ukraine - Neun von zehn Angriffsdrohnen abgeschossen

Russland hat nach Angaben der Ukraine in der Nacht mehrere Raketen und Drohnen auf den Norden und Osten des Landes abgefeuert. "Die meisten Raketen haben ihr Ziel nicht erreicht", erklärte die Luftwaffe. Russland habe eine ballistische Rakete vom Typ Iskander-M, einen Marschflugkörper vom Typ Iskander-K und sechs Lenkflugkörper eingesetzt. Wie viele davon zerstört werden konnten, wurde nicht mitgeteilt.

Zugleich seien acht von neun russischen Angriffsdrohnen abgeschossen worden. Dem Gouverneur der Region Charkiw im Osten der Ukraine zufolge sind sieben Menschen bei den russischen Angriffen verletzt worden, darunter ein vierjähriges Kind. Nach Angaben von Charkiws Bürgermeister wurde eine Gasleitung in der Stadt beschädigt. Mindestens zwei Häuser seien zerstört und zehn beschädigt worden.

03.34 Uhr: Gouverneur - Fünf Tote bei ukrainischem Angriff auf russische Grenzregion Belgorod

Bei einem ukrainischen Luftangriff auf die russische Grenzregion Belgorod sind nach Angaben der örtlichen Behörden in der Nacht zum Sonntag fünf Zivilisten getötet worden. Zwölf Menschen seien zudem verletzt worden, vier von ihnen schwer, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow mit. Unter den Verletzten seien auch drei Minderjährige. Zwei von ihnen seien ins Krankenhaus gebracht worden.

Samstag, 24. August 2024

19.18 Uhr: Ukraine entwickelt extraschnelle Drohnenrakete

Die Ukraine hat offenbar eine besonders schnelle und leistungsfähige Drohnenrakete entwickelt. Präsident Wolodymyr Selenskyj stellte die neue Waffe mit dem Namen "Paljanyizja" (ukrain. für "Weißbrot") anlässich der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag vor. Sie sei schneller und leistungsfähiger "als unsere Langstreckendrohnen". "Unser Feind wird (...) erfahren, was der ukrainische Weg der Vergeltung ist. Würdig, symmetrisch, weitreichend", so Selenskyj. Die Drohne sei bereits einmal eingesetzt worden. Aus Gründen der Geheimhaltung wollte er keine Details nennen.

Da der Westen es der Ukraine bisher nicht erlaubt, gelieferte schwere Waffen auf russischem Territorium einzusetzen, hat die Ukraine vor einigen Monaten begonnen, verstärkt Drohnen aller Art zu bauen. Sie sind vergleichsweise preiswert und in großen Stückzahlen herstellbar.

17.15 Uhr: Litauen will Ukraine zusätzlich militärisch unterstützen

Litauen will der Ukraine weiteren Militärhilfe gewähren. Das verspräch die litauische Regierungschefin Ingrida Šimonytė in Kiew vor der Presse. Laut der Agentur Unian sagte sie: "Die Position Litauens ist bekannt und einfach: Die Ukraine muss gewinnen, Russland muss verlieren."

Zu dem Paket gehören demnach etwa 5.000 Drohnen, die im Herbst in Kiew eintreffen sollen. Bis Anfang September sollen Flugabwehrsysteme, Raketen, Ausrüstung zur Drohnenabwehr sowie Munition und weitere Waffen geliefert werden. Außerdem will Litauen 35 Millionen Euro gewähren, damit Radargeräten und Minensuchgeräte angeschafft werden können. Den Gesamtwert des neuen Militärpakets blieb nannte Šimonytė nicht.

17.02 Uhr: Scholz sichert Selenskyj deutsche Solidarität zu

Zum ukrainischen Unabhängigkeitstag hat Bundeskanzler Olaf Scholz Präsident Wolodymyr Selenskyj zugesichert, dass Deutschland der Ukraine weiter in "anhaltender und unverbrüchlicher Solidarität" zu Seite stehen werde. SeEs habe ein Telefonat zwischen den beiden Politikern gegeben, so Scholz' Sprecher Steffen Hebestreit. Präsident Selenskyj habe der Bundesregierung für die kontinuierliche militärische Unterstützung gedankt, insbesondere bei der Luftverteidigung.

14.45 Uhr: Selenskyj - Putin kann Ukraine "rote Linien" nicht diktieren

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner Rede zum Unabhängigkeitstag des Landes den Freiheitswillen des Volkes betont. "Wir lassen es nicht zu, dass der Boden in eine Grauzone verwandelt wird, wo rechtmäßig die blau-gelbe Flagge (Nationalflagge der Ukraine) wehen soll", sagte Selenskyj in seiner Rede. 

Die Ukrainer würden dem Angreifer alle Schrecken zurückzahlen - mit Prozenten, warnte Selenskyj. Wer die Ukraine in eine Pufferzone verwandeln wolle, müsse aufpassen, dass sein Land nicht zur "Pufferföderation" werde, wandte er sich mit Blick auf die Gegenoffensive im Gebiet Kursk an Kremlchef Wladimir Putin.

14.34 Uhr: Selenskyj: Kursk-Offensive zur Verhinderung russischer Angriffe

Der ukrainische Vorstoß in die russische Region Kursk hat nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj das Ziel, Angriffe auf den Norden seines Landes zu verhindern. Der Einsatz sei schwierig, aber er sehe die Fortschritte positiv, sagte Selenskyj am Samstag auf einer Pressekonferenz. Auch sei es das Ziel gewesen, russische Soldaten gefangen zu nehmen. Weitere Ziele der Offensive könne er nicht preisgeben.

14.29 Uhr: Ukraine-Flüchtlinge behalten Spätaussiedler-Ansprüche

Ukraine-Flüchtlinge behalten nach Angaben des Bundesinnenministeriums ihre potenziellen Ansprüche als Spätaussiedler. Dies werde jetzt mit einer entsprechenden Verordnung abgesichert, kündigte die Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, Juliane Seifert, beim "Tag der Heimat" des Bundes der Vertriebenen (BdV) in Berlin an. Für die Geflüchteten aus dem von Russland vor zweieinhalb Jahren angegriffenen Land solle die Regelung rückwirkend ab dem Tag des Kriegsbeginns gelten, ergänzte sie. 

Auch Menschen, die im Zusammenhang mit ihrer kriegsbedingten Flucht bereits erfolglos einen Spätaussiedlerantrag gestellt hätten, könnten jetzt ihren Anspruch geltend machen und ihr Anliegen wieder aufgreifen, sagte Seifert - sofern sie die rechtlichen weiteren Voraussetzungen des Bundesvertriebenengesetzes erfüllten. 

Das bisherige Bundesvertriebenengesetz sah nach Angaben von Seifert vor, dass jeder, der seinen Wohnsitz im Aussiedlungsgebiet aufgibt und sich anderswo für längere Zeit niederlässt, unweigerlich seine Rechte als potenzieller Spätaussiedler einbüßt. Viele hätten dies als ungerecht empfunden - auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).

14.02 Uhr: Fünf Tote nach russischem Angriff in der Ostukraine

Bei einem russischen Angriff in der Ostukraine sind nach Behördenangaben am Samstagmorgen mindestens fünf Zivilisten ums Leben gekommen. Polizei und Rettungskräfte seien in der Stadt Kostjantyniwka im Einsatz, teilte der Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, auf der Plattform Telegram mit. Er forderte Einwohner erneut auf, sich in Sicherheit zu bringen. Einzelheiten zum Angriff nannte er nicht.

13.47 Uhr: Ukraine und Russland tauschen 115 Kriegsgefangene aus

Die Ukraine hat nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj 115 Kriegsgefangene mit Russland ausgetauscht. Die Ukrainer seien heimgekehrt, sagte Selenskyj und dankte zugleich den Vereinigten Arabischen Emiraten für die Vermittlung.

Es ist die erste Aktion dieser Art, seit die Ukraine in diesem Monat ihre Offensive auf russischem Gebiet startete. Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA meldete unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau, russische Soldaten, die von der Ukraine während der Offensive in der Region Kursk gefangengenommen worden seien, befänden sich auf dem Gebiet von Belarus.

11.40 Uhr: Selenskyj geht gegen Russland-nahe Kirchen vor

Am Unabhängigkeitstag seines Landes hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Gesetz zum Verbot der Russland nahestehenden ukrainisch-orthodoxen Kirche unterzeichnet. Der Schritt werde die Unabhängigkeit der Ukraine stärken, gab Selenskyj an. Der Gesetzestext wurde am Samstag auf der Internetseite des ukrainischen Parlaments veröffentlicht.

Die Parlamentarier hatten am Dienstag für den Gesetzentwurf gestimmt, der ein Verbot religiöser Organisationen mit Verbindungen zu Moskau vorsieht. Russland verurteilte die Maßnahme. Der Gesetzentwurf legt eine Frist fest, innerhalb derer religiöse Organisationen ihre Verbindungen zu Russland abbrechen müssen. Die Umsetzung des Gesetzes könnte viele Jahre dauern.

11.05 Uhr: Ukraine will Internationalen Strafgerichtshof anerkennen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj macht den Weg frei für den Beitritt seines Landes zum Internationalen Strafgerichtshof. Er unterzeichnete am Samstag ein Gesetz zur Ratifizierung des sogenannten Römischen Statuts. Zuvor hatte bereits das Parlament zugestimmt.

Eine volle Mitgliedschaft gilt als wichtiger Schritt bei der Annäherung an die EU. Der Gerichtshof hat internationale Haftbefehle unter anderem für Russlands Präsident Wladimir Putin ausgesprochen.

10.57 Uhr: Raketenangriffe auf ukrainische Schlangeninsel

Das ukrainische Militär hat einen massiven russischen Raketenangriff auf die Schlangeninsel im Schwarzen Meer gemeldet. Vier Marschflugkörper vom Typ X-22 seien dort eingeschlagen, hieß es. Über Schäden gibt es keine Angaben. Die Schlangeninsel gilt als strategisch wichtig für die Kontrolle des westlichen Schwarzmeerraums. Russland hatte sie in den ersten Kriegstagen erobert, musste sie aber später wieder räumen.

Laut ukrainischen Angaben wurden zudem russische Gleitbomben über dem Gebiet Cherson abgeworfen worden. Dabei sei eine Frau getötet und ein Mann verletzt worden, berichtete die Staatsanwaltschaft in der Region. Die ukrainische Luftwaffe fing eigenen Angaben zufolge sieben Drohnen über dem Süden des Landes ab.

10.54 Uhr: Auch russisches Munitionslager bei ukrainischem Angriff auf Woronesch getroffen

Die Ukraine hat bei Drohnenangriffen gegen Russland Medienberichten zufolge auch ein Munitionsdepot in der Region Woronesch getroffen. Ziel sei ein Lager in der Nähe der Kleinstadt Ostrogoschsk, etwa 100 Kilometer südlich von Woronesch, gewesen, berichtete das unabhängige Internetportal Astra. Offiziell ist zwar nicht von einem Munitionsdepot die Rede, doch Gouverneur Alexander Gussew ordnete die Verhängung des Notstands in drei Ortschaften an wegen der "Liquidierung der Folgen eines Brands und der Detonation explosiver Objekte" an. 

Zwei Frauen seien durch die Explosionen verletzt worden, eine davon habe ins Krankenhaus eingewiesen werden müssen, schrieb er auf Telegram. 200 Menschen mussten demnach in Sicherheit gebracht werden. Zwei Verletzte gab es offiziellen Angaben nach auch in der Nachbarregion Belgorod durch Drohnenangriffe. Das russische Verteidigungsministerium hingegen meldete nur den Abschuss von insgesamt sieben Drohnen, fünf über der Region Woronesch und jeweils einer über Belgorod und Brjansk. Zu Folgeschäden machte die Behörde keine Angaben. 

In der russischen Region Kursk, wo das ukrainische Militär vor mehr als zwei Wochen eine Überraschungsoffensive startete, seien in der Nacht zum Samstag drei und am Morgen vier Raketen abgeschossen worden, sagte der örtliche Gouverneur Alexej Smirnow. Das Verteidigungsministerium Russlands berichtete, am Samstagmorgen seien zwei weitere Drohnen abgeschossen worden, eine davon über Kursk, die andere über der Region Brjansk.

10.16 Uhr: Selenskyj richtet sich mit Ansprache zum ukrainischen Unabhängigkeitstag an sein Volk

Der Krieg ist nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Russland "zurückgekehrt". Mit dem Einmarsch in die Ukraine habe Russland die Ukraine "zerstören" wollen, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft anlässlich des Unabhängigkeitstags seines Landes. Stattdessen werde in der Ukraine nun zum 33. Mal der Unabhängigkeitstag gefeiert, gab Selenskyj weiter an. "Und was der Feind in unser Land gebracht hat, ist nun an seinen Ursprung zurückgekehrt."

Nach Angaben Selenskyjs wurde seine Videobotschaft in der Grenzregion aufgenommen, von der aus Kiew seine Überraschungsoffensive in Russland gestartet hatte. Ukrainische Truppen waren am 6. August in die Grenzregion Kursk eingedrungen.

09.47 Uhr: Russische Region Woronesch ruft nach Drohnenattacke Notstand aus

Russland hat in einem Teil der Region Woronesch an der Grenze zur Ukraine nach einem nächtlichen Drohnenangriff den Notstand ausgerufen. Das teilte der örtliche Gouverneur Alexander Gussew auf seinem Telegram-Kanal mit. Demnach haben die russischen Streitkräfte fünf Drohnen abgefangen. Herabfallende Trümmer hätten jedoch ein Feuer ausgelöst, das wiederum zur Detonation von Sprengstoffen geführt habe.

Der Vorfall beschädigte keine zivilen Gebäude, betonte Gussew. Dieser habe jedoch Notmaßnahmen durch die Behörden in drei Siedlungen erforderlich gemacht. 200 Menschen seien in Sicherheit gebracht worden.

06.22 Uhr: US-Sanktionen richten sich gegen 400 Organisationen

Die USA verhängen dem US-Außenministerium zufolge Sanktionen gegen mehr als 400 Organisationen und Einzelpersonen, weil sie nach US-Angaben Russlands Krieg in der Ukraine unterstützen. "Die heutigen Maßnahmen treffen Russland dort, wo es weh tut", sagt Aaron Forsberg, der Direktor für Wirtschaftssanktionspolitik im US-Außenministerium. Die Maßnahmen richten sich unter anderem gegen den russischen Energiesektor sowie Unternehmen in der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Darunter sind auch chinesische Unternehmen, von denen angenommen wird, dass sie Moskau helfen, westliche Sanktionen zu umgehen und sein Militär auszubauen. Zum Beispiel die Import-Export-Abteilung der chinesischen Dalian Machine Tool Group, die Güter mit doppeltem Verwendungszweck im Wert von vier Millionen US-Dollar an russische Unternehmen geliefert haben soll. Der Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington, Liu Pengyu, erklärte, Peking lehne einseitige Sanktionen entschieden ab und der normale Handel zwischen China und Russland dürfe nicht untergraben werden.

06.10 Uhr: Britischer Premier betont Unterstützung für Ukraine

Der britische Premierminister Keir Starmer hat der Ukraine zum Nationalfeiertag die dauerhafte Unterstützung seines Landes versprochen. "Meine Botschaft an alle Ukrainer, ob sie an der Front sind oder hier in ihrer zweiten Heimat im Vereinigten Königreich, ist eindeutig: Wir sind heute und für immer an Eurer Seite", sagte Starmer in einer Grußbotschaft.

Dies habe er auch im Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bekräftigt, als der vor einigen Wochen in London war, sagte Starmer. Nicht nur die britische Regierung stehe hinter der Ukraine, sondern das ganze Land. "Wir sind für Euch da, solange es nötig ist." Seine Botschaft beendete der Premier mit dem ukrainischen Gruß "Slawa Ukrajini" (Ruhm der Ukraine).

Freitag, 23. August 2024

21.18 Uhr: Biden kündigt neue Waffenhilfe an

US-Präsident Joe Biden kündigt in einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein neues Militärhilfepaket an. Wie das US-Präsidialamt mitteilt, umfasst das Paket Luftabwehrraketen, Ausrüstung zur Drohnenabwehr, Panzerabwehrraketen und Munition. Biden habe gegenüber Selenskyj die "unerschütterliche Unterstützung der USA für das ukrainische Volk" bekräftigt.

20.45 Uhr: Selenskyj mahnt ausstehende Waffenlieferungen an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die westlichen Partner seines Landes eindringlich zur Lieferung versprochener militärischer Unterstützung aufgefordert. "An der Front wird mit Granaten und Ausrüstung gekämpft, nicht mit Worten wie 'morgen' oder 'bald'", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Nach seinen Worten warte die Ukraine auf Pakete mit Waffen oder Ausrüstung, "die angekündigt und beschlossen, aber noch nicht geliefert wurden". Details zu den säumigen "Lieferanten" nannte er nicht.

17.45 Uhr: Auswärtiges Amt warnt vor verstärkten Angriffen auf Kiew zum Unabhängigkeitstag

Die Bundesregierung warnt vor verstärkten russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew rund um den Unabhängigkeitstag des Landes am Samstag. Es könne zu verstärkten Raketen- und Luftangriffen auf Kiew und andere Ballungszentren kommen, erklärte das Auswärtige Amt in einer aktualisierten Reisewarnung. In Kiew und anderen Orten könnten auch kurzfristig Ausgangssperren verhängt werden. Deutsche Staatsangehörige seien weiterhin "dringend aufgefordert, das Land zu verlassen".

17.40 Uhr: Schwere Kämpfe im Osten der Ukraine dauern an

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben Dutzende Angriffe russischer Truppen abgewehrt. Insgesamt seien von den Fronten im Osten des Landes im Tagesverlauf 79 russische Angriffe, teilweise mit Artillerie- und Luftunterstützung, gemeldet worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem täglichen Lagebericht mit. 

Absoluter Brennpunkt war einmal mehr die Umgebung von Pokrowsk am Rande des Donbass. Dort versuchten russische Einheiten, Gebietsgewinne vom Vortag zu befestigen und auch auszuweiten. Insgesamt seien die ukrainischen Verteidiger in diesem Bereich innerhalb weniger Stunden 20 Angriffen ausgesetzt gewesen.

17.14 Uhr: USA weiten Sanktionen gegen Russland aus

Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben die USA weitere Sanktionen gegen Moskau verhängt. Die Strafmaßnahmen richteten sich gegen rund 400 Unternehmen und Personen, teilte das Finanzministerium in Washington mit. Unter anderem seien rund 60 Technologieunternehmen aus dem Rüstungsbereich betroffen, deren "Produkte und Dienstleistungen Russlands Kriegstreiben unterstützen".

"Die heutigen Entscheidungen des Finanzministeriums zielen darauf ab, die von Präsident Joe Biden und seinen G7-Kollegen eingegangenen Verpflichtungen umzusetzen, die Lieferketten Russlands zu unterbrechen", erklärte der stellvertretende Finanzminister Wally Adeyemo. Die betroffenen Unternehmen und Personen seien sowohl in Russland als auch in anderen Staaten ansässig.

16.44 Uhr: Unternehmen – Russische Öllieferung durch Ukraine im Juli verdoppelt

Russland hat im Juli laut dem Kiewer Beratungsunternehmen ExPro seine Öllieferungen durch die Ukraine verdoppelt. Die Menge an russischem Öl, die über die Ukraine in EU-Länder floss, sei im Juli auf 1,09 Millionen Tonnen gegenüber 540.000 Tonnen im Juni gestiegen. Vom 1. bis 19. August habe das Transitvolumen bei mehr als 600.000 Tonnen gelegen, fügte das Beratungsunternehmen hinzu. Zuvor hatten sich Ungarn und die Slowakei beklagt, dass die Ukraine den Öldurchfluss beschränken wolle.

Die monatlichen Öltransitmengen über die Ukraine sind unbeständig und schwanken zwischen rund 500.000 Tonnen im Juni und mehr als 1,2 Millionen Tonnen im Januar. Die ukrainische Regierung hatte angekündigt, den russischen Ölexporteur Lukoil künftig daran zu hindern, die durch die Ukraine laufende "Druschba"-Pipeline zu benutzen, die Öl in die Raffinerien Ungarns und der Slowakei bringt. Die beiden EU-Länder warnten vor möglichen Treibstoffengpässen ab September, falls keine Lösung gefunden würde.

16.34 Uhr: Ukraine – Acht Zivilisten bei russischen Angriffen getötet

Bei russischen Angriffen sind nach ukrainischen Behördenangaben acht Zivilisten im Osten und im Süden des Landes getötet worden. Wie die Polizei mitteilte, starben zwei Menschen in der Grenzregion Sumy, vier weitere Menschen wurden verletzt. In der Region Charkiw wurden nach Angaben von Gouverneur Oleh Synehubow drei Todesopfer geborgen. Aus der Region Donezk und der Region Cherson meldeten die Behörden drei weitere Tote.

16.20 Uhr: Serbiens Patriarch verurteilt Verbot ukrainischer Kirche

Das neue ukrainische Gesetz für ein Verbot von mit Russland verbundenen religiösen Organisationen stößt in Serbien auf Kritik. Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije äußerte seine "große Empörung" darüber, dass der Gesetzgeber in Kiew die Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK) verbieten wolle. In einem Brief an das Oberhaupt der UOK, Metropolit Onufrij, warf er den Verantwortlichen in der Ukraine "neuen Totalitarismus" vor und sagte der Schwesterkirche seine Unterstützung zu.

Patriarch Porfirije schrieb, die Arbeit der serbischen Kirche sei während des Zweiten Weltkriegs selbst von einem offen totalitären Marionettenregime verboten und verfolgt worden. "Heute wird die Schwesterkirche in der Ukraine von einer sogenannten demokratischen Regierung verfolgt, die sich aus ihren Landsleuten zusammensetzt, was die Situation schwierig und unvergleichlich absurder macht", so das Belgrader Kirchenoberhaupt. Dieses Vorgehen Kiews müsse beendet werden. Zuvor hatte bereits die russisch-orthodoxe Kirche das neue Gesetz massiv kritisiert.

15.51 Uhr: 90 Russen und acht Belarussen bei Paralympics dabei

Russland wird bei den Paralympischen Spielen eine deutlich größere Delegation unter neutraler Flagge antreten lassen als noch bei Olympia. Wie das Internationale Paralympische Komitee (IPC) mitteilte, stehen 90 sogenannte neutrale Athletinnen und Athleten aus Russland auf der Startliste. Dazu kommen weitere acht neutrale Sportlerinnen und Sportler aus Belarus. Bei Olympia waren lediglich 15 Athletinnen und Athleten aus Russland als neutrale Einzelsportler angetreten, zudem 17 aus Belarus.

Die russischen und belarussischen Sportler dürfen in Paris erneut nicht an der Eröffnungsfeier teilnehmen, die Nationalhymne wird bei Siegen nicht gespielt. Eine Teilnahme unter russischer Flagge wurde wegen des Angriffs auf die Ukraine nicht zugelassen. Mannschaften wurden ausgeschlossen, Einzelsportler wurden von einer vom IPC beauftragten externen Kommission im Vorfeld überprüft. Untersagt waren die "aktive" Unterstützung des Krieges gegen die Ukraine sowie eine Verbindung zum Militär.

15.27 Uhr: Dutzende russische Wehrpflichtige in Region Kursk vermisst

Bei der ukrainischen Gegenoffensive im Gebiet Kursk sind nach Medienangaben zahlreiche russische Wehrpflichtige gefangen genommen worden oder gelten als vermisst. So würden mindestens 81 Wehrpflichtige vermisst, weitere 38 seien in den von ukrainischen Militärs veröffentlichten Videos als Gefangene identifiziert worden, berichtete der russischsprachige Dienst der BBC.  Kremlchef Putin hatte zu Beginn seines Krieges gegen die Ukraine versprochen, dass nur Zeitsoldaten und Freiwillige eingesetzt würden. Allerdings gilt aus Sicht des Kremls die Verteidigung von Kursk nicht Teil der sogenannten "militärischen Spezialoperation". 

Offiziell macht Russland keine Angaben zu seinen Verlusten in Kursk. Bekannt ist allerdings, dass mindestens zwei Wehrpflichtige bei den Kämpfen seit Anfang August ums Leben gekommen sind. Die tatsächliche Zahl dürfte weit höher liegen. Die Daten der BBC zu den vermissten Wehrpflichtigen stützen sich auf Suchmeldungen im Internet von Angehörigen der Rekruten, die seit Beginn der ukrainischen Offensive keinen Kontakt mehr zu diesen hatten. Medienberichten zufolge sollen Wehrpflichtige aus weiteren Regionen nach Kursk verlegt werden. Die Militärführung in Moskau hofft so, nicht zu viele professionelle Soldaten aus der Ukraine abziehen zu müssen.

14.41 Uhr: Modi wirbt bei Ukraine-Besuch für Verhandlungslösung

Der indische Regierungschef Narendra Modi hat den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu Gesprächen mit Russland gedrängt, um den Krieg zu beenden. Modi bot bei einem Besuch in Kiew an, als "Freund" zu fungieren, um zum Frieden beizutragen. In gemeinsamen Erklärungen vor Reportern sagte Modi, er sei mit einer Friedensbotschaft nach Kiew gekommen und forderte einen Dialog zwischen Russland und der Ukraine. "Der Weg zu einer Lösung kann nur durch Dialog und Diplomatie gefunden werden. Und wir sollten uns in diese Richtung bewegen, ohne Zeit zu verlieren", sagte Modi. Beide Seiten sollten sich zusammensetzen, um einen Ausweg zu finden.

Der 73-jährige Modi präsentiert sich selbst als Friedensvermittler zwischen Moskau und Kiew und hatte angekündigt, mit Selenskyj über eine "friedliche Lösung" in dem Krieg sprechen zu wollen. Bei einem Besuch im Nachbarland Polen hatte der indische Premierminister bereits zu Verhandlungen aufgerufen und erklärt, dass Indien der festen Überzeugung sei, "dass kein Problem auf einem Schlachtfeld gelöst werden kann". Sein Land unterstütze den "Dialog und die Diplomatie".

14.33 Uhr: Nach Putin-Umarmung: Modi drückt auch Selenskyj

Nur Wochen nach seiner kontroversen Umarmung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat Regierungschef Narendra Modi in Kiew den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Auch ihn schloss der 73-Jährige in die Arme. Modi besuchte mit Selenskyj eine Gedenkstätte für die im Krieg getöteten ukrainischen Kinder, wo er eine Puppe niederlegte.

Indien verhält sich offiziell neutral zu dem Krieg. Es trägt Sanktionen gegen Moskau nicht mit und wirbt für eine Konfliktlösung durch Dialog, hat aber bislang keine Vorschläge gemacht. Der Subkontinent pflegt gute Beziehungen zum Westen und zu Moskau, von dem er mit Blick auf seine Militärausrüstung abhängig ist. Während des Kriegs ist Indien zudem zu einem der größten Käufer von russischem Öl geworden. Moskau hatte Modi erst im Juli besucht. Bilder des Treffens, bei dem sich Modi und Putin umarmten, gingen um die Welt und wirkten in vielen westlichen Ländern verstörend. Selenskyj verurteilte damals die Nähe Modis zum Kremlchef.

14.26 Uhr: Briten – Wagner-Truppe nach Prigoschins Tod zunehmend zersplittert

Ein Jahr nach dem Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin ist dessen Privatarmee Wagner nach britischer Einschätzung zunehmend zersplittert. Seit dem tödlichen Flugzeugabsturz hätten viele führende Figuren die Gruppe verlassen, teilte das britische Verteidigungsministerium auf der Plattform X mit. "Im Vergleich zum Höchstwert von 50.000 Beschäftigten im Jahr 2023 hat Wagner nun höchstwahrscheinlich noch etwa 5.000 Beschäftigte in seinen verbliebenen Einsätzen in Belarus und Afrika", teilte das Ministerium mit. Viele ehemalige Wagner-Kämpfer sind nach Analysen von Militärexperten direkt in die russische Armee oder in paramilitärische Einheiten unter Kontrolle des Verteidigungsministeriums gewechselt.

Vor einem Jahr, am 23. August 2023, war Prigoschins Privatjet abgestürzt. Er hatte zwei Monate zuvor einen kurzen Aufstand gegen Russlands Militärführung angezettelt. Bei dem Flugzeugabsturz kamen alle zehn Insassen ums Leben.

14.21 Uhr: Borrell besorgt über deutsche Debatte zu Ukraine-Hilfen

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat sich besorgt angesichts der Debatte in Deutschland über die Finanzierbarkeit künftiger Ukraine-Hilfen gezeigt. Sollte Deutschland in den kommenden Jahren seine militärische Unterstützung verringern, wäre das "sehr besorgniserregend", sagte Borrell bei einer Rede in der spanischen Stadt Santander. "Sehr besorgniserregend ist die Ankündigung, dass Deutschland seine militärische Unterstützung in den kommenden Jahren verringern wird. Dies ist eine schlechte Nachricht", erklärte Borrell. "Bisher war Deutschland, ohne viel Lärm zu machen, der größte Unterstützer der Ukraine", fügte er hinzu.

Borrell bezog sich auf Berichte, wonach die Bundesregierung kommendes Jahr keine Haushaltsmittel über bereits eingeplante vier Milliarden Euro hinaus für die Ukraine-Hilfe zur Verfügung stellen will. Bundeskanzler Scholz bekräftigte daraufhin, die Bundesregierung werde weiter Waffen liefern. Die Mittel dafür stünden zur Verfügung. "Deutschland wird in der Unterstützung der Ukraine nicht nachlassen", sagte Scholz am Mittwoch bei einem Besuch in Moldau. Er verwies zudem auf den von den G7-Staaten geplante Kredit von 50 Milliarden Dollar an die Ukraine, damit diese sich selber Militärmaterial kaufen könne.

13.56 Uhr: Umfrage – Fast die Hälfte fürchtet Übergreifen des Ukraine-Kriegs auf Deutschland

Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland befürchtet einer Umfrage zufolge das Übergreifen des Ukraine-Kriegs auf Deutschland. 45 Prozent der Befragten gaben in einer Umfrage des Instituts Insa an, ein solches Szenario "sehr" oder "eher" zu fürchten. In Ostdeutschland lag der Anteil mit 55 Prozent deutlich höher, in Westdeutschland mit 37 Prozent niedriger. Auftraggeberinnen der Erhebung sind BSW-Parteichefin Sahra Wagenknecht und die Publizistin Alice Schwarzer.

Ebenfalls 45 Prozent der bundesweit Befragten gaben an, kein Übergreifen des Kriegs auf Deutschland zu befürchten. Ganz generell ergab sich in der Umfrage eine große Mehrheit für Friedensverhandlungen mit Russland: 33 Prozent waren "absolut dafür", 35 Prozent waren "eher dafür". "Eher dagegen" waren 13 Prozent, absolut dagegen waren nur sieben Prozent.

13.35 Uhr: Brennendes Treibstofflager in Russland erneut angegriffen

Ein seit Tagen brennendes Tanklager in Südrussland soll nach inoffiziellen Angaben erneut von einer ukrainischen Drohne attackiert worden sein. Die Drohne sei am frühen Freitagmorgen eingeschlagen, berichteten der Telegram-Kanal Shot und andere russische Medien. Das Feuer im Treibstofflager Proletarsk mit mehr als 70 einzelnen Tanks war am vergangenen Sonntagmorgen durch einen ukrainischen Drohnenangriff ausgelöst worden und konnte bislang nicht gelöscht werden. Die Ukraine versuche offenbar, das Feuer auf Zisternen voller Kerosin auszuweiten, die noch nicht brennen, hieß es zu dem angeblichen neuen Angriff.

12.55 Uhr: US-Institut – Kiews Offensive zwingt Moskau zu Truppenverlagerungen

Wegen des Vormarschs ukrainischer Truppen im westrussischen Gebiet Kursk hat Moskau nach Einschätzung von Experten erstmals Truppen aus dem von ihm überfallenen Nachbarland abgezogen. Die russische Militärführung habe zumindest aus dem südukrainischen Gebiet Saporischschja vereinzelte Truppenteile verlegt, um die Verteidigung von Kursk zu stärken, schrieb das US-Institut für Kriegsstudien (ISW). Es verwies auf Einträge abkommandierter Soldaten in sozialen Netzwerken. Demnach versuche Russland aber, die Hauptachse seines Angriffs im ostukrainischen Gebiet Donezk nicht zu schwächen.

12.50 Uhr: Wichtige Fährverbindung bleibt Krim eingestellt

Auch einen Tag nach einem ukrainischen Angriff bleibt der für die Versorgung der Krim wichtige russische Hafen Kawkas für Fähren gesperrt. Nach Abschluss der Aufräumarbeiten soll nach Angaben des Verkehrsministeriums in Moskau vom Freitag der Fährverkehr wieder aufgenommen werden. Kawkas liegt in der Meerenge von Kertsch, die das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer verbindet. Über den Hafen werden Treibstoff und Munition auf die Krim transportiert.

Am Donnerstag hatte die Ukraine eine mit 30 Tank-Waggons beladene Fähre getroffen. Unklar ist, ob die Fähre ganz gesunken ist.

11.30 Uhr: Indiens Ministerpräsident Modi in Kiew eingetroffen

Indiens Regierungschef Narendra Modi ist in Kiew eingetroffen. Die indische Gemeinschaft in der Ukraine habe ihm am Morgen einen sehr freundlichen Empfang bereitet, schreibt Modi auf der Kurznachrichtenplattform X. Das indische Fernsehen berichtet, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe Modi vor Gesprächen begrüßt. Modi hatte im Juli Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau besucht.

10.30 Uhr: Russland wirft Ukraine Angriff auf Atomkraftwerk vor

Russland wirft der Ukraine vor, in der Nacht zum Freitag das Atomkraftwerk Kursk per Drohne angegriffen zu haben. Es handele sich um einen Akt von "nuklearem Terrorismus", zitiert die russische Nachrichtenagentur Tass die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau. Das russische Verteidigungsministerium reagiert zunächst nicht auf eine Anfrage. Es ist bereits die zweite Anschuldigung innerhalb von zwei Tagen. Der Chef der Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen (IAEA), Rafael Grossi, soll die Anlage in einigen Tagen besuchen. Das Atomkraftwerk befindet sich in der Region Kursk im Westen Russlands, wo seit dem überraschenden Einmarsch ukrainischer Truppen am 6. August heftige Kämpfe toben.

10.15 Uhr: Ukrainisches Militär – Haben 14 von 16 russischen Drohnen zerstört

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben 14 von 16 russischen Angriffsdrohnen zerstört, die in der Nacht zum Freitag gestartet wurden. "Das Luftabwehrsystem war in den Regionen Tscherkassy, ​​Kirowohrad, Poltawa und Sumy im Einsatz", teilt die Luftwaffe mit.

09.18 Uhr: Humanitäre Situation in der Region Pokrovsk verschlechtert sich dramatisch

Die humanitäre Situation in der Region Pokrovsk hat sich über die letzten Monate massiv verschlechtert. Die Frontlinie ist mittlerweile nur noch zehn Kilometer von Pokrovsk-Stadt entfernt. Wegen anhaltender Bombardierungen wurde seit dem 20. August die dringende Evakuierung von Familien mit Kindern für Pokrovsk-Stadt und die nahegelegenen Gemeinden angeordnet, darunter Hrodivka, Novohrodivka, Selidove und Myrnohard, meldet die Hilfsorganisation CARE.

Zurzeit leben noch mehr als 59.000 Menschen in Pokrovsk, 4.000 davon sind Kinder. Jeden Tag werden rund 600 Menschen evakuiert. Das ist ein starker Anstieg, denn zuvor waren es etwa 600 Personen im Monat. Die meisten suchen Zuflucht in der nahegelegenen Region Dnipro. Nach Schätzungen von CARE werden hier 50.000 neu angekommene Personen Unterstützung benötigen.

06.00 Uhr: Russischer Botschafter – USA wollen Ukraine Freibrief für Waffen geben

Dem russischen Botschafter in den USA zufolge glaubt Russland, dass die Vereinigten Staaten bald alle Beschränkungen für den Einsatz von Waffen, die an die Ukraine geliefert werden, aufheben werden. So zitierte die Nachrichtenagentur RIA am Freitag den Botschafter Anatoli Antonow. "Die derzeitige Regierung verhält sich wie jemand, der eine Hand ausstreckt und mit der anderen einen Dolch hinter dem Rücken hält", sagte Antonow.

05.44 Uhr: Ukraine versenkt russische Fähre mit Öl im Hafen

Während die Offensive der ukrainischen Armee in der westrussischen Region Kursk weitergeht, ist ihr nun auch in Südrussland ein spektakulärer Schlag geglückt. In einem Hafen der südrussischen Region Krasnodar geriet offiziellen Angaben zufolge eine mit Treibstoffzisternen beladene Eisenbahnfähre durch ukrainischen Beschuss in Brand und sank.

Der Angriff wurde von Anwohnern auf Videos festgehalten, in denen große Flammen und riesige schwarze Rauchwolken zu sehen sind, die aus einem Objekt im Hafen steigen. 17 Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden, schrieb der Gouverneur der Region, nach zwei Vermissten werde noch gesucht. Der Hafen Kawkas im Gebiet Krasnodar liegt gegenüber der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim und wird intensiv für die Versorgung der russischen Truppen im Angriffskrieg gegen die Ukraine genutzt.

05.43 Uhr: Harris – Stehe fest zu Ukraine und Nato

Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat sich klar zur Nato bekannt und auch versprochen, der von Russland angegriffenen Ukraine weiter beizustehen. "Ich werde fest an der Seite der Ukraine und unserer Nato-Verbündeten stehen", sagte sie in ihrer mit Spannung erwarteten Rede zum Abschluss des viertägigen Parteitags der Demokraten in Chicago. 

Ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump hingegen habe damit gedroht, die Nato im Stich zu lassen, sagte Harris. Auch habe er den russischen Präsidenten Wladimir Putin dazu ermutigt, in Europa einzumarschieren. Harris und die Demokraten wollen bei der Wahl am 5. November einen Wiedereinzug Trumps ins Weiße Haus verhindern. 

03.00 Uhr: Indiens Ministerpräsident Narendra Modi besucht Kiew

Der indische Regierungschef Narendra Modi blickt mit Vorfreude auf das heutige Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew. "Ich freue mich auf die Gelegenheit, Perspektiven für eine friedliche Lösung des anhaltenden Ukraine-Konflikts auszutauschen", so Modi. Als Freund und Partner hoffe Indien auf eine baldige Rückkehr von Frieden und Stabilität in der Region. Michailo Podoljak, ein Berater im Büro des ukrainischen Präsidenten, erklärte gegenüber Reuters, Modis Besuch in Kiew sei von großer Bedeutung, da Neu-Delhi "wirklich einen gewissen Einfluss" auf Moskau habe. Modis Besuch ist die erste Reise eines indischen Regierungsgchefs in die Ukraine seit der Unabhängigkeit Kiews von der Sowjetunion im Jahr 1991.

00.53 Uhr: Ukraine befürchtet bisher schwersten Winter

Angesichts ihrer massiv angeschlagenen Infrastruktur geht die Ukraine davon aus, dass ihr der härteste Winter in ihrer Geschichte bevorsteht. Weil sich die Schäden durch die andauernden russischen Angriffe summiert hätten, werde der kommende Winter noch viel schwerer als der vorangegangene, sagte der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko auf einer Videokonferenz.

Nach seinen Worten verwendet die russische Armee bewusst verschiedene Waffen in kombinierten Attacken, um möglichst große Zerstörungen anzurichten. Deshalb sei die Strom- und Energie-Infrastruktur der Ukraine schwer getroffen.

Donnerstag, 22. August 2024

22.15 Uhr: Ukraine meldet mehr als 50 russische Angriffe im Osten

An der ukrainischen Ostfront hat es allein am Donnerstag nach ukrainischen Angaben 53 russische Angriffe gegeben. Diese hätten sich vor allem auf die Stadt Pokrowsk konzentriert, auf deren Einnahme die russischen Streitkräfte abzielten, heißt es in einer Mitteilung des ukrainischen Generalstabs.

Eine Stellungnahme der russischen Regierung dazu gibt es bisher nicht.

18.19 Uhr: Treibstoff-Frachter sinkt im Hafen von Kawkas

In der südrussischen Region Krasnodar ist nach russischen Angaben ein Frachter mit Treibstoff gesunken. Vorausgegangen sei ein ukrainischer Luftangriff. "Wegen der erlittenen Schäden" sei die mit Treibstofftanks beladene Fähre im Hafen von Kawkas gesunken, teilte die Regionalverwaltung über den Onlinedienst Telegram mit.

Der Hafen Kawkas liegt in der Region Krasnodar gegenüber der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim.

17.38 Uhr: Ukraine greift russischen Treibstofftanker im Hafen an

Im russischen Hafen Kawkas in der Region Krasnodar östlich der Krim brennt nach einem ukrainischen Angriff eine mit Treibstofftanks beladene Fähre. Das teilen lokale Behörden mit. Auf Videos sind große Flammen und riesige schwarze Rauchwolken zu sehen, die aus einem Objekt im Hafen steigen. 

Der Hafen Kawkas im Gebiet Krasnodar liegt auf der gegenüberliegenden Seite der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim, auf der es zeitgleich Raketenalarm gab. Moskau nutzt den Hafen intensiv für die Versorgung seiner Truppen

16.20 Uhr: IAEA-Chef Grossi plant Besuch von Akw Kursk

Die ukrainische Offensive in der russischen Grenzregion Kursk hat wegen des dortigen Atomkraftwerks die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) auf den Plan gerufen. IAEA-Chef Rafael Grossi kündigte für die kommende Woche einen Besuch in dem Akw an, wie ein Sprecher der Behörde am Donnerstag mitteilte. Kreml-Chef Wladimir Putin warf der ukrainischen Armee einen versuchten Angriff auf die Atomanlage vor.

Das Atomkraftwerk Kursk befindet sich nahe der Stadt Kurtschatow, die etwa hundert Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt liegt. Nach dem Beginn des überraschenden ukrainischen Gegenangriffs auf Russland am 6. August hatte Grossi vor den möglichen Auswirkungen der Kämpfe auf das Akw gewarnt und "alle Parteien zu maximaler Zurückhaltung" aufgerufen.

15.53 Uhr: 133.000 Geflüchtete in russischem Gebiet Kursk

Wegen der ukrainischen Offensive im russischen Gebiet Kursk haben nach offiziellen Angaben inzwischen rund 133.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Das sagte der kommissarische Gouverneur der Region, Alexej Smirnow, bei einer Videokonferenz mit Präsident Wladimir Putin. Knapp 20.000 Menschen hielten sich noch in den acht Landkreisen auf, für die eine Evakuierung angeordnet worden sei, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Tass Smirnows Angaben.

Putin und die russische Regierung beschäftigten sich zum wiederholten Mal mit den Folgen des ukrainischen Vormarsches, der vor gut zwei Wochen begonnen hat. Die Ukraine führt erstmals in fast zweieinhalb Jahren des russischen Angriffskrieges Bodenkämpfe auf dem Gebiet des Gegners und kontrolliert eigenen Angaben zufolge mehr als 1.000 Quadratkilometer Fläche.

14.35 Uhr: Putin beschuldigt die Ukraine des Angriffs auf ein AKW

Russlands Präsident Wladimir Putin wirft der Ukraine vor, versucht zu haben, das Atomkraftwerk Kursk anzugreifen. Man habe die Internationale Atomenergie-Organisation IAEA darüber informiert. Details oder Belege für seine Angaben nennt Putin nicht. Eine Stellungnahme der Ukraine zu den Putins Darstellungen liegt zunächst nicht vor.

Das AKW in der Stadt Kurtschatow liegt etwa 30 Kilometer entfernt vom äußersten belegten Vorrücken der Ukrainer. Unklar ist, ob die Nuklearanlage überhaupt ein Ziel des ukrainischen Vormarsches ist. Die Sicherheitsmaßnahmen dort wurden verstärkt. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, wird das AKW Kursk nächste Woche besuchen. Grossi will demnach vor Ort unter anderem abklären, ob die Anlage bereits ins Ziel genommen worden ist.

13.18 Uhr: Modi ruft vor Kiew-Reise zu "Dialog und Diplomatie" auf

Vor seiner Weiterreise nach Kiew hat Indiens Regierungschef Narendra Modi zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg aufgerufen. "Indien ist der festen Überzeugung, dass kein Problem auf einem Schlachtfeld gelöst werden kann", sagte Modi nach einem Gespräch mit Polens Regierungschef Donald Tusk in Warschau. "Wir unterstützen den Dialog und die Diplomatie, um so schnell wie möglich Frieden und Stabilität wiederherzustellen", sagte der indische Regierungschef. Dafür sei Indien bereit, "gemeinsam mit seinen befreundeten Ländern jeden möglichen Beitrag zu leisten".

Tusk äußerte sich positiv zu einer möglichen Vermittlerrolle Modis. "Ich freue mich sehr, dass der Premierminister seine Bereitschaft bekräftigt hat, sich persönlich für eine friedliche, gerechte und rasche Beendigung des Krieges einzusetzen", sagte er. Das Vermittlungsangebot Modis sei besonders wichtig, weil dieser nach Kiew weiterreisen werde. Modi wird dort Präsident Selenskyj treffen.

13.09 Uhr: FDP fordert - Kein Bürgergeld mehr für ukrainische Flüchtlinge

Ukrainische Flüchtlinge sollten nach dem Willen der FDP nicht mehr automatisch Bürgergeld beziehen können. "Die Versorgung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz wäre besser", sagte Generalsekretär Bijan Djir-Sarai in Berlin. Djir-Sarai lobte in diesem Zusammenhang den brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke von der SPD, der sich im "Stern" ähnlich geäußert hatte.

"Wenn die Bundes-SPD dem klugen Vorschlag ihres Parteifreunds aus Brandenburg folgen will, können wir das sofort angehen", sagte Djir-Sarai: "Wir sehen das als FDP genauso." Das Ziel einer solchen Maßnahme sei auch, Arbeitsanreize zu setzen. "Schließlich sind gerade in Deutschland erstaunlich wenige ukrainische Flüchtlinge in einem Beschäftigungsverhältnis – im Vergleich zu anderen europäischen Staaten", sagte der FDP-Politiker: "Angesichts des grassierenden Arbeits- und Fachkräftemangels ist das eine vertane Chance, da müssen wir dringend etwas tun."

12.47 Uhr: Russischer Geheimdienst ermittelt gegen CNN-Journalist wegen illegalem Grenzübertritt

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB ermittelt gegen einen CNN-Reporter, weil dieser aus den von der Ukraine eingenommenen russischen Gebieten berichtet hat. Der aus Großbritannien stammende Journalist habe die Grenze zu Russland illegal überschritten, begründete der FSB sein Vorgehen. Ermittelt werde wegen derselben Vorwürfe auch gegen zwei ukrainische Pressevertreter. Der Geheimdienst kündigte an, in Kürze internationale Haftbefehle auszustellen. Den drei Journalisten drohen in Russland bis zu fünf Jahre Haft. Vom US-Sender CNN gab es zunächst keine Stellungnahme.

CNN hatte vergangene Woche eine Reportage aus Sudscha in der russischen Region Kursk ausgestrahlt. Die Stadt steht unter Kontrolle ukrainischer Truppen. Ebenfalls vergangene Woche hatte der italienische Sender RAI zwei Reporter in die Heimat zurückbeordert, die auch aus Kursk berichtet hatten und gegen die der FSB Ermittlungen einleitete.

11.43 Uhr: Selenskyj besucht an Kursk grenzende Region Sumy

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Grenzregion Sumy im Nordosten des Landes besucht, von wo aus ukrainische Truppen vor mehr als zwei Wochen nach Russland vorgedrungen waren. Dort sei in der Region Kursk ein weiterer Ort eingenommen worden, erklärte Selenskyj. Auch sei der "Austauschfonds" aufgefüllt worden, womit er die Gefangennahme russischer Soldaten für einen späteren Austausch gegen Ukrainer in russischer Gefangenschaft meint.

Selenskyj betonte, dass seit der Kursk-Offensive die Angriffe auf Sumy und die Zahl der dort getöteten Zivilisten abgenommen hätten. Er veröffentlichte ein Video, das ihn mit dem Oberbefehlshaber der ukrainischen Truppen, Olexander Syrskyj, zeigt. Dieser habe ihn über die Verstärkung der Truppen im Osten der Ukraine informiert. Russland rückt dort immer weiter vor.

10.28 Uhr: Russische Region Kursk lässt Fertigbunker aufstellen

Gut zwei Wochen nach dem Einmarsch ukrainischer Truppen in die russische Grenzregion Kursk werden dort nach Angaben der Behörden Schutzräume aus Beton für die Bevölkerung eingerichtet. "Auf meine Anweisung hin hat die Verwaltung der Stadt Kursk zentrale Orte für die Aufstellung von modularen Fertigbunkern festgelegt", erklärt Regionalgouverneur Alexej Smirnow auf Telegram.

So würden an belebten Orten wie an 60 Bushaltestellen Bunker errichtet. Smirnow veröffentlicht ein Foto von einem Lkw, der einen der Blöcke anliefert. Auch in zwei anderen Orten werden laut Smirnow Bunker aufgestellt, unter anderem in Kurschatow. Dort steht das Atomkraftwerk der Region Kursk. Russland hat der Ukraine vorgeworfen, die Anlage angreifen zu wollen. Die Ukraine weist das zurück.

10.25 Uhr: US-Botschaft in Kiew warnt wegen Unabhängigkeitstag vor Angriffen

Die amerikanische Botschaft in Kiew warnt im Vorfeld des ukrainischen Unabhängigkeitstags am Samstag vor einem verstärkten Risiko für ukrainische Luftangriffe. Die Ukraine begeht am 24. August den 33. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit von der Sowjetunion.

09.30 Uhr: Behörden – Im Westen Russlands mehrere ukrainische Luftangriffe abgewehrt

Die russische Armee hat im Westen des Landes Behördenangaben zufolge mehrere ukrainische Luftangriffe abgewehrt – darunter in der Region Wolgograd, wo eine Einrichtung des Verteidigungsministeriums in Brand geraten sei.

Wolgograds Regionalgouverneur Andrej Bocharow erklärte am Donnerstag im Onlinekanal Telegram, bei einem Drohnenangriff nahe der Ortschaft Marinowka seien "die meisten Drohnen zerstört" worden. Nach dem Absturz einer der Drohnen sei in einer dortigen Einrichtung des Verteidigungsministeriums ein Brand ausgebrochen, fügte Bocharow an. Dieser sei aber gelöscht worden, Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet.

07.51 Uhr: Selenskyj will orthodoxes Christentum in der Ukraine stärken

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will das orthodoxe Christentum in der Ukraine stärken. In einem Telefonat mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., habe er bekräftigt, "dass unser Staat die Orthodoxie in der Ukraine weiter stärken und einen offenen Dialog zwischen den Kirchen fördern möchte", teilte das Staatsoberhaupt am Mittwochabend in den Online-Diensten X und Telegram mit. Laut Präsidialamt wiederholte Selenskyj zudem seine Einladung an das orthodoxe Ehrenoberhaupt zu einem Besuch in der Ukraine.

In dem Gespräch stellte er sich auch hinter ein am Dienstag vom ukrainischen Parlament verabschiedetes Gesetz für ein Verbot von religiösen Organisationen, die mit Russland verbunden sind. "Ein unabhängiges Land, ein unabhängiges Volk muss auch spirituell unabhängig sein", so Selenskyj. Mit dem Gesetz verliere Moskau "einen weiteren Einflusshebel auf die Ukraine und die Ukrainer".

06.49 Uhr: Drohne trifft Militäranlage in Region Wolgograd

In der südrussischen Region Wolgograd ist den dortigen Behörden zufolge eine Militäreinrichtung nach einem ukrainischen Drohnenangriff in Brand geraten. Regionalgouverneur Andrej Bocharow teilte auf Telegram mit, die Drohne sei in die Anlage gestürzt. Es habe keine Opfer gegeben. Bocharow ließ offen, welche Militäreinrichtung betroffen war. Er erklärte jedoch, dass bei dem Angriff das Dorf Marinowka ins Visier genommen worden sei. Dort unterhält Russland einen Luftwaffenstützpunkt.

06.15 Uhr: Klingbeil – Deutschland springt bei neuen Ukraine-Hilfen notfalls ein

Deutschland SPD-Chef Lars Klingbeil hat der Ukraine weitere Unterstützung zugesagt. Sollte es nicht gelingen, die Milliardenerträge aus den eingefrorenen russischen Vermögen wie geplant der Ukraine zur Verfügung zu stellen, werde Deutschland mit zusätzlichen Mitteln einspringen, sagte er im Podcast "Ronzheimer" mit dem stellvertretenden "Bild"-Chefredakteur Paul Ronzheimer laut Vorabmeldung der Zeitung vom Donnerstag.

Klingbeil verwies darauf, dass über Zinserträge aus den russischen Vermögen Ukraine-Hilfen in Höhe von 50 Milliarden Euro auf europäischer Ebene generiert werden sollen. Angesprochen auf rechtliche und politische Unsicherheiten sagte der SPD-Chef: "Und wenn das nicht funktioniert, dann müssen innerhalb der Regierung Lösungen gefunden werden."

05.06 Uhr: Weiter schwere Kämpfe im Donbass

Russische Truppen setzten derweil ihre Angriffe zur Ausweitung ihrer Gebietseroberungen rund um den Donbass fort. Nach Darstellung des Generalstabs in Kiew gab es rund um Pokrowsk schwere Kämpfe. Auch aus Torezk wurden heftige Gefechte gemeldet, in deren Verlauf die russischen Streitkräfte demnach von Luftangriffen mit Gleitbomben unterstützt wurden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

"Wir durchschauen die Bewegungen des Feindes und verstärken uns", sagte Selenskyj. Er ermahnte die westlichen Partner, rechtzeitig die zugesagten Waffen und Munition zu liefern. "Das ist für die Verteidigung von grundlegender Bedeutung."

05.03 Uhr: Kiew setzt Angriffe bei Kursk fort

Die ukrainischen Streitkräfte setzen ihren Vorstoß auf russisches Gebiet bei Kursk fort. "Wir kontrollieren bestimmte Gebiete", sagte Selenskyj, ohne weitere Details zu nennen. Der ukrainische Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk berichtete von erfolgreichen Einsätzen seiner Kampfflieger in der westrussischen Region Kursk. Dabei seien vor allem Präzisionsbomben gegen russische Stellungen eingesetzt worden. Bei dem Vormarsch im Gebiet Kursk wurden unter anderem zwei wichtige Brücken über den Fluss Sejm von Kampffliegern zerstört. 

Oleschtschuk machte keine Angaben dazu, welche Flugzeugtypen die Ukraine bei ihren Angriffen eingesetzt hat. Nach Überzeugung ukrainischer Militärexperten kamen die vom Westen zur Verfügung gestellten Kampfflugzeuge vom amerikanischen Typ F-16 nicht darunter. Nach ukrainischer Darstellung wurden in der Region russische Luftangriffe auf Ortschaften beobachtet, die sich noch unter der Kontrolle der russischen Streitkräfte befanden. Insgesamt habe es im Verlauf des Mittwochs 17 russische Luftangriffe mit 27 Gleitbomben gegen russische Dörfer gegeben, teilte der Generalstab in Kiew mit.

05.00 Uhr: Selenskyj – Ukraine wartet auf zugesagte Milliardenhilfe

Die Ukraine hofft nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf baldige Zuteilung der vom Westen zugesagten Milliardenhilfe, die auch mit Erträgen aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen finanziert werden soll. Es gebe zwar viele politische Erklärungen von den Partnern Kiews und viele weitere seien zu erwarten, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. "Aber wir brauchen einen echten Mechanismus." Sein Land benötige die Erlöse aus den Vermögenswerten Russlands für die Verteidigung gegen den Aggressor. "Die entsprechenden Diskussionen laufen schon viel zu lange, und wir brauchen endlich Entscheidungen."

Die sieben großen westlichen Industriestaaten (G7) hatten bei ihrem Gipfel im Juni neue Finanzhilfen für Kiew beschlossen. Der Kredit in Höhe von 50 Milliarden Dollar soll durch Zinserträge aus eingefrorenem russischen Vermögen abgesichert werden. 

04.38 Uhr: Russland – Ukrainischer Sabotageversuch an Grenze vereitelt

Russische Grenztruppen und Militäreinheiten haben nach Angaben des Gouverneurs der Region das Eindringen eines ukrainischen Aufklärungs- und Sabotageteams in die russische Region Brjansk verhindert. Der Vorfall habe sich am 21. August im Bezirk Klimowski ereignet, der an die ukrainische Region Tschernihiw grenzt, teilte Gouverneur Alexander Bogomaz mit. Die Region Brjansk liegt nordwestlich der Region Kursk, in die ukrainische Truppen einmarschiert sind.

Mittwoch, 21. August 2024

22.51 Uhr: Gouverneur: Eindringen ukrainischer "Saboteure" in Kursks Nachbarregion Brjansk vereitelt

Russland hat nach eigenen Angaben das Eindringen ukrainischer "Saboteure" in die an Kursk grenzende russische Grenzregion Brjansk vereitelt. Das Eindringen der "ukrainischen Aufklärungs-Sabotage-Gruppe" sei von Kräften des russischen Geheimdiensts FSB sowie von Einheiten der russischen Armee verhindert worden, erklärte der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomaz, am Mittwoch im Onlinedienst Telegram. "Der Feind wurde durch Schüsse getroffen", hieß es weiter. Die Lage sei mittlerweile "unter Kontrolle".

22.12 Uhr: Ukraine - 46 russische Angriffe nahe Pokrowsk

Die Ukraine verzeichnet eigenen Angaben zufolge 46 russische Angriffe im Laufe des Tages entlang der Front nahe der Stadt Pokrowsk im Osten des Landes. Davon seien 44 zurückgeschlagen worden, teilt der Generalstab mit. Stand 21.00 Uhr MESZ werde an den übrigen zwei Abschnitten noch gekämpft. Bei den Gefechten seien 238 russische Soldaten getötet oder verwundet worden. Zu Verlusten auf ukrainischer Seite werden keine Angaben gemacht. Eine Stellungnahme Russlands liegt zunächst nicht vor.

21.00 Uhr: Selenskyj - Ukraine hofft auf zugesagte Milliardenhilfe

Die Ukraine hofft nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf baldige Zuteilung der vom Westen zugesagten Milliardenhilfe, die auch aus Erträgen aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen finanziert werden soll. Es gebe zwar viele politische Erklärungen von den Partnern Kiews, viele weitere seien zu erwarten, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. "Aber wir brauchen einen echten Mechanismus." Die Ukraine benötige die Erlöse aus den Vermögenswerten Russlands für die Verteidigung gegen den Aggressor Russland. "Die entsprechenden Diskussionen laufen schon viel zu lange, und wir brauchen endlich Entscheidungen."

Die sieben großen westlichen Industriestaaten (G7) hatten bei ihrem Gipfel im Juni eine neue Finanzhilfe für Kiew beschlossen. Ein großzügiger Kredit in Höhe von 50 Milliarden Dollar soll durch Zinserträge aus eingefrorenem russischen Vermögen abgesichert werden. 

20.43 Uhr: Selenskyj - Verstärken Einheiten in Pokrowsk

Die Ukraine verstärkt nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj ihre Streitkräfte in der heftig umkämpften Region Pokrowsk im Osten des Landes. Man wisse, was die russischen Truppen dort vorhätten, sagt er in einer Fernsehansprache. Der ukrainische Vorstoß in der russischen Oblast Kursk gehe unterdessen weiter, sagt er. Man kontrolliere einige Gebiete. Einzelheiten nennt Selenskyj nicht.

19.20 Uhr: Korruptionsvorwürfe: Russischer Ex-Vizeminister bleibt in U-Haft

Der wegen Korruptionsvorwürfen festgenommene frühere russische Vizeverteidigungsminister Dmitri Bulgakow bleibt in Untersuchungshaft. Das zuständige Gericht habe einen Einspruch Bulgakows gegen seine U-Haft abgewiesen, meldete die russische Nachrichtenagentur Tass am Mittwoch.

Bulgakow ist einer von mehreren ranghohen Funktionären im russischen Militärapparat, die in den vergangenen Monaten wegen Verdachts auf Korruption und Veruntreuung festgenommen wurden. Bulgakow war bis zu seiner Entlassung im September 2022 für logistische Fragen bei den Streitkräften zuständig und soll Essensrationen von geringer Qualität zu überhöhten Preisen für russische Soldaten zur Verfügung gestellt haben. Bei einem Schuldspruch drohen ihm zehn Jahre Haft.

19.01 Uhr: Ukrainische Luftwaffe bombardiert Ziele bei Kursk

Der ukrainische Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk hat von erfolgreichen Einsätzen seiner Kampfflieger bei der Offensive in der westrussischen Region Kursk berichtet. Dabei seien vor allem Präzisionsbomben gegen russische Stellungen und Truppenansammlungen eingesetzt worden. 

Auch wenn russische Einheiten inzwischen dazu übergegangen seien, verlassene Häuser in ihre Verteidigungslinien zu integrieren, könnten sie sich den Angriffen nicht entziehen. "Wir sehen alles, wir wissen alles", schrieb Oleschtschuk auf der Plattform Telegram. "Unsere Präzisionsbomben finden Euch überall." Unter Präzisionsbomben sind Gleitbomben zu verstehen, die von Piloten ins Ziel ferngesteuert werden können. Bei dem Vormarsch im Gebiet Kursk waren unter anderem zwei wichtige Brücken über den Fluss Sejm von Kampffliegern zerstört worden. 

19.00 Uhr: Borrell - Ukraine sollte westliche Waffen bei Angriffen auf Russland einsetzen dürfen

Angesichts der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk hat sich der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell dafür ausgesprochen, Kiew den Einsatz westlicher Waffen auf russischem Boden zu erlauben. Eine solche Entscheidung werde die "Selbstverteidigung der Ukraine stärken" und dadurch "Leben retten und die Zerstörung in der Ukraine verringern", schrieb Borrell am Mittwoch im Onlinedienst X.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Montag erneut von seinen westlichen Verbündeten gefordert, die Einschränkungen für den Einsatz der gelieferten Waffen aufzuheben.

18.50 Uhr: Putin lobt enge Handelsbeziehungen mit China

Kreml-Chef Wladimir Putin hat die vertiefte Zusammenarbeit mit China gelobt. "Unsere Handelsbeziehungen entwickeln sich erfolgreich (...). Die Aufmerksamkeit, die beide Regierungen den Handels- und Wirtschaftsbeziehungen widmen, trägt Früchte", sagte Putin am Mittwoch bei einem Treffen mit dem chinesischen Regierungschef Li Qiang im Kreml. 

China und Russland hätten "groß angelegte gemeinsame Pläne und Projekte im wirtschaftlichen und humanitären Bereich ausgearbeitet", fuhrt Putin fort. Li sagte nach Angaben des Kremls, dass sich die chinesisch-russischen Beziehungen auf einem "beispiellos hohen Niveau" befänden. 

Die strategische Partnerschaft zwischen Russland und China hat sich seit der russischen Invasion in der Ukraine vertieft.

18.46 Uhr: Nach Dekret: Viele Ukrainer in Ungarn müssen Flüchtlingsunterkünfte verlassen

Nach dem Inkrafttreten eines Dekrets in Ungarn, das ukrainischen Flüchtlingen eine generelle Schutzbedürftigkeit abspricht, drohen dort zahlreiche Ukrainer ihre Unterkunft zu verlieren. Privat betriebene Flüchtlingsunterkünfte hätten bereits damit begonnen, Ukrainer auszuquartieren, teilte die Organisation Migration Aid mit. In Kocs nördlich von Budapest mussten etwa 120 Flüchtlinge unter Aufsicht der Polizei ein Gästehaus verlassen, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP beobachtete. Die meisten stammten aus der westukrainischen Region Transkarpatien, wo es eine große ungarische Minderheit gibt. 

Dem Vorgehen liegt ein am Mittwoch in Kraft getretenes Dekret zu Grunde, das Regierungschef Viktor Orban im Juni unterzeichnet hatte. Es schränkt die Unterstützung für Flüchtlinge aus der Ukraine ein, die aus Teilen des Landes kommen, die als nicht vom russischen Angriffskrieg betroffen gelten. Nach Einschätzung der ungarischen Regierung sind 13 und damit nur rund die Hälfte der ukrainischen Regionen von den Kampfhandlungen betroffen.

18.23 Uhr: Scholz glaubt an "sehr begrenzten" Vorstoß der Ukraine in Russland

Bundeskanzler Olaf Scholz geht davon aus, dass der ukrainische Vorstoß in Russland sehr begrenzt bleiben wird. Die Ukraine habe ihre Operation in der Region Kursk sehr geheim vorbereitet und ohne Rückkopplung etwa mit Deutschland, sagte Scholz bei seinem Besuch in der Republik Moldau. Man beobachte die Entwicklung genau. "Das ist ja eine räumlich sehr begrenzte und wahrscheinlich auch zeitlich begrenzte Operation", fügte er hinzu. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt verbiete sich jede weitere Kommentierung.

Der Kanzler betonte erneut, dass sich die Ukraine auf die Unterstützung Deutschlands verlassen könne. "Wir werden die Ukraine so lange unterstützen, wie das notwendig ist", sagte er. Der im G7-Rahmen beschlossene 50-Milliarden-Dollar-Kredit an die Ukraine gebe dem Land die Möglichkeit, notwendige Waffen einzukaufen. Die abschließenden technischen Fragen würden jetzt geklärt. "Mit den 50 Milliarden zusammen mit den national zur Verfügung gestellten Mitteln wird das eher mehr sein, als was bisher für die Ukraine an Unterstützung zur Verfügung stand", betonte Scholz. Insofern sei dies "ein großer, großer Fortschritt".

18.19 Uhr: Russischer Vormarsch: Menschen fliehen aus Dörfern nahe der Front

Angesichts des russischen Vormarsches in der Ostukraine sind zahlreiche Menschen aus den Ortschaften nahe der Front geflohen. Bewohner des Dorfes Myrnohrad in zehn Kilometern Entfernung von den Kampfgebieten sagten der Nachrichtenagentur AFP, die zunehmenden russischen Angriffe hätten mehrere Menschen in die Flucht getrieben.

Die russischen Truppen sind in der Ostukraine seit mehreren Wochen auf dem Vormarsch in Richtung der Stadt Pokrowsk, die als wichtiger logistischer Knotenpunkt gilt. Sie liegt rund 60 Kilometer nordöstlich der von Russland besetzten Stadt Donezk. Die russische Armee rückt in dem Gebiet nach eigenen Angaben weiter vor, am Mittwoch meldete sie die Einnahme des Dorfes Schelanne rund 20 Kilometer vor Pokrowsk.

17.08 Uhr: Unabhängige Kirche ruft moskautreue Christen zum Übertritt auf

Das Oberhaupt der unabhängigen Orthodoxen Kirche der Ukraine, Metropolit Epifanij, hat die Gläubigen der verbotenen moskautreuen Orthodoxie zum Übertritt aufgerufen. Das Parlament in Kiew hatte am Dienstag alle religiösen Organisationen in der Ukraine verboten, die im Zusammenhang mit Russland stehen. 

"Das Gesetz ermöglicht allen religiösen Strukturen, die dies noch nicht getan haben, sich vollständig von der Kontrolle Moskaus zu befreien", sagte Epifanij im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. "Und wir rufen unsererseits alle orthodoxen Christen in der Ukraine, die dies bislang nicht getan haben, immer wieder auf, dieses russische Joch endlich abzulegen." Seine Kirche sei offen für einen Dialog ohne Vorbedingungen, betonte der Metropolit.

17.02 Uhr: Ukrainisches Parlament stimmt für Beitritt zu Internationalem Strafgerichtshof

In der Hoffnung auf eine Bestrafung Russlands für mutmaßliche Kriegsverbrechen auf ukrainischem Gebiet hat das Parlament in Kiew für einen Beitritt der Ukraine als Vertragsstaat des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gestimmt. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sprach im Onlinedienst X von einer "historischen Entscheidung". Die Ukraine hat das Römische Statut zwar schon im Januar 2000 unterzeichnet, bisher aber nicht ratifiziert. Das Statut ist die Grundlage des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) mit Sitz in Den Haag. Das Gericht befasst sich unter anderem mit Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

In dem nun verabschiedeten Dokument ist jedoch festgelegt, dass die Ukraine die Zuständigkeit des Strafgerichtshofs für Kriegsverbrechen sieben Jahre lang nicht anerkennen wird, wenn es um ukrainische Bürger geht. Hintergrund sind Befürchtungen der Armee, dass ihr Vorgehen im Kampf gegen russische Kräfte in einigen Fällen als Kriegsverbrechen angeklagt werden könnte. Der militärische Konflikt läuft nicht erst seit 2022, sondern schon seit 2014 - seit dem ersten Auftauchen russischer Kräfte im Donbass. 

16.40 Uhr: Russland verteilt Helme an Wahlhelfer in Region Kursk

Bei den vorgezogenen Regionalwahlen im umkämpften russischen Grenzgebiet Kursk will Russland die Wahlhelfer mit Schutzwesten und Helmen ausstatten. Außerdem werden zusätzliche Wahllokale in anderen Landesteilen eingerichtet, in die Menschen aus der Region geflohen seien, wie die Vorsitzende der regionalen Wahlkommission, Tatjana Malachowa, nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen sagte. In der Region herrscht offiziell Ausnahmezustand.

16.24 Uhr: Scholz zu Besuch in Moldau eingetroffen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist auf seiner ersten Auslandsreise nach der Sommerpause in der Republik Moldau eingetroffen. Nach dem Empfang mit militärischen Ehren in der Hauptstadt Chisinau durch Regierungschef Dorin Recean traf Scholz am Nachmittag mit Staatspräsidentin Maia Sandu zusammen. Themen des Besuchs sind unter anderem die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf Moldau und die weitere Unterstützung des EU-Beitrittskandidaten.

Es ist der erste bilaterale Besuch eines deutschen Regierungschefs in Moldau seit zwölf Jahren. Die EU hatte im Juni mit dem kleinen Land zwischen Rumänien und der Ukraine offiziell Beitrittsverhandlungen begonnen. Vor dem Hintergrund der Abspaltung der prorussischen Region Transnistrien Anfang der 1990er Jahre sieht sich Moldau bis heute russischen Destabilisierungsversuchen ausgesetzt. Deutschland unterstützt das Land auch bei Reformen im Wirtschafts- und Verteidigungsbereich.

15.42 Uhr: Indiens Premier Modi ruft vor Ukraine-Reise zur "Rückkehr zum Frieden" auf

Der indische Premierminister Narendra Modi ist im Rahmen einer Osteuropa-Reise in Warschau eingetroffen. Modi ist der erste indische Regierungschef seit 45 Jahren, der Polen besucht. Am Freitag wird der 73-Jährige dann als erster indischer Premier in die Ukraine reisen. Modi rief vor seiner Abreise zu einer "Rückkehr zum Frieden" in der Ukraine auf. Als "Freund und Partner" Kiews hoffe Indien "auf eine baldige Rückkehr von Frieden und Stabilität in der Region", schrieb er in Onlinemedien. 

In der Ukraine will Modi nach eigenen Angaben mit Präsident Wolodymyr Selenskyj über "Perspektiven für eine friedliche Lösung des aktuellen Ukraine-Konflikts" sowie eine "Vertiefung der indisch-ukrainischen Freundschaft" sprechen.

15.20 Uhr: Cyberangriff verursacht Ausfall von Whatsapp und Telegram in Russland

Ein Cyberangriff hat in Russland nach Angaben der staatlichen Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor am Mittwoch kurzzeitig zu einem großflächigen Ausfall der Onlinedienste Telegram und Whatsapp geführt. Ab 14.00 Uhr (Ortszeit) habe das Zentrum für die Überwachung und Kontrolle der öffentlichen Kommunikationsnetze "eine großflächige Störung des Betriebs der Messengerdienste Telegram und Whatsapp" registriert, hieß es in einer Mitteilung.

Als Ursache nannte die Behörde wenig später einen "DDoS-Angriff auf russische Telekommunikationsanbieter". Ein Urheber konnte demnach zunächst nicht ermittelt werden. "Denial-of-Service"-Angriffe (DDoS) sind eine relativ einfache Methode, um ein System zum Absturz zu bringen, indem es mit Anfragen überflutet wird.

15.05 Uhr: Ukraine bestätigt Einsatz von Himars-Raketen in Russland

Ukrainische Truppen haben den Einsatz amerikanischer Himars-Raketen in Russland bestätigt. Über den Messenger-Dienst Telegram teilten Spezial-Truppen am Mittwoch mit, dass sie auch die Ersatz-Brücken über den Fluss Seim in der russischen Region Kursk zerstören würden. Eingesetzt würden dabei US-Raketensysteme des Typs Himars. Es ist das erste Mal, dass die Ukraine bestätigt, dass bei ihrer Offensive auf russisches Gebiet diese westlichen Waffen genutzt werden. Staaten wie die USA und auch Deutschland hatten keine Einwände dagegen erhoben. Russland wiederum kritisierte es als Eskalation des Konflikts.

13.40 Uhr: Auswärtiges Amt - "Russland ist nicht verhandlungsbereit"

Russland zeigt nach Erkenntnissen der Bundesregierung keine Bereitschaft für Verhandlungen zur Beendigung des Krieges. "Russland ist nicht verhandlungsbereit", sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Statt Gespräche mit der Ukraine über einen gerechten Frieden aufzunehmen, fordere die Regierung in Moskau die Annexion von Gebieten, die die russischen Streitkräfte noch nicht einmal kontrollierten. Im übrigen könne Russland den Krieg jederzeit beenden. Um sich gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu wehren, brauche die Ukraine geeignete Waffen, betont der Sprecher mit Blick auf Forderungen im laufenden Wahlkampf in Thüringen und Sachsen, die Lieferungen einzustellen und stärker diplomatisch nach einer Lösung zu suchen.

13.19 Uhr: Russland und China sprechen über Energie-Kooperation

Die Partnerländer China und Russland haben bei einem Besuch des chinesischen Regierungschefs Li Qiang in Moskau über eine engere Zusammenarbeit im Energiebereich gesprochen. Peking betrachtet den russischen Krieg gegen die Ukraine eher als Störung der internationalen Ordnung, steht aber in dieser Frage im Zweifelsfall hinter Russland. 

12.59 Uhr: Moskau meldet Einnahme eines weiteren Dorfes in der Ostukraine

Die russische Armee hat nach eigenen Angaben ein weiteres Dorf in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. Die russischen Truppen hätten die Ortschaft Schelanne "befreit", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch in seinem täglichen Bericht mit. Das Dorf liegt nordöstlich der Stadt Donezk, die von Russland kontrolliert wird.

Rund 20 Kilometer entfernt von Schelanne befindet sich die Stadt Prokowsk, die als wichtiger logistischer Knotenpunkt gilt. Die Region zählt zu den am heftigsten umkämpften Gebieten seit Beginn des Konfliktes in der Ukraine im Februar 2022.

11.50 Uhr: 50 von 69 russischen Drohnen in der Nacht zerstört

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht 50 russische Angriffsdrohnen abgeschossen. Weitere 16 Flugobjekte konnten wahrscheinlich durch elektronische Störsender zum Absturz gebracht werden, wie das Militär mitteilt. Eine Drohne sei nach Russland zurückgekehrt. Insgesamt sei die Ukraine mit 69 Drohnen angegriffen worden. Eine davon sei aus Belarus gekommen. Russland habe bei dem Angriff auch zwei ballistische Raketen und einen Marschflugkörper eingesetzt. Nur der Marschflugkörper habe abgefangen werden können. Über Schäden oder Verletzte wurde vorerst nichts bekannt. Eine Stellungnahme aus Moskau gab es zunächst ebenfalls nicht.

11.37 Uhr: Ukrainische Truppen im Osten bei Pokrowsk unter Druck

Ukrainische Truppen stehen nach Militärangaben im Osten des Landes weiter unter schwerem Druck russischer Angriffe. Kämpfe gab es demnach um viele Ortschaften, die für die Russen auf dem Weg in das noch etwa zehn Kilometer entfernte Pokrowsk liegen. Russische Militärblogger berichteten von einem Vordringen ihrer Truppen.

Die Industrie- und Bergbaustadt Pokrowsk im Gebiet Donezk zählte vor dem Krieg etwa 65.000 Einwohner, sie ist wichtig für die Versorgung der ukrainischen Truppen an diesem Frontabschnitt. Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj räumte die schwierige Lage ein. Auf russischer Seite hieß es, die ukrainische Verteidigung bei Pokrowsk schwanke. Heftige Gefechte gab es nach ukrainischen Militärangaben auch weiter nördlich bei Torezk.

11.21 Uhr: Missio – Religiös motivierte Gewalt wird weltweit zum Problem

Das katholische Hilfswerk Missio sieht einen weltweiten Trend zu religiös motivierter Gewalt. Als Beispiel nennt das Hilfswerk unter anderem den Segen der russisch-orthodoxen Kirche für den Überfall auf die Ukraine. Am 22. August ist der Internationale Gedenktag für die Opfer von Gewalttaten aus Gründen der Religion oder des Glaubens.

09.25 Uhr: Medwedew – "Keine Verhandlungen vor Vernichtung des Feinds"

Präsident Wladimir Putins enger Vertrauter Dmitri Medwedew schlägt nach der ukrainischen Offensive in Kursk abermals einen harschen Ton gegenüber der Regierung in Kiew an. Der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates schreibt auf seinem Telegram-Kanal, angesichts des ukrainischen Vorstoßes in Kursk gebe es keine Möglichkeit für Verhandlungen zwischen beiden Seiten. Es werde keine Gespräche zwischen Moskau und Kiew geben, solange die Ukraine nicht vollständig auf dem Schlachtfeld besiegt sei. "Das belanglose Geplauder selbst ernannter Vermittler über das tugendhafte Thema Frieden hat ein Ende. Auch wenn sie es nicht laut aussprechen können, erkennt jeder die Realität der Lage", so der für seine drastische Rhetorik bekannte Medwedew. "Es wird keine Verhandlungen geben, bis der Feind vollständig und restlos zerstört ist."

08.44 Uhr: S300-Raketensystem im russischen Rostow getroffen

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der südrussischen Region Rostow ein Raketensystem getroffen. Es habe sich um ein System von S300-Flugabwehrraketen gehandelt, teilt der Generalstab mit. Russland habe diese Art von Raketen bei Angriffen auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine eingesetzt. Der ukrainische Angriff habe einem Raketensystem nahe der Siedlung Nowoschachtinsk gegolten. An bestimmten Zielpunkten seien Explosionen festgestellt worden, die Genauigkeit des Treffers werde noch untersucht. Der Gouverneur von Rostow, Wasili Golubew, teilt mit, die russische Luftwaffe habe über der Region eine aus der Ukraine abgefeuerte Rakete zerstört. Das russische Verteidigungsministerium erwähnt dies in seinem täglichen Lagebericht jedoch nicht.

07.50 Uhr: Moskaus Bürgermeister – Einer der größten Drohnenangriffe auf Hauptstadt

Die Ukraine hat Moskau nach russischen Angaben in der Nacht zu Mittwoch mit einer Vielzahl von Drohnen angegriffen. Elf auf die Hauptstadt gerichtete Flugobjekte seien in der Region unschädlich gemacht worden, teilte das Verteidigungsministerium auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. "Das ist bisher einer der größten Versuche, Moskau mit Drohnen anzugreifen", schrieb Moskaus Bürgermeister Sergei Sobjanin auf Telegram. Einige Drohnen seien über der Stadt Podolsk zerstört worden. Sie liegt rund 38 Kilometer südlich des Kremls. Nach ersten Erkenntnissen habe es keine Verletzten oder Sachschäden gegeben, erklärt Sobjanin weiter.

Wie auch die Ukraine hält sich Russland zum vollen Ausmaß der Folgen von Angriffen bedeckt, solange keine zivile Infrastruktur beschädigt wird oder Zivilisten sterben. Die russischen Behörden melden in der Regel zudem nur die Zahl der Flugobjekte, die sie unschädlich machen konnten.

06.01 Uhr: Besuch im Zeichen des Ukraine-Kriegs – Scholz in Moldau

Bundeskanzler Olaf Scholz reist heute zu einem Kurzbesuch in die an die Ukraine grenzende ehemalige Sowjetrepublik Moldau, die sich ebenfalls massiv von Russland bedroht fühlt. Bei seinen Gesprächen mit Staatspräsidentin Maia Sandu und Ministerpräsident Dorin Recean in der Hauptstadt Chisinau wird es vor allem um die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf die kleine Republik mit ihren 2,6 Millionen Einwohnern gehen, aber auch um den angestrebten EU-Beitritt des Landes.

Bei seiner ersten Auslandsreise nach seinem von Koalitionsquerelen überschatteten Sommerurlaub wird Scholz nur etwa viereinhalb Stunden vor Ort sein. Der Kanzler war zwar bereits im Juni vergangenen Jahres zu einem Europa-Gipfel in Moldau. Seine jetzige Reise ist aber der erste bilaterale Besuch eines deutschen Regierungschefs seit zwölf Jahren. Politisch ist das Land, das zu den ärmsten Europas zählt, weiterhin zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften gespalten. In der abtrünnigen Region Transnistrien, einem schmalen Landstreifen im Osten der Republik, sind seit den 1990er Jahren russische Soldaten stationiert. 

04.54 Uhr: Russland – Ukrainische Drohnen nahe Moskau abgeschossen

In Russland sind in der Nacht zum Mittwoch nach Angaben der Behörden mehrere ukrainische Drohnen abgeschossen worden, die in Richtung Moskau unterwegs gewesen seien. Einige davon gingen im Bezirk Podolsk nieder, der nur wenige Dutzend Kilometer südlich der Moskauer Stadtgrenze liegt, wie der Bürgermeister der russischen Hauptstadt, Sergej Sobjanin, mitteilte. Ihm zufolge wurden zehn Drohnen auf dem Weg nach Moskau abgefangen. Unabhängige Informationen oder Angaben der ukrainischen Streitkräfte dazu gab zunächst nicht.

Weitere Drohnen wurden der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge in den Gebieten Tula und Brjansk abgeschossen. Nähere Angaben zum Typ der abgeschossenen Flugapparate gab es nicht. Im südrussischen Gebiet Rostow sei unterdessen eine Rakete abgeschossen worden. In allen Fällen habe es nach ersten Erkenntnissen keine Opfer oder Zerstörungen gegeben.

04.52 Uhr: Russische Quellen – Alle drei Sejm-Brücken zerstört oder beschädigt

Die ukrainischen Streitkräfte haben im Westen Russlands alle drei Brücken über den Fluss Sejm entweder beschädigt oder zerstört. Das berichteten russische Quellen am Dienstag. Die ukrainische Offensive in der Region Kursk, inzwischen in ihrer dritten Woche, hat die Moral in der kriegsmüden ukrainischen Bevölkerung gestärkt - wenngleich der Ausgang weiterhin schwer vorherzusagen ist. Und während die Ukraine ihre Erfolge auf russischem Territorium feiert, droht im Osten des Landes die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk an Russland zu fallen.

Die ukrainischen Angriffe auf die drei Sejm-Brücken in Kursk könnten zu einer Einkesselung der russischen Truppen zwischen dem Fluss, dem ukrainischen Vorstoß und der Grenze beider Länder führen. Schon jetzt scheinen sie die russische Reaktion auf die Kursk-Offensive zu verlangsamen, die die Ukraine am 6. August begann.

03.58 Uhr: Putin besucht Tschetschenien

Der russische Präsident Wladimir Putin besucht zum ersten Mal seit 13 Jahren die nordkaukasische Republik Tschetschenien. Gemeinsam mit dem tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow inspiziert er dort Truppen und Freiwillige, die sich auf einen Einsatz in der Ukraine vorbereiten. "Solange wir Männer wie euch haben, sind wir absolut unbesiegbar", sagt Putin zu den Truppen in der Russischen Universität für Spezialeinheiten, einer Trainingsschule im tschetschenischen Gudermes, wie es auf der Internetseite des Kremls heißt. Der unangekündigte Besuch findet vor dem Hintergrund der jüngsten ukrainischen Vorstöße in die russische Region Kursk statt. Kadyrow berichtet Putin bei einem separaten Treffen, dass Tschetschenien seit Beginn des Krieges mehr als 47.000 Kämpfer in die Ukraine geschickt habe, darunter etwa 19.000 Freiwillige. Kadyrow bezeichnet sich selbst oft als "Fußsoldat" Putins.

01.24 Uhr: Habeck verspricht Ukraine finanzielle Unterstützung

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sichert der Ukraine unabhängig vom Zustandekommen der geplanten G7-Milliardenhilfe weitere Unterstützung zu. Die Verpflichtung gegenüber der Ukraine gelte "ohne Wenn und Aber", sagte Habeck der Funke Mediengruppe. Sollte die G7-Hilfe nicht zustande kommen, müsse die Unterstützung "auf andere Weise gesichert werden". Auf die Frage, ob dann ein Haushaltsnotstand ausgerufen werde, damit Deutschland mehr Schulden machen könne, sagte Habeck, darüber wolle er nicht spekulieren. Aber "der Verteidigungskampf der Ukraine hat eine historische Dimension. Daran wird dieses Land gemessen werden, wenn die Geschichtsbücher dieses Jahrhunderts geschrieben werden". Deutschland werde die Ukraine auch nicht allein lassen, falls die USA unter Trump ihre Unterstützung einstellen sollten.

Nach derzeitigem Stand erhalte die Ukraine 50 Milliarden Euro von den G7, zusätzlich zu vier Milliarden Euro aus dem deutschen Bundeshaushalt für das kommende Jahr. Die 50 Milliarden sollen über einen Kredit finanziert werden, der aus den Zinserträgen der einbehaltenen russischen Vermögenswerte zurückgezahlt werden soll.

Dienstag, 20. August 2024

22.20 Uhr: Selenskyj lobt Militär für Vormarsch in Westrussland

Nach dem umstrittenen Verbot eines moskautreuen Ablegers der orthodoxen Kirche hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das Parlament für diese Entscheidung ausdrücklich gelobt. "Ich möchte heute die Arbeit der Werchowna Rada hervorheben, die das Gesetz für unsere geistliche Unabhängigkeit verabschiedet hat", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft - diesmal aus der zentralukrainischen Industriestadt Kropywnytzkyj. Lob bekam zudem das eigene Militär - vor allem für den Vormarsch im westrussischen Gebiet Kursk. Dagegen bleibt die Lage an den Frontabschnitten in der Ukraine selbst schwierig für Kiew, wie Selenskyj einräumte. 

20.35 Uhr: Die Ukraine erhält "viel Geld, sehr viel Geld"

Kanzler Olaf Scholz zeigt sich verwundert über den Vorwurf, dass Deutschland die Ukraine angeblich zu wenig unterstütze. In diesem Jahr bekomme die Ukraine mehr als sieben Milliarden Euro, mehr als von jedem anderen europäischen Land, sagt Scholz im TV-Sender Sat1. Im kommenden Jahr seien es vier Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt - ebenfalls mehr als jeder andere europäische Staat gebe. Dazu kämen die 50 Milliarden Dollar, die die westlichen G7-Staaten mithilfe der eingefrorenen russischen Guthaben möglich machten. "Das ist viel Geld, das ist sehr viel Geld", betont Scholz.

20.28 Uhr: Jugendlicher im Süden der Ukraine bei russischem Angriff getötet

Im Süden der Ukraine ist durch russischen Beschuss offiziellen Angaben zufolge ein Jugendlicher getötet worden. Drei weitere Minderjährige wurden verletzt. "Der Feind hat direkt in ein Kindercafé geschossen", schrieb der Gouverneur von Saporischschja, Iwan Fedorow, auf seinem Telegramkanal. Der 15-Jährige starb in der Notaufnahme an den Folgen seiner Verletzung, teilte die Staatsanwaltschaft später mit. Die anderen minderjährigen Opfer waren zwischen 11 und 17 Jahren alt. Zudem sei auch eine 18-Jährige verletzt worden, heißt es.

Der Einschlag erfolgte demnach in der Siedlung Malokaterynowka südlich von Saporischschja. Die Ortschaft liegt nur etwa 30 Kilometer von der Frontlinie entfernt.

Seit über zwei Jahren dauert der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Immer wieder werden durch den anhaltenden Beschuss dabei auch Zivilisten in Mitleidenschaft gezogen. Die Behörden in Kiew beziffern die Zahl der durch den Krieg getöteten Kinder auf mehr als 500, die Zahl der verletzten auf über 1.300.

20.13 Uhr: Ukrainisches Militär: 93 Ortschaften in Kursk erobert

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben mindestens einen weiteren Ort in der russischen Grenzregion Kursk unter seine Kontrolle gebracht. Seit dem Vorstoß über die Grenze habe man ein Territorium von 1263 Quadratkilometer und 93 Ortschaften erobert, sagte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Abend zuvor von 1.250 Quadratkilometern und 92 eroberten Ortschaften berichtet.

Nach einem Treffen mit Syrskyj sagte Selenskyj, das ukrainische Militär erreiche die gesteckten Ziele in Kursk. Sonntagabend hatte der ukrainische Präsident erklärt, sein Militär wolle dort eine Pufferzone schaffen, um den Beschuss der Ukraine von Kursk aus zu unterbinden. Russische Militärblogger berichteten zuletzt, dass die ukrainischen Soldaten eine dritte Brücke über den Fluss Sejm beschädigt hätten. Wie groß die Schäden genau waren, blieb aber unklar. Laut dem russischen Notfallministerium mussten seit Beginn der ukrainischen Offensive mehr als 122.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden.

18.43 Uhr: Putin wirft Ausland Unterstützung von Terroristen vor

Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer einer Massengeiselnahme vor 20 Jahren schwere Vorwürfe gegenüber dem Ausland erhoben. "Wir wissen sehr gut, dass aus dem Ausland nicht nur versucht wurde, das ungeheure Verbrechen zu rechtfertigen, sondern dass von dort den Terroristen auch jegliche Hilfe geleistet wurde: moralische, politische, informative und finanzielle", sagte Putin in der Kleinstadt Beslan im russischen Nordkaukasus. Er präzisierte nicht, aus welchem Land genau die Geiselnehmer damals Hilfe bekommen haben sollen. 

Am 1. September 2004, dem ersten Schultag des Jahres in Russland, nahmen in der Stadt Beslan mehr als 30 Islamisten in einer Schule über 1.100 Kinder, deren Eltern und Lehrer tagelang in Geiselhaft. Die Terroristen forderten unter anderem die Freilassung tschetschenischer Gefangener. Bei der Erstürmung der Schule kamen 334 Geiseln ums Leben, darunter 186 Kinder. Viele ehemalige Geiseln sind Invaliden. Die Verantwortung für die Tat übernahm der tschetschenische Terrorist Schamil Bassajew, der 2006 getötet wurde.

17.43 Uhr: Russland gibt Festnahme von Wissenschaftler wegen Verrats bekannt

Der russische Geheimdienst FSB gibt die Festnahme eines Wissenschaftlers wegen des Verdachts auf Landesverrat bekannt. Der namentlich nicht genannte Mann habe gestanden, im Auftrag der Ukraine Hackerangriffe auf kritische Teile der Infrastruktur vorgenommen zu haben. Zudem habe er Geld an das ukrainische Militär geschickt und Informationen über die russische Armee gesammelt.

Der Zeitpunkt der Festnahme wurde nicht genannt. In russischen Medien wurde ein Video verbreitet, das diese zeigen soll. Im Hintergrund ist Schnee zu sehen. Dem Telegram-Nachrichtenkanal Ostoroschno Nowosti zufolge soll es sich um einen Physiker handeln, der früheren Berichten der Staatsmedien zufolge im Dezember 2023 festgenommen worden war.

17.21 Uhr: Russland strukturiert Armee-Einheiten an ukrainischer Grenze um

Die russische Armee hat drei neue Gruppierungen gebildet, deren Aufgabe die Sicherung der Grenze zur Ukraine ist. Das teilt Verteidigungsminister Andrej Belusow mit. Die Gruppierungen tragen die Namen der Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk. Vor zwei Wochen sind Tausende ukrainische Soldaten in die russische Region Kursk vorgestoßen und halten gegenwärtig die eroberten Gebiete.

17.04 Uhr: Russland will gegen US-Journalisten in Kursk-Region vorgehen

Russland hat die hochrangige US-Diplomatin Stephanie Holmes einbestellt. Hintergrund sind nach russischer Darstellung "provokante Aktionen" amerikanischer Journalisten in der Region Kursk, in die zuletzt ukrainische Truppen einmarschiert waren. Das Außenministerium in Moskau teilt mit, dass die Journalisten aus den USA illegal in die Region eingereist seien. Russland plane, sie strafrechtlich zu verfolgen.

16.17 Uhr: Moskau: Bürger in Region Kursk sollen Dating-Apps abschalten

Das russische Innenministerium hat die Menschen in drei Regionen an der Grenze zur Ukraine aufgefordert, Datings-Apps und Online-Überwachungskameras zu deaktivieren. "Der Gegner identifiziert in großem Umfang IP-Adressen auf unserem Territorium und verbindet sich aus der Ferne mit ungesicherten Kameras, die von privaten Höfen bis hin zu strategisch wichtigen Straßen und Autobahnen alles überwachen", teilte das Ministerium mit. Auch von der Benutzung von Online-Dating-Diensten wurde abgeraten, da diese ebenfalls zum Sammeln von Informationen genutzt werden könnten. 

Die Ukraine, die sich seit mehr als zwei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, hat vor rund zwei Wochen eine Gegenoffensive gestartet und ist dabei in das westrussische Gebiet Kursk vorgerückt. Erstmals hat Kiew damit den Krieg auf das Gebiet des Gegners verlagert. Russland hält dabei weiterhin große Teile im Osten und Süden der Ukraine besetzt. 

15.57 Uhr: Scholz verteidigt Umstellung der Ukraine-Militärhilfe

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die teilweise Umstellung der Militärhilfe für die Ukraine auf multilaterale Kredite verteidigt. Bereits im Frühjahr sei breit über entsprechende Pläne der westlichen Industriestaaten berichtet worden, der Ukraine künftig einen milliardenschweren Kredit zur Verfügung zu stellen, indem man dafür die eingefrorenen russischen Vermögenswerte nutzt, sagte der SPD-Politiker am Dienstag in Dresden.

Die Bundesregierung sprach am Montag davon, dass die Ukraine den Kredit bereits Ende des Jahres abrufen könne. Abgesichert und finanziert werden soll der Kredit durch die anfallenden Zinsen aus den im Westen eingefrorenen russischen Guthaben. Scholz betonte außerdem, dass die Bundesregierung wie im Vorjahr einen Etatansatz von vier Milliarden Euro für Militärhilfe an die Ukraine eingeplant habe.

14.25 Uhr: Russland meldet Einnahme von Eisenbahnknotenpunkt

Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau den Eisenbahnknotenpunkt Niu-Jork im Osten der Ukraine eingenommen. Bei den Vorstößen im Donezk sei zudem ein großer ukrainischer Verband zerschlagen worden.

Das ukrainische Militär meldet heftige Kämpfe im Sektor Torezk, wozu auch Niu-Jork gehört. Die Bitte um eine Stellungnahme zur Lage in Niu-Jork beantwortete das ukrainische Militär zunächst nicht.

13.40 Uhr: Moskau - Russische Truppen erobern Ort New York in Donezk

Die russische Armee hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau den Ort New York in der Region Donezk im Osten der Ukraine erobert. Die Truppen hätten "eine der größten Ansiedlungen in der Umgebung von Torezk, das strategisch wichtige Logistikzentrum Nowgorodskoje" unter ihre Kontrolle gebracht, teilte das Verteidigungsministerium unter Verwendung des zu Sowjetzeiten eingeführten Namens mit. 

Der auf deutsche Siedler zurückgehende Name New York wurde 1951 zugunsten von Nowgorodskoje abgeschafft. 2021 wurde er wieder eingeführt, nachdem ukrainische Aktivisten sich dafür eingesetzt hatten. Der Ort befindet sich etwa sechs Kilometer südlich von Torezk, das seit Wochen Ziel russischer Angriffe ist.

13.18 Uhr: Ostbeauftragter - Haltung vieler Ostdeutscher zur Ukraine durch russische Propaganda verursacht

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), hat sich erschrocken über die Ansichten mancher Deutscher zur Ukraine geäußert. "Es entsetzt mich, wie teilweise über die Ukraine und die Ukrainer gesprochen wird, in Ost und West", sagte er den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. "Leider dringt vor allem in Ostdeutschland zu oft die russische Propaganda durch", fügte Schneider hinzu. Im Verteidigungskampf der Ukraine gehe es schließlich um das Existenzrecht des Landes, sagte Schneider. Darüber gingen nicht zuletzt AfD- und BSW-Politiker hinweg.

12.26 Uhr: Russischer Luftangriff trifft ukrainischen Kraftstofftank

In einer Industrieanlage im Westen der Ukraine ist nach regionalen Behördenangaben durch einen nächtlichen russischen Luftangriff ein Feuer ausgebrochen. Die Flammen hätten einen Kraftstofftank ergriffen, sagte der Leiter des Zivilschutzes im Gebiet Ternopil, Wiktor Maslej. Niemand sei verletzt worden, der Brand sei eingedämmt, die Löscharbeiten dauerten aber noch an.

Angaben zur Art des Luftangriffs wurden nicht gemacht. Nach offizieller Zählung der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland in der Nacht 26 Kampfdrohnen und 5 Raketen gegen die Ukraine ein. 25 Drohnen und 3 Raketen seien abgefangen worden. Die Militärangaben waren nicht im Detail überprüfbar. Ein Teil des Angriffs richtete sich gegen die Hauptstadt Kiew. Alle Flugobjekte seien aber bereits im Umland abgeschossen worden. 

11.59 Uhr: Kiewer Parlament stimmt für Verbot von Russland nahestehender orthodoxer Kirche

Das Parlament der Ukraine hat für ein Verbot der mit Russland verbundenen orthodoxen Kirche gestimmt. In der Rada in Kiew fand der umstrittene Gesetzentwurf in zweiter Lesung nach Angaben von Abgeordneten eine breite Mehrheit. Bei 322 abgegebenen Stimmen wurden 265 Ja-Stimmen gezählt. Begründet wird das Verbot mit der Unterstützung des Moskauer Patriarchats für den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der Ableger dieser Kirche in der Ukraine habe die Verbrechen gegen das eigene Volk gerechtfertigt, hieß es.

Offiziell dient das Gesetz dem Schutz der nationalen Sicherheit und der Religionsfreiheit. Präsident Wolodymyr Selenskyj muss das Gesetz noch gegenzeichnen. Es soll 30 Tage nach seiner Veröffentlichung in Kraft treten, teilte der Abgeordnete Jaroslaw Schelesnjak mit. Danach hätten die einzelnen Gemeinden neun Monate Zeit, sich von Moskau loszusagen. In Moskau kritisierte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa das Verbot scharf. "Das Ziel ist, die zutiefst kanonische, wahre Orthodoxie zu vernichten", sagte sie.

11.51 Uhr: Mehr als 500 Feuerwehrleute kämpfen gegen Brand in Öllager in Rostow

In der südrussischen Region Rostow haben mehr als 500 Feuerwehrleute am dritten Tag in Folge gegen einen durch einen ukrainischen Drohnenangriff ausgelösten Großbrand in einem Öldepot gekämpft. "Das Feuer hat eine Ausdehnung von 10.000 Quadratmetern, mehrere Dieseltanks brennen", sagte der Verwaltungschef von Proletarsk, Waleri Gornitsch, laut Nachrichtenagentur Tass. "Es gibt keine Explosionsgefahr, keine Gefahr für Menschen und keine Evakuierungen", fügte er hinzu.

Vier Löschflugzeuge und mehr als 520 Feuerwehrleute sind demnach im Einsatz. Die Löschflugzeuge seien nötig, da sich Fahrzeuge wegen der großen Hitze nicht dem Feuer nähern könnten, teilte Gornitsch mit. Nach Angaben der Behörden wurden bisher mindestens 41 Feuerwehrleute verletzt, 18 von ihnen wurden im Krankenhaus behandelt. Angesichts der Heftigkeit des Brandes hatte der Gouverneur der Region Rostow, Wassili Golubew, am Montag den Ausnahmezustand erklärt. 

10.15 Uhr: Tschechien finanziert Waffenlieferungen an Ukraine mit russischem Vermögen

Tschechien kann seine so genannte "Munitionsinitative" für die Ukraine zum Teil aus eingefrorenem russischem Staatsvermögen finanzieren. Das hat das Verteidigungsministerium in Prag mitgeteilt. Verteidigungsministerin Jana Černochová schrieb auf X, das habe die EU beschlossen. Man könne so hunderttausende großkalibrige Geschosse kaufen. Dies sei eine herausragende Möglichkeit, die Ukraine zu schützen, dabei zugleich ursprünglich russische Ressourcen zu nutzen und so die Finanzen der europäischen Länder zu schonen. Einen Betrag nannte die tschechische Verteidigungsministerin nicht.

Zuletzt stand Černochová innenpolitisch in der Kritik, weil der Munitionskauf teurer wurde als kalkuliert. Der Präsident und Ex-Nato-General Petr Pavel hatte der Ukraine im Februar versprochen, bei Verbündeten Geld zu sammeln, um außerhalb der EU bis zu 800.000 Artilleriegranaten einzukaufen. Unter den Geldgebern ist auch Deutschland. Eine erste Lieferung von rund 50.000 Granaten hatte die Ukraine nach Angaben aus Prag bereits erreicht. Eine weitere sollte noch in diesem Monat folgen.

09.11 Uhr: Johanniter unterstützen bei der Evakuierung und Versorgung von Menschen in Frontgebieten

"Straße der Hoffnung", so heißt das neue Projekt der Johanniter. Gemeinsam mit ihrem Partner ELEOS wollen sie die Menschen aus den ukrainischen Frontgebieten in Sicherheit bringen. Durch die Kampfhandlungen in der russischen Region Kursk hat sich die ohnehin schon schlechte Sicherheitslage in der Ukraine massiv verschärft. So gab es allein in den letzten 10 Tagen über 200 Angriffe mit sogenannten gelenkten Flugbomben in der Region Sumy, die massive Zerstörungen anrichteten. "Für 183 Siedlungen in der Region Sumy wurde die Evakuierung angeordnet. Das sind mehr als 20.000 Menschen, darunter 2.500 Kinder", berichten ELEOS-Mitarbeiter. Untergebracht werden sollen sie in sichereren Regionen außerhalb von Sumy oder der Regionalhauptstadt selbst.

"Wer die Region verlassen möchte, den unterstützen wir dabei. Das bedeutet für uns nicht nur die reine Evakuierung, sondern auch die Unterstützung bei rechtlichen Fragen und gegebenenfalls Arztbesuchen, um das Ankommen und die Integration zu erleichtern", erklärte Florian Beck, Johanniter-Programmreferent für die Ukraine.

08.55 Uhr: Kretschmer fordert erneut weniger Waffen für Ukraine

Knapp zwei Wochen vor der Landtagswahl in Sachsen hat Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) seine Forderung nach Friedensverhandlungen mit Russland im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg erneuert. "Ich sage das seit zweieinhalb Jahren und das ist auch der einzige Weg", sagte er im ZDF-"Morgenmagazin" am Dienstag. Wer Russland ein wenig kenne, wisse, "das geht nur über diesen Weg". 

Kretschmer äußerte sich zudem kritisch gegenüber den deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine. Das Geld, das jetzt ausgegeben werde, damit sich Menschen gegenseitig töteten, solle bessere für einen Raketenabwehrschirm eingesetzt werden, sagte er. Bei einem gefährlichen und "unsicheren Nachbarn" wie Russland helfe nur "Abschreckung".

08.17 Uhr: Russland greift erneut mehrere Regionen aus der Luft an

Russland hat die Ukraine nach Angaben des dortigen Militärs erneut mit nächtlichen Luftangriffen überzogen. Insgesamt seien neun Regionen in der Mitte, im Norden und im Süden des Landes ins Visier genommen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe am Dienstag auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Drei Raketen und 25 Drohnen seien abgeschossen worden.

05.44 Uhr: Erneuter russischer Luftangriff auf Kiew

Russland setzt nach ukrainischen Angaben seine nächtlichen Angriffe auf die Hauptstadt Kiew fort. Luftabwehreinheiten seien in den frühen Morgenstunden im Einsatz gewesen, um einen erneuten russischen Luftangriff auf Kiew abzuwehren, teilt die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Es habe keine Verletzten oder Sachschäden gegeben. Augenzeugen berichteten von Explosionsgeräuschen, die wie der Einsatz von Luftabwehreinheiten geklungen hätten. In Kiew war es in diesem Monat der fünfte Raketenangriff, wie das Militär erklärte. Luftalarm habe es in der Hauptstadt im August 41 Mal gegeben.

01.43 Uhr: US-Minister spricht mit ukrainischem Kollegen über Kursk

Die ukrainische Gegenoffensive in der russischen Region Kursk ändert nach Angaben des Pentagons nichts an der Unterstützung der USA für Kiew. US-Präsident Joe Biden habe "sehr deutlich gemacht, dass wir die Ukraine weiterhin und dauerhaft unterstützen und ihr zur Seite stehen werden, solange es nötig ist", sagte eine Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums. Das bedeute auch, dass sich die Art und Weise der Hilfe nicht geändert habe. Man unterstütze Kiew weiter vorrangig mit der Lieferung militärischer Ausrüstung.

00.05 Uhr: Selenskyj – Russlands "rote Linien" sind ein Bluff

Der Vorstoß der Ukraine in die russische Oblast Kursk zeigt nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass russische Drohungen mit Vergeltung leer sind. Er verwies vor ukrainischen Diplomaten darauf, dass einige Partner die von Russland ausgerufenen "roten Linien" als Begründung für Einschränkungen beim Einsatz ihrer Waffen genannt hätten. Die "naive, illusorische Vorstellung" derartiger Linien, die die Analysen einiger Partner beherrscht habe, sei in diesen Tagen in sich zusammengestürzt. Wenn diese Partner den Einsatz ihrer Langstreckenwaffen nicht beschränkt hätten, wäre der Vorstoß nach Russland hinein gar nicht nötig gewesen, sagte Selenskyj.

00.01 Uhr: Schwere Kämpfe im Osten der Ukraine

Während die ukrainischen Truppen auf russischem Gebiet vorankommen, bleibt die Lage an der Front im Osten des eigenen Landes schwierig. Im Verlauf des Montags habe es auf ukrainischem Gebiet 154 Gefechte gegeben, meldete der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht. Wichtigste Angriffsrichtung der Russen bleibt dabei der Raum Pokrowsk im Gebiet Donezk, wo mehr als ein Drittel der Angriffe stattfanden. Laut Generalstab wurden allein dort mehr als 300 russische Soldaten getötet oder verletzt. Unabhängig lassen sich diese Angaben nicht überprüfen.

Montag, 19. August 2024

21.15 Uhr: Selenskyj – Kiew kontrolliert großes Gebiet in Russland

Die Ukraine hat bei ihrer Gegenoffensive in der russischen Region Kursk nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Eroberungen erzielt. "Stand heute kontrollieren unsere Kräfte mehr als 1.250 Quadratkilometer Territorium des Feindes und 92 Ortschaften", sagte Selenskyj bei einem Auftritt vor ukrainischen Diplomaten und Beamten. Ein taktisches Ziel, die Verringerung der Gefahr für die ukrainische Grenzregion Sumy, sei damit erreicht. Zudem sei die Offensive der größte Erfolg bezüglich der Gefangennahme russischer Soldaten seit Kriegsbeginn, führte Selenskyj aus. 

Seinen Angaben nach sollen die Russen später gegen kriegsgefangene Ukrainer ausgetauscht werden. Im bisherigen Kriegsverlauf hat Russland nach Einschätzung von Beobachtern mehr Ukrainer gefangen genommen als umgekehrt.

20.54 Uhr: Scholz – Verzicht auf Waffenlieferung an Ukraine ist keine Lösung

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Forderungen nach einem Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine zurückgewiesen. Es sei keine Lösung, einfach die Hilfe einzustellen, sagte der SPD-Politiker am Abend bei einem Bürgerdialog in Bremen. "Die Ukraine wäre dann auch weg", warnte er angesichts Forderungen etwa der Wagenknecht-Partei BSW, ohne diese aber beim Namen zu nennen. Man müsse der Ukraine also helfen, damit sie nicht von Russland überrannt werde und gleichzeitig überlegen, wie man einer Friedenslösung näherkommen könne. Darum bemühe man sich mit einer Serie von Konferenzen.

19.17 Uhr: Selenskyj – Kontrollieren jetzt 92 russische Ortschaften

Die Ukraine kontrolliert nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj inzwischen mehr als 1.250 Quadratkilometer in Russland. Es seien 92 Ortschaften eingenommen worden, erklärte er weiter. Eine Stellungnahme Russlands liegt zunächst nicht vor. Die genannte Fläche entspricht etwa der Hälfte des Saarlandes.

16.25 Uhr: Litauen beginnt mit dem Bau eines Bundeswehr-Stützpunktes

Litauen hat am Montag mit dem Bau eines Militärstützpunktes für Bundeswehr-Soldaten begonnen. Nach der Fertigstellung bis Ende 2027 soll der Standort bis zu 4000 deutsche Soldaten beherbergen. Es handelt sich um den ersten dauerhaften Auslandseinsatz der Bundeswehr seit dem Zweiten Weltkrieg. Deutschland hat sich im vergangenen Jahr verpflichtet, Truppen in dem an Russland grenzenden NATO- und EU-Mitglied zu stationieren. Der litauische Verteidigungsminister Raimundas Vaiksnoras schätzt die Kosten für den Bau auf mehr als eine Milliarde Euro.

16.10 Uhr: Scholz: "Historische Chance" als Einwanderungsland

Die Einführung des neuen Einwanderungsrechts ist aus Sicht von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) höchste Zeit gewesen. "Ein erfolgreiches Einwanderungsland zu sein – das verschafft Deutschland eine historische Chance", sagte Scholz bei einer Einbürgerungsfeier im Bremer Rathaus. Die Reform ermögliche es der Bundesrepublik, genügend Arbeitskräfte zu gewinnen und auch in Zukunft ein wachsendes Land zu bleiben.

Bundeskanzler Scholz zeigte sich erfreut, dass sich immer mehr Einwanderer um einen deutschen Pass bemühen. "Wer hier auf Dauer lebt, wer hier arbeitet und wer unsere Demokratie schätzt und ehrt", solle deutsche Staatsbürgerin oder deutscher Staatsbürger werden können, sagte Scholz. Er gratulierte den elf Menschen aus der Ukraine, Russland, Guinea, Syrien, Kolumbien, Jordanien, Äthiopien, Mexiko und Ghana, die bei der Feier in Bremen ihre Einbürgerungsurkunde erhielten.

15.57 Uhr: Ukrainische Luftwaffe gibt vorläufig Entwarnung

In der Ukraine hat die Luftwaffe vorläufig Entwarnung vor einem befürchteten russischen Luftangriff angegeben. Sechs im Norden Russlands gestartete strategische Bombenflugzeuge vom Typ Tupolew Tu-95 seien wieder gelandet, teilte die Luftwaffe auf ihrem Telegramkanal mit. Auch die offizielle Luftalarm-App der Ukraine entfernte die Warnung vor den Flugzeugen. Die Ukrainer und Ukrainerinnen informieren sich ständig auf mehreren Kanälen über aktuell drohende Gefahren. 

Ein militärnaher Blog berichtete, dass die Flieger über dem Wolga-Gebiet bei Saratow den Abschuss von Marschflugkörpern simuliert hätten. Es seien in der Luft aber keine Raketen geortet worden. Die Tu-95 seien dann auf den Luftwaffenstützpunkten Engels an der Wolga und Djagilowo im Gebiet Rjasan gelandet. Dies war nicht unabhängig überprüfbar.

15.28 Uhr: Bewohnern von Pokrowsk bleibt nur wenig Zeit zur Flucht

Wegen des Vorrückens russischer Truppen im Osten der Ukraine dringen die Behörden auf eine Evakuierung der Stadt Pokrowsk. Die Bewohner hätten nur noch höchstens ein oder zwei Wochen Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen, betont der Chef der Militärverwaltung von Pokrowsk, Serhij Dobriak, im ukrainischen Kanal des Senders Radio Liberty. Die Behörden könnten mindestens 1000 Personen am Tag dabei unterstützen, derzeit verließen aber täglich nur höchstens 600 die Region. Russische Soldaten sind in den vergangenen Monaten stetig auf das für Logistik strategisch wichtige Pokrowsk vorgerückt. Örtlichen Behördenvertretern zufolge standen die Truppen vergangene Woche nur noch zehn Kilometer von den Außenbezirken der Stadt entfernt. Laut Regionalgouverneur Wadim Filaschkin halten sich noch rund 53.000 Menschen, darunter 4000 Kinder, in Pokrowsk und angrenzenden Gemeinden auf. Familien würden nun zwangsevakuiert, sagt der Gouverneur im ukrainischen Fernsehen.

14.20 Uhr: Indiens Regierungschef Modi besucht erstmals Ukraine

Der indische Regierungschef Narendra Modi besucht erstmals seit Kriegsausbruch die Ukraine. Präsident Wolodymyr Selenskyj und Modi würden in Kiew am Freitag die bilateralen Beziehungen und die multilaterale Zusammenarbeit besprechen, teilt das Büro von Selenskyj mit. Indien hat es bislang vermieden, eindeutig für die eine oder andere Seite Partei zu ergreifen.

13.50 Uhr: Russland - Über 121.000 Menschen von Evakuierung in Kursk betroffen

In der Region Kursk sind wegen der Offensive der ukrainischen Armee 121.000 Menschen evakuiert worden. Das teilt die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass mit

13.25 Uhr: Russland lehnt Gespräche mit der Ukraine vorerst ab

Vor dem Hintergrund der ukrainischen Offensive in der russischen Region Kursk hat Moskau Gespräche mit Kiew vorerst abgelehnt. "Angesichts dieser Eskapade werden wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht reden", sagte Kremlberater Juri Uschakow im Onlinedienst Telegram. Aktuell sei es "völlig unangebracht, in einen Verhandlungsprozess einzutreten". Der Beginn möglicher Gespräche hänge "von der Situation im Kampfgebiet ab, auch in der Region Kursk", so Uschakow.

Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj soll durch die Offensive der Druck auf Russland im Hinblick auf Friedensverhandlungen erhöht und eine Pufferzone geschaffen werden. Bereits zuvor hatte er den vollständigen Rückzug der russischen Armee von ukrainischen Staatsgebiet - einschließlich der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim - zur Bedingung für Verhandlungen gemacht. 

13.22 Uhr: Lindner: Militärhilfe für Ukraine muss abgesichert sein

Finanzminister Lindner (FDP) hat in einem Brief an Verteidigungsminister Pistorius (SPD) und Außenministerin Baerbock (Grüne) betont, "neue Maßnahmen" mit Zahlungsverpflichtungen gegenüber der Ukraine dürften nur eingegangen werden, wenn in den Haushaltsplänen "eine Finanzierung gesichert ist". Im laufenden Jahr stellt Deutschland für die militärische Unterstützung der Ukraine knapp 7,5 Milliarden Euro bereit, für 2025 sind 4 Milliarden Euro vorgesehen. Die Mittel können aber im Bundestag noch aufgestockt werden

13.04 Uhr: Russische Behörden erklären Ausnahmezustand in Stadt Proletarsk

Nach einem Brand infolge eines ukrainischen Drohnenangriffs im Südwesten Russlands haben die Behörden den Ausnahmezustand in der Stadt Proletarsk ausgerufen. "Angesichts der Schwere des Brandes im Bezirk Proletarsk wurde die höchste Alarmstufe in einen Ausnahmezustand umgewandelt", erklärte der Gouverneur der Region Rostow, Wassili Golubew, im Onlinedienst Telegram. Die Löscharbeiten an dem am Sonntagmorgen entzündeten Brand in einem Öllager würden fortgesetzt.

Es bestehe kein Risiko, dass sich das Feuer auf Wohngegenden ausweite, zitierten russische Staatsmedien die städtische Verwaltung. Diese rief demnach die Bevölkerung dazu auf, "nicht in Panik zu verfallen". Golubew hatte am Vortag mitgeteilt, dass sich wegen herabfallender Trümmerteile nach der Abwehr eines Drohnenangriffs durch die Luftverteidigung ein Feuer auf dem Gelände einer Industrieanlage entzündet hatte. Proletarsk liegt etwa 200 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

12.56 Uhr: Chinas Regierungschef Li Qiang reist nach Russland und Belarus

Chinas Regierungschef Li Qiang wird nach Angaben des Außenministeriums in Peking in dieser Woche nach Russland und Belarus reisen. Bei dem Auslandsbesuch von Dienstag bis Freitag werde Li am Treffen chinesischer und russischer Regierungschefs teilnehmen, sagte Ministeriumssprecherin Mao Ning. Dabei wolle er sich mit seinem russischen Amtskollegen Michail Mischustin "über die praktische Zusammenarbeit in den bilateralen Beziehungen und über Fragen von gemeinsamem Interesse" austauschen.

Die strategische Partnerschaft zwischen Russland und China hat sich seit der russischen Invasion in der Ukraine vertieft. Peking präsentiert sich im Ukraine-Krieg als neutrale Partei und unterstützt eigenen Angaben keine der beiden Seiten mit Waffen. Dennoch ist das Land ein enger Partner Russlands. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte China im vergangenen Jahr zweimal besucht und im Dezember versichert, "ein zuverlässiger Partner" Pekings zu sein.

12.53 Uhr: Ukrainische Behörden evakuieren Familien aus der Stadt Pokrowsk

Die ukrainischen Behörden haben die Evakuierung von Familien aus der Stadt Pokrowsk in der Region Donezk angeordnet. Der Vormarsch der russischen Truppen komme so schnell voran, dass Familien die Stadt und nahe gelegene Orte verlassen müssten, hieß es in einer Mitteilung. Die russischen Truppen rücken seit Monaten auf Pokrowsk vor, wo noch 53.000 Menschen leben.

12.35 Uhr: Selenskyj - Erreichen bei Kursk-Offensive unsere Ziele

Die Ukraine erreicht nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj bei ihrer Offensive in der russischen Region Kursk ihre Ziele. Er sei von der Militärführung über die Einzelheiten informiert worden, schrieb Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Am Morgen seien weitere russische Soldaten gefangen genommen worden. Wörtlich schrieb der Präsident, dass der "Austauschfonds" der Ukraine aufgestockt worden sei. Die Ukraine will mit den gefangenen Russen die Freilassung eigener Soldaten aus russischer Kriegsgefangenschaft erreichen. In der Vergangenheit kam es wiederholt zu einem Austausch von Gefangenen beider Seiten.

12.18 Uhr: Bundesregierung weist Darstellungen zu Kürzung von Ukraine-Hilfe zurück

Die Bundesregierung hat dem Eindruck widersprochen, sie wolle die Militärhilfe für die Ukraine zusammenstreichen. Es bleibe bei der Kanzler-Zusage, dass man die Ukraine militärisch so lange unterstützen werde, wie dies im Abwehrkampf gegen Russland nötig sei, betonte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner. "Wir setzen die Hilfe fort, solange es nötig ist", erklärte er, an der Entschlossenheit zur Hilfe ändere sich nichts, bilaterale Hilfe werde nur teilweise auf multilaterale Unterstützung umgestellt.

Spekulationen, die Regierung wolle vor den Landtagswahlen in Ostdeutschland ein Signal senden, wonach die Hilfszahlungen an die Ukraine begrenzt würden, nannte der Regierungssprecher "infam". Es sei eine Unterstellung zu behaupten, die Ukraine solle "wegen irgendwelcher innenpolitischer Aspekte" weniger Unterstützung erhalten. "Wir stehen weiterhin an der Seite der Ukraine", sagte auch ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums. Er bestätigte allerdings, dass geplant sei, "ab 2025 zu einer internationalen Finanzierung der Ukraine-Hilfen zu kommen".

12.10 Uhr: Regierungssprecher - Ukraine kann mit internationalem 50-Milliarden-Kredit rechnen

Die Bundesregierung rechnet damit, dass im nächsten Jahr zur Finanzierung der Ukraine ein Kredit in Höhe von 50 Milliarden Dollar von internationalen Partnern zur Verfügung gestellt werden kann. Dies hätten die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten im Juli beschlossen, sagt Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin. Die Vereinbarung solle noch vor Ende 2024 konkret auf den Weg gebracht werden.

Ähnlich äußerte sich ein Sprecher des FDP-geführten Finanzministeriums: "Wir stehen weiterhin an der Seite der Ukraine." Dies gelte, so lange die Regierung in Kiew Hilfe benötige in ihrem Abwehrkampf gegen Russland. Ab 2025 solle die Finanzierung aber internationaler ausgerichtet werden als bisher. Es gebe sehr intensive Gespräche dazu, die auf gutem Wege seien.

12.07 Uhr: Deutscher Handel mit der Ukraine übertrifft den mit Russland

Der deutsche Handel mit der Ukraine wächst gegen den negativen Gesamttrend und hat den mit Russland überholt. Die Exporte in das Kriegsland legten im ersten Halbjahr um 6,7 Prozent auf knapp 3,6 Milliarden Euro zu, wie der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft mitteilte. Die Importe von dort wuchsen sogar um ein Fünftel auf 1,6 Milliarden Euro. Dagegen verliert Russland, das mit westlichen Sanktionen belegt ist, als Handelspartner weiter an Bedeutung: Die deutschen Exporte dorthin sanken im ersten Halbjahr um ein Viertel auf 3,7 Milliarden Euro, die Einfuhren sogar um 58 Prozent auf gut eine Milliarde Euro.

"Die deutsche Wirtschaft baut ihr Engagement in und für die Ukraine aus", sagte die Vorsitzende des Ost-Ausschusses, Cathrina Claas-Mühlhäuser. Damit das so bleibe, müsse ein reibungsloser Waren- und Zahlungsverkehr gewährleistet werden. Noch bestehende finanzielle und infrastrukturelle Engpässe sollten beseitigt werden.

11.58 Uhr: Bundesregierung - Ukraine erhält Iris-T-Systeme

Die Bundesregierung hat einen Zeitungsbericht dementiert, dem zufolge Deutschland der Ukraine keine zugesagten Iris-T-Luftabwehrsysteme liefern kann. Dieser Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sei falsch, betonten sowohl der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner als auch ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.

11.24 Uhr: Russland - Ukrainische Truppen haben dritte Brücke in Kursk-Region beschädigt

Ein russischer Ermittler hat bestätigt, dass die Ukraine am Sonntag in der russischen Region Kursk eine dritte Brücke über den Fluss Seim beschossen und beschädigt hat. Auf dem Telegram-Kanal des Moderators Wladimir Solowjow, der für das staatliche russische Fernsehen arbeitet, wurde eine entsprechende Videobotschaft eines Vertreters des russischen Ermittlungskomitees veröffentlicht. Die Ukraine hatte am Sonntag erklärt, ihre Luftwaffe habe eine weitere strategisch wichtige Brücke in der Region zerstört und damit den Nachschub russischer Truppen erschwert.

11.05 Uhr: Ukrainische Armee rückt in Kursk angeblich weiter vor

Ukrainische Truppen haben im russischen Gebiet Kursk nach Angaben von Beobachtern weitere Ortschaften unter ihre Kontrolle gebracht. Der ukrainische Militärblog DeepState schrieb auf seiner Frontkarte die Orte Snagost und Apanassowka der ukrainischen Seite zu. Bei Olgowka seien die ukrainischen Truppen vorgerückt, hieß es. Diese Dörfer liegen am westlichen Rand der Zone, die das ukrainische Militär bei seiner Offensive über die Grenze seit dem 6. August erobert hat. Rückhalt der russischen Truppen dort ist die Kreisstadt Korenjowo. 

Auch das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) bestätigte am Sonntagabend Kämpfe in dieser Region. Solche Analysen haben jedoch keinen offiziellen Charakter. Sie stützen sich auf Fotos und Kurzvideos, die beide Kampfparteien in sozialen Netzwerken veröffentlichen. Deren Aufnahmeort und Aussagekraft muss jeweils genau bestimmt werden. 10.58 Uhr: Kretschmer für Verhandlungen über Ende des Ukraine-Kriegs.

10.58 Uhr: Kretschmer für Verhandlungen über Ende des Ukraine-Kriegs

Zwei Wochen vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen hat der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) erneut für eine Verhandlungslösung im Ukraine-Krieg geworben. Es sei "eine tragische Entwicklung, wie viele Menschen da jeden Tag sterben", sagte er in Berlin. Kretschmer kritisierte die Politik von Außenministerin Baerbock (Grüne). Sie sage, es sei nicht Zeit für Verhandlungen, es sei Zeit für Waffenlieferungen: "Das erzählt sie uns jetzt seit zweieinhalb Jahren und jeden Tag sterben da Menschen." Dieser Weg führe "ja zu nichts. Das sehen wir ja".

Vor dem Hintergrund der Debatte über die weitere Finanzierung der Ukraine-Hilfe in der Ampel-Regierung ergänzte Kretschmer: "Was sind das für Beträge? Was könnte man sich davon sparen, wenn vor einem oder vor anderthalb Jahren Deutschland seine Rolle wahrgenommen hätte, so wie das Hans-Dietrich Genscher oder Helmut Kohl gemacht hätten? Einfach sich für Frieden eingesetzt hätten, dafür, dass die Waffen schweigen?"

10.33 Uhr: Scharfe CDU-Kritik an Ampel in Diskussion um Ukraine-Hilfe

CDU-Spitzenpolitiker haben Kritik am Vorgehen der Ampel-Regierung bei der Finanzierung weiterer Hilfen für die Ukraine geübt. "Ich glaube, das darf nicht das letzte Wort sein. Wir müssen die Ukraine weiter unterstützen", sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst vor Beratungen der CDU-Gremien in Berlin. CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn sagte, es sei ein schwieriges Signal, "dass die Hampel-Ampel, wegen ihres Streits jetzt, den sie hier im Inland hat, unsere Bündnisfähigkeit im Grunde infrage stellt, unzuverlässig ist gegenüber der Ukraine". Das Land werde jetzt schwer enttäuscht sein. 

Angesichts der Haushaltslage ist unklar, wie viel Geld Deutschland im kommenden Jahr für die militärische Ukraine-Hilfe bereitstellt. In einem Brief schrieb Finanzminister Lindner (FDP) an Verteidigungsminister Pistorius (SPD) und Außenministerin Baerbock (Grüne), "neue Maßnahmen" dürften nur eingegangen werden, wenn in den Haushaltsplänen" eine Finanzierung gesichert ist". Im laufenden Jahr stellt Deutschland für die militärische Unterstützung Kiews knapp 7,5 Milliarden Euro bereit, für 2025 sind 4 Milliarden vorgesehen, laut Medienberichten ist das Geld bereits weitgehend verplant.

10.23 Uhr: Deutsche Debatte über Ukraine-Hilfen belastet Europas Rüstungs-Aktien

Medienberichte über Einschränkungen bei Militärhilfen für die Ukraine aus Deutschland drückt den gesamten europäischen Rüstungssektor. Die Titel von Konzernen wie Hensoldt, Rheinmetall, Saab, BAE Systems und Leonardo verloren zwischen zwei und knapp sechs Prozent. Nach der aktuellen Haushaltsplanung der Ampelkoalition soll nur noch bereits bewilligte Militärhilfe an Kiew geliefert werden, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Dies habe Finanzminister Christian Lindner dem Bundesverteidigungsministerium mitgeteilt.

09.44 Uhr: Russland erklärt Stiftung von US-Schauspieler George Clooney für unerwünscht

Russlands Generalstaatsanwaltschaft hat die Stiftung Clooney Foundation for Justice von US-Schauspieler George Clooney und dessen Ehefrau Amal Clooney für unerwünscht erklärt und damit faktisch verboten. Die Organisation leiste "umfangreiche Arbeit, um Russland zu diskreditieren, unterstützt aktiv falsche Patrioten und Mitglieder verbotener terroristischer und extremistischer Gruppen", hieß es. Die Stiftung treibe zudem "unter dem Deckmantel humanitärer Ideen (...) Initiativen für strafrechtliche Ermittlungen gegen die höchsten russischen Behörden voran".

Im Juli hatte die Clooney-Stiftung zusammen mit weiteren Nichtregierungsorganisationen Klage gegen Russland wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen vor dem UN-Menschenrechtsausschuss eingereicht. Konkret ging es dabei um einen Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Winnyzja vor zwei Jahren.

08.16 Uhr: Esken - "Solidarität mit Ukraine wird nicht eingefroren"

SPD-Co-Chefin Saskia Esken hat die Debatte um eine Deckelung der deutschen Ukraine-Militärhilfen verteidigt. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte sie zu dem Vorhaben, statt weiteren Haushaltsmitteln künftig Zinsen aus eingefrorenen russischen Vermögen zu verwenden: "Das ist in der G7 beschlossen und die rechtlichen Fragen werden geklärt. Es ist wichtig, dass die G7-Staaten gemeinsam Verantwortung übernehmen. Deutschland ist sehr stark in der Unterstützung der Ukraine und das werden wir auch bleiben. Und wenn es nicht reicht, wird dieser Staat und diese Regierung selbstverständlich willens sein, die Ukraine so zu unterstützen, wie es notwendig ist. Die Solidarität mit der Ukraine wird nicht eingestellt oder eingefroren. Wir stehen an der Seite der Ukraine."

07.48 Uhr: Bericht - Russland fordert von Deutschland Aufklärung zu Nord-Stream-Explosionen

Russland hat einem Medienbericht zufolge in Deutschland Beschwerde über die Ermittlungen zu den Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines im Jahr 2022 eingelegt. "Deutschland und andere betroffene Länder" müssten ihren Verpflichtungen im Rahmen der Anti-Terror-Konventionen der Vereinten Nationen nachkommen, zitierte die russische Nachrichtenagentur RIA den Leiter der Europa-Abteilung im russischen Außenministerium, Oleg Tjapkin. Man habe "entsprechende Ansprüche in dieser Angelegenheit offiziell bilateral geltend gemacht, auch gegenüber Berlin".

Die beiden Nord-Stream-Doppelröhren waren im September 2022 durch Detonationen in der Ostsee beschädigt worden. Russland macht die USA, Großbritannien und die Ukraine dafür verantwortlich. Vergangene Woche war ein europäischer Haftbefehl gegen einen in Polen lebenden Ukrainer wegen des Sabotage-Akts erlassen worden.

07.22 Uhr: Ukraine zu Luftangriff in der Nacht - Alle elf Drohnen zerstört

Bei einem nächtlichem Luftangriff Russlands auf die Ukraine sind nach Angaben der Lufwaffe sämtliche Drohnen zerstört worden. Es habe sich um elf Drohnen gehandelt, teilte die Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Sie seien unter anderem auf Kiew gerichtet gewesen. Drohnen seien aber auch über anderen Regionen wie Charkiw, Sumy und Donezk zerstört worden.

06.28 Uhr: Kiew meldet neuen russischen Luftangriff

Nach Angaben der Militärverwaltung von Kiew sind Luftabwehreinheiten am Stadtrand der ukrainischen Hauptstadt im Einsatz, um einen russischen Luftangriff abzuwehren. Dies teilte die Behörde über den Nachrichtendienst Telegram mit Reuters-Augenzeugen berichten von Explosionsgeräuschen, die auf den Einsatz von Luftabwehrsystemen hindeuten. Weitere Details zum Ausmaß des Angriffs und möglichen Schäden sind derzeit nicht bekannt.

05.31 Uhr: SPD-Außenpolitiker kritisiert Finanzstreit um Ukraine-Hilfe

Das Vorgehen der Koalition bei der weiteren Finanzierung der Ukraine-Hilfen stößt auch intern auf Kritik. Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses des Auswärtigen, der Sozialdemokrat Michael Roth, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Es ist ein fatales Signal der Bundesregierung in Richtung Ukraine, wenn in den künftigen Haushalten des Bundes keine weiteren Mittel für neue Militärhilfen eingeplant werden."

Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte in einem Brief an Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) geschrieben, "neue Maßnahmen" dürften nur eingegangen werden, wenn in den Haushaltsplänen für dieses und die kommenden Jahre "eine Finanzierung gesichert ist". Es müsse sichergestellt sein, "dass die Obergrenzen eingehalten werden". 

05.12 Uhr: Woelki - Ukrainer hoffen auf Friedens-Plattform mit Vatikan

Bei seiner Ukraine-Reise hat der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki eine große Hilflosigkeit festgestellt, wie der russische Angriffskrieg gegen das Land gestoppt werden kann. Immer wieder habe er aber die Forderung gehört, dass der Heilige Stuhl, das Rote Kreuz und andere Hilfsorganisationen eine Plattform schaffen sollten, wo zunächst einmal humanitäre Hilfe organisiert wird, sagte der Erzbischof der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Und die Hoffnung ist, dass in nicht allzu langer Zeit Diplomaten und Politiker auf diese Plattform aufspringen können, um dann Friedensgespräche zu beginnen."

Woelki hält sich seit Mittwoch in der Ukraine zu einem Solidaritätsbesuch auf und will am Montag zurückkehren. Auf die Frage, ob die Ukrainer ans Aufgeben denken, sagte er: "Die Menschen setzen alles daran, in einem souveränen Land zu leben. Sie wollen sich nicht mehr von Russland sagen lassen, was sie zu tun oder zu lassen haben."

02.11 Uhr: Selenskyj - Ukraine will Pufferzone auf russischem Gebiet schaffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nun ebenfalls als Ziel für den Vorstoß ukrainischer Truppen in der westrussischen Region Kursk die "Schaffung einer Pufferzone auf dem Territorium des Aggressors" genannt. Angesichts der schweren Kämpfe dort sowie im Osten der Ukraine bat er die westlichen Partner in seiner abendlichen Videoansprache um schnellen Nachschub an Waffen und Munition. "Der Krieg kennt keine Ferien", sagte Selenskyj vor allem an die Adresse der USA, Großbritanniens und Frankreichs.

Die ukrainischen Soldaten leisteten zwar "hervorragende Arbeit", so Selenskyj: "Aber wir müssen die Versorgung durch unsere Partner beschleunigen, wir bitten darum." Die Ukraine brauche Lösungen, sie sei vor allem auf ein rechtzeitiges Eintreffen der zugesagten Hilfepakete angewiesen.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!